DE1941106C3 - Verfahren zur Herstellung 23-ungesättigter Nitrile - Google Patents

Verfahren zur Herstellung 23-ungesättigter Nitrile

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DE1941106C3 DE19691941106 DE1941106A DE1941106C3 DE 1941106 C3 DE1941106 C3 DE 1941106C3 DE 19691941106 DE19691941106 DE 19691941106 DE 1941106 A DE1941106 A DE 1941106A DE 1941106 C3 DE1941106 C3 DE 1941106C3
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Description

CH,=CH-CH,-CN
Kat.
CH3-CH=CH-CN
Das erfindungsgemäße Verfahren liefert die Umlagerungsprodukte in hoher Ausbeute und hoher Reinheit, so daß sich in vielen Fällen eine nachträgliche Destillation erübrigt. Die erforderlichen Katalysatormengen sind gegenüber gebräuchlichen Katalysatoren sehr niedrig. So werden z. B. zur Isomerisierung von 4-Chlorallylcyanid zu 4-Chlor-crotonsäurenitril nach dem Verfahren der DT-PS 6 25 255 die als Katalysator wirkenden Gemische basischer und schwach sauer reagierender Stoffe bzw. deren Reaktionsprodukte in Mengen von 2 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das eingesetzte Nitril, verwendet. Außerdem ist ein Arbeiten bei Temperaturen von über 80° C nicht unbedingt erforderlich, da schon nach Zugabe der ersten Tropfen des Katalysators die Umlagerungsreaktion bei Raumtemperatur oder nur wenig darüber sofort anspringt und unter Wärmeabgabe rasch zu Ende geht. Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Katalysatoren ist darin zu sehen, daß keine Nebenreaktionen stattfinden und die Umlagerung praktisch in theoretischen Ausbeuten erfolgt.
Beispiel 1
200 g Allylcyanid werden mil 2 g 1,5-Diaza-bicyclo-[4,3,0]-nonen-(5) versetzt. Die rasch ansteigende Temperatur wird durch Kühlung bei 6O0C gehalten, worauf bei der gleichen Temperatur weitere 2365 g Allylcyanid eingetropft werden. Nach insgesamt etwa einer Stunde beginnt die Temperatur zu fallen. Anschließende Destillation des hellrotbraunen Reaktionsproduktes liefert bei Kp. 110 bis 117° C 2510 g (98% der Theorie) Crotonsäurenitril vom Brechungsindex n'o° = 1,4190.
Beispiel 2
5 kg Allylcyanid werden unter Rühren mit 3,5 g l,5-Diaza-bicyclo-[5,4,0]-undecen-(5) versetzt. Die allmählich ansteigende Temperatur wird durch mäßige Kühlung bei 60° C gehalten. Wenn nach 1 bis ll/2 Stunden die Temperatur wieder abfällt, kann destilliert werden. Kp. 110 bis 118°C; n*<? - 1,4191. Ausbeute: 4944 g Crotonsäurenitril (99% der Theorie).
Beispiels
Eine Lösung von 30 g 4-Chlor-allylcyanid in 30 ml Essigsäureäthylester wird auf 30" C angewärmt und durch Zutropfen von 0,8 ml Diazabicycloundecen während einer Stunde auf einer Reaktionstemperatur von 3O0C gehalten. Danach erfolgt auf Zutropfen
weiterer 0,2 ml der Base keine weitere Erwärmung mehr. Das Reaktionsprodukt wird bei 0,1 mm in eine eisgekühlte Vorlage abdestilliert. Die erhaltenen 27,1 g (90% der Theorie) rohen 4-Chlor-crotonsäurenitrils vom Brechungsindex η 1S = 1,4758 werden redestilliert. Ausbeute: 25,5 g (85% der Theorie) 4-Chlor-crotonsäurenitril vom Kp. 62 bis 69° C/10 mm und Brechungsindex ηψ = 1,4756. Das Produkt stellt ein cistrans-Gemisch dar, das nach seinen Spektren (Infrarot und Kernresonanz) noch ca. 10% 4-Chlorallylcyanid enthält.
Beispiel 4
30 g 2-Acetoxy-allylcyanid werden innerhalb von 90 Minuten bei 35° C unter mäßiger Kühlung mit 0,2 ml Diazabjcycloundecen versetzt. Die Vakuumdestillation liefert bei 35°C/O,1 mm 29,1 g (97% der Theorie) 2 - Acetoxycrotonsäurenitril {n'S = 1,4360); Redestillation ergibt bei 81 bis 85° C C/10 mm 27,7 g (92% der Theorie) mit n? = 1,4361.
Die Struktur dieser Substanz wird außer durch die
Verbrennungsanalyse auch durch die Nitrilbande bei
2225 cm"1 im Infrarotspektrum bestätigt. Ferner zeigt das Kernresonanzspektrum anstelle des Multi-
pletts bei 5,2 bis 5,8 ppm (für das die
/
ίο CH2=CH-CH-Gruppierung
des Ausgangsmaterials verantwortlich ist) ein Quadruplett bei 1,75 ppm
|CH3-CH=C

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung 2,3-iingesättigter Nitrile durch katalytische Isomerisierung 3,4-ungesättigter Nitrile, dadurch gekennzeichn e t, daß man Verbindungen der Formel
    RRR
    R-C=C-C-CN
    H
    worin R für Wasserstoff und maximal zwei der Reste R auch für Halogen sowie für einen niederen Alkyl-, Alkoxy- oder Acyloxyrest stehen, gegebenenfalls in Anwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels, in Gegenwart von 1,5-Diaza-bicyclo-[4,3,0]-nonen-(5) und/oder 1,5-Diaza-bicyclo-[5,4,0]-undecen-(5) erhitzt.
    Die prototrope Allyl-Propenyl-Umlagerung ist seit langem bekannt (Bull. Soc. chim. France 33 [1905], 43). Als Katalysatoren dienen dabei saure, im Fall von nitrilgruppenhaltigen Verbindungen alkalisch reagierende Verbindungen wie z. B. Natriumphenolat (Bull. Soc. chim. Belgien 31 [1922], 225), Alkalihydroxide oder Alkalialkoholate in Gegenwart von Alkanolen (Bull. Soc. chim. Belgien 31 [1922], 227) sowie vor allem organische Basen wie sekundäre und tertiäre Amine (Bull. Soc. chim. France 33 [1905], 43, und US-PS 24 78 285). Die letztgenannten Katalysatoren zeichnen sich dabei durch nur geringe Wirksamkeit aus, während bei Verwendung von Natriumphenolat dieses allein nicht immer ausreicht (Bull. Soc. chim. Belgien 31 [1922], 225) und den Zusatz von Phenol erforderlich macht, welches nachträglich wieder ausgewaschen werden muß, wodurch Ausbeuteminderungen hervorgerufen werden. Die Verwendung von Alkalihydroxiden oder Alkalialkoholaten in Gegenwart von Alkanolen führt häufig zu Nebenreaktionen.
    Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung 2,3-ungesättigter Nitrile durch katalytische Isomerisierung 3,4-ungesättigter Nitrile gefunden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Verbindungen der Formel
    RRR
    R-C = C-C-CN
    H
    worin R für Wasserstoff und maximal zwei der Reste R auch für Halogen sowie für einen niederen Alkyl-, Alkoxy- oder Acyloxyrest stehen, gegebenenfalls in Anwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels, in Gegenwart von l,5-Diaza-bicyclo-[4,3,0]-nonen-(5) und/oder l,5-Diaza-bicyc!o-[5,4,0]-undecen-(5) erhitzt.
    Als Halogen (R) sei vorzugsweise Chlor genannt. Niedere Alkyl-, Alkoxy- und Acyloxyreste sind solche mit vorzugsweise 1 bis 4 Kohlenstoffatomen. Die als Katalysator Verwendung findenden Acyclischen Amidine sind in der GB-PS 11 21 924 sowie in Berichte der Deutschen Chem. Ges. 99 [1966], 2012, beschrieben. Sie werden in Mengen von etwa 0,001 bis zu 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise ßtwa 0,01 bis etwa 0,4 Gewichtsprozent, bezogen auf das umzulagernde Nitril, eingesetzt. Als für das Verfahren Verwendung findende Lösungsmittel seien beispielsweise genannt:
    ίο Äther, wie Diäthyläther und Dioxan, Kohlenwasserstoffe, wie Benzine und Benzol, sowie die üblichen Ester.
    Das Verfahren wird im Temperaturbereich von etwa 0 bis 1000C, vorzugsweise 20 bis 800C, insbesondere 30 bis 600C, durchgeführt.
    Das Verfahren sei an folgendem Beispiel erläutert:
DE19691941106 1969-08-13 Verfahren zur Herstellung 23-ungesättigter Nitrile Expired DE1941106C3 (de)

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DE1941106A1 DE1941106A1 (de) 1971-02-25
DE1941106B2 DE1941106B2 (de) 1977-02-10
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