DE1940705C3 - Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril

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DE1940705C3
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acrylonitrile
cyanoacetylene
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chloroacrylonitrile
chlorine
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Yasuo Nishinomiya Ando
Naoto Suita Hashimoto
Shiro Kobe Morimoto
Katsura Ikeda Morita
Yutaka Nimeicho Myashiro
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Takeda Pharmaceutical Co Ltd
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Takeda Chemical Industries Ltd
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

Auf Grund seiner bemerkenswerten Reaktionsfähigkeit ist Cyanacetylen (HCsC-CN) ein wertvolles Ausgangsprodukt für die Herstellung von synthetischen Polymeren, 3-Aminoisoxazolen und verschiedenen anderen stickstoffhaltigen Verbindungen einschließlich Purin- und Pyrimidinbasen.
Von der Anmelderin wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen entwickelt (FR-PS 15 32 848), bei dem Acrylnitril zuerst mit Chlor in der FlQssigphase in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt und das erhaltene «^-Dichlorpropionitril oder ein Monochloracrylnitril, das durch Entfernung eines Chlorwasserstoffmoleküls aus agS-Dichlorpropionitril erhalten wird, anschließend einer Gasphasenreaktion unterworfen wird.
Dieses Verfahren ergibt zwar eine ausgezeichnete Ausbeute und ist von praktischem Wert, jedoch hat es noch folgende Nachteile:
1) Die Zwischenprodukte, nämlich Λ,β-Dichlorpropionitril und Monochloracrylnitril, sind entzündlich.
2) Da die Zwischenprodukte in Gegenwart von Pyridin gebildet werden, muß das Pyridin nach der Reaktion entfernt werden.
3) Das Verfahren besteht aus zwei Stufen und erfordert daher zu seiner Durchführung viele Stunden.
In dem Bemühen, das Verfahren weiterzuentwickeln, wurde gefunden, daß Cyanacetylen direkt in einer Stufe und in besserer Ausbeute gebildet wird, wenn vergastes Acrylnitril und Chlor einer Gasphasenreaktion bei erhöhter Temperatur unterworfen werden.
Aus J. org. Chemie (1966), 12, 4103-5, ist zwar die Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei erhöhter Temperatur in der Gasphase bekannt. Bei diesem Verfahren erhält man aber nur geringe Ausbeuten (vgl. als höchste Ausbeute 12% in Tabelle II, Versuch Nr. 2).
Demgegenüber kann man gemäß vorliegender Erfindung das gewünschte Cyanacetylen in wesentlich höheren Ausbeuten erhalten. Dadurch wird die Erfindung besonders vorteilhaft für ein großtechnisch durchführbares Verfahren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei erhöhter Temperatur in der Gasphase, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Acrylnitril und Chlor im Molverhältnis 1 :0,1 bis 1.10 bei einer Temperatur zwischen etwa 700 und 11000C und einem Druck von etwa 10 bis 100 mm Hg umsetzt.
Das Molverhältnis von Chlor zu Acrylnitril kann mit den Reaktionsbedingungen in dem weiten Bereich von 0,1 bis 10 variieren. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, bei dem optimalen Verhältnis zu arbeiten, das im Bereich von 0,3 bis 3 liegt.
Während Chlor bei Raumtemperatur (etwa 20 bis 300C) gasförmig ist, ist Acrylnitril flüssig. Es läßt sich auch bei Normaldruck leicht verdampfen, indem es auf etwa 80° C erhitzt wird.
Die beiden Ausgangsmaterialien sind in großtechnischen Mengen leicht erhältlich, und auch in dieser Hinsicht ist das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Cyanacetylen vorteilhaft
Die optimale Reaktionstemperatur variiert mit dem
ίο Druck und liegt im Bereich zwischen etwa 700 und 11000C
Der Reaktor, der zweckmäßig ein Röhrenreaktor ist kann aus beliebigen Werkstoffen bestehen, d:e der hohen Reaktionstemperatur widerstehen können. Der Reaktor wird in einem liegenden oder stehenden Ofen angeordnet der während der gesamten Reaktion bei der gewünschten Temperatur gehalten wird. Es ist möglich, gegebenenfalls die Reaktion in Gegenwart eines Inertgases, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder ein
Edelgas, durchzuführen.
Da das Verfahren gemäß der Erfindung vereinfacht ist und in einer reaktionsfähigen Gasphase durchgeführt wird, verläuft die Reaktion schnell, so daß weniger Nebenprodukte (z. B. «-Chloracrylnitril und 0-Chloracrylnitril) gebildet werden. Die Reaktion kann somit viele Stunden ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Das gebildete rohe Cyanacetylen kann nach an sich bekannten üblichen Methoden, z. B. durch Sublimation
jo oder Destillation isoliert werden, wobei raffiniertes Cyanacetylen erhalten wird, das einen Schmelzpunkt von 5° C und einen Siedepunkt von 42° C hat Diese Konstanten stimmen mit den veröffentlichten Literaturwerten gut überein.
j) Die vorstehend genannten Nebenprodukte können andererseits auch zusammen mit dem nicht umgesetzten Acrylnitril zurückgewonnen und mit frischem Acrylnitril gemischt und als Ausgangsmaterialien verwendet werden.
In den folgenden Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu Raumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter. Die Prozentangaben sind auf molarer Basis, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril, berechnet
Beispiel 1
Ein Röhrenreaktor aus Quarz (Fassungsvermögen 200 Raumteile) wird verwendet Ein Ende des Reaktors ist an ein Vakuumdestillationsgefäß angeschlossen, in das gasförmiges Chlor und Acrylnitril eingeführt werden. Das andere Ende ist über eine Reihe von Vorlagen, die mit Äthanol-Trockeneis gekühlt sind, und ein selbsteinstellendes Vakuummanometer mit einer Vakuumpumpe verbunden. Der Quarzreaktor wird mit einem elektrischen Ofen auf 10500C erhitzt. Das gesamte System wird bei einem Druck von 15 mm Hg gehalten. Dem Reaktor werden stündlich 580 Gewichtsteile Acrylnitril und 1090 Gewichtsteile Chlor zugeführt. Die Reaktion wird eine Stunde durchgeführt. Das gebildete Produkt wird destilliert, wobei 48,1 Gewichts-
bo teile Cyanacetylen erhalten werden, das bei 42 bis 45° C siedet Die Ausbeute beträgt 47,2%, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril.
Beispiele 2bis7
b5 Der in Beispiel 1 beschriebene Reaktor wird verwendet Die Reaktion wird unter einem Druck von 15 mm Hg unter verschiedenen Bedingungen, die in Tabelle 1 genannt sind, eine Stunde durchgeführt.
Tabelle 1
Beispiel
Nr.
Molverhältnis Acrylnitril/Chlor
Reaktionstemperatur (0Q Ausbeute an
Cyanacetylen
2·)
3
4
5
6
1/3,65
1/0,26
1/2,13
1/9,1
1/0,67
1/1,94
1050 1000 1000 1000 1000 1000 213
6.1
40,4
323
22,7
·) Gleichzeitig werden 173% Chlorcyanacetylen gebildet
Beispiele 8bis
Der in Beispiel 1 beschriebene Reaktor wird verwendet und von einer Reihe von drei öfen erhitzt Die Reaktion wird unter einem Druck von 16,5 bis mm Hg unter verschiedenen Bedingungen, die in Tabelle 2 genannt sind, 30 Minuten durchgeführt
Tabelle 2
20 Die Ausbeuten an Cyanacetylen, a-Chloracrylnitril und trans- und cis-jJ-Chloracrylnitril, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril, sind ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
Beispiel Nr. 9 10 11 12 13
8 700
980
980
700
980-1000
980-1000
600
920
1050
600
900
1000
600
900
1000
Reaktionstemperatur (0C)
elelctr. Ofen I
elektr. Ofen II
elektr. Ofen III
600
980-1000
980-1000
1/0,24 1/1 1/1 1/1,5 1/2,0
Molverhältnis
Acrylnitril/Chlor
1/0,24 13,0
18,4
2,9
2,6
18,2
14,8
2,1
1,2
31,0
15,7
3,0
1.7
433
83
0,8
543
9,4
0,6
Produktausbeute (%)
Cyanacetylen
a-Chloracrylnitril
trans-/?-Chloracrylnitril
cis-jS-Chloracrylnitril
15,1
13,1
2,6
2,1
Beispiel
Derselbe Reaktor wie in Beispiel 1 wird verwendet und die Reaktion wird unter einem Druck von 95 bis mm Hg bei den in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen für eine Stunde durchgeführt.
Tabelle 3
In der Tabelle 3 sind außerdem die Ausbeuten an Cyanacetylen, «-Chloracrylnitril und trans- und cis-0-Chloracrylnitril, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril, angegeben.
Reaktionstemperatur (° C)
Elektrischer Ofen I 600
Elektrischer Ofen II 900
Elektrischer Ofen III 1000
Acrylnitril/Chlor-Molverhältnis 1/1
Produktausbeute (%)
Cyanacetylen 28.1
«-Chloracrylnitril 8,5
trans-/J-Chloracrylnitril 3,9
cis-jS-Chloracrylnitril 3,1

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei erhöhter Temperatur in der Gasphase, dadurch gekennzeichnet, daß man Acrylnitril und Chlor im Molverhältnis 1 :0,l bis 1 :10 bei einer Temperatur zwischen etwa 700 und 11000C und einem Druck von etwa 10 bis 100 mm Hg umsetzt
DE1940705A 1968-08-20 1969-08-09 Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril Expired DE1940705C3 (de)

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DE1940705B2 DE1940705B2 (de) 1978-08-31
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