DE1940705B2 - Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus AcrylnitrilInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
Auf Grund seiner bemerkenswerten Reaktionsfähigkeit ist Cyanacetylen (HCsC-CN) ein wertvolles
Ausgangsprodukt für die Herstellung von synthetischen Polymeren, 3-Aminoisoxazolen und verschiedenen
anderen stickstoffhaltigen Verbindungen einschließlich Purin- und Pyrimidinbasen.
Von der Anmelderin wurde bereits ein Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen entwickelt (FR-PS
15 32 848), bei dem Acrylnitril zuerst mit Chlor in der Flüssigphase in Gegenwart eines Katalysators umgesetzt
und das erhaltene «JJ-Dichlorpropionitril oder ein
Monochloracrylnitril, das durch Entfernung eines
Chlorwasserstoffmoleküls aus otjS-Dichlorpropionitril
erhalten wird, anschließend einer Gasphasenreaktion unterworfen wird.
Dieses Verfahren ergibt zwar eine ausgezeichnete Ausbeute und ist von praktischem Wert, jedoch hat es
noch folgende Nachteile:
1) Die Zwischenprodukte, nämlich «,/J-Dichlorpropionitril
und Monochloracrylnitril, sind entzündlich.
2) Da die Zwischenprodukte in Gegenwart von Pyridin gebildet werden, muß das Pyridin nach der
Reaktion entfernt werden.
3) Das Verfahren besteht aus zwei Stufen und erfordert daher zu seiner Durchführung viele
Stunden.
In dem Bemühen, das Verfahren weiterzuentwickeln, wurde gefunden, daß Cyanacetylen direkt in einer Stufe
und in besserer Ausbeute gebildet wird, wenn vergastes Acrylnitril und Chlor einer Gasphasenreaktion bei
erhöhter Temperatur unterworfen werden.
Aus J. org. Chemie (1966), 12, 4103-5, ist zwar die Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei
erhöhter Temperatur in der Gasphase bekannt. Bei diesem Verfahren erhält man aber nur geringe
Ausbeuten (vgl. als höchste Ausbeute 12% in Tabelle II, Versuch Nr. 2).
Demgegenüber kann man gemäß vorliegender Erfindung das gewünschte Cyanacetylen in wesentlich
höheren Ausbeuten erhalten. Dadurch wird die Erfindung besonders vorteilhaft für ein großtechnisch
durchführbares Verfahren.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei erhöhter Temperatur
in der Gasphase, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Acrylnitril und Chlor im Molverhältnis 1 :0,1
bis 1 :10 bei einer Temperatur zwischen etwa 700 und 11000C und einem Druck von etwa 10 bis 100 mm Hg
umsetzt.
Das Molverhältnis von Chlor zu Acrylnitril kann mit den Reaktionsbedingungen in dem weiten Bereich von
0,1 bis 10 variieren. Im allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, bei dem optimalen Verhältnis zu arbeiten,
das im Bereich von 0,3 bis 3 liegt.
Während Chlor bei Raumtemperatur (etwa 20 bis 30°C) gasförmig ist, ist Acrylnitril flüssig. Es läßt sich
auch bei Normaldruck leicht verdampfen, indem es auf etwa 800C erhitzt wird.
Die beiden Ausgangsmaterialien sind in großtechnischen Mengen leicht erhältlich, und auch in dieser
Hinsicht ist das Verfahren gemäß der Erfindung zur Herstellung von Cyanacetylen vorteilhaft
Die optimale Reaktionstemperatur variiert mit dem
Die optimale Reaktionstemperatur variiert mit dem
κι Druck und liegt im Bereich zwischen etwa 700 und
11000C.
Der Reaktor, der zweckmäßig ein Röhrenreaktor ist, kann aus beliebigen Werkstoffen bestehen, die der
hohen Reaktionstemperatur widerstehen können. Der
r> Reaktor wird in einem liegenden oder stehenden Ofen angeordnet, der während der gesamten Reaktion bei
der gewünschten Temperatur gehalten wird. Es ist möglich, gegebenenfalls die Reaktion in Gegenwart
eines Inertgases, wie Stickstoff, Kohlendioxid oder ein Edelgas, durchzuführen.
Da das Verfahren gemäß der Erfindung vereinfacht ist und in einer reaktionsfähigen Gasphase durchgeführt
wird, verläuft die Reaktion schnell, so daß weniger Nebenprodukte (z. B. Λ-Chloracrylnitril und /Ϊ-Chlor-
2r> acrylnitril) gebildet werden. Die Reaktion kann somit
viele Stunden ohne Unterbrechung durchgeführt werden.
Das gebildete rohe Cyanacetylen kann nach an sich bekannten üblichen Methoden, z. B. durch Sublimation
jo oder Destillation isoliert werden, wobei raffiniertes
Cyanacetylen erhalten wird, das einen Schmelzpunkt von 50C und einen Siedepunkt von 42° C hat Diese
Konstanten stimmen mit den veröffentlichten Literaturwerten gut überein.
Γι Die vorstehend genannten Nebenprodukte können
andererseits auch zusammen mit dem nicht umgesetzten Acrylnitril zurückgewonnen und mit frischem Acrylnitril
gemischt und als Ausgangsmaterialien verwendet werden.
Λο In den folgenden Beispielen verhalten sich Gewichtsteile zu Raumteilen wie Gramm zu Kubikzentimeter.
Die Prozentangaben sind auf molarer Basis, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril, berechnet.
Ein Röhrenreaktor aus Quarz (Fassungsvermögen 200 Raumteile) wird verwendet. Ein Ende des Reaktors
ist an ein Vakuumdestillationsgefäß angeschlossen, in das gasförmiges Chlor und Acrylnitril eingeführt
w werden. Das andere Ende ist über eine Reihe von
Vorlagen, die mit Äthanol-Trockeneis gekühlt sind, und ein selbsteinstellendes Vakuummanometer mit einer
Vakuumpumpe verbunden. Der Quarzreaktor wird mit einem elektrischen Ofen auf 10500C erhitzt. Das
gesamte System wird bei einem Druck von 15 mm Hg gehalten. Dem Reaktor werden stündlich 580 Gewichtsteile Acrylnitril und 1090 Gewichtsteile Chlor zugeführt.
Die Reaktion wird eine Stunde durchgeführt. Das gebildete Produkt wird destilliert, wobei 48,1 Gewichts-
bo teile Cyanacetylen erhalten werden, das bei 42 bis 45° C
siedet. Die Ausbeute beträgt 47,2%, bezogen auf umgesetztes Acrylnitril.
Beispiele2bis7
b5 Der in Beispiel 1 beschriebene Reaktor wird
verwendet. Die Reaktion wird unter einem Druck von 15 mm Hg unter verschiedenen Bedingungen, die in
Tabelle 1 genannt sind, eine Stunde durchgeführt.
19 40 705 | Reaktions- | Ausbeute an | |
Tabelle 1 | • temperatur | Cyanacetylen | |
Beispiel | Molverhältnis | CC) | (%) |
Nr. | Acrylnitril/Chloi | 1050 | 21,9 |
1000 | 6,i | ||
2·) | 1/3,65 | 1000 | 40,4 |
3 | 1/0,26 | 1000 | 32,8 |
4 | 1/2,13 | 1000 | 22,7 |
5 | 1/9,1 | 1000 | 42,5 |
6 | 1/0,67 | ||
7 | 1/1,94 | ||
#) Gleichzeitig werden 17,3% Chlorcyanacetylen gebildet
Beispiele 8bis 13
Der in Beispiel 1 beschriebene Reaktor wird verwendet und von einer Reihe von drei öfen erhitzt.
Die Reaktion wird unter einem Druck von 16,5 bis 20 mm Hg unter verschiedenen Bedingungen, die in
Tabelle 2 genannt sind, 30 Minuten durchgeführt.
2»
Die Ausbeuten an Cyanacetylen, «-Chloracrylnitril
und trans- und cis-ß-Chloracrylnitril, bezogen auf
umgesetztes Acrylnitril, sind ebenfalls in Tabelle 2 angegeben.
Tabelle 2 | Beispiel Nr. | 9 | 10 | 11 | 12 | 13 |
8 | ||||||
700 | 700 | 600 | 600 | 600 | ||
Reaktionstemperatur ("C) | 600 | 980 | 980-1000 | 920 | 900 | 900 |
elektr. Ofen I | 980-1000 | 980 | 980-1000 | 1050 | 1000 | 1000 |
elektr. Ofen II | 980-1000 | 1/0,24 | 1/1 | 1/1 | 1/1,5 | 1/2,0 |
elektr. Ofen III | 1/0,24 | |||||
Molverhältnis | ||||||
Acrylnitril/Chlor | 13,0 | 18,2 | 31,0 | 43,9 | 54,3 | |
Produktausbeute (%) | 15,1 | 18,4 | 14,8 | 15,7 | 8,3 | 9,4 |
Cyanacetylen | 13,1 | 2,9 | 2,1 | 3,0 | 0,8 | 0,6 |
a-Chloracrylnitrü | 2,6 | 2,6 | 1,2 | 1,7 | — | — |
trans-/?-Chloracrylnitril | 2,1 | |||||
cis-0-Chloracrylnitril | ||||||
Derselbe Reaktor wie in Beispiel 1 wird verwendet und die Reaktion wird unter einem Druck von 95 bis
100 mm Hg bei den in Tabelle 3 angegebenen Bedingungen für eine Stunde durchgeführt.
In der Tabelle 3 sind außerdem die Ausbeuten an Cyanacetylen, oc-Chloracrylnitril und trans- und cis-0-Chloracrylnitril,
bezogen auf umgesetztes Acrylnitril, angegeben.
Reaktionstemperatur (° C)
Elektrischer Ofen I | 600 |
Elektrischer Ofen 11 | 900 |
Elektrischer Ofen III | 1000 |
Acrylnitril/Chlor-Molverhältnis | 1/1 |
Produktausbeute (%) | |
Cyanacetylen | 28,1 |
Λ-Chloracrylnitril | 3,5 |
trans-jS-Chloracrylnitril | 3,9 |
cis-ö-Chloracrylnitril | 3,1 |
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Cyanacetylen aus Acrylnitril bei erhöhter Temperatur in der Gasphase, dadurch gekennzeichnet, daß man Acrylnitril und Chlor im Molverhältnis 1 :0,l bis 1 :10 bei einer Temperatur zwischen etwa 700 und 11000C und einem Druck von etwa 10 bis 100 mm Hg umsetzt
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
JP5945668 | 1968-08-20 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1940705A1 DE1940705A1 (de) | 1970-08-06 |
DE1940705B2 true DE1940705B2 (de) | 1978-08-31 |
DE1940705C3 DE1940705C3 (de) | 1979-04-26 |
Family
ID=13113808
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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---|---|
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-
1969
- 1969-08-09 DE DE1940705A patent/DE1940705C3/de not_active Expired
- 1969-08-12 US US849504A patent/US3634488A/en not_active Expired - Lifetime
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- 1969-08-19 FR FR6928409A patent/FR2015985A1/fr not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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DE1940705C3 (de) | 1979-04-26 |
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