DE1940067B2 - Verfahren zur gewinnung eines enantiomers - Google Patents
Verfahren zur gewinnung eines enantiomersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines Enantiomers aus einer teilweise aufgespaltenen
Mischung, in der das Enantiomer im Überschuß über die racemische Verbindung vorhanden ist.
Es ist bekannt, daß eine organische Verbindung, die ein asymmetrisches Kohlenstoffatom enthält, in zwei
optisch aktiven Formen oder Enantiomeren vorliegen kann, und daß eine solche Verbindung oft als eine
Mischung aus den beiden Enantiomeren in gleichen Anteilen erhalten wird. Es kommt mehrfach vor, daß die
beiden Enantiomeren miteinander unter Bildung einer racemischen Verbindung reagieren. Die Bildung einer
solchen racemischen Verbindung kann durch Betrach
ι ο
ι ■-,
tung des Phasendiagramms festgestellt werden, da dieses dnnn ein Peak zeigt, das einer Mischung aus den
beiden Enantiomeren in gleichen Anteilen entspricht
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung eines Enantiomers aus einer Mischung aus
einem Enantiomer und der entsprechenden racemischen Verbindung (nachstehend als teilweise aufgespaltene
Mischung bezeichnet). Ein solches Verfahren ist z. B. besonders dann von Vorteil, wenn die betreffende
organische Verbindung biologisch aktiv ist und daher als Arznei geeignet ist und die biologische Aktivität der
Enantiomeren so unterschiedlich ist, daß nur eines der Enantiomeren zur Verabreichung an Menschen verwendet
wird.
Es ist bekannt, daß ein Enantiomer machmai aus einer
teilweise aufgespalteten Mischung der oben angeführten Art durch einfache Kristallisation aus einem
entsprechenden Lösungsmittel gewonnen werden kann; jedoch ist diese Methode nicht allgemein zu gebrauchen.
Es wurde nun gefunden, daß bei Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Löslichkeiten des
Enantiomers und der racemischen Verbindung derart unterschiedlich gemacht werden, daß eine Trennung
möglich ist, und daß ein solches Verfahren allgemein verwendbar ist.
Gemäß der Erfindung wird ein Verfahren zur Gewinnung eines Enantiomers in im wesentlichen
optisch reiner Form aus einer teilweise aufgespaltenen Enantiomerenmischung, in der das zu gewinnende
Enantiomer im Überschuß über die racemische Verbindung vorhanden ist, vorgeschlagen, das darin
besteht, daß man die teilweise aufgespaltene Mischung in Gegenwart von einem Solubilisierungsmittel mit
einem Kristallisationslösungsmittel behandelt, und daß man das Enantiomer aus der so erhaltenen Lösung in an
sich bekannter Weise gewinnt.
Bei einer praktischen Ausführungsform dieses Verfahrens
sind das Kristallisationslösungsmittel und das Solubilisierungsmittel verschiedene Substanzen. Unter
Umständen kann jedoch das Kristallisationslösungsmittel dieselbe Substanz sein wie das Solubilisierungsmittel.
Im Sinne der Erfindung bedeutet der Ausdruck »Kristallisationsmittel« ein Lösungsmittel, in dem die
racemische Verbindung im kalten Zustand nur schwer löslich ist; der Ausdruck soll jedoch nicht unbedingt
bedeuten, daß die Löslichkeit der racemischen Verbindung wesentlich größer ist, wenn das Lösungsmittel heiß
ist. Für verhältnismäßig polare Verbindungen eignen sich als Kristallisationslösungsmittel z. B. verhältnismäßig
nichtpolare Lösungsmittel, beispielsweise Benzin, Cyclohexan, Benzol oder Toluol.
Das Verfahren nach der Erfindung kann dadurch verwirklicht werden, daß eine teilweise aufgespaltene
Mischung im festen oder halbfesten Zustand mit dem Kristallisationslösungsmittel in Gegenwart des solubilisierenden
Mittels extrahiert wird, so daß das Enantiomer in Lösung geht, während die racemische Verbindung
ungelöst bleibt. Nach einer anderen Arbeitsweise wird eine heiße Lösung der teilweise aufgespaltenen
Mischung in dem Kristailisationslösungsmittel in Gegenwart von dem Solubilisierungsmittel abgekühlt, so
daß die racemische Verbindung aus der Lösung ausgeschieden wird. In beiden Fällen wird das
ursprünglich im Überschuß vorhandene Enantiomer in Lösung erhalten und kann dadurch gewonnen werden,
daß die ungelöste racemische Verbindung abfiltriert und das Enantiomer aus dem Filtrat z. B. durch Eindampfung
gewonnen und dann umkristallisiert wird.
Die bevorzugten Solubilisierungsmittel werden nach der chemischen Struktur des Enantiomers, das isoliert
werden soil, gewählt; die folgenden Verbindungsklassen sind Beispiele für geeignete Solubilisierungsmittel;
primäre Amine, sekundäre Amine, Alkohole, Phenole oder Ketone. Von diesen Klassen sind besonders
geeignet primäre Aralkylamine, insbesondere mit 7 bis 10 C-Atomen, niedrigere aliphatische primäre oder
sekundäre Amine, insbesondere diejenigen, bei denen das aliphatische Radikal gesättigt oder ungesättigt ist
und 1 bis 6 C-Atome enthält, heterocyclische Amine, insbesondere gesättigte 5- oder ögliedrige stickstoffhaltige
heterocyclische Verbindungen gegebenenfalls mit einem Sauerstoffatom im Ring, und niedrigere aliphatische
Alkohole, insbesondere gesättigte und ungesättigte aliphatische Alkohole mit bis zu 6 C-Atomen. Als
Beispiele für besonders zweckmäßige Solubilisierungsmittel kann man Benzylamin, tert-Butylamin, Allylamin,
Morpholin, n-Butanol, sek-Butanol und Allylalkohol
erwähnen.
Bei der Verwendung des Solubilisierungsmittels
zusammen mit einem Kristallisationsmittel hängt die zur Erzielung einer befriedigenden Gewinnung notwendige
Menge des Solubilisierungsmittels von der Art des Enantiomers ab, und das Molekularverhältnis vom
Solubilisierungsmittel zum Enantiomer kann in weiten Grenzen, z. B. von 2 :1 bis 20 :1, variieren.
Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich auf jede organische Verbindung anwenden, die eine racemische
Verbindung der oben genannten Art bildet und in Form einer teilweise aufgespaltenen Mischung erhalten
werden kann. Eine solche teilweise aufgespaltene Mischung kann nach jeder herkömmlichen Methode
erhalten werden. So kann z. B. ein äquimolares Gemisch von Enantiomeren mit einer weiteren optisch aktiven
Verbindung behandelt werden, um ein Paar von Diastereoisomeren zu bilden, die mindestens teilweise
durch eine fraktionierte Kristallisation voneinander getrennt werden können.
Als Beispiele für entsprechende Verbindungen, bei denen das erfindungsgemäße Verfahren angewandt
werden kann, lassen sich folgende erwähnen:
l-Alkylamino-3-(aryloxy)-2-propanole mit j£-adrenergetischen Blockierungseigenschaften und Aktivität gegen Arrhythmie, die also für die Behandlung von Herzkrankheiten geeignet sind, wie z. B.
l-Alkylamino-3-(aryloxy)-2-propanole mit j£-adrenergetischen Blockierungseigenschaften und Aktivität gegen Arrhythmie, die also für die Behandlung von Herzkrankheiten geeignet sind, wie z. B.
Propranolol (1 -Isopropylamino-3-( 1 -naphthoxy)-2-propanol),
1 -(o-Allylphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol
oder
l-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylamino-propan-2-ol;
6-substituierte2,3,5,6-Tetrahydroimidazo-(2,l-b)-thiazole,
insbesondere Tetramisol (6-Phenyl-23,5,6-tetrahydroimidazo-(2,l
-b)-thiazol),
die Anthelmintica sind;
Carbonsäure-N-(«-methylbenzyl)-amide,
oc-Äthylphenylessigsäureamide und
Halogen-diphenoxypropionsäuren, z. B.
«-(4-(p-Chlorphenyl)-phenoxy)-propionsäure,
die hypocholesterinämische Aktivität besitzt.
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Gewinnung der wertvollen antiarrhythmischen Droge ( + )-Propranolol aus einer teilweise aufgespaltenen Mischung der Enantiomeren des Propranolol, bei welcher (-I-)-Propranolol im Überschuß vorliegt, wonach diese teilweise ausgespaltene Mischung mit einem nichtpolaren Lösungsmittel, z. B. Benzin oder Cyclohexan, in Gegenwart von einem Solubilisierungsmittel, z. B. einem piimären Aralkyi- oder aliphatischen Amin oder einem aliphati- ~> sehen Alkohol, beispielsweise Benzylamin oder einem primären aliphatischen Amin mit bis zu 4 C-Atomen, ζ. B. tert.-Butylamin oder Allylamin, oder einem aliphatischen Alkohol mit bis zu 4 C-Atomen, ζ. Β. n-Butanol, sek.-Butanol oder Allylalkohol, gebracht wird
Eine besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur Gewinnung der wertvollen antiarrhythmischen Droge ( + )-Propranolol aus einer teilweise aufgespaltenen Mischung der Enantiomeren des Propranolol, bei welcher (-I-)-Propranolol im Überschuß vorliegt, wonach diese teilweise ausgespaltene Mischung mit einem nichtpolaren Lösungsmittel, z. B. Benzin oder Cyclohexan, in Gegenwart von einem Solubilisierungsmittel, z. B. einem piimären Aralkyi- oder aliphatischen Amin oder einem aliphati- ~> sehen Alkohol, beispielsweise Benzylamin oder einem primären aliphatischen Amin mit bis zu 4 C-Atomen, ζ. B. tert.-Butylamin oder Allylamin, oder einem aliphatischen Alkohol mit bis zu 4 C-Atomen, ζ. Β. n-Butanol, sek.-Butanol oder Allylalkohol, gebracht wird
n> und anschließend das ( + )-Propranolol aus der so
erhaltenen Lösung durch Eindampfen gewonnen wird.
Dieses Verfahren kann dadurch verwirklicht werden, daß die teilweise aufgespaltene Mischung von Enantiomeren
des Propanolols mit einer Lösung des Solubilisierungsmittels in dem nichtpolaren Lösungsmittel unter
Bildung einer Lösung von ( + )-Propranolol verrührt wird, oder dadurch, daß eine heiße Lösung von der
teilweise aufgespaltenen Mischung im nichtpolaren Lösungsmittel zusammen mit dem Solubilisierungsmittel
abgekühlt wird, so daß die racemische Verbindung (±}-Propranolol gefällt wird und das ( + )-Propranolol
in Lösung bleibt, woraus es in bekannter Weise. gewonnen werden kann.
Das (±)-?ropranolol kann in bekannter Weise hergestellt werden, indem Isopropylamin 10 Stunden in
einem abgeschlossenen Gefäß bei 70—8C°C zur Reaktion mit l-Chlor-3-(l-naphthoxy)-2-propanol gebracht
wird, und die teilweise aufgespaltene Mischung von den Enantiomeren des Propranolol, in der
( + )-Propranolol im Überschuß vorliegt, kann in bekannter Weise durch eine fraktionierte Kristallisation
der diastereoisomeren Salze von (±)-Propranolol mit ( —)-O,O-Di-p-toluoylweinsäure oder ( —)-O,O-Dibenzoylweinsäure,
insbesondere der neutralen Salze, erzeugt werden.
Eine weitere besonders zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung besteht aus einem Verfahren zur
Gewinnung des Anthelminticums ( — )-Tetramisol aus einer teilweise aufgespaltenen Mischung von den
Enantiomeren von Tetramisol, in der (— )-Tetramisol im Überschuß vorhanden ist, wonach diese teilweise
aufgespaltene Mischung zur Reaktion mit einem nichtpolaren Lösungsmittel, z. B. Benzin oder Cyclohexan,
in Gegenwart von einem aliphatischen Amin, z. B.
4r> Allylamin, als Solubilisierungsmittel gebracht wird und
das (— )-Tetramisol aus der so erhaltenen Lösung durch Eindampfen gewonnen wird.
Das (±)-Tetramisol kann in beicannter Weise durch
Erwärmung von (±)-2-(Acetylamino)-3-(j3-hydroxyphenyläthyl)-thiazolidin
mit Thionylchlorid in Gegenwart von Essigsäureanhydrid hergestellt werden. Die teilweise
aufgespaltene Mischung der Enantiomeren des Tetramisols, in der ( — )-Tetramisoi im Überschuß
vorliegt, kann in bekannter Weise durch eine fraktionierte Kristallisation der diastereoisomeren Salze von
(±)-Tetramisol mit d-Kampfer-10-sulfonsäure erzeugt werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
50 g (0,193MoI) einer teilweise aufgespaltenen
Mischung von den Enantiomeren des Propranolol, in der (-f-)-Propranolol im Überschuß vorliegt (das
Hydrochlorid hat [λ];,5 +11,0° [c=5, Methanol]) werden 1 h mit einer Lösung von 25 ml Benzylamin
(0,23MoI) in 100 ml Petroläther (Kp. 60-800C)
verrührt. Die Mischung wird dann filtriert. Somit erhielt
man als festen Rückstand 27 g (±)-Propranolol, Fp. 930C (das Hydrochlorid hat [λ] J5+1,0° [c=5, Methanol]).
Das Filtrat wurde eingedampft, und der Verdampfungsrückstand wurde mit Wasser behandelt um das
Benzylamin zu beseitigen. Somit erhielt man als festen Rückstand 22 g ( + )-Propranolo!, Fp. 73°C (das Hydrochlorid
hat [α] ί5 + 21,4° [c= 5, Methanol]).
Die als Ausgangsstoff verwendeten teilweise aufgespaltene Mischung kann wie folgt hergestellt werden:
Eine Lösung von 91 g (0,35 Mol) (±)- Propranolol in 150 ml Äthanol wird zu einer Lösung von 67,5 g
(0,175MoI) (-)-O,O-Di-p-loluoylweinsäure in 150 ml
Äthanol zugegeben. Das Gemisch wird 24 h auf Raumtemperatur gehalten und dann filtriert, wobei das
Filtergut aufbewahrt wird. Das Filtrat wird zur Trockene eingedampft, und der Verdampfungsrückstand
wird mit 500 ml einer 1 n-Natriumhydroxydlösung und 1000 ml Diäthyläther verrührt. Die ätherische
Schicht wird abgetrennt, mit War-ser gewaschen,
getrocknet und eingedampft, wobei man die im ersten Teil dieses Beispiels verwendete teilweise aufgespaltene
Mischung erhält. Das aufbewahrte Filtergut ist das neutrale (-)-Propranololsalz der (-)-O,O-Di-p-toluoylweinsäure,
Fp. 82-85°C, und dieses kann in ( — )-Propranolol wie folgt umgewandelt werden:
Das Salz wird mit 500 ml einer 1 n-Natriumhydroxydlösung und 1000 ml Diäthyläther verrührt. Die ätherische
Schicht wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand wird aus Petroläther (Kp. 60-800C)
umkristallisiert. Somit erhält man ( —)-Propranolol, Fp.
73°C (das Hydrochlorid hat [«] » -21,5° [c=5.
Methanol]).
Nach einer anderen Verfahrensweise wird eine Mischung aus 27,6 g (0,106MoI) (±)-Propranoloi und
10 g (0,0266MoI) (-)-O,O-Dibenzoylweinsäure-mono-
hydrat in 110 ml Äthanol erwärmt bis eine klare Lösung
entsteht, worauf es auf Umgebungstemperatur abgekühlt und 24 h gerührt wird. Der Feststoff, der im
wesentlichen aus dem neutralen ( —)-Propranololsalz der (—)-O,O-Dibenzoylweinsäure besteht, wird abfiltriert,
und das Filtrat wird zur Trockene eingedampft. Der Rückstand wird in die freie Base gemäß dem
beschriebenen Verfahren für das entsprechende (— )-O,O-Di-p-toluoylweinsäuresalz umgewandelt. Somit
erhält man eine teilweise aufgespaltene Mischung von den Enantiomeren des Propranolols (das Hydrochlorid
hat [et] « + 113° [c= 5, Methanol]).
Das im ersten Teil von Beispiel 1 beschriebene allgemeine Verfahren kann mit Enantiomerengemischen
verschiedener chemischer Verbindungen gemäß der nachstehenden Tabelle durchgeführt werden.
Verbindung | Kristallisations | Solubilisierungs- | Molarver | Optische | Drehung | aus der | reines |
lösungsmittel | mittel | hältnis V. | Lösung | Iso | |||
Solubili- | teilweise | unlös | isoliertes | mer | |||
sierungs- | aufge | licher | Produkt | ||||
mittel zu | spaltene | Feststoff | + 21,4 | 21,5 | |||
Enantiomer | Mischung | ||||||
Propranolol | Petroläther | tert.-Butyl- | 2 | + 1U | + 1,7 | -123 | 125 |
(Kp. 60-800C) | amin | + 393 | 39,9 | ||||
Tetramisol | Cyclohexan | Allylamin | 3 | -64 | -27 | ||
N-Benzoyl-1-phenyl- | Petroläther | Allylamin | 20 | + 22,4 | 0,0 | -99 | 105 |
äthylamin | (Kp. 60-80° C) | ||||||
l-Phenylbutansäure- | Petroläther | tert.-Butyl- | 10 | -75 | -55 | ||
N-phenylamid | (Kp. 60-80°C) | amin | |||||
50 g (0,193MoI) einer teilweise aufgespalteten Mischung
von den Enantiomeren des Propranolols, in der ( + )-Propranolol im Überschuß vorliegt (das Hydrochlorid
hat [λ] « +10,8° [c= 5, Methanol]), werden zu einer Mischung aus 25 ml Benzylamin (0,23 Mol) und
1000 ml Petroläther (Kp. 60-800C) zugegeben. Das Gemisch wird gekocht, und die klare Lösung wird 12 h
stehengelassen, wobei Kristallisation erfolgt. Das Gemisch wird filtriert: man erhält als Filtergut
(±)-Propranolol, Fp. 93° C (das Hydrochlorid hat [«]
?,5 + l,0° [c=5, Methanol]). Das Filtrat wird eingedampft,
und der Rückstand wird mit Wasser behandelt, um das Benzylamin zu beseitigen. Der Rückstand
besteht aus 21 g ( + )-Propranolol (das Hydrochlorid hat [«] f,5 +22° [c= 5, Methanol]).
5 g (0,02 Mol) einer teilweise aufgespaltenen Mischung der Enantiomeren von 1-(o-Allylphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol,
in der ( + )-l-(o-Allylphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol im Überschuß vorliegt
(das Hydrochlorid hat [λ] $ +25,7° [c=5,
Methanol]) werden zu einer Mischung aus 100 ml Petroläther (Kp. 40-60°C) und 2,8 ml (0,03 Mol)
sec-Butanol zugegeben. Das Gemisch wird auf — 50°C
abgekühlt und 1 h bei dieser Temperatur gerührt. Das Gemisch wird filtriert, und man erhält als Filtergut
(±)-1 -(o- Allylphenoxy)-3-isopropy larninopropan-2-ol
(das Hydrochlorid hat [«]?' +1,2° [c=5. Methanol]).
Das Filtrat wird eingedampft, und der Rückstand wird in
30 ml Äther gelöst, worauf wasserfreie Salzsäure hinzugegeben wird. Das Gemisch wird filtriert; der
Rückstand besteht aus (+)-l-(o-AllyIphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol,
[«] f.5 +29,9° (c=4. Methanol).
Das reine Isomere hat [«] » + 303° (t=4, Methanol).
67 g (0,265 Mol) einer teilweise aufgespaltenen Mischung von den Enantiomeren von l-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol,
in der das (— )-Enantiomer im Überschuß vorliegt (das Hydrochlorid hat [«] J5 -1,5° [c= 5, Methanol]) werden 2 h mit einer
Lösung von 30 ml n-Butanol in 300 ml Petroläther (Kp. 60—8O0C) bei 5°C gerührt Das Gemisch wird filtriert,
und das Filtrat wird zur Trockene eingedampft Der Rückstand besteht aus 9 g (-- )-l-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminoprr>pan-2-ol,
Fp. 72° C (das Hydrochlorid hat [«] 'i -93° [c=5. Methanol]). Der Rückstand wird
1 h mit einer Lösung von 4,5 ml n-Butanol (3 Mol pro
Mol [ — ]-Enantiomer) in 160 ml Petroläther (Kp. 60-800C) bei 5°C verrührt. Das Gemisch wird filtriert,
und man erhält als Filtergut 5,2 g l-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol
(das Hydrochlorid hat [«]-,' -3,0° [c=5. Methanol]). Das Filtrat wird zur
Trockene eingedampft, und man erhält als Rückstand 3,0 g ( — )-(1-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol,
Kp. 73°C (das Hydrochlorid hat [«] ',' - 17,0° [c=5,
Methanol]).
Die als Ausgangsstoff verwendete teilweise aufgespaltene Mischung kann wie folgt dargestellt werden:
Eine Mischung aus 121,5 g(±)-l-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol
(0,48 Mol), 185 g (-)-O,O-Di-p-toluoyIweinsäure (0,48 Mol) und 300 ml
Äthanol wird auf auf 50°C erwärmt, um eine klare Lösung zu erhalten. Die Lösung wird auf Umgebungstemperatur
abgekühlt und eine Woche lang zur Kristallisation stehengelassen. Das Gemisch wird
filtriert, und das Filtergut wird aufbewahrt. Das Filtrat wird zur Trockene eingedampft, und der Rückstand
wird mit einer verdünnten Natriumhydroxydlösung und Diäthyläthcr angerührt. Die ätherische Schicht wird
abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft und so die als Ausgangsstoff für den ersten
Teil dieses Beispiels angewandte teilweise aufgespaltene Mischung erhalten.
Der aufbewahrte Feststoff (44 g) ist das Säuresalz von
(+)-1 -(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol
und (r)-Q,O-Di-p-toluoylweinsäure, Fp. 141°C. Es
wird aus Äthanol umkristallisiert und in (-f-)-i-(o-Äthoxyphenoxy)-3-isopropylaminopropan-2-ol
Fp. 73°C(das Hydrochlorid hat [«] γ +!7,Γ [c=5, Methanol])
umgewandelt.
34,5 g (0,125MoI) einer teilweise aufgespaltenen
Mischung von den Enantiomeren von a-(4-(p-Chlorophenyl)-phenoxy)-propionsäure,
in der das (+ )-Enantiomer im Überschuß vorliegt [ä] ■„'■ +9° (c= 5, Methanol)
werden 3 h mit einer Lösung von 27 ml Butanol (10 Mol pro Mol ( + )-Enantiomer) in 1500 ml Petroläther
(Kp. 60—800C) verrührt. Das Gemisch wird gefiltert,
und man erhält als Filtergut 27 g «-(4-(p-Chlorphenyl)-phenoxy)-propionsäure
[<x]·,' +4,4° (c=5. Methanol).
Das Filtrat wird zur Trockene eingedampft, und der Rückstand wird mit Petroläther (Kp. 60-800C)
ίο gewaschen. Der feste Rückstand besteht aus 5,6 g
(+ )-a-(4-(p-Chlorophenyl)-phenoxy)-propionsäure,
Fp. 153°C,[a]?i +37,8° ^c= 5, Methanol).
Fp. 153°C,[a]?i +37,8° ^c= 5, Methanol).
Die als Ausgangsstoff verwendete teilweise aufgespaltene Mischung kann wie folgt hergestellt werden:
Eine Mischung aus 51 g (0,18 Mol) (±)-a-(4-(p-Chlorophenyl)-phenoxy)-propionsäure,
11,2 g (— )-a-Methylbenzylamin (0,09 Mol) und 380 ml Äthanol wird aul
einem Dampfbad erwärmt, um eine klare Lösung zu erzielen. Die Lösung wird auf Umgebungstemperatur
abgekühlt und 4 Tage zur Kristallisation stehengelassen Das Gemisch wird filtriert, und das Filtergut wird
aufbewahrt. Das Filtrat wird eingedampft, der Rückstand wird mit verdünnter Salzsäure und Diethylether
angerührt. Die ätherische Schicht wird abgetrennt, mil Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft, und
die im 1. Teil dieses Beispiels verwendete teilweise aufgespaltete Mischung erhalten.
Der aufbewahrte Feststoff ist das ( —)-a-Methylbenzylaminsalz
von ( — )-«-(4-(p-Chlorphenyl)-phenoxy)·
propionsäure. Es wird einmal aus Äthanol umkristallisiert und ist dann rein mit einem Schmelzpunkt von
2000C. Das Salz wird mit einer 1 n-Salzsäurelösung und
Äther angerührt. Die ätherische Schicht wird abgetrennt, mit Wasser gewaschen, getrocknet und eingedampft.
Der Rückstand besteht aus ( — )-«-(4-(p-Chlorphenyl)-phenoxy)-propionsäure,
Fp. 153° C, [«];"
-37,8° (c= 5, Methanol).
Claims (7)
1. Verfahren zur Gewinnung eines Enantiomers in im wesentlichen optisch reiner Form aus einer
teilweise aufgespalteten Enantiomerenmischung, in der das zu gewinnende Enantiomer im Überschuß
über die racemische Verbindung vorhanden ist, dadurch gekennzeichnet, daß man die
teilweise aufgespaltene Mischung in Gegenwart eines Solubilisierungsmittels mit einem Kristallisationslösungsmittel
behandelt, und daß man das Enantiomer aus der so erhaltenen Lösung in an sich
bekannter Weise gewinnt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine teilweise aufgespaltene
Enantiomerenmischung im festen oder halbfesten Zustand mit dem Kristallisationslösungsmittel in
Gegenwart des Solubilisierungsmittels extrahiert, bis das im Überschuß vorhandene Enanatiomer
vollständig gelöst ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine heißte Lösung der teilweise
aufgespaltenen Enantiomerenmischung im Kristallisationslösungsmittel in Gegenwart des Solubilisierungsmittels
abkühlt, bis die racemische Verbindung aus der Lösung ausgefallen ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Kristallisationslösungsmittel
Petroläther, Cyclohexan, Benzol oder Toluol wählt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Solubilisierungsmittel
ein primäres Amin, sekundäres Amin, einen Alkohol, Phenol oder ein Keton wählt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man als Solubilisierungsmittel Benzylamin,
n- oder sec.-Butanol verwendet.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsstoffe
teilweise aufgespaltene Enantiomerenmischungen des 1 -Isopropylamino-3-( 1 -naphthoxy)-
2-propanols,
des6-Phenyl-2,3,5,6-tetrahydroimidazo-
des6-Phenyl-2,3,5,6-tetrahydroimidazo-
(2,l-b)-thiazols,
des N-Benzoyl-1 -phenyläthylamins,
des 1 -Phenylbutansäure-N-phenylamids,
des 1 -(o-Allylphenoxy)-3-isopropylamino-
des 1 -Phenylbutansäure-N-phenylamids,
des 1 -(o-Allylphenoxy)-3-isopropylamino-
propan-2-ols oder
derix-(4-p-Chlorphenyl-phenoxy)-propionsäure
verwendet.
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