DE1939C - Dampf-Zerstäubungsapparat - Google Patents
Dampf-ZerstäubungsapparatInfo
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Description
1878.
Klasse SO.
J. TEUFFEL in STUTTGART. Dampf-Zerstäubungsapparat.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1878 ab.
Das Hauptstück des Apparates bildet ein cylindrischer Dampfkessel A aus 1 mm starkem
Kupferblech, 16 cm hoch, 9,5 cm im Lichten
weit, mit flach gewölbtem Boden, oben offen und durch einen aufgeschliffenen Messingdeckel B,
Stahlbügel C und Schraube D nach Art der Dampfkochtöpfe verschliefsbar. Der Kessel ruht
in einem 29 cm hohen, oben 10 cm, unten 16 cm im Lichten weiten, kegelförmigen Mantel E
aus 0,5 mm starkem Eisenblech, der nach unten durch drei spitzbogenförmige Ausschnitte von
je 13 cm Höhe in drei Füfse sich theilt, an seinem oberen Ende von drei ringsumlaufenden
Reihen 1 cm weiter Löcher durchbrochen ist. Durch eine bajonetschlufsartige Vorrichtung
lassen Kessel und Mantel sich fest verbinden.
Die Heizung des Kessels wird durch eine Spirituslampe F mit doppeltem Luftzug, (sog.
Berzelius-Lampe) von 400 ecm Inhalt und 2,5 cm weitem Brenner bewerkstelligt, welche
zwischen den Füfsen des Mantels auf kleinen Trägern G ruht, aber je nach Belieben entfernt
und eventuell durch einen Gasbrenner ersetzt werden kann.
Der aus Messing gegossene 0,5 cm starke Deckel des Kessels trägt:
1. ein Ventil .Ζζ 3,5 mm weit, mit laufendem
150 g schwerem Bleigewicht belastet;
2. einen 2 cm hohen, 1,5 cm dicken eingeschraubten, von einem 0,6 cm weiten Kanal
durchbohrten Zapfen J, auf welchem mittelst einer Stopfbüchse das 5 cm lange, 0,6 cm weite,
1,5 mm wandstarke Dampfrohr X um seine vertical
stehende Längsaxe drehbar ist. Mit demselben ist durch ein Gelenk L, welches zugleich
als Abschlufshahn dient, ein 6 cm langer, 4 mm weiter, 1 mm wandstarker Arm M um
die horizontale Axe beweglich verbunden. Bei paralleler Stellung beider Röhren ist der Hahn
geschlossen.
Das Dampfrohr M läuft in ein 2 cm langes, schwach konisches Ansatzstück JV mit cylindrischer
ι mm weiter Bohrung aus. Aufserdem ist mit demselben das Steigrohr O für die zu
zerstäubende Flüssigkeit durch ein stählernes Verbindungsstück unter beliebigem Winkel feststellbar
vereinigt. Am zweckmäfsigsten hat sich die Stellung unter einem Winkel von ca. 80 °
erwiesen. Das obere spitz konische Ende des Steigrohrs ruht in einer Kerbe des Dampfrohrmundstücks
und besitzt eine Oeffnung von nur o,ü5 mm Durchmesser, welche dicht vor der
Mitte der Dampfrohrmündung liegt. Auf sein unteres Ende ist eine Kautschukröhre P geschoben,
welche in die zu zerstäubende Flüssigkeit eintaucht. Ein kurzes, mit mehreren Lagen
weichen Mulls verschlossenes Stückchen Bleirohr Q dient dazu, sie eingetaucht zu erhalten
und die angesaugte Flüssigkeit zu seihen.
Statt des einfachen Dampfrohres kann auch ein doppeltes auf den Deckel des Apparates
geschraubt werden: R und Ji'. Seine Arme
divergiren bei gleicher Steigung gegen den Horizont in einem Winkel von io°, sind aber
jeder für sich um die horizontale, gemeinsam um die verticale Axe drehbar.
XJm dem Dampfstrahl beliebige Richtung geben zu können, dienen kleine Handhaben 51 aus
Ebenholz, welche auch bei starker und langer Heizung des Kessels sich nur wenig erwärmen.
Das Gefäfs T für die zu zerstäubende Flüssigkeit
ist ein weitmundiges Glas mit nach aufsen umgebogenem Rande von 500 ecm Inhalt. Es
kann mit' seiner Messingfassung leicht in einen Schlitz des Eisenmantels eingehängt und wieder
entfernt werden.
Die Gesammthöhe des Apparates beträgt 50 cm, sein Gewicht in leerem Zustand 3,5 kg.
An dem hölzernen Griff U, in welchen die Schraube des Bügels endet, kann er auch während
des Gebrauches leicht aufgehoben und transportirt werden.
Der im vorhergehenden beschriebene Apparat soll hauptsächlich dienen zur Carbolsäurezerstäubung
bei chirurgischen Operationen.
Neu und eigenthümlich an demselben gegenüber den bisher zu demselben Zweck, im wesentlichen
nach der vom Hofrath Dr. Siegle angegebenen Form construirten Vorrichtungen ist:
1. Der leicht zu öffnende und zu reinigende Dampfkessel, welcher auch den Gebrauch
von nicht destillirtem Wasser zur Dampferzeugung gestattet, ohne Gefahr der Bildung
unentfernbaren Kesselsteins oder aisbaldiger Verstopfung des Dampfrohrs.
2. Die Anwendung hohen Dampfdruckes bis zu vier Atmosphären. Ermöglicht wird dieselbe
durch die grofse, stark ziehende Heizflamme und die beträchtliche Heizfläche des
Kessels. Der Inhalt desselben von iooo ecm
wird in 8 Minuten zum Sieden gebracht, was bei den bisherigen Apparaten 20—25 Minuten
in Anspruch nimmt. Dem entsprechend ist auch die Dampferzeugung eine viel raschere. Die Temperatur des Dampfes im
Kessel erhält sich, während der Apparat in Thätigkeit ist, auf 135—1400 C. entsprechend
einer Pressung von 2350·—2720 mm Quecksilber. Der erzeugte Dunstkegel besitzt eine
Länge von 2,5 m und in 1 m Entfernung von der Mündung des Dampfrohrs einen Durchmesser
von 0,5 m. .
Die Möglichkeit, den Dampfstrahl ohne Ortsveränderung des Apparates nach beliebigen
Punkten zu richten. Einzelne der bisher verwendeten Apparate haben dies durch
Anbringung eines Kugelgelenks angestrebt, das aber weniger leicht und ausgiebig beweglich,
weniger dicht und dauerhaft und kostspieliger ist als der hier verwendete Mechanismus.
Die Vorrichtung, um mittelst desselben Dampfrohres gleichzeitig nach zwei verschiedenen
Punkten einen Dunstkegel zu dirigiren.
Hierzu I Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1939C true DE1939C (de) |
Family
ID=281384
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT1939D Active DE1939C (de) | Dampf-Zerstäubungsapparat |
Country Status (1)
Country | Link |
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0
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