DE1939121C3 - Transplantat-Träger für Herzklappen-Transplantate - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Transplantat-Träger für Herzklappen-Transplantate entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bereits ein Transplantat-Tragring für die Herzklappeiitransplaniation vorgeschlagen worden (DE-PS 19 15 178. Fig. 2 bis 5), der aus einem ringförmigen Metallrahmen besteht, der durch einen Stoffüberzug völlig umhüllt ist und der als vollständig itarres Gebilde ausgeführt ist.

Aus den Unterlagen des DE-GM 19 91 636 ist ein Transplantat-Träger bekannt, bei dem der massive Tragring nach dem vorstehend erläuterten älteren Recht zu starr war und das Einwachsen des Transplantates in den Wirt enlang der Breite des Metallrings verhinderte, Um einen weitgehenden Kontakt von Transplantat und Empfänger zu garantieren und das Einwachsen des Transplantats in den Wirt zu begünst'igen, wurde demgemäß der Träger nicht als massiver Ring sondern als Trägergerüst Von bestimmter Form gestaltet, die auf die Form präparierter tierischer und menschlicher Aortenklappen abgestimmt ist. Der Träger weist hiernach ein ringförmiges Trägergerüst aus zwei konzentrisch und in axialem Abstand voneinander angeordneten Drahtringen auf, die unterschiedlichen Durchmesser haben und die Kommissurenstützen axial über einen der Drahtringe hinausragen. Dabei bildet das Trägergerüst einen Kegelstumpf, dessen Durchmesser sich von den Kommissurenstützen weg verjüngt. Dabei liegen auch die Kommissurenstützen auf einem Kegelstumpf, der sich in entgegengesetzter Richtung verjüngt. Dieser Träger ist also immer noch weitgehend starr. Damit läßt er sich bei seiner Verwendung, das heißt beim Anbringen des Transplantates und bei dessen Einsetzen in den Wirt, nicht mehr anpassen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den zuletzt genannten Träger derart zu verbessern, daß er noch beim Einsetzen an die natürliche vorkommenden Formen von Herzklappen und an die durch den Wirt bedingten Formerfordernisse angepaßt werden kann.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 gelöst.

Durch die Krümmung der Streben des kommissurennahen Strebensatzes ergibt sich die Möglichkeit, ausgehend von einem zylindrischen Trägergerüst die einzelnen Streben derart zu verformen, daß der Träger in seiner Form den jeweils vorliegenden Erfordernissen angepaßt werden kann. Dabei kann der Träger für die Aufnahme sowohl von Aortenklappen als auch von Mitralklappen angepaßt werden.

In Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 2 wird die Anpaßbarkeit durch Krümmung auch der kommissurenfernen Streben verbessert.

Die Weiterbildung gemäß Anspruch 3 ist zweckmäßig, weil für die kommissurennahen Streben eine größere Verformbarkeit als für die kommissurenfernen Streben vorteilhaft ist

Die Weiterbildung nach den Ansprüchen 4 und 5 dienen der Schaffung eines fu^p Mitr.JKIappen anpaßbaren Trägers.

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben.

Fig. 1 zeigt perspektivisch einen Transplantat-Träger zur Verwendung als Aortenklappe.

Fig. 2 ist eine perspektivische, teilweise weggebrochen gezeichnete Darstellung, die den Transplantat-Träger nach Fig. 1 zusammen mit einer daran befestigten Aortenklappe zeigt.

Fig. 3 zeigt in einer Seitenansicht des Transplantat-Trägers, auf welche Weise die Streben gebogen werden können, um die Querabmessung _zu vergrößern.

Fig. 4 zeigt perspektivisch einen Transplantat-Träger zur Verwendung als Mitralklappe.

Fig. 5 ist eine perspektivisch und teilweise weggebrochen gezeichnete Darstellung des Transplantat-Trägers nach F i g. 4. an dem eine Herzklappe befestigt ist.

Der in Fig. 1 bis 3 dargestellte, Transplantat-Träger 10 ist zur Verwendung als Aorten- oder Pulmonalklappe bestimmt. Er bildet ein ringförmiges Trägergerüst von kreisrunder Grundrißform, das aus einem korrosionsfesten Metall, ζ. B. nichtrostendem Stahl, oder aus Kunststoff hergestellt sein kann. Besteht der Träger aus Metall, soll er in einem gewissen Ausmaß geschmeidig sein, so daß er gebogen werden kann, um seine Form gegenüber der aus Fig. 1 bis 3 ersichtlichen Form etwas zu Verändern. Dies bietet den Vorteil, daß der Träger auf noch zu erläuternde Weise Herzklappen von Unterschiedlichen Abmessungen angepaßt werden kann.

Der Träger aus Metall kann aus einem einzigen Materialstück gefertigt sein, so daß er keine geschweißten oder hartgelöteten oder sonstigen Verbindungsstellen aufweist, die nach dem Einpflanzen zu einer galvanischen Korrosion führen könnten. Alle Teile des Trägers sind an ihren Kantun abgerundet, so daß er keine scharfen Kanten aufweist.

Der Träger 10 weist drei Kommissurenstützen 11,12 und 13 auf, die 2ine ovale Form und abgerundete obere Abschnitte aufweisen. Die zentralen Flächen 14,15 und 16 der Kommissurenstützen 11 bis 13 sind weggeschnitten. Insbesondere dann, wenn der Träger für Herzklappen tierischen Ursprungs bestimmt ist, sind die Kommissurenstützen nicht in gleichmäßigen Abständen über den Umfang des Trägers verteil. Zwar sind gleiche Winkelabstände zwischen den Kommissurenstützen 11 und 12 und den Kommissurenstützen 12 und 13 vorhanden, doch ist der Abstand zwischen den Kommissurenstützen 11 und 13 kleiner als die Abstände zwischen den erwähnten anderen Kommissurenstützen. Gewöhnlich ist der Abstand zwischen den Kürnrnissurenstützen 11 und 13 um etwa 17% bis 33% deiner als der Abstand zwischen den anderen Kommisrurenstützen, vorzugsweise um 20% bis 25% kleiner. Diese Anordnung ist vorgesehen, um den Träger den Abstanden zwischen den Kommissuren der daran anzubringenden Herzklappe anzupassen, deren Lage bei Tieren weitgehend der soeben beschriebenen Anordnung entspricht.

Die unteren seitlichen Teile der Kommissurenstützen 11, 12 und 13 sind durch kommissurennahe obere Streben 18, 19 und 20 miteinander verbunden, die von den Kommissurenstützen weg nach unten gekrümmt sind, so daß sie in Richtung auf das die Kommissurenstützen tragende Ende des Trägers eine konkave Form haben.

Gemäß Fig. 1 sind unter den Kommissurenstützen 11,12 und 13 kurze nach unten ragende Säulenabschnitte 22, 23 und 24 vorgesehen, die sich parallel zur Achse des Trägers Λ erstrecken. An diesen Säulenabschnitten sind weitere untere Kommissurenferne Streben 25, 26 und 27 befestigt. Letztere sind allgemein ähnlich geformt wie die oberen Kommissurennahen Streben 18, 19 und 20, und sie sind gleich weit von der Achse des Trägers angeordnet. Auch diese unteren Streben sind gekrümmt and zwischen Säulenabscnnitten 22, 23 und 24 nach unten geneigt. Jedoch haben die unteren Streben 25, 26 und 27 eine geringere Krümmung a!s die oberen Streben 18,19 und 20.

In Fig. 2 ist eine tierische Aortenklappe 28 dem Träger 10 zugeordnet, um bei einer sogenannten Fremdverpflanzung verwendet zu werden. Die Aortenklappe 28 wird an dem Träger 10 auf geeignete Weise. 2. B. mit Nähten 29, befestigt. Die Kommissuren der Aortenklappe 28 sind an den Kommissurenstützen 11, 12 und 13 angeordnet, während sich die Ränder der Klappenzipfcl der gekrümmten Form der Streben 18,19 und 20 sowie 25,26 und 27 anpassen. Die Randabschnit- te 30 und 31 der Klappenzipfel werden über die Streben gezogen, so daß sie diese überdecken und sich an den Verbindungsstellen überlappen, so daß der Träger 10 nach dem Anbringen der Klappe 28 Vollständig in das Gewebe eingeschlossen ist.

Die verschiedenen Kommissurenstützen und Streben gewährleisten, daß der Träger 10 Teile aufweist, die sich f-5 der Gestalt der Aortenklappe 28 anpassen und für eine sichere Befestigung aller Randteile der Klappe zur Verfügung stehen. Die gekrümmten oberen Teile der Kommissurenstützen 11, 12 und 13 bieten einen gewissen Spielraum bezüglich der Anordnung der Kommissuren der Klappe 28. Bei allen natürlichen Herzklappen bestehen Unterschiede bezüglich ihrer Abmessungen, und die Abstände zwischen den Kommissuren können innerhalb bestimmter Grenzen variieren. Da die oberen Teile der Kommissurenstützen 11,12 und 13 gekrümmt sind, kann der Träger Herzklappen von unterschiedlichen Maßverhältnissen aufnehmen, und die betreffende Herzklappe kann ihre natürliche Uinrißform beibehalten, obwohl immer noch die Möglichkeit besteht, die Klappe leicht und in der richtigen Lage zu befestigen. Mit anderen Worten, wenn die Abstände zwischen den Kommissuren nicht genau den Abständen zwischen den Mittellinien der Kommissurenstützen entsprechen, können die Kommissuren trotzdem an seitlichen Teilden der Kommissurenstützen befestigt und auf diese Weise richtig und entsprechend dem natürlichen Profil der Klappe unterstützt werden.

Ein weiterer Vorteil des Träger, >0 besteht in der gekrümmten Form und der Biegsaiak· ^;i der oberen Kommissurennahen Streben 18, 19 und 20. Wenn man eine solche Strebe in der in Fig. 3 mit gestrichelten Linien angedeuteten Weise nach oben biegt, vergrößert sich der Abstand oieser Strebe von der Mittelachse des Trägers 10. Bei Herzklappen von größeren Abmessungen oder von ungewöhnlicher Form kann man daher die Streben nach bedarf biegen, um zu gewährleisten, daß der Träger genau zu der betreffenden Kerzklappe paßt. Somit kann der gesamte Träger der Form einer bestimmten Herzklappe genau angepaßt werden. Die oberen Streben 18, 19 und 20 sind stärker gekrümmt als die unteren Streben 25, 26 und 27, um eine maximale Änderung der Abmessungen durch das Biegen der oberen Streben zu ermöglichen.

Die gekrümmte Form der oberen Streben 25, 26, 27 ermöglicht nicht nur eine Veränderung der Abmessungen des Trägers, sondern sie gestattet auch die Verwendung der Herzklappe als Aortenklappe, ohne daß die Klappe gegenüber den Mündungen der He. zkranzgefäße ein Hindernis bildet.

F i g. 4 zeigt einen Träger 32 zum Aufnehmen einer Mitralklanpe bzw. einer dreizipfliger. Herzklappe, der die gleiche Form hat wie der beschriebene Träger 10 für eine Aortenklappe, der jedoch von größerer und etwas schwererer Konstruktion ist und zusätzlich einen äußeren Befestigungsring 50 aufweist, der dazu dient, den Träger 32 am Herzen des Empfängers zu befestigen.

Gemäß F i g. 4 weist der Träger 32 drei abgerundete Kommissurenstützen 33, 34 und 35 auf, die so ausgeschnitten sind, daß sie eine ringförmige und allgemein ovale Gestalt haben. Diese Kommissurenstüt-ZRn rnd durch gekrümmte obere Kommissurennahe Streben 36,37 und 38 miteinander verbunden, und unter letzteren sind ähn!xh geformte, jedoch weniger stark gekrümmte untere Kommissurenferne Streben 40, 41 und 42 vorgesehen, die an ihren Enden in sich von den Kommissurenstüfzen 33, 34 und 35 aus nach unten erstreckende Säultnabschnitte 43,44 und 45 übergehen.

Gemäß F i g, 4 erstrecken sich kurze Stege 46,47 und 48 als Verlängerungen der Säulenabschnitte 43, 44 und 45 von den unteren Streben 40, 41 und 42 aus nach unten. An ihren oberen Enden verlaufen die Stege 46,47 und 48 allgemein parallel zur Achse des Trägers 32, während die unteren Enden der Stege 46, 47 und 48 im wesentlichen rechtwinklig nach außen umgebogen sind, so daß sie sich radial zu einem äußeren Befestigungsring 50 erstrecken, der kreisrund ist und einen größeren

Durchmesser hat als das durch die Streben 36,37 und 38 sowie 40,41 und 42 gebildete Trägergerüst.

Eine Herzklappe 51 kann an dem Träger 32 für eine Mitrnlklnppe ebenso befestigt werden, wie es schon bezüglich der Befestigung der Aortenklappe 28 an dem zugehörigen Träger 10 beschrieben wurde. Normalerweise dienen wiederum Nähte 52 dazu, die Randabschnitte der Herzklappe 51 an dem Träger zu befestigen, doch wird zusätzlich ein Ringteil 5 aus Filz oder einem anderen geeigneten Material um den Träger 32 zwischen dem äußeren Befestigungsring 50 und der durch die Stege 46, 47, 48 und die unteren Streben 40, 41, 42 gebildeten ringförmigen Konstruktion herürngelegt. Der Ringteil 53 bildet eine hämodynamische Dichtung und ein geeignetes Bett, über dem Gewebe befestigt werden kann. Das MUralblatt und das Endokard 54 werden um den dem Vorhof zugewandten Teil des äußeren Befesiigungsririgs 50, d. h. das von den Kommissurenslützen abgewandte Ende des Trägers 32 herumgelegl und durch Nähte mit dem Rifigleil 53 verbunden. Diese Anordnung verhindert die Entstehung von Blutgerinnseim Der Befestigungsring 50 und andere Teile des Trägers 32 sind an allen Bereichen, die Teilen des Herzens zugewandt sind, an denen Blutgerinsel entstehen könnten, vollständig abgedeckt. Somit ist in den kritischen Zonen des Herzens, wo ein Thrombus entstehen könnte, das Vorhandensein von freiliegendem Material, das zur Entstehung eines Thrombus führen könnte, auf ein Mindestmaß verringert. Der BefeslU gungsring 50 bildet eine stabile und zuverlässige Vorrichtung zum Befestigen des Trägers 32 und der damit verbundenen MiffaJkiappe 51 am Herzen des (5 Empfängers. Um den Träger 32 mit der Herzklappe 51 einzupflanzen, werden gewöhnlich Nähte angebracht, um die Herzklappe in der mitralen Position zwischen dem linken Vorhof und der Herzklappe zu befestigen.

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Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Transplantat-Träger für Herzklappen-Transplantat mit drei Kommissurenstützen und mit einem ringförmigen Trägergerüst, das aus zwei ^ konzentrisch und in axialem Abstand voneinander angeordneten Sätzen von Streben gebildet ist, die sich in Umfangsrichtung des Trägergerüsts zwischen den Kommissurenstützen erstrecken, und daß die Kommissurenstützen axial über einen der Strebensätze hinausragen, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (18 bis 20; 36 bis 38) des kommissurennahen Strebensatzes in axialer Richtung von den Kommissurenstützen (11 bis 13; 33 bis 35) weg gekrümmt sind und daß beide Strebensätze (18 bis 20, 25 bis 27; 36 bis 38, 40 bis 42) und die Kommissurenstützen (11 bis 13; 33 bis 35) den gleichen radialen Abstand von der Achse des Trägers (10; 32) aufweisen.

2. Transp antat-Träger nach Anspruch 1, dadurch

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3. Transplantat-Träger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmung der Streben (25 bis 27; 40 bis 42) des kommissurenfernen Strebensatzes geringer ist als die Krümmung der Streben (18 bis 20; 36 bis 38)des kommissurennahen Strebensatzes.

4. Transph ntat Träger nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß auf der kommisburenfernen Seite üer beiden Sf rebensätze (36 bis 38, 40 bis 42) ein 3efestigungsring (50) mit größerem Durchmesser vorgesuien und über Stege (46 bis 48) mit dem kommissurenfernen Strebensatz (40 bis 42) verbunden ist.

5. Transplantat-Träger nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Stege (46 bis 48) in dem dem kommissurenfernen Strebensatz (40 bis 42) benachbarten Bereich parallel zur Achse des Trägergerüsts (32) verlaufen und in dem dem Befestigungsring (50) benachbarten Bereich etwa rechtwinklig nach außen umgebogen sind.

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