DE1937040C - Vorrichtung zum Vorspannen von senk recht hangenden Glasscheiben - Google Patents
Vorrichtung zum Vorspannen von senk recht hangenden GlasscheibenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vorspannen
von senkrecht hängenden Glasscheiben iiiillels
beidseitig auf die Glasscheibe wirkender Blaskiisien,
die nach dein Umführen der Glasscheibe durch Verschwenken um außerhalb der Blaskästen
liegende Drehachsen in ihre Arbeitsstellung verbracht und hier mit ortsfest ungeordneten, den gegenseitigen
Abstand tier Blaskasten während des Ahblasvorgaugcs
festlegenden Führungen in Eingrilf gebracht werden.
l'.iiie solche Vorrichtung ist in der deutschen
Patentschrift I I.M 300 beschrieben.
Hs ist allgemein üblich, bei stärker gebogenen Glasscheiben
während des Einführen* der Glasscheiben /wischen die Blaskästen diese zu offnen, damit die
Glasscheibe nicht mit den Blaskästen in Berührung kommt. Wenn die Glasscheibe ihre endgültige Lage
innerhalb der Blaskästen erreicht hat, werden diese geschlossen, damit der Abblasvorgang selbst bei möglichst
geringem gleichbleibendem Abstand der Blaslliisen von ck/ Glasscheibe durchgeführt werden
Kann.
Zum Öffnen und Schließen der Blaskästen ist eine f'aralleherschiebung der Blaskästen oder eine Ver-Kchwenkbewegun»
um außerhalb der Blaskästen liegende Drehachsen möglich. Bei einer Parallel's
crschiehung der Blaskästen ist jedoch die mechanische
Konstruktion, insbesondere für den Antrieb tier oszillierenden oder rotierenden Bewegung der
BlaskäsiiMi während des Abblasvorganges, kompltziltIlt
Aus dit: cm Grunde werden in vielen Fällen Abblasvorrii 'itungcn bevorzugt, bei denen das öffnen
und Schließen tür Blaskästen durch Verschwenken
erfolgt. Die Schließb'jwcif ng der Blaskästen
wird dabei durch geeignete Getriebe erreicht, die auf die die Blaskästen tragenden Rahmen in der Nähe
der Drehachsen einwirken.
Wenn bei der in der deutschen Patentschrift 1 132 3(Kt beschriebenen Vorrichtung die Blaskästen
ihre Arbeitsstellung erreicht haben, werden die an ihren unteren F. rule η befindlichen Führungsrollenpaare,
die die Blaskästen während ihrer Oszillatiuisbewegung
führen, mit zwei ortsfesten Führungsstiingen in F.ingriff gcbri1' ht. Auf diese Weise wird
der gegenseitige Abstand der Blaskästen wahrend des Abbiiisvorganges festgelegt.
Diese bekannte Lösung ist jedoch in verschiedener Hinsicht nicht ohne Nachteile. So benötigt einmal der
gesamte Vorgang des ScblielJens der Blaskäslen und des Ineingriffbrinuens der Führungen eine gewisse
Mindestzeit, die sich wegen der beim Schließen der Blaskästen auftretenden Massenkräfte einerseits und
wegen der verschiedenen aufeinanderfolgenden Arlvitsschritic bis zur festen Verriegelung andererseits
bei tue·.er Art der Verriegelung nicht beliebig vei kürzen läßt. Is hat sich jedoch gezeigt, daß es
vorteilhaft isi. nach dem Hinführen der heißen Glasscheibe
den Abblasvorgang so schnell wie möglich zu beginnen. Andernfalls verliert die Glasscheibe un
Temperatur, so daß man, wenn die für die gewünschte Vorspannung erforderliche Temperatur noch vorhanden sein soll, die Ausgungstempcratur erhöhen
muli. Dann aber sinkt die Viskosität der Glasscheibe merklich, und die an Zangen aufgehängte Glasscheibe
neigt zur Deformation unter der Wirkung ihres Eigengewichtes,
Besondere F.ile für den Beginn des Abblnsvorgnnl'cs
ist L'ebotun. wenn die abzublasenden Glasscheiben
in einem vorhergehenden Arbeitsgang zwischen Preßwerk/eugen gebogen werden, was heute bei den meisten
Scheiben für Autoverglasungen der Fall ist. Durch den Kontakt mit den Preßwerkzeugen werden
nämlich die Glasseheiben schon um ein gewisses Maß abgekühlt, so daß die Gefahr, daß die Temperatur
für eine ordnungsgemäße Vorspannung nicht hoch genug ist, hier besonders groß ist.
Weiter hat es sich bei der bekannten Konstruktion
ίο herausgestellt, daß es immer wieder vorkam, daß die
Blaskästen beim Schließen über ihre Endstellung hinuiisschvvingen, bevor sie mit den Führungen in
Eingriff kommen. Dadurch aber kommen sie unter Umständen mit der Glasscheibe in Berührung, was
auf jeden Fall vermieden werden muß. Man hat zwar versucht, ziir Begrenzung der Schließbewegung der
Blaskästen Anschlüge vorzusehen. Es hat sich aber gezeigt, daß diese Lösung unbrauchbar ist, weil es
dabei wegen der hohen kinetischen Energie der Blaskästen durch das Anfahren gegen die Anschläge zu
starken Erschütterungen der Anlage kommt, worunter sowohl die Anlage selbst wie auch die Glasscheiben
leiden.
Es liegt daher der Erfindung die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und die bekannte Vorrichtung
so zu verbessern, daß der Schließvorgang schnell und exakt durchgeführt werden kann, ohne daß die
genannten Mangel auftreten.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindiingsgemäß dadurch,
daß die Blaskästcn in verschwenkbaren Rahmen geführt sind, an denen mit ortsfest angeordneten
druckmittelbetätigten Stößeln zusammenwirkende, je eine Bremsfläche und eine Vertiefung für den F.ingriff
der Stöße! aufweisende Arretierungsvorrichtungen angeordnet sind, wodurch die Schließbewegung
der Blaskästcn in ihrer letzten Phase sanft abgebremst und die Rahmen bei Erreichen ihrer Endstellung
automatisch arretiert werden.
Bei der erfindungsgemäßen Konstruktion kann die Geschwindigkeit der Schließbewegung während der
ersten Phase beschleunigt werden, so daß die G-.samtschlirßzcit
verkürzt werden kann. Die Abbremsung über die Bremsflächen, gegen die sich die Stößel anlegen,
erfolgt ruckfrei, und die Bewegung der Blaskästen wird durch diese Abbremsung so weit verlangsamt,
daß beim F.inrastcn der Stößel in die dafür vorgesehene Vertiefung eine ruckfreie und exakte
Verriegelung der Blaskästen erfolgt, ohne daß die Gefahr eines Durchschwingens, oder einer Rückfederung
der Blaskästen besteht. Gleichzeitig wird sichergestellt, daß der eingestellte Abstand der Düsen
von der Glasoberfläche während der gesamten Abblasdauer exakt eingehalten wird.
In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die mit der Bremsfläche und der Vertiefung versehenen
Arretierungsvorrichtungen an der von der Drehachse
entferntesten Punkten der die Blaskästcn tragenden Rahmen, d. h. also bei sich nach oben versthwunkcndcn
Rahmen an deren unteren Enden, angeordnet.
Zweckmäßigerweise werden in an sich bekannter Weise auf den der Glasscheibe gegenüberliegenden
Flachen der Blaskasten eine Reihe von über die
DiisenmUndungen vorstehenden Anschlägen aus
elastischem, wärmebeständigem Werkstoff angeordnet, die verhindern, daß die Glasscheibe mit den
Düsen bzw. mit den Blaskästen selbst in Berührung kommen.
Hie eilinduugsgemäßen Maßnahmen sind unabhängig
davon, welche Bewegungen die einmal in 111 rc nullstellung verbrachten Uluskiistcn während des
Anblasens seihst ausführen; bekanntlich führen die
Blaskästen eine in der Ebene der Blaskästen liegende rotierende oder oszillierende Bewegung aus. Mit besonderem
Vorteil läßt sich die Erfindung jedoch dann anwenden, wenn die Blaskästen eine in senkrechter
Richtung oszillierende Bewegung ausführen, wobei die beiden Blaskästen an den Enden eines Waagebalkens
aufgehängt sind, durch den den Blaskästen die Bewegung erteilt wird. An Hand einer solchen
Anlage wird die Erfindung in den Abbildungen erläutert. Dabei zeigt
Fig. I eine Seitenansicht einer solchen Anlage,
Fi u. 2 einen horizontalen Schnitt gemäß Linie
Fi u. 2 einen horizontalen Schnitt gemäß Linie
IMI,"
Fig. 3 eine Detailzeichnung der Arrelierungsvorrichtung.
In den Abbildungen sind mit 1,1' die Blaskästen bezeichnet, deren gewölbte Flächen 2,2' mit nicht
dargestellten Blasdüsen versehen sind. Diese Blaskäsien
sind an Luftkästen 3 befe tigt, die in ihrem oberen Bereich über verformbare Elemente 4, z. B.
Faltenbälgen aus Kautschuk oder Leder, mit dem Luftzuführungskanal 5 verbunden sind.
Die Luftzuführungskästen 3 sind über die Fühiungsrollenpaare
6 an den den Tragrahmen für die Blaskästen bildenden Stangen 7 in senkrechter Richtung
verschiebbar gelagert. Die Stangen 7 sind bei 8 drehbar gelagert und werden mit Hilfe des Getriebes
9 und der Hebel 10 und 11 in ihre geöffnete bzw. xuin Abblasen in die dargestellte Schließstellung gebracht.
Am unteren Ende der Stangen 7 sind die mit der Bremsfläche 13 und den Vertiefungen 14 versehenen
Arretierungsvorrichtungen angeordnet, die sich quer vu den Stangen 7, also in deren Bewegungsrichtung
erstrecken. Die Bremsfläche 13 und die Vertiefung 14 ,.rbeiten mit dem Stößel 15 zusammen, der von
cmem Druckzylinder 16 betätigt wird. Die Druckzylinder 16 werden kurz vor Eireichen der Endstellung
der Blaskästen betätigt. Dadurch werden die Stößel 15 gegen die Bremsflächen 13 gedrückt, wodurch
die gewünschte Abbremsung der Schließbewegung erfolgt. Die Bremskraft kann dabei durch
Einstellen des Druckmediums optimal eingestellt werden. Die Bremsfläche 13 gleitet an dein Stößel 15 entlang,
bis dies'-r in die Vertiefung 14 einrastet und dadurch die Blaskästen schnell und sicher an der
gewünschten Stelle /um Stillstand bringt.
Wenn die Rahmen 7 ihre Endstellung erreicht haben, werden die Luftzuführungskästen 3 übei deii
Doppelhobel 17, der von dem Getriebe 18 in schwingende
Bewegung versetzt wird, und über die Stangen 19 in oszillierende Bewegung versetzt.
Damit die Glasscheibe 20 während des Abblascns nicht an die Blaskästen anstößt, können zweckmäßigerweise
Anschlage 21 aus elastischem, wärmebeständigem Material auf den mit den Blasdiisen versehenen
Flächen vorgesehen sein. In Verbindung mit der erfindungsgemäßen Verriegelungsvorrichtung
wird dadurch eine besonders schonende Behandlung der Glasscheiben gewährleistet.
F i g. 3 zeigt noch einmal den Aufbau der Arretierungsvorrichtung im Detail. Wie daraus zu ersehen
ist, sind die Stangen 7 durch das am Ende der Stangen 7 quer zu ihnen angeordnete Profiteisen 24 zu
dem verschwenkharen Tragrahmen veiliiindcn. Auf
den Stirnseiten der Profileisen 24 sind Flaclieisen 25
angebracht, die die Bremsfläche 13 und die Vertiefung
14 aufweisen. In der Arbeitsstellung des Tragrahinens
sitzt diesem Flacheisen 25 gegenüber der ortsfest angeordnete Teil der Arretierungsvorrichtung,
der an dem Gestell 26 mit Hilfe der Konsole 27 angeordnet ist. Er besieht im wesentlichen aus dem
pneumatischen. Druckzylinder 16, an dessen Knlben-
IQ stange 28 der Stößel 15 befestigt ist. Der StöUel 15
gleitet innerhalb des auf der Konsole 27 befestigten Lagers 29. Auf der Kolbenstange 28 ist ferner mit
Hilfe des Halters 30 der Arm 31 angebracht, der den Endschalter 32 betätigt.
»5 Wenn sich der Tragrahmen von der (dienen in die
geschlossene Stellung bewegt, wird in dem Augenblick, in dem das vordere Ende der Bremsfläche 13
den Stößel 15 passiert, durch einen nicht dargestellten Endschalter der Druckzylinder 16 beaufschlagt.
Infolgedessen wird der Stößel 15 gegen die Fläche 13
gepreßt, so daß sich die Bewegung des Tragrahmens verlangsamt. Schließlich rastet der Stößel in die Vertiefung
14 ein, wodurch d.-r Tragrahmen an dieser Stelle blockiert wird. Nach Beendigung des Abblas-
a5 Vorganges wird der Druckzylinder »6 von der anderen
Seite beaufschlagt, so daß der Stößel 15 den Tragrahmen wieder freigibt. Dabei betätigt der Arm 31
den Endschalter 32, der im Stromkreis einer elektrischen Verriegelung für die Schwenkbewegung des
Tragrahmens liegt, lnfo'gedessen kann der Tragrahmen
erst dann wieder in seine geöffnete Stellung verschwenkt werden, wenn die Stößel 15 den Tragrahmen
tatsächlich freigegeben haben.
Claims (4)
1. Vorrichtung zum Vorspannen von senkrecht hängenden Glasscheiben mittels beidseitig auf die
Glasscheibe wirkender Blaskästen, die nach dem Einführen der Glasscheibe durch Verschwenken
um außerhalb der Blaskästen liegende Drehachsen in ihre Arbeitsstellung verbracht und hier mit
ortsfest angeordneten, den gegenseitigen Abstand der Blaskästen während des Abblasvorganges
festlegenden Arretierungsniitteln in EingrilT gebracht
werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blaskästen (1, Γ, 3) in verschwenkbaren Rahmen (7) geführt sind, an denen mit ortsfest
angeordneten druckmittelbetätigten Stößeln (15) zusammenwirkende, je eine Bremsfläche (13)
und eine Vertiefung (M) für den Eingriff der Stößel (15) aufweisende Arreticrungsvorrichtunger.
angeordnet sind, wodurch die Schließbewegung der Blaskästen in ihrer letzten Phase
sanft abgebremst und die Rahmen (7) bei Erreichen ihrer Endstellung automatisch arretiert
werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekc
inzeichnet, daß die mit der Bremsfläche (13) und der Vertiefung (14) versehenen Arreticrungsvorrichtungcn
an den von der Drehachse (8) entferntesten Punkten der Rahmen (7) angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaskästen auf
ihren mit den Blasdiisen versehenen Flächen (2,Z') mit über die Düsenmündungen vorstehenden Anschlägen
(21) aus elastischem, wärmebeständigem Werkstoff versehen sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Blaskästen (1, Γ, 3) an
einem Doppelhebel (17) aufgehängt sind, der eine Schwinpbcwegung ausführt und dadurch die Blaskästen
in eine oszillierende Bewegung versetzt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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