Gemäss dem Patentanspruch des Hauptpatentes Nr. 524526 ist eine Vorrichtung zum Entstapeln von Blechfolien und/oder Blechtafeln, mit einem festen Rahmen und einem zu diesem vertikal beweglichen Rahmen, der mit Sauggreifern zum Abheben einer Blechfolie oder -tafel von einem Stapel versehen ist, bekanntgeworden. Diese Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass am festen Rahmen lose sich drehende, in ihrer Lage zueinander verstellbare Magnetrollen angebracht sind. welche die von den ebenfalls verstellbar angeordneten Sauggreifern angehobene Blechfolie bzw.
-tafel übernehmen, sowie ein beweglicher Mitnehmer, welcher die an den Magnetrollen hängende Blechfolie bzw. -tafel von diesen wegbewegt. Der Arbeitsgeschwin digkeit dieser Vorrichtung ist dadurch eine obere Grenze gesetzt, dass der vertikal bewegliche Rahmen zusammen mit den Trägern und den an diesen angebrachten Sauggreifern erst dann wieder auf den Stapel abgesenkt werden kann, nachdem die von ihnen angehobene und nunmehr an den Magnetrollen hängende Blechfolie bzw.
-tafel vom Mitnehmer wegbewegt worden ist. Dadurch geht eine beträchtliche Wartezeit verloren.
Zweck der Erfindung ist es daher, die Zeit, in welcher die Blechfolie bzw. -tafel vom Mitnehmer wegbewegt wird, für eine Abwärts- und sogar für eine teilweise erneute Aufwärtsbewegung der Sauggreifer zu benützen, so dass unmittelbar nach Wegschieben der genannten Folie bzw. Tafel eine weitere an die Magnetrollen angehängt werden kann, wodurch es möglich wird, die Ar beitsleistung der Vorrichtung bedeutend zu steigern.
Dies wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass wenigstens ein Organ am beweglichen Rahmen angebracht ist zum Einwirken auf wenigstens einen der Sauggreifer, um diesen quer zum beweglichen Rahmen zu verschieben.
Das Organ ist zweckmässigerweise ein Zylinderkol henaggregat, könnte jedoch auch aus einem Elektromotor bestehen, auf dessen Welle ein Ritzel aufgesetzt ist, das eine bewegliche Zahnstange betätigt.
Zwei Ausführungsformen der erfindungsgemässen Vorrichtung sind anhand der beiliegenden Zeichnungen leicht schematisiert dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Vorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 einen teilweisen Schnitt durch die Vorrichtung längs der Linie III-III in Fig. 2,
Fig. 4 einen Schnitt an derselben Stelle wie Fig. 3, jedoch durch eine andere Ausführungsform der Vorrichtung, und
Fig. 5 einen Schnitt durch einen Sauggreifer.
Teile, welche gleich oder mindestens funktionell gleich sind wie diejenigen im Hauptpatent, weisen dieselben Bezugsziffern auf.
Mit 1 ist der feste Rahmen der Vorrichtung bezeichnet. An ihm sind zwei Längsträger 101 auf irgend eine bekannte und daher nicht näher dargestellte Art seitenverschieblich gelagert, wie durch die Pfeile in Fig. 2 angegeben. An diesen beiden Längsträgern 101 ist ein Rahmen 2 vertikal beweglich gelagert. Er weist zwei Längsbalken 24 auf, die wenigstens durch eine Querstrebe 25 verbunden sind. Die beiden Längsbalken 24 befinden sich direkt unter den Längsträgern 101 des Rahmens 1. Auf jedem der Längsträger 101 ist ein Hauptzylinderkolbenaggregat 3 angebracht, dessen Kolbenstange 31 durch den Längsträger hindurchgeführt ist.
Jeder Längsbalken 24 des beweglichen Rahmens 2 wird an zwei Führungsstangen 4 geführt, die in der Nähe seiner Enden angebracht und gleitbar im Längsträger 101 gelagert sind, während die Kolbenstange 31 des dazugehörigen Hauptzylinderkolbenaggregates 3 in der Mitte des Längsbalkens 24 an diesem angebracht ist.
Auf Achsstummeln 10 sind Magnetrollen 11 lose angebracht. Die Achsstummel 10 sind an Hängern 110 befestigt, die beispielsweise auf Querstangen 111 zwischen den beiden Längsträgern 101 querverschieblich gelagert sind. Ausserdem können auch die Magnetrollen 11 auf den Achsstummeln 10 in beschränktem Ausmass verschiebbar sein. Die Querstangen 111 sind ihrerseits quer zu ihrer eigenen Längsachse verschiebbar. Damit lassen sich die Magnetrollen 11 auf die gerade zu verarbeitende Blechtafelgrösse in Längs- und Querrichtung der Vorrichtung einstellen.
Am einen Ende der Vorrichtung befindet sich ein beweglicher Mitnehmer 18, welcher die angehobene Blechfolie bzw. -tafel gegen ein Paar von Transportrollen 19 schiebt. Der Mitnehmer 18 ist an einem Querträger 181 angebracht, der mittels Führungsbüchsen 182 an Führungsstangen 183 (Fig. 1) beweglich gelagert ist. Die Führungsstangen 183 sind unterhalb der Längsträger 101 angeordnet und verlaufen parallel zu diesen. Der Antrieb des Mitnehmers 18 erfolgt durch ein Zylinderkolbenaggregat 22 mittels Kabel 184, das um eine Umlenkrolle 185 geführt ist.
Die obigen Einzelheiten gelten für beide Ausführungsformen gemeinsam. Die Unterschiede zwischen denselben werden nachstehend erläutert.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 sind an jedem Längsbalken 24 mehrere Betätigungsorgane 50, vorzugsweise pneumatische Zylinderkolbenaggregate, angebracht, und zwar auf der Aussenseite des Rahmens 2.
Ihre Kolbenstangen 51 sind durch den Längsbalken 24 hindurchgeführt, und an ihren Enden befindet sich je ein einzelner Sauggreifer 7.
Die Zylinderkolbenaggregate 50 sind über nicht dargestellte flexible Leitungen an eine Druckluftquelle sowie an eine Steuerungsvorrichtung angeschlossen, welche die Richtung der Bewegungen der Kolbenstangen 51 sowie das Einsetzen dieser Bewegungen steuert. Für kleinere Vorrichtungen, welche nur leichte Blechfolien anheben müssen, kann jeder Sauggreifer 7 direkt an der zugehörigen Kolbenstange 51 befestigt sein. Bei Vorrichtungen, welche grössere und demzufolge auch schwerere Blechtafeln anheben müsen, ist es jedoch zweckmässiger, das Gewicht einer an den Sauggreifern 7 hängenden Tafel 14 durch besondere Stangen 52 aufnehmen zu lassen, die verschieblich in den Längsbalken 24 angeordnet sind.
Die Kolbenstangen 51 dienen dann nur noch zur Verschiebung der Sauggreifer 7.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist wie folgt: Die beiden Hauptzylinderkolbenaggregate 3 bewegen gemeinsam den Rahmen 2 nach unten, und gleichzeitig werden die Suaggreifer 7 gegen die Mitte der Vorrichtung hin bewegt. Das Ausmass dieser letztgenannten Bewegung richtet sich nach der Breite der anzuhebenden Blechfolien oder -tafeln. Der Rahmen 2 bewegt sich soweit nach unten, bis die Sauggreifer die oberste Blechfolie oder -tafel 14 eines Stapels 12 erreichen, der auf einem Tisch 13 oder auf einer Palette zwischen der Vorrichtung liegt. Die Sauggreifer 7 saugen sich an der Folie bzw. Tafel 14 fest, und der Rahmen 2 bewegt sich wieder nach oben, bis die Folie oder Tafel 14 an die Magnet rollen 11 anstösst (siehe gestrichelt eingezeichnete Lage).
In diesem Moment wird gleichzeitig ein Endschalter 53 betätigt, der an irgend einer geeigneten Stelle angebracht sein kann und der einen Impuls für die Aufhebung der Saugwirkung der Sauggreifer 7 auslöst. Die Sauggreifer 7 lösen sich dadurch von der Folie bzw. Tafel, worauf der Rahmen 2 anhält. Der Mitnehmer 18 erfasst nun die Folie bzw. Tafel stirnseitig und stösst sie in Richtung auf eine Verarbeitungsmaschine, die symbolisch durch ein Paar von Transportrollen 19 dargestellt ist. Diese erfassen die Folie bzw. Tafel zwischen sich und ziehen sie dadurch vollständig von den Magnetrollen 11 weg. Während die Folie bzw.
Tafel 14 vom Mitnehmer 18 abgestossen wird, werden die Zylinderkolbenaggregate 50 so betätigt, dass sie die Sauggreifer 7, welche sich nun in der gestrichelt eingezeichneten Stellung befinden, gegen die Längsbalken 24 hin ziehen, worauf bereits wieder die Abwärtsbewegung des Rahmens einsetzt. Die Sauggreifer 7 führen also eine Bewegung aus, wie sie durch die Pfeile 54 angedeutet ist und welche es den Sauggreifern 7 ermöglicht, sich dem Stapel 12 zwecks Aufnahme einer weiteren Blechfolie oder -tafel zu nähern, während noch die vorhergehende Folie oder Tafel 14 an den Magnetrollen 11 hängt, bzw. vom Mitnehmer 18 von diesen weggeschoben wird. Die Sauggreifer 7 können auch bereits die nächste Blechfolie oder -tafel erfassen und sie so weit anheben, bis sie sich unmittelbar unter der vorhergehenden Folie oder Tafel befinden.
Sobald diese von den Transportrollen 19 vollständig aus dem Bereich des Rahmens 2 weggezogen ist, können die Sauggreifer 7 ihre Aufwärtsbewegung fortsetzen, bis auch die neue Folie oder Tafel an den Magnetrollen 11 hängt. Auf diese Weise ist es möglich, eine Folie bzw. Tafel nach der andern mit minimalem zeitlichen Abstand den angeschlossenen Verarbeitungsmaschinen zuzuführen und dadurch eine hohe Stundenleistung der Vorrichtung zu erreichen.
Die Ausführungsform nach Fig. 4 arbeitet auf dieselbe Weise. Der Unterschied zur vorher genannten Ausführungsform besteht lediglich darin, dass die einzelnen Sauggreifer einer Seite an Trägern 6 angebracht sind.
Jeder Träger 6 ist mit dem benachbarten Längsbalken 24 des beweglichen Rahmens 2 über mehrere Kniehebel 62 verbunden. Zur Relativverschiebung jedes Trägers 6 gegenüber diesem Längsbalken 24 genügt im allgemeinen ein Betätigungsorgan 50. Der Vorteil dieser Ausfüh rungsform liegt darin, dass es bei ihr leichter ist, die Sauggreifer längs des Trägers 6 zwecks Anpassung an die zu verarbeitenden Blechtafelgrössen längsverschieblich zu lagern, beispielsweise dadurch, dass jeder Sauggreifer in einem Längsschlitz 61 verschieblich angeordnet ist. Im Prinzip ist dies auch bei der erstgenannten Ausführungsform möglich, nur muss dort jedes einzelne Zylinderkolbenaggregat 50 inklusive Kolbenstange 51 und Stange 52 als ein Ganzes seitlich verschiebbar im Längsbalken 24 gelagert sein (siehe Pfeile in Fig. 3).
Das Vakuum für die Sauggreifer wird durch diese selber erzeugt. Beim Aufsetzen jedes Sauggreifers 7 auf die Folie oder Tafel 14 wird der Saugteller 71 (Fig. 5) flach gedrückt, so dass die Luft aus seinem Inneren entweicht; beim Anheben nimmt er wieder seine ursprüngliche Form an, wodurch auch das ursprüngliche Volumen vorhanden ist. Da die Luft aber inzwischen hinausgepresst wurde, entsteht ein Unterdruck, dessen Saugwirkung auch für relativ schwere Blechtafeln (bei genügender Anzahl von Sauggreifern) ausreicht. Der Saugteller 71 ist an einem hohlen Kolben 72 angebracht. Dieser ist längsverschieblich im Körper 73 des Sauggreifers gelagert und weist eine Öffnung 74 auf, die beim Anheben der Blechtafel verschlossen ist. Der Kolben 72 wird durch einen Elektromagneten 75 betätigt, der im Moment, da beim Erreichen der Magnetrollen 11 durch die Folie bzw.
Tafel 14 der Endschalter 53 betätigt wird, erregt wird und den Kolben 72 hochzieht, so dass die öffnung 74 wenigstens teilweise aus dem Gehäuse 73 herausgezogen wird. Dadurch kann Luft in das Innere des Saugtellers 71 einströmen, was zum augenblicklichen Loslassen der Folie bzw. Tafel durch den Sauggreifer 7 führt.