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Fahrzeug zum Transport von Geld und Wertpapieren Die Erfindung betrifft
ein Fahrzeug mit beschußsicherem Fahrer haus und einen auf der Fahrzeugpritsche
angeordneten Laderaum zum gesicherten Transport von Geld und Wertpapieren.
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Derartige Fahrzeuge sind als Kasteuwagen ausgebildet, bei denen Fahrer-
und Transportraum eine geschlossene Einheit bilden. Als Überfallschutz ist der gesamte
Wagenkasten beschußsicher gepanzert, Während des Einsatzes hält sich eine Person
ständig ii Transportraum auf, um an den einzelnen Stellen Geldkassetten durch die
Ein- und Ausgabeöffnung in Empfang zu nehmen bzw.
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abzngeben. Durch die für ein solches Fahrzeug erforderliche Gesamtpanzerung
müssen erhebliche Mittel aufgewendet werden, denn ausser den Materialkosten sind
noch besondere Verstärkungsmassnahmen am Fahrgestell notwendig. En handelt sich
also um eine Sonderkonstruktion, die nur in verhältnismässig geringen Stückzahlen
gebaut wird. Für Einzelfertigungen müssen bekanntlich hohe Herstellungskosten kalkuliert
werden.
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Endlich sind Fahrer- und Transportraum völlig voneinander getrennt,
so dass die im Transportraum sich aufhaltende Person bei Blockieren der für diesen
Raum vorgesehenen getrennten Einstiegstüre in einer Falle sitzt.
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Um diese Mängel zu umgehen, hat man Transportfahrzeuge entwickelt,
bei denen nur das Fahrerhaus beschußsicher ausgekleidet ist. Zwischen Fahrerhaus
und Transportraum ist in der Trennwand eine Türe vorgesehen, durch die der sieh
sonst im Fahrerhaus aufhaltende Begleitmann den Transportraum für sperrige Wertgegenstände
betreten kann. Im Transportraum sind
an jeder Fahrzeuglängsseite
nur von aussen zugängliche, für den Geldtransport dienende Einschubsafes vorgesehen.
Bei den Be- und Entladestellen verlässt der Begleitmann das Fahrzeug, um die gewünschten
Safes zm beschicken. Die Freigabe der' einzelnen Safes kann nur vom Fahrerhaus her
erfolgen.
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Zwar hat die Unterbringung des Begleitmannes im Fahrerhaus den Vorteil,
dass der Transportraum nicht mehr gepanzert werden muss. Es kann also ein serienmässiges
Kastenfahrzeug verwendet werden, dessen Achskonstruktion das Punzergewicht nur des
Fahrerhauses ohne weiteres aufnehmen kann. Andererseits ist ein Kastenfahrzeug im
der Situstion eines Überfalls denkbar ungeeignet. Durch dem Wagenaufbau ist die
Übersicht für den Fahrer, der don ausserhalb des Fahrzeugs hantierenden Begleitmann
zu schützen hat, behindert. Es entstehen tot. Winkel, die auch durch Rückspiegel
nicht ausgespiegelt werden können.
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Fällt darüberhinaus die elektrische Schalteinrichtung zur Entriegelung
der Fahrzeugtüren aus, sind Fahrer und Begleitmann im Fahrerhaus eingeschlossen.
Ein selches Versagen kann beispielsweise durch Unfall eintreten. Ausserdem ist der
Umbau eines aus der nermalen Produktionsserie kommenden Wagenkastens teuer. Die
Seitenwände müssen für die Einschubsafes aufgetrennt und nach dem Einbau durch Sonderstreben
versteift werden, Es handelt sich um die Aufgabe, unter Umgehung der geschilderten
Nachteile ein Fahrzeug zum gesicherten Transport für Geld und Wertpapiere zu schaffen,
das eine unbehinderte Rundumsicht- und Verteidigung zulässt und die Gefahr einer
Einschliesaung des Persenals vermeidet. Dabei soll der Aufbau des Transportraumes
ohne Änderung der Fahrzeugkonstruktion durch getrennt gefertigte und austauschbare
Baueinheiten ermöglicht werden.
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Die Aufgaben werden erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der laderaum
aus auf der Fahrzeugpritsche befestigten und die gesamte Fahrzeugbreite einnehmenden,
mit ihrer Oberseite kurz unterhalb der Rückfensterunterkante des Fahrerhauses endenden
Einzelboxen gebildet ist, wobei jede Box in ihrer Quermittelebene zur Aufnahme von
aus beiden Fahrzeuglängsseiten her einscliiebbaren Container in zwei Abteilungen
aufgeteilt ist, und dass zwischen den Abteilungen ein durch jeweils zwei Trennwände
gebildeter Schacht verbleibt, innerhalb dessen sich vom Fahrerhaus her zu betätigende
Verriegelungseinrichtungen befinden, die an den anderen Trennwandseiten anliegende
Schlossrahmen arretieren, die ihrerseite ebenfalls vom Fahrerhaus aus zu betätigende
Verriegelungseinrichtungen für die zugeordneten Container trat!en.
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In dieser Weise ist der Transportraum nach dem Baukastensytem gestaltet,
Die Boxen haben gleiche Äbmessungen und können je nach Pritschehlänge der Fahrzeuge
zu grösseren oder kleineren Ladeeinheiten zusammengestellt werden. Auch ist ein
Austausch von Einzelboxen im Reparaturfall möglich, so dass das Fahrzeug nicht längere
Zeit aus dem Verkehr gezogen werden muss. Alle Schliesseinrichtungen für die Container
sind in jeder Box als selbständige Einheit enthalten, die Betätigung kann nur vom
Fahrerhaus her erfolgen. DA die Boxen nur bis zur Rückfensterunterkante reichen,
tann der Fahrer das gesamte Fahrzeug übersehen, Der Umstand der Rückfensterfreiheit
wird in Ausgesteltung der Erfindung dazu benutzt, dass das Rückfenster selbst als
von innen zu öffnender Notausstieg ausgebildet ist.
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m dafür zu sorgen, dass bei kleineren Reparaturen oder bei Verklemmung
der Verriegelung am Einsatzort nicht eine
ganze Boie vom Fahrzeug
abmontiert werden muss, wird nach einem weiteren Gedanken der Erfindung vorgeschlegen,
dass die Verriegelung für die Schlossrahmen der Container aus Doppel haken mit entgegengesetzter
Kröpfung gebildet ist, die verdrehfest auf durch den Schacht der Containerreihe
bis in das Fahrerhaus hindurchgeführten Schliesswellen gelagert und alt ihren Hakenenden
durch Öffnungen in den Trennwänden hindurchgeführt sind, wobei die Haken in der
Schliessstellung in den Schlossrahmen parallel zu den Schliesswellen befestigte
Schloßstangen unter- und übergreifen und nach Verdrehen der Schliesswellen die Schloßstangen
und damit die Schlossrahmen freigeben.
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Die Schliesswellen sind wegen ihrer Unterbringung in den von aussen
abgedeckten Schächten nur vom Fahrerhaus her zugänglich. Die über die Schliesswellen
betätigten Doppelhaken bilden die Hauptverriegelung, die nur im Reparaturfall geöffnet
wird, Die Schliesswellen werden mit einer getrennt mitgeführten Werkzeug nach vorheriger
Entfernung einer Plombierung in die Öffnungsstellung gedreht. Sodann werden die
Container zusammen mit den zugehörigen Schlossrahmen ans den Bojen herausgezogen.
Der Einbau geschieht in umgekehrter Reihenfolge.
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Die Schlossrahmen enthalten die Verriegelungseinrichtungen für die
Container, die als Einschubeinheiten ausgebildet sind. Jede Einschubeinheit bildet
ein Wertgelass, das nach Rntriegelung und Öffnen der Boxenverschlüsse von der Fahrzeuglängsseite
her zugänglich ist. Auch die Boxentüren können vom Fahrerhaus aus elektrisch entriegelt
werden.
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Jede Einschubeinheit ist Kassettenförmig ausgebildet, die Stirnseite
bildet einen verriegelbaren Verschlussdeckel.
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Es ist möglich, jeder Box eine Containereinheit mit variabler Kassetteneinteilung
zuzuordnen. Jede Zusammenstellung richtet sich nach einem bestimmten Schlossrahmenaufbau.
Es sind mit Vorteil mehrere Containerzusammenstellungen mit darauf abgestimmten
Schlossrahmen auf Lager zu halten, die als Ganzes je nach Bedarf zusammen mit den
Schlossrahmen in die Boxen eingeschoben werden.
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Die Containerverriegelung besteht aus in den senkrechten Itolmen der
Schlossrahmen drehbar gelagerten Sperrklinken, die in der Schließstellung unter
Wirkung von Zugfedern an der Ilückseite des zugeordneten Containers befestigte Halterungen
arretieren, während das Öffnen der Klinken über vom Fahrerhaus zu betätigende elektrische
Ifubmagnete erfolgt.
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Will der Begleitmann eine Einschubeinheit herausziehen, um den Lnhalt
beispielsweise bei einem Geldinstitut abzuliefern, werden zunächst die Boxenverschlüsse
geöffnet, und die vom Fahrerhaus her entriegelte Einschubeinheit entnommen und zwecks
Füllung oder @ntleerung zur Umschlagstelle getragen.
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Alle anderen Einheiten bleiben verriegelt. Nach dem Wiedereinsetzen
dir einheit rastet die Sperrklinke sslbattätig ein.
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In anderen Fällen braucht nur der Deckel einer Einschubeinheit geöffnet
zu werden, während die Einheit selbst in der Box verbleibt. Dies kann zum Beispiel
dann der Fall seifl, w5Rn Nachtbomben aus Nachttresoren verladen werden.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt.
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Es zeigend Fig. 1 ein Transportfahrzeug in Seitenansicht Fig. 2 die
Draufsicht auf Fig. 1
Fig 3 einen Ausschnitt des Fahrzeuges nach
den Fig. 1 und 2 in Schrägansicht, Fig. 4 eine ergänzt Ausführung der Fig. 3, Fig.
5 ein Vertikalschnitt durch eine Boxe nach , der Schnittlinie A-B der Fig. 7, Fig.
6 eine Teilansicht zweier Boxen im Horizontalschnitt, Fig. 7 einen Horizontal schnitt
durch zwei Boxen mit den Schnittlinien A-B und C-D fiir die Fig. 6 und 8,und Fig.
8 die Schnittlinie C-D der Fig. 7.
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Wie aus t n Figuren 1-4 hervorgeht, besteht das Fahrzeug aus einem
gepanzerten Fahrerhaus 1 und einer Ladepritsche 2, auf der die einzelnen Bojen 3
befestigt sind. Die Boxen 3 nehmen die gesamte Fahrzeugbreite ein und reichen mit
ihrer Oberseite bis kurz unterhalb der Unterkante des als Notausstieg ausgebild
en Rückfensters 27, dessen Verriegelungsvorrichtung 7 nur von Innenraum des Fahrerhauses
t geöffnet werden kann.
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Jede Bexe ist in ihrer Quermittelebene in zwei Abteilungen geteilt.
Jede Abteilung nimmt einen Container auf, der wiederum durch Einschubeinheiten 5
in verschiedener Form unterteilt sein kann. Durch Trennwände 17 zwischen den Rauptabteilungen
entsteht ein Schacht 8, durch den die senkrecht jibereinander angeordneten, und
in Lagerblechen 22 geIegerten Schliesswellen 20 gehalten sind. Auf den Schliesswellen
20 sind Doppelhaken 19 befestigt, deren entgegemgesetzt abgekröpfte Enden durch
Ausnehmungen in den Trennwänden nach aussen hindurchgeführt sind.
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Wie aus Fig. ß hervorgeht, sind die Schliesswellen 20 in einzelne
Schüsse unterteilt. Über Steckkupplungen 21 sind die Schüsse zu jeweils einem geschlossenen
Wellenstrang zusammengeschlossen. Jede einzelne Box hat eigene Schliesswellen,
sodass
der Zusammenbau mehrerer Boxen erleichtert ist.
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Die vorderen Enden der Schliesswellen 20 sind durch die gepanzerte
Rückwand des Fahrerhauses t hindurchgeführt und können nur von dort bettitigt werden.
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Aus Gründen der besseren Übersicht ist eine Box 3 mit einem Container
4 dargestellt, der wiederum eine Unterteilung aus zwei Einschubeinheiten 5 aufweist.
Die Einschubeinheiten 5 sind kassettenförmig ausgebildet. Ihre Stirnseite bildet
ein verriegelbarer Verschlussdeckel 9. Die Box ihrerseite wird durch,an sich bekannte,Schwenkschiebetüren
8 verschlossen, deren Schwenkschiebezapfen II in Führungen 10 des Boxengehäuses
gleiten. An den Rückseiten der Einschubeinheiten oder Wertgelasse 5 der Container
sind Halterungen 12 befestigt.
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Gegen die Trennwände 17 liegen die Schlossrahmen 23 an und werden
in dieser Stellung durch die Doppelhaken 19 gehalten, die in der Verschlusslage
die innerhalb der Schlossrahmen 23 parallel zu dem Schliesswellen 20 befestigte
Schleßstangen 18 unter- und übergreifen. In den senkrechten Helmen der Schlessrahmen
23 sind auf den Zapfen 14 die Sperrklinken 13 gelagert, die in der Schließstellung
die Halterungen 12 verriegeln und durch Zugfedern 16 im dieser Stellung gehalten
werden. Über die Hubmagneten 15 werden die Sperrklinken 13 einzeln geöffnet. Die
Betätigung erfelgt durch Bruckknopfschaltung aus dem Fahrerhaus 1. Zwischen den
Leitungen zu den einzelnen Hubmagneten 15 und den weiterführenden Leitungen zum
Steuerpult im Fahrerhaus befinden sich trennbare Kentakte 26, beispielsweise Kontaktschienen,
damit die Schlossrahmen 23 nach dem Öffnen der Doppelhaken 19 aus den Boxen 3 ohne
weitere Manipulation zur Reparatur- oder Austauschzwecken herauszezogen werden können.
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Die Kontaktanzahl wird mit Vorteil so gewählt, dass sie den Schlossrahmen
mit den meisten Hubmagneten entspricht. Bei Einsatz von Rahmen für Container mit
beispielsweise nur einfacher Unterteilung bleiben die übrigen Kontakte in der Trennungsstelle
blind.
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- Patentansprüche -