DE1933525A1 - Verfahren zur Herstellung von chlor- und/oder cyansubstituierten Hydroxybenzonitrilen oder deren Alkali- oder Erdalkalisalzen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von chlor- und/oder cyansubstituierten Hydroxybenzonitrilen oder deren Alkali- oder ErdalkalisalzenInfo
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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Description
m, den 1.. Juli 1969
Verfahren zur Herstellung von chlor- und/oder cyansubstitMerten
Hyäroxybenzonitrilen oder deren Alkali- oder Erdalkalisalzen
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung
von chlor- und/oder cyansubstituierten Hydroxybenzonitrilen oder deren Alkali- oder Erdalkalisalzen der allgemeinen
Formel I
(CN)m
in der M Wasserstoff oder Alkalikationen oder die Äquivalente
von Erdalkalikationen, X Wasserstoff, Chlor oder eine Cyangruppe und Y Wasserstoff, Chlor, eine Cyangruppe oder eine Alkoxy-,
Aryloxy-, Alkylmercapto-, Arylmercapto-, Dialkylamino- oder Alkylarylaminogruppe bedeuten, und in der m = 1 oder 2,
η = (2-m) und r = 1 oder 2 sind.
Es wurde gefunden, daß man diese für die Synthese von Farbstoffen und Pflanzenschutzmitteln wichtigen Verbindungen in
einer bemerkenswerten Eeaktion erhält, wenn man Chlorbenzonitrile der allgemeinen Formel II
(OH)n
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ο*. 26 2^933525
mit einem Alkali- oder Erdalkalinitrit umsetzt und die hierbei erhaltenen Salze von I gegebenenfalls durch Ansäuern in
die freien Hydroxyverbindungen überführt.
Diese Umsetzung, die folgender Gleichung entspricht
(CN)
+ 2M
M-O
(CN) (Cl)
+ MCl +
kann man auch allgemein als Verfahren zum Austausch von Chlor
durch eine Hydroxygruppe in Benzonitrilderivaten vom Typ II bezeichnen.
Enthält die Ausgangsverbindung II mehrere Chloratome und eine
Cyangruppe, so findet die Substitution im allgemeinen bevorzugt am p-Chloratom, dann an den o-Ohloratomen und erst zuletzt an
den m-Ohloratomen statt. Sind außerdem mehrere Cyangruppen
oder einer der definitionsgemäßen sonstigen Substituenten für Y zugegen, so gilt die gleiche Gesetzmäßigkeit, d. h. dasjenige
Chloratom ist am reaktionsfähigsten, welches am häufigsten in p- und o-Stellung zu den übrigen elektronegativen Substituenten
steht, ·
Bei ähnlicher Reaktionsfähigkeit der Chloratome erhält man die entsprechenden Isomerengemische der Hydroxybenzonitrile I.
Als Ausgangsverbindungen II seien genannt:
die Dichlorbenzonttrile,
die Trichlorbenzonitrile,
die Tetrachlorbenzonitrile,
Pentachlorbenzonitril, :
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-3- O.Z. .26 255
4-Methylmercapto-tetrachlorbenzonitril,
4-Phenylmercapto-tetraehlorbenzonitril,
4-Methylph.enylamino-te tra chlorbenz onitril,
4- (ß-Carbmethoxyäthyl) -phenyl-te trachlorbenzonitril,
die Monochlorphthalodinitrile,
die Monochlorisopiithalodinitrile,
Monochlorterephthalodinitril,
die Dichlorphthalodinitrile,
die Dichlorisophthalodinitrile,
die Dichlorterephthalodinitrile,
die Trichlorphthalodinitrile,
die Trichlorisophthalodinitrile,
Trichlorterephthalodinitril,
Tetrachlorphthalodinitril,
Tetrachlorisophthalodinitril und
Tetrachlorterephthalodinitril.
Soweit Y einen der genannten sonstigen Substituenten bedeutet, so können diese auch ihrerseits Halogen, Alkoxy- oder Carbalkoxygruppen
tragen. Als Arylgruppe ist die Phenylgruppe bevorzugt und als Alkylgruppen kommen in erster Linie solche mit 1 bis
4 C-Atomen in Betracht.
Im übrigen ist das Gelingen des erfindungsgemäßen Verfahrens von der speziellen Art der Ausgangsverbindung II weitgehend
unabhängig, sofern das zu substituierende Chloratom von mindestens zweien der stark elektronegativen Substituenten Cyan
und/oder Chlor aktiviert wird, wie es in der allgemeinen Formel II zum Ausdruck kommt.
Entsprechend der Reaktionsgleichung benötigt man 2 Mol des Nitrile - bevorzugt werden natrium- und Kaliumnitrit - pro Mol
II, jedoda empfiehlt es sich, zur Erzielung einer schnellen und
vollständigen Umsetzung einen Überschuss bis zu etwa 5 Mol Nitrit zu verwenden.
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-4-
-4- O.Z. 26 255
Je nach der Reaktionsfähigkeit der(Ausgangsverbindung II nimmt
man die Umsetzung bei einer Temperatur zwischen -20 und 1500C
und in der Hegel bei Normaldruck vor, und zwar am besten in einem polaren Lösungsmittel wie Dimethylformamid, Dimethylsulfoxid,
N-Methylpyrrolidon, Hexamethylphosphorsäuretriamid,
Acetonitril, Nitrobenzol,, Chlorbenzol· oder in Dichlorbenzolen,
Alkoholen oder Grlykolen*
Die Umsetzung ist beendet, wenn aus dem Reaktionsgemiseh keine
nitrosen Gase mehr entweichen. Die Verfahrensprodukte liegen zunächst als Salze im Gemisch 'vor und können in dieser Form
unmittelbar für zahlreiche weitere Umsetzungen eingesetzt werden. Die freien Hydroxylverbindungen gewinnt man wie üblich
durch Ansäuern von wässrigen Lösungen der Salze, wobei die Hydroxy!verbindungen ausfallen.
Durch das erfindungsgemäße Terfahren werden die sonst nur sehr schwer herstellbaren Verbindungen I auf technisch sehr rationelle
und einfache Weise zugänglich. Diese Verbindungen sind wertvolle
Zwischenprodukte für die Synthese von Farbstoffen und Pflanzenschutzmitteln.
Man erhitzt 50 g'(0,3.1 Mol) 4-Chlorphthalodinitril und 150 g
(2,17 Mol) Natriumnitrit in 150 g Dirnethylsulfoxid 3 Stunden
lang auf 120 0C, gießt das Gemisch danach in 1 500 ml Wasser,
filtriert die Verunreinigungen von der Lösung ab und fällt das 4-Hydroxyphthalodinitril hieraus mit Schwefelsäure aus. Die
Ausbeute beträgt 60 #; Schmelzpunkt 200 bis 203 0C.
Man versetzt ein Gemisch aus 266 g (1 Mol) Tetrachlorphthalodinitril
und 1000 g Dirnethylsulfoxid bei 70 bis 80 0C portionsweise
mit 532 g (7,7 Mol) Natriumnitrit, erhitzt danach die Mischung 2 Stunden lang auf 120 0C und gießt sie dann in 6 Liter
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-5- O.Z. 26 255
Wasser.
Man stellt die Löaung mit Natronlauge auf pH 8 bis 9» filtriert
die Verunreinigungen ab und fällt das 4-Hydroxy-trichlorphthalodinitril
hieraus mit konzentrierter Salzsäure aus. Die Ausbeute beträgt 76 #; Schmelzpunkt 257 bis 258"0C.
Man erhitzt ein Gemisch aus 276 g .(1 Mol) Pentachlorbenzonitril und 1 200 g Dirnethylsulfoxid mit 552 g (8 Mol) Natriumnitrit
zunächst auf 60 bis 70 0C und dann 3 Stunden lang auf
130 0C und arbeitet das Reaktionsgemisch sodann wie in Beispiel
2 angegeben auf. Man erhält das 4-Hydroxy-tetrachlorbenzonitril
in 89 #iger Ausbeute; Schmelzpunkt 211 bis 212 0C.
Auf die in Beispiel 2 angegebene Weise erhält man aus 100 g (0,37 Mol) Tetrachlorisophthalodinitril, 500 g Dimethylformamid
und 80 g'(1,1 Mol) Natriumnitrit durch Erwärmen auf 50 0O das
2-Hydroxytrichlorisophthalodinitril in 84 #iger Ausbeute;
Schmelzpunkt 253 0C.
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-6-
Claims (1)
- • -6- O.Z. 26 255 'PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von chlor- und/oder cyansubstituierten Hydroxybenzonitrilen oder deren Alkali- oder Erdalkalisalzen der allgemeinen Formel I(CN)min der M Wasserstoff oder Alkalikationen oder die Äquivalente von Erdalkalikationen, X Wässerstoff, Chlor oder eine Cyangruppe und Y Wasserstoff, Chlor, eine Cyangruppe oder eine Alkoxy-, Aryloxy-, Alkylmercapto-, Arylmercapto-, Dialkylamin- oder Alkylarylaminogruppe bedeuten und in der m = 1 oder 2, η = (2-m.) und r = 1 oder 2 sind, dadurch gekennzeichnet, daß man Chlorbenzonitrile der allgemeinen Formel II ■(OF)nmit einem Alkali-r oder Erdalkalinitrit umsetzt und die hierbei erhaltenen Salze von I gegebenenfalls, durch Ansäuern in die freien Hydroxylverbindungen überführt.Badische Anilin- * Soda-Fabrik AS009884/2 200
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