DE1931964A1 - Verfahren zur Herstellung von Acetessigsaeuren - Google Patents
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ANNASTRASSE 19
FERNSPRECHERi (0611) 5550(51
TELEGRAMMEi LOMOSAPATENT
LANDESZENTRALBANK 4/951
DRESDNER BANK FFM., Nr. 524742
POSTSCHECK-KONTO FFM. 1667
Lonza AG, Gampel/Wallis, Geschäftsleitung: Basel, Münchensteiner Strasae 26
Verfahren zur Herstellung von Acetessigsäuren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acetessigsäuren
der allgemeinen Formel H.GHp-CO-GRpR^-GOOH, in
welcher R..,Rp und R Wasserstoff oder R. Halogen und
und
R-, Wasserstoff oder Halogen bedeuten.
Es ist Gekannt, Acetessigsäure durch vorsichtiges Verseifen von
Acetessigestern mit verdünnter wässriger Kalilauge bei Raumtemperatur herzustellen. Dabei muss die entstandene Säure vom
nicht umgesetzten Ester nach Ueberfiihrung in das Bariumsalz abgetrennt und aus diesem die freie Säure wieder freigesetzt
werden. Die auf diesem Weg erhaltene freie Acetessigsäure wird in der Literatur als eine viskose Flüssigkeit beschrieben, die
wegen ihrer Zersetzlichkeit in Aceton und Kohlendioxid nicht weiter gereinigt werden kann.
Es ist auch bekannt, γ-Chloracetessigsäure durch saure Hydrolyse
von γ-Chloracetessigsäureestern herzustellen. Die Hydrolyse
verläuft daoei während 45 Stunden bei Raumtemperatur mit 2 η Salzsäure mit einer Ausbeute von 46 #. Andere Acetessigsäuren
in freier Form sind bisher noch nicht bekannt.
0098U/1887
Aufgabe der Erfindung ist, freie Acetessigsäure und frei HaIogenaceteasigsäurun
in hoher Ausbeute und Heinheit herzustollen.
Erfindungst-emäas wird dias dadurch erreicht, üaaa Diketen bei
Temperaturen von -Ιο bis -4o°C in die entsprechenden Acetessigsäurehalogenida
übergeführt wird und diese untar Beibehaltung der genannten Temperatur mit der stöchionietriachen Menge vVeaser
hydrolysiert werden.
Zur Herstellung der freien Acetessigsäure wird Dike-ten mit waaaerfreiem
Halogenwasserstoff i nabe sondere bei Teoper aturen von
-2o bis -5o°G in da3 Acetessigsaurebalo^enid übergeführt und
dieses sofort mit der stochiometrischen Menge Waaaer hydrolysiert.
Zur Herstellung der Halogenaceteasigsauren wird Diketen insbesondere
bei Temperaturen von -2o bia -50.0O mit wasserfreiem
Heloten in die entsprechenden Halogenacatesai^säurehalogenido
übergeführt und diese anschliessend unter Seibehaltung der
tiefen Temperaturen mit der atöchiomotrischen Menge Waaaer
hydrolysiert. Entsprechend der angewandten lienge Kalogen
entstehen 30 y-Halogenaceteasigaäure ef Y-Bibalog'3nacetessi&-
aäure und α , α ι y-TrihalogenaceteaBigsüura.
Als Halogenwasserstoff werden vorzugsweise Chlorwaaserstoff
und Bromwasserstoff und als Halogen vor allem Chlor oder Brom
verwendet.
Die Besktion wird vorzugsweise in Gegenwart von tiefaiecJenden
Lösungsmitteln, die inert gegen Diketen aolbat sowie gegen
Halogen und Halogenwaaaerstoff sind, durchgeführt. Solche aind
beispielsweise halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform,
Dichloräthan, Tetrachlorkohlenstoff, Dichloipropan, sowie
flüasi^ea Schwefeldioxid. Insbesondere wird Tetraohlorkohlenstoff
verwendet, weil die Acetoesaigsäuren in kaltem Tetraohlorkohlenstoff
schwer löslich sind und somit leicht abgetrennt werden können.
In .siedsndem Tetrachlorkohlenstoff 3ind die Säuren ohne/ Zer~
BAD ORIGINAL
0098U/1887
setzung löslich und kristallisieren beim Erkalten praktisch
quantitativ aus»
Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass entgegen den Angaben
in der .Literatur die freie Acetessigsäure keine viskose Flüssigkeit, sondern eine farblose kristalline Substanz mit
einem Schmelzpunkt von 31 bis 3;5°C ist. Ebenso stellen die
iialogenderivate der Acetessigsäure farblose kristalline Substanzen dar. Die Stabilität der einzelnen, nach dem Verfahren der
Erfindung herstelluaren Acetessigsauren ist unterschiedlich. So ist die ireie Acetessigsäure über Wochen stabil, wenn sie unter
Luft- und Feuchtigkeitsausschluss im Dunkeln und bei Temperaturen von unter Ü°G gelagert wird. Beim Erhitzen über den ochmelzpunkt
erlolgt spontane Decarboxylierung. Die γ-Ohlor- und
)-Bromacetessigsäure ist beim Lagern bei Raumtemperatur über
Wochen stabil. Die Stabilität der α,j-Dichloracetessigsäure
und α,α, j'-Tricfaxoracetessigsäure ist ahnlich der Acetessigsäure.
Auch nier erfolgt die Lagerung zwecfcmässigerweise im Dunkeln und Dei Temperaturen unter Raumtemperatur.
Beispiele
1) Acetessigsäure
1) Acetessigsäure
In eine Lösung von 84 g Diketen in 5^0 ml Tetrachlorkohlenstoff
wurden bei -200G 37 g trockenes Chlorwasserstoffgas eingeleitet.
Das dabei entstandene Acetoacetylchlorid wurde, ohne es zu isolieren, sofort tropfenweise mit 1d g Wasser versetzt,
wobei die Temperatur auf -20 bis -300G genalten wurde. Durch
einstündiges Rühren bei -20 bis -pO°G wurde die Reaktion zu
Ende geführt. Die ausgefallenen Kristalle wurden abgesaugt, mit kaltem i'etracnlorfcohlenstoff gewasctien und im Vakuum bei Raumtemperatur
getrocknet. Es wurden y3»3.g - entsprechend einer Ausbeute von 91 »b i° - Acetessigsäure mit einem Schmelzpunkt von
31 bis 33°O ernalten. Die Identifizierung erfolgte durch Eiemen*·
taranalyse und infrarotspektralanalyse. Das Verhältnis von
C:H;O betrug 7,ö2 : 1,Ou : 7,95. Im vergleich beträgt das berechnete
Verhältnis G:H;O 8,00 : 1,0vj : ö,OQ.
00S8U/1 887
C:K:O 6,oo : 1,οσ : 6,oo. ^ I ΰ Ο 1 9 6 4
2. γ—Chloracetessi^säuxe
In eine Lesung von 84 g Diketen in 5oo ml Tetrachlorkohlenetoif
wurden bei -250C 71 £ Chlorgas eingeleitet. Ohne es zu
isolieren, wurde das entstandene T -Chloxacetoacetylchlorid
bei -2o bis -3 10C mit Ifc g Wassex unter Sühren hydrolysiert.
Ea wurde eine otunde weiter gerührt. Die kristallisierte
γ -Chloracetesaigsäure wurde ebgesaugt, mit kaltem Tetrachlorkohlenstoff
geweschen und bei 2o°G und 2o mm Hg getrocknet. .
Es wurden 1&4,b g γ-Ghloracetessigsäure, entsprechend einer
Ausbeute von 76,6 /o der Theorie, mit einem Schmelzpunkt von
66,5 bis 67,2°C erhalten. Die Identifiziexung erfolgte wie in
Beispiel 1.
Berechnet: | 35 | ,16 | /6 | C | 3 | ,66 | fr | H | 35 | ,16 | % | O | 26 | ,02 ; |
Gefunden: | 35 | ,3 | % | C | 3 | ,7 | H | 35 | ,1 | % | O | 26 | ,1 / | |
fr Cl | ||||||||||||||
ί Cl |
3»γ -Bxomaceteseigsäure
In eine Loaung von 84 g Diketen in 5oo ml Tetrachlorkohlenstoff
wurden bei -2o°C 16o g Brom, gelöst ia 2oo ml Tetrachlorkohlengtoff,
tingetropft. Die Hydrolyse erfolgte wie in Beispiel 1
mit 16 g Weseer. Die kristallisierte γ -Bromaoeteaeigsüure wurde
•bgeasugt, gewesenen und im Vakuum getrocknet. Ss resultierten
166,8 g γ-Bromacetessigsäure, entsprechend einer Ausbeute von
92,1 % der Theorie* eDer Schmelzpunkt leg bei 69 bis 69,50C.
Sie Identifizierung erfolgte aittele EIementaranaIyee und Ibfrarottpektralanalyse.
Berechnet: 26,52 % C 2,76 % h"' 26,52 % 0 44,2o % Bx
Gefunden: 26,5 %C 3,ο %E 27,2 %0 44,8 % Br
4.α ,Y-Dichloraceteesigsäure
Ss wurde wie in Beispiel 2 vorgegangen, nur wurden anstelle von 71 g Chlorgas nun 142 g Chlorgas eingeleitet. Ba resultierten
133,5 g (78,o % der Theorie)o ,y-Dicbloracetessigsäure mit
einen Schmelzpunkt von 55 bis 5^0C. Die Identifizierung wurde
mit Infrarot spektralanalyse und üJleiaentar analyse durchgeführt
BAD ORIGINAL 009814/1887
Berechnet: 28,ο? % C 2,34 # H 28,7 % O 41,52 % Cl
Gefunden: 27,8 >-ό C 2,2 Χ>
H 27,7% O 4ο,4 % Cl
0098U/1887
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Acetessigsiuren der allgemeinen Formel
R1CH2-GO-GH2B5-COQH ,
in welcher B^, R- und **-Α iVasaerstoff und S^ Halogen und Hp
und B, Wssse-rsfcoff ccer lia lügen bedeuten, dadurch gekennzeichnet,
dass Diketer, bei !einher a türec von -1o bis -4
in die entsprechenden .Acetessigsuurehalogeriioe übergeführt
wird und diese unter Beibehaltung genannter Tempe-stur
mit der ctöchionietrischen ilenge Aasaer hydr^lysiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dr3durch gatie anzeichnet , dass
aur Herstellung der Aceteaaigsiure Diketen mit Kanaerfreieüi
Halogenwasser at oil" in C33 Acatessigsäur ehalogenid übergeführt
und dieses sofort bei Temperaturen .von -2υ bi s -3o°C
mit der stöchiometrisohen Menge »asaer hydrolysiert wird.
3. Verfehlen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daa3
zur Herstellung von Halogenacetessitsäure Likttec Diit der
entsprechenden I/.enge wasserfreien Halogens in das HaicgenacQtössigsäurehalot.enid
ütc-rgeführt und dieses bei Temperaturen
von -2o t>i3 -3oöG mit der stöchiometrisCwSn Menge
Weseer hydrolysiert *ird.
4. Verfahren noch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
die Reaktion in einem inerten Lösungsmittel durchgeführt
wird.
5* Verfahret) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass
als inertes Lösungsmittel Tetrachlorkohlenstoff angewendet
wir Ö .""'.-
6) Kristallin· Ao«tt««i«»äor·
4 -
009814/1887
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