DE1930717A1 - Metallgussteil und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents
Metallgussteil und Verfahren zu seiner HerstellungInfo
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Description
DR. HUGO WILCKEN · DIPLHNG. THOMAS WILCKEN
D - 24 LÜBECK. BRE1TFSTRASSE 52-54 1930717
16. Juni 1969 Dr.W./U. Anmelder:
AEROPLANE AND MOTOR ALUMINIUM CASTINGS LIMITED, Birmingham 24 (Erdington), Wood Lane (England)
Metallgußteil und Verfahren zu seiner Herstellung
Die Erfindung bezieht sich auf Metallgußteile und auf Verfahren zur Herstellung derselben.
Nach der Erfindung besteht ein Verfahren zum Gießen von einem Metallteil darin, daß das Innenprofil des Teiles durch einen
inneren Kernaufbau bestimmt wird, wobei mindestens ein Teil des inneren Kernaufbaus aus einem flüssig lösbaren Material hergestellt
ist. Nachdem der Teil gegossen ist, wird der Kern, Kernteil oder Teile des flüssig lösbaren Materials entfernt,
indem es mindestens teilweise in einem geeigneten Lösungsmittel gelöst ist. Es ist verständlich, daß der Kern aus flüssig lösbarem
Material nach teilweisem Lösen in dem Lösungsmittel aus dem Gußstück
herausgeschüttelt werden kann.
Die Erfindung betrifft auch Teile, die nach dem vorerwähnten Ver-
C0 fahren gegossen sind, insbesondere Kolben, wie sie in Brennkraft-
ao maschinen verwendet werden.
^ Der Ausdruck flüssig lösbares Material bedeutet ein Material,
tJ1 welches ganz oder hauptsächlich aus einem Bestandteil oder Bestand-
® LObeck (0451) 7 58 88, Privat: Dr. H. Wilcken, Curau (04505) 210 . Dipl.-Ing. Th. Wilcken, LDbeck (0451) 251 59 "
Banki Commerzbank A. G., FiI. LObedc, Kto.-Nr. 39 0187 Postscheck: Hamburg 1381 19
teilen geformt ist, der bzw. die in einer geeigneten Flüssigkeit
lösbar sind. Die letztere kann Wasser sein oder in bestimmten
Fällen verdünnte Säure oder ein Alkohol.
Die Erfindung ist insbesondere auf Kolben anwendbar, die ein hinterschnittenes Innenprofil aufweisen oder eine oder mehrere
innere Streben oder Einsätze aufweisen, z.B. auf Kolben anwendbar, wie sie in dem britischen Patent 984 320 beschrieben sind.
Nach einem Merkmal der Erfindung, und zwar in dem Fall, daß der
Kolben eine oder mehrere innere Streben aufweist, werden diese zuerst geformt oder hergestellt und durch einen löslichen Kern
oder Kernteil abgestützt oder in einen löslichen Kern oder Kerntell
eingeformt und dann in die Form oder das Gesenk, in der der Kolben gegossen wird, eingesetzt, so daß der restliche Teil des
Kolbens während des Gießvorganges mit der Strebe oder den Streben verbunden wird.
Der innere Kernaufbau kann auch einen oder mehrere andere Kernteile
enthalten, die z.B. aus Metall hergestellt sind.
Die Erfindung wird nun beispielsweise anhand der anliegenden Zeichnung erläutert, und zwar ein Verfahren zum Formguß eines
Kolbens. Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt einer Gußform rechtwinklig
zur Teilungslinie der Gußform,
Fig. 2 einen Schnitt nach Linie H-II der Figur 1,
- 3 - . Τ; 909881/1045
Flg. 3 einen Längsschnitt nach Llnlelll-III
der Figur 1.
Nach dem Ausführungsbeispiel ist die Gießform, die einen Teil einer nicht dargestellten Gießvorrichtung bildet, aus zwei Formhälften
oder Schalen 1· hergestellt, die sich in der geschlossenen Lage entlang der Teilungslinie 2 berühren.
Das Profil der verschiedenen Teile des zu gießenden Kolbens wird durch Kerne gebildet, die durch eine öffnung in der Gießform in
geeigneten Etappen eingesetzt werden, bevor das Metall eingegossen
wird. Das Profil der Kolbenkrone wird durch den beweglichen
Stahlkern 5 bestimmt und die Profile der Kolbenbolzenbohrungen werden durch bewegliche Stahlkerne 6 und 7 bestimmt.
Das Innere des Kolbens 1st in diesem Beispiel mit Hinterschneidungen
8 ausgeführt und zusätzlich wird gefordert, daß der fertige Kolbenait zwei inneren Streben 9 versehen 1st, die solche sein
können, wie in dem britischen Patent 984 320 beschrieben ist.
Zu diesem Zweck 1st der Kern, der das Innenprofil des Kolbens bestimmt, aus drei Teilen 10, 11 und 12 hergestellt.
Die Teile 10 und 12 werden aus einem wasserlöslichen Salz geformt bzw. gegossen und der Hittelteil 11 1st ein herausziehbarer
Stahlkernteil. Jede Strebe 9 ist in dem entsprechenden Kemtell 10» 12 eingeformt, und der dreiteilige Kern 10, ii,
mit den Streben 9 wird dann in der geeigneten Stellung in die Gießform eingesetzt. Der Kernkann gegenüber der Gießform 1 durch
die Schulter 13 eingestellt werden, indem der Kern in die Schulter-
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ausnehmung eingreift.
Das flüssige Metall wird dann in den Gießformhohlraum eingespritzt,
und zwar mittels eines Einspritzsystems mit dem Anguß und der Schnecke 15 (Figur 3), so daß ein Gußstück 16 erhalten
wird, in das die Streben9 eingegossen sind.
Die Metallkerne 5, 6, 7, 11 werden in Richtung der Pfeile R herausgezogen, die Gießform wird durch Trennen der Pormhälften
geöffnet und das Gußstück;: 16 zusammen mit den löslichen Kernteilen
10, 12 wird sodann aus der Vorrichtung entfernt. Die löslichen Kernteile werden anschließend gelöst oder aus dem gegossenen
Kolben 16 z. B. mit heißem Wasser ausgewaschen, wobei, die gegossenen Streben 9 in ihrer Stellung verbleiben. Andere
geeignete Lösungsmittel bestehen aus Alkohol oder verdünnten Säuren. Die Kernteile 10, 12 können nach teilweisem Lösen in dem
Lösungsmittel aus dem Gußstück herausgeschüttelt werden.
Die löslichen Kernteile 10, 12 können z.B. aus einer Mischung
geformt werden, die sich zusammensetzt z. B. aus 56,1 Gewichtsprozente
wasserfreies Natriummetasilikat, 37,4 % wasserfreies Kaliumdisilikat, 4,7 % Borax und 1,8 % zermahlenes Glas. Diese
Mischung wird zunächst geschmolzen und dann in eine Form gegossen,
die das Profil des geforderten Kernes oder Kernteiles besitzt. In der vorliegenden Ausführung werden die Streben 9
in eine Fläche der Kernteile 10, 12 während deren Gießens eingebettet.
- 5 909881/1045
Alternativ können die löslichen Kernteile aus geschmolzenem Natriumsulfat- oder Natriumkarbonatsalzen gegossen werden, wie
im britischen Patent 1 055 737 geschrieben ist. Die Natriumsulfatsalze können z. B. Zusätze in Form eines oder mehrerer Sulfate
aus Kalium, Lithium, Barium und Calzium oder eines Natriumchlorids
und Füllstoffe, wie Ton, Erde, enthalten. Die Natriumkarbonatsalze
können z.B. ein Kaliumkarbonat, Bariumkarbonat und Tonerde oder Kombinationen hiervon z.B. enthalten.
Nach einer weiteren Möglichkeit können die löslichen Kernteile eine Zusammensetzung aus einer MiÄschung eines wasserlöslichen ;
Salzes und eines künstlichen Harzes besitzen, wie in einer britischen Patentanmeldung 42 147/67 beschrieben ist.
Es ist verständlich, daß das ganze Innenprofil des Gußstückes durch einen löslichen Kern bestimmt werden kann, während der
Metallkern 11 sodann in Wegfall kommt. Weiterhin können die vorerwähnten
Streben auch in anderer bekannter oder passender Form in das Gußstück eingearbeitet sein oder fehlen.
Die Erfindung ist insbesondere bei Formgußverfahren anwendbar,
die mit Schwerkraft, Niederdruck oder Hochdruck arbeiten, insbesondere in den Fällen, in denen die herzustellenden Gußkörper
eine hinterschnittene Innenform aufweisen.
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Claims (15)
1. Verfahren zum Gießen von Metallteilen, dadurch gekennzeichnet, daß das Innenprofil des Teiles durch einen Inneren Kernaufbau
bestimmt wird, wobei mindestens ein Teil (10,12) des Innenkernaufbaus
aus einem flüssig lösbaren Material hergestellt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Metallteil aus einem Metallkolben (l6) besteht, der eine oder
mehrere Innenstreben (9) oder Einsätze aufweist, die zuerst geformt oder hergestellt und dann durch einen flüssig lösbaren
Kern abgestützt oder in einen flüssig lösbaren Kern oder Kernteil eingeformt und darauf in die Form oder Gießform eingesetzt werden,
in der der Kolben gegossen wird, worauf geschmolzenes Metall in die Form oder Gießform eingegossen oder eingespritzt wird, so daß
der übrige Teil des Kolbens während des Gleßtforganges mit dem
t einen oder mehreren Einsätzen oder Streben verbunden wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der innere Kernaufbau (10,11,12) auch einen oder mehrere weitere
Kern teile (11) enthält, die z.B. aus Metall hergestellt sind.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der oder Jeder lösliche Kern (10,12) oder Kernten entweder ganz
oder hauptsächlich aus einem Bestandteil oder Bestandteilen ge-
9 0 988 T/ 10A5 .. " 2 "
* UiMdc (0451) 75888, Privoh Dr. H. VWHw, Cm. {04505)21?-WpMne- T*- Wlktai. ISbmA (0451) 251 59
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■■*■
formt 1st, der bzw. die In Wasser löslich sind.
5. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der oder jeder lösliche Kern oder Kernteil (10,12) ganz oder
hauptsächlich aus einem Bestandteil oder Bestandteilen geformt 1st, der bzw. die in verdünnter Säure oder in einem Alkohol löslich
sind.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
jeder lösliche Kern oder Kernteil aus einer Mischung gegossen ist, dessen Hauptbestandteile wasserfreies Natriunmetasilikat und
wasserfreies Kaliuiadlsilikat sind. .
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der oder jeder Kern oder Kernteil im wesentlichen zusammengesetzt 1st
aus 56,1 Gewichtsprozente wasserfreies Natrlummetasilikat, 37*42
wasserfreies Natriumdisilikat, 4,7 % Borax und 1,8 % zermahlenes
Glas.
8. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
jeder lösliche Kern oder Kernteil aus einem geschmolzenen Natriumsulfatsalz oder einem geschmolzenen Natriumkarbonatsalz gegossen
ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Natriumsulfatsalz lusätze in Form mindestens eines Sulfates aus
Kalium, Lithium, Barium oder CaIzium oder ein Natriumchlorid
enthält. 909881/1045
10. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Natriumkarbonatsalze Zusätze in Form von Kaliumkarbonat und/öder
Bariumkarbonat enthalten.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kernzusammensetzung auch einen Füllstoff, z.B. Tonerde,
enthält.
12. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
oder jeder lösliche Kern oder Kernteil aus einer Mischung eines löslichen Salzes und eines synthetischen Harzes besteht.
13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Metall zum Gießen des Kolbens nach dem Schwerkraftgüßverfahren
eingegossen wird.
14. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche 2 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß das Metall zum Gießen des Kolbens unter Druck
durch ein Formgußverfahren eingespritzt wird.
15. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gießen eines Kolbens insbesondere nach dem
Verfahren des britischen Patentes 984 320 durchgeführt wird.
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