DE192953C

DE192953C -

Info

Publication number: DE192953C
Application number: DE1906192953D
Authority: DE
Filing date: 1906-09-15
Anticipated expiration: 1926-09-16

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVe 192953 KLASSE 63 δ. GRUPPE

in HANNOVER. Tankwagen für feuergefährliche Flüssigkeiten.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 16. September 1906 ab.

Die Zufuhr feuergefährlicher Flüssigkeiten zu den Wohnungen der Konsumenten geschieht heute noch mit Tankwagen, die in bezug auf Feuersgefahr und Explosion nur geringe Sicherheit bieten. Tankwagen mit hochliegendem Behälter gefährden den Transport der feuergefährlichen Flüssigkeit bei Zusammenstößen oder Radbrüchen, weil der Behälter durch den verhältnismäßig hohen Fall

ίο zerstört wird und die feuergefährliche Flüssigkeit austreten läßt. Eine Tief lage des Behälters aber macht die Entnahme der feuergefährlichen Flüssigkeit unbequem, weil der am Boden des Behälters befindliche Zapfhahn kein Unterstellen der zu füllenden Gefäße zuläßt und außerdem die Gefahr mit sich bringt, daß die feuergefährliche Flüssigkeit ausfließt, im Falle er undicht oder beschädigt wird. Die Anbringung einer Förderpumpe ist un-

ao praktisch, weil sie eine besondere Betriebskraft erfordert.

Der vorliegende Tankwagen beseitigt alle Gefahren der Verbrennung und der Explosion durch Benutzung von an sich bekannten Mitteln und bietet gleichzeitig den Vorteil, daß der Führer des Tankwagens von seinem Sitze aus die Abzapfung der feuergefährlichen Flüssigkeit lediglich durch Öffnen eines Ventils ohne sonstige Arbeitsleistung bewirken kann.

Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform des Tankwagens in Ansicht dargestellt. Wie aus der Zeichnung hervorgeht, ist der Behälter a des Tankwagens möglichst tief zwischen dessen Rädern gelagert und einerseits mit einem in die Flüssigkeit eintauchenden, bis dicht an den Boden des Behälters reichenden Abfüllrohre b, andererseits mit einem zum Fortdrücken der Flüssigkeit dienenden Rohre c versehen, durch welches ein Druckgas, z. B. Kohlensäure, in den Behälter eingeleitet werden kann. Bei der dargestellten Ausführungsform des Tankwagens ist das Rohr c mit einer im vorderen Teile des Wagens auswechselbar gelagerten Kohlensäureflasche d absperrbar verbunden. Das Abfüllrohr b ist mit einem Mantelrohre e umkleidet, welches mit dem Gasraume des Behälters α in Verbindung steht, so daß bei eintretender Beschädigung des Rohres b oder des Rohres e oder beider die in dem Rohre b befindliche feuergefährliche Flüssigkeit durch den eintretenden Druckausgleich in den Behälter α zurückfließt. Das Zapfventil f des Abfüllrohres b kann vom Führersitze g aus bequem bedient werden und ist ebenfalls bruchsicher ausgeführt.

Der Behälter α wird zweckmäßig ganz oder teilweise mit einer Schicht h umkleidet, welche einerseits wärmeisolierend ist, andererseits' stoßmildernd wirkt.

Claims

Patent-Ansprüche:

i. Tankwagen für feuergefährliche Flüssigkeiten, dadurch gekennzeichnet, daß der Flüssigkeitsbehälter zwischen den Rädern tief gelagert und mit einem in die Flüssigkeit eintauchenden, in seinem frei liegenden Teile von einem weiteren, mit

(2. Auflage, ausgegeben am Jj. April ign.J

einem nicht oxydierenden Druckgase ausgefüllten Rohre (e) umgebenen Abfüllrohre (b) sowie einem zur Einführung des Gases aus einem Druckgasbehälter (d) dienenden Rohre (c) versehen ist, zum Zweck, bei Undichtwerden der Abfülleitung oder des Zapfventils das Ausfließen der Flüssigkeit zu verhüten und Feuer- und Explosionsgefahr möglichst zu beseitigen.
2. Ausführungsform des Tankwagens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckgasbehälter (d) auswechselbar am Wagen befestigt ist.
3. Ausführungsform des Tankwagens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter (a) ganz oder teilweise mit einer wärmeisolierenden und stoßmildernden Schicht (h) umkleidet ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.