DE1926434B - Bleichmittel fur keratinose Fasern und seine Verwendung - Google Patents

Bleichmittel fur keratinose Fasern und seine Verwendung

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DE1926434B
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Germany
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bleaching
peroxide
activator
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English (en)
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Bernard Trenton N J Cohen (V St A )
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
FMC Corp
Original Assignee
FMC Corp

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Description

1 2
Es ist bekannt, daß wäßrige Lösungen von Wasser- salz entweder mit einem Ammonium- oder einem stoffperoxid und von Wasserstoffperoxid bildenden Alkalimetallperoxiddiphosphat versetzt. Besonders Verbindungen, wie Natriumperborate, menschliches brauchbare Alkalimetallperoxiddiphosphate sind das Haar und andere keratinöse Materialien bleichen. Tetrakalium-und das Tetranatriumperoxiddiphosphat. Wenn aber das Bleichen des Haares bei Raumtempera- 5 Diese Peroxiddiphosphatsalze werden in Mengen von tür, d. h. bei Temperaturen zwischen etwa 10 und mindestens 8 Gewichtsprozent des verwendeten Per-38°C vorgenommen wird, verläuft die Bleichreaktion sulfatsalzes zugesetzt. Die bevorzugte Menge beträgt langsam, falls man nicht stark alkalische Bedingungen etwa 20 Gewichtsprozent des Persulfatsalzes. Beianwendet. Solche stark alkalische Bedingungen kön- spielsweise enthält 1 Liter oder 1000 g Bleichlösung nen aber eine verstärkte Schädigung des Haares zur io 6 Gewichtsprozent oder 60g Wasserstoffperoxid; Folge haben und sind daher unerwünscht. 10 Gewichtsprozent oder 100 g Alkalimetallpersulfat
Um nun den Bleichprozeß bei Verwendung der- und 20 Gewichtsprozent (bezogen auf das Persulfat)
artiger Wasserstoffperoxidverbindungen zu beschleu- oder 20 g Alkalimetallperoxiddiphosphat; der Rest ist
nigen, setzt man dem Wasserstoffperoxid einen Akti- Wasser.
vator zu. Besonders wirksame Aktivatoren, die gegen- 15 Um die obengenannte Lösung zum Bleichen der
wärtig gebräuchlich sind, sind Ammoniumpersulfat, Haare verwenden zu können, setzt man dem Bleich-
Alkalimetallpersulfäte und deren Gemische. Während mittel im allgemeinen ein Verdickungsmittel zu, damit
zwar eine Kombination aus Wasserstoffperoxid und es eine stärkere Konsistenz erhält, wodurch man die
Persulfaten das Haar innerhalb eines zufriedenstellen- Haare leichter behandeln kann. Geeignete wasserden Zeitraumes bleicht, wäre aber ein noch stärker 20 unlösliche Verdickungsmittel sind z. B. Kalziumcarbo-
wirksames Bleichmittel erwünscht, das einerseits den nat, Magnesiumcarbonat, Gips und andere inerte Füll-
Bleichvorgang intensiviert, ohne aber andererseits die stoffe, wie Talk, Kaolin und Bentonit. Am besten
Bleichzeit zu verlängern. Dieses Ziel wird durch die geeignet für diesen Zweck hat sich Magnesiumcarbonat
Erfindung erreicht. erwiesen. Um die Anwendung zu erleichtern, kann
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Bleichmittel 25 man zugleich mit den Verdickungsmitteln andere für keratinöse Fasern, bestehend aus 4 bis 8 Gewichts- Zusatzstoffe einarbeiten, wie Netzmittel, Lösungsprozent Wasserstoffperoxid oder einer entsprechenden mittel und Puffer. Ein Gemisch dieser Zusatzstoffe Menge einer beim Lösen in Wasser Wasserstoffper- wird »Bleichbasis« genannt und wird im Gemisch mit oxid freisetzenden anorganischen Peroxidverbindung, der Peroxidverbindung, den Aktivatoren und Füll-
5 bis 15 Gewichtsprozent Ammonium- oder Alkali- 30 stoffen verwendet.
metallpersulfat, 0,4 bis 3,0 Gewichtsprozent Ammo- Der pH-Wert der Bleichlösung wird im Bereich von nium- oder Alkalimetallperoxiddiphosphat und rest- etwa 7 bis 9,3, vorzugsweise von 8,5 bis 9 gehalten, lichem Wassergehalt gegegebenenfalls mit üblichen Dies geschieht durch Zusatz eines geeigneten Pufferwasserunlöslichen Verdickungsmitteln bzw. Zusatz- mittels, z. B. eines Salzes aus einem starken Alkali und stoffen. 35 einer schwachen Säure. Brauchbare Puffermittel sind
Das Bleichmittel der Erfindung wird bei Tempera- Ammoniumcarbonat, Ammoniumbisulfat, saures
türen zwischen 10 und 38°C verwendet. Kaliumphthalat, Weinsäure, saures Ammoniumtar-
Vorzugsweise verwendet man eine Lösung, die etwa trat und saure Ammoniumsalze von mehrbasischen
6 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid, berechnet auf anorganischen und organischen Säuren, wie DilOO°/oiges Wasserstoffperoxid, enthält. Die Peroxid- 40 ammoniumphosphat. Bei der vorliegenden Bleichlösung kann man durch einfaches Lösen von Wasser- lösung ist die Anwendung eines Puffers zur Einstellung stoffperoxid in Wasser oder durch Auflösen von an- eines bestimmten pH-Wertes des Bleichmittels im allorganischen Peroxidverbindungen, die Peroxidsauer- gemeinen nicht notwendig. Der zugesetzte Peroxiddistoff enthalten und die beim Lösen in Wasser Wasser- phosphatverstärker hält im allgemeinen den pH-Wert stoffperoxid freisetzen, herstellen. Geeignete anorgani- 45 im gewünschten Bereich von 7 bis 9. Indessen kann sehe Peroxidverbindungen sind Alkalimetallpercarbo- man gewünschtenfalls Puffermittel zusetzen, um den nate und -perborate. Bevorzugt verwendet man pH-Wert des Bleichmittels durch Erhöhen oder Er-Natriumperborat, das beim Auflösen in Wasser niedrigen auf spezielle Werte einzustellen.
Wasserstoffperoxid bildet. Bei der obengenannten Ausführungsform der Er-
Besonders brauchbare Alkalimetallpersulfate sind 50 findung wird die Wasserstoffperoxidlösung, die das
das Natrium- und Kaliumpersulfat. Vorzugsweise ver- zugesetzte Persulfat und Peroxidiphosphat enthält,
wendet man das Persulfat in Mengen von wenigstens unmittelbar vor dem Bleichen und Behandeln des
etwa 10 Gewichtsprozent. Haares hergestellt. Bei einer anderen Ausführungsform
Bei der Herstellung der Bleichlösung setzt man das der vorliegenden Erfindung dagegen wird eine feste
Persulfat unmittelbar vor der Verwendung der Lösung 55 peroxidhaltige Verbindung, z. B. Natriumperborat,
zur Haarbleiche zu. Anderenfalls geht die aktivierende mit einem Alkalimetallperoxisulfat und entweder
Wirkung beim Stehenlassen oder längerem Lagern Ammonium-oder einem Alkalimetallperoxidiphosphat
verloren. Der Persulfataktivator wird zugesetzt, weil gemischt. Dieses Gemisch kann dann in fester Form
Wasserstoffperoxidlösungen allein das Haar bei verschickt, gelagert oder sonstwie gehandhabt werden.
Raumtemperaturen, d. h. bei Temperaturen zwischen 60 Das Gemisch ist in trockenem Zustand stabil, es ist
10 und 38°C, nicht in zufriedenstellenden Zeiträumen leicht zu handhaben, und man braucht es nur in Wasser
bleichen. Der Persulfataktivator erhöht die Aktivität zu geben, um die gewünschte Peroxidbleichlösung zu
der Wasserstoffperoxidlösung und verkürzt die Bleich- erhalten. Diese wird dann mit einer »Bleichbasis«,
dauer. Die genannte Bleichlösung ist bekannt und einem Gemisch aus Netzmitteln, Puffern, Dickungs-
wird üblicherweise angewandt und ist nicht Ge^en- 65 mitteln, Lösungsmitteln und ähnlichem versetzt, um
stand der Erfindung. das endgültige Bleichgemisch zu erhalten.
Zur Durchführung der Erfindung wird die genannte Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung
Lösung von Wasserstoffperoxid und einem Persulfat- kann man das Peroxisulfat und das Peroxidiphosphat

Claims (2)

3 4 gemischt in fester Form lagern, ohne daß Zersetzung Die Haarprobe des Versuchs nach Ausfühnmgseintritt, und dieses Gemisch kann man dann, zusam- form A wird dann mit der Haarprobe des Versuchs men mit der oben beschriebenen »Bleichbasis«, unmit- nach der anschließend beschriebenen Ausführungstelbar vor dem Gebrauch zu einer Peroxidlösung geben, form B verglichen. Es zeigt sich, daß die nach Aus- Das Bleichmittel der Erfindung hat gegenüber be- 5 führungsform A behandelte Haarprobe von hellerer kannten Bleichmitteln viele Vorteile. Zunächst bleicht Farbe ist als diejenige Probe, die mit dem gleichen es schneller als Peroxidlösungen, die lediglich einen Gemisch, das aber kein Peroxidiphosphat enthält, Peroxidaktivator enthalten. Der Peroxidiphosphat- behandelt wird. Keine der beiden Haarproben weist verstärker bewirkt, daß das Mittel schneller bleicht eine Zerstörung der Haarfasern auf. und daß hierbei mehr Farbe und Flecken entfernt io werden, als dies bei anderen Bleichmitteln der Fall ist, Ausführungsform B die keinen Peroxidiphosphatverstärker enthalten. Be- -RAVanntpe verfahr™ sonders wichtig aber ist die Tatsache, daß das vorliegende Bleichverfahren bei niederen Temperaturen Es wird das gleiche Verfahren wie bei Ausführungsgut anwendbar ist, d. h. bei normalen Raumtempe- 15 form A angewandt mit dem Unterschied, daß man raturen zwischen etwa 10 und 38 0C. an Stelle des »Aktivatorgemisches« lediglich eine Von besonderer Bedeutung beim vorliegenden Menge von 1,25 g Ammoniumperoxidisulfat einsetzt. Bleichverfahren aber ist die Tatsache, daß die ange- Die erhaltene Haarprobe ist bemerkenswert dunkler wandten Peroxidiphosphatverbindungen das Haar in als diejenige, die nach der Ausführungsform A gebleicht keiner Weise angreifen oder abbauen, auch nicht bei 20 und bei der man Tetrakaliumperoxidiphosphat als hohen Konzentrationen. Dies ist überraschend, denn Aktivator zugesetzt hat. im allgemeinen verursachen Persauerstoff enthaltende . . Aktivatoren einen unerwünschten Abbau der Haarfaser ' b e ι s ρ ι e 1 2 im Bleichprozeß. Der vorliegende Peroxidiphosphat- Das Verfahren nach Beispiel 1, Ausführungsform A, verstärker dagegen wirkt ausgesprochen selektiv, 25 wird wiederholt, wobei man Kaliumperoxidisulfat und indem er eine bessere Bleichwirkung in kürzeren Zeiten Natriumperoxidiphosphat einsetzt. Es werden die ohne verstärkten Angriff der Haarfasern ergibt. gleichen Ergebnisse erhalten. Schließlich sind Peroxidiphosphate nicht toxisch, und . . somit ergibt ihre Handhabung keine besonderen Beispiel Schwierigkeiten. 30 Das Verfahren nach Beispiel 1, Ausführungsform A, . -I1 w'fd wiederholt mit dem Unterschied, daß man statt Beispiel 1 der Wäßrjgen 6% Wasserstoffperoxid enthaltenden Ausführungsform A Lösung eine Lösung von 7,4 g Natriumperborattetra- Erfindungsgemäßes Verfahren W***· das 10><> % aktiven Sauerstoff enthält, in 8 ml 35 Wasser verwendet. Das wäßrige Perboratgemtsch wird Es wird eine »Bleichbasis« aus den folgenden Be- dann mit dem Aktivatorgemisch nach Beispiel 1, standteilen hergestellt: Ausführungsform A, gemischt, wobei ein Bleichmittel erhalten wird. Wenn man mit diesem Bleichmittel Bestandteile Gewichtsprozent 02 g schwarzes Haar während 30Minuten bei Raum- Propylenglykol 15 40 temperatur behandelt, weist das gebleichte Haar im Ölsäure 40 wesentlichen die gleiche Farbe auf wie das gemä3 Stearylamin 20 Beispiel 1, Ausführungsform A, behandelte Haar. Isopropylalkohol 15 Während die vorliegende Erfindung dur^h Bleichei Ammoniurnhydroxyd (28%'g) 10 menschlichen Haares erläutert wird, kann man selbst- 45 verständlich auch alle anderen keratinösen Fasern, wie Getrennt von dieser Bleichbasis stellt man ein Wolle, Pelze und Federn, in gleicher Weise bleichen. »Aktivatorgemisch« aus folgenden Bestandteilen her: Demgemäß wird auch das Bleichen aller solcher kera- tmosen Fasern unter Verwendung eines Peroxidi-Bestandteile Gewichtsprozent phosphataktivators von der vorliegenden Erfindung λ · · ,· « 5° umfaßt. Ammoniumperoxidisulfat 80 Tetrakaliumperoxidiphosphat 20 Patentansprüche:
1. Bleichmittel für keratinöse Fasern, bestehend
Zu 8 ml einer wäßrigen 6 gewichtsprozentigen aus 4 bis 8 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid Wasserstoffperoxidlösung gibt man 4 ml der »Bleich- 55 oder einer entsprechenden Menge einer beim Lösen basis« und 1,25 g des Aktivatorgemisches. Man mischt in Wasser Wasserstoffperoxid freisetzenden anordie Verbindungen gründlich und läßt dieses Bleich- ganischen Peroxidverbindung, 5 bis 15 Gewichtsmittel dann auf 0,2 g schwarzes Haar einwirken. Man prozent Ammonium- oder Alkalimetallpersulfat, läßt das Bleichmittel dann mit dem Haar bei Raum- 0,4 bis 3,0 Gewichtsprozent Ammonium- oder temperatur (250C) 30Minuten in Berührung. An- 60 AlkalimetallperoxiddiphosphatundrestlichemWasschließend wird die Haarprobe mit Wasser gewaschen sergehalt, gegebenenfalls mit üblichen wasserun- und getrocknet. Es ergibt sich, daß die Haarprobe gut löslichen Verdickungsmitteln bzw. Zusatzstoffen, gebleicht ist und daß bei einer Untersuchung unter
2. Verwendung eines Bleichmittels für keratinöse dem Mikroskop kein Abbau der Haarfaser festzu- Fasern nach Anspruch 1 bei Temperaturen zwischen stellen ist 65 etwa 10 und 38°C.

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