DE1925654A1 - Neue Aminoverbindungen und Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Neue Aminoverbindungen und Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
CIBA AKTIENGESELLSCHAFT, BASEL (SCHWEIZ)
Case 64O3/E/B
Schweiz
Schweiz
Die vorliegende Erfindung betrifft neue, von
sauren wasserlöslichmachenden Gruppen, insbesondere von SuIfonsäure- und Carboxylgruppen freie Aminoverbindungen,
die mindestens einen über eines seiner Kohlenstoffatome direkt an ein Kohlenstoffatom des Restes eines heterocyclischen
Amins gebundenen Pyridinring enthalten ,bzw.
die entsprechenden, am Stickstoffatom des Pyridinringes quaternisierten Farbstoffe. Sie betrifft vor allem Aminoverbindungen
der Formel
909844/1772
R X
ri-1
worin D den Rest eines 5.Ringatome enthaltenden heterocyclischen
Ringes, der den Pyridinrest direkt an ein Ringkohlenstoff atom gebunden enthält, R einen Alkyl-, Aralkyl-
oder Cycloalkylrest, X ein Anion und η 1 oder 2 bedeuten.
Vorzugsweise enthält D ein Stickstoffatom und mindestens
ein weiteres Heteroatom.
Die Herstellung der neuen Aminoverbindungen kann erfindungsgemäss nach an sich bekannten Methoden
geschehen, insbesondere durch Ringbildung und gegebenenfalls nachträgliche Quaternisierung. Dabei führt man zur
Bildung eines heterocyclischen Ringes, insbesondere eines 5-Ringes befähigte, gegebenenfalls während der Reaktion
intermediär entstehende Pyridin-2-, -3- oder -4-carbonsäurederivate
durch Aufspaltung einer Merhfachbindung oder durch Abspaltung z.B. von Wasser (Kondensation) oder Ammoniak in
die betreffenden Heterocyclen über. So kann man beispielsweise ein Pyridincarbonsäureamidin mit Rhodan oder ein
Pyridincarbonsäurehalogenamidin mit einem Rhodanid über die intermediäre Bildung von Pyridincarbonsäurerhodanamidin
zu 1,2,4-Thiadiazolderiyaten umsetzen gemäss den
909844/177 2
Reaktionsschemata (vergl. deutsche Patentschrift 842 346)ί
+ (SCN)
-HSCN
NH
—Ν Il H Ν«- Ι»
NBr
N-S-C=N
W N
NH
oder man kann einen Pyridincarbonsaureimidoather oder ein
Pyridincarbonsäurehalogenid mit Thiosemicarbazid über die
intermediäre Bildung von Pyridincarbonsäurethiosemicarbazid bzw. Pyridincarbonsäureiinidthiosemicarbazid zu ^
derivaten umsetzen gemäss den Reaktionss'chemata . (vergl.
DP 1 Ο67 440; Hoggarth, J.Chem.Soc.lQ^Q, II63):
.j»
?S .NH NH2"
NH
Bei der nachträglichen Quaternisierung werden die
entsprechenden Aminoverbindungen, die einen nicht quaternisierten Pyridinrest enthalten, mit Quaternisierungsmitteln
behandelt, d.h. z.B. Amine der Formel (l), worin n= 1 ist,
9098 4-4/177Z
und D die angegebene Bedeutung hat, mit Verbindungen der
Formel RX umgesetzt, worin X und R die angegebene Bedeutung haben.
Als Beispiele von solchen Diazoverbindungen seien vor allem Aminothiazole, Aminothiadiazole und
Aminotriazole, beispielsweise die folgenden, genannt: 5-Amino-3-(2f-, 3'- oder 4!-pyridyl)-l,2,4-thiadiazoli
2-Amino-5-(2!-, 31- oder 4'-pyridyl)-l,3,4-thiadiazol,
3-Amino-5-(2'-, 31- oder 4'-pyridyl)-l,2,4-triazol.
Als Quaternisierungsmittel kann man z.B. verwenden; Ester von starken Mineralsäuren oder organischen Sulfonsäuren,
z.B. Dimethy1-
9 0 9 8 Λ Λ /1772
sulfat, Diäthylsulfat, Alkylhalogenlde, z.B. Methylchiorid,
-bromld oder -iodid, Aralkylhalogenide, z.B. Benzyl chi or id',. Ester von niedrigmolekularen Alkan-sulfonsäuren, wie z.B.
Methylester von Methan-, Aethan- oder Butansulfonsäure,
und Ester von Benzolsulfonsäuren, die zusätzliche Substituenten aufweisen können, z.B. Methyl-, Aethyl-, Propyl-
oder Butylester von Benzolsulfonsäure, von 2- oder 4-Methylbenzolsulfonsäure,
4-Chlorbenzolsulfonsäure oder 3- oder
4-Nitrobenzoisulfonsäure.
Die Alkylierung erfolgt zweckmässig durch Erwärmen in einem indifferenten organischen Lösungsmittel,
beispielsweise Kohlenwasserstoffen, wie Benzol, Toluol oder Xylol, Halogenkohlenwasserstoffen, wie Tetrachlorkohlenstoff,
Tetrachloräthan, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol,
oder Nitrokohlenwasserstoffen, wie Nitromethan, Nitrobenzol oder Nitronaphthalin. Auch Säureanhydride, Säureamide oder
Nitrile,- wie Essigsäureanhydrid, Dimethylformamid oder Acetonitril oder auch Dimethylsulfoxyd können als Lösungsmittel
bei der Alkyüierüng Verwendung finden. Anstelle eines Lösungs*-
mittels kann man auch einen grossen Ueberschuss an Alkylierungsmittel
verwenden. In diesem Falle ist allerdings darauf zu achten, dass sich das Gemisch nicht übermässig erhitzt,
da die Reaktion stark exotherm ist. Trotzdem ist es in den meisten Fällen, speziell in Gegenwart organischer Lösungsmittel,
notwendig, das Reaktionsgemisch von aussen zu erwärmen, um die Reaktion in Gang zu setzen. In ,besonderen
. 90984W 1 772
Fällen kann die Alkylierung auch in wässerigem Medium oder unter Verwendung eines Alkohols, eventuell in Gegenwart
geringer Mengen Kaliumjodid, durchgeführt werden.
Die verfahrensgemäss erhaltenen quaternisierten Aminoverbindungen enthalten als Anion vorzugsweise den Rest
einer starken Säure, beispielsweise der Schwefelsäure oder deren Halbester, oder einer Arylsulfonsäure oder ein
Halogenion. Die erwähnten, verfahrensgemäss eingeführten Anionen können auch durch Anionen anderer organischer Säuren,
beispielsweise der Phosphorsäure, der Schwefelsäure oder organischer Säuren, wie z.B. der Ameisensäure, der Milchsäure
oder der Weinsäure ersetzt werden; in gewissen Fällen können auch die freien Basen verwendet nrerden. Die
Salze der Aminoverbindungen können auch in Form von Doppelsalzen, beispielsweise mit Halogeniden der Elemente der
zweiten Gruppe des periodischen Systems, insbesondere Zink- oder Cadmiumchlorid, verwendet werden.
Die erfindungsgemäss erhaltenen Aminoverbindungen
eignen sich vor allem zur Herstellung von Farbstoffen, wie sie z.B. in der Deutsehen Patentanmeldung P 1 909 107·7
(Case 6403) beschrieben werden.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
909844/ 1772
r β · e
Beispiel 1.
Herstellung von 5-Amino-3-(3l-pyridyl)-l,2,4-thiadiazol.
Herstellung von 5-Amino-3-(3l-pyridyl)-l,2,4-thiadiazol.
Zu einer Lösung von 120 Teilen des Amidinhydrochlorids der Formel
(hergestellt nach den Angaben von Shaefer und Peters,
J. org. Chem. 26, 412 (I96I) in 600 Teilen Wasser gibt
man bei O bis 5° eine aus 170 Vol.-Teilen JO^iger Natronlauge,
270 Teilen Wasser und IJt1I Teilen Brom hergestellte
Natriumhypobromitlösung. Das ausgefallene N-Bromamidin
wird abgesaugt, mit Wasser gewaschen und bei 40 getrocknet.
Man löst es in 250 Teilen Methanol und gibt unterhalb 20°
eine Lösung von 60 Teilen Natriumrhodanid in 85 Teilen Methanol zu. Man erwärmt den entstandenen Kristallbrei
noch auf ca. 50 , lässt wieder auf normale Temperatur erkalten,
filtriert und trocknet.
In änalogerWeise erhält man aus Pyridln-2-carbonamidin
das .entspreQhejide 5-Amino->-(2'-pyridyl)-l,2,4-thia-
diazol und aus Pyridin-4-carbonamidin das entsprechende 5-Amino-5-(4'-pyridyl)-l,2,4-thiadiazol.
Durch Umsetzung von 8,9 Teilen 5-Amino-2(5'-pyridyl)·
1,2,4-thiadiazol mit 6 Teilen Dimethylsulfat in 50 Teilen
Dimethylformamid bei 50 bis 60°, erhält man da.s Aminder
Formel
σ—ν
Beim Verdünnen der Lösung mit Essigsäureäthylester fällt
dieses aus. Das Produkt wird abfiltriert und mit Essigsäureäthylester gewaschen. Es stellt ein farbloses hygroskopisches
Pulver dar.
309844/1772
Beispiel 2.
Herstellung von 2-Amino-5-(2'-pyridyl)-l,3,4-thiadiazol.
27,2 Teile Pyridin-2-carbonsäureimidomethyläther
[hergestellt nach den Angaben von Shaefer und Peters, J. org. Chem. 26, 412 (1961)] werden in 15O
Teilen Pyridin gelöst und mit 28 Teilen Thiosemiearbazidhydrochlorid versetzt. Man erhitzt 3 Stunden unter Rühren
auf 110 , filtriert die noch warme Lösung und dampft im
Piltrat 100 Teile Pyridin im Vakuum ab. Der Rückstand wird mit 200 Teilen kaltem Wasser versetzt und das nach
einiger Zeit sich kristallin abscheidende 2-Amino-5-(2'-pyridyl)-!j3j^-thiadiazol
abgesaugt und getrocknet.
984 4/1772
- ίο.-
26,3 Teile Nieotinylaminoguanidin (hergestellt durch Umsetzung von Nieotinsaurehydrazid mit S-Methylisothioharnstoff
oder von Nicotinsäurechlorid mit Aminoguanidin) werden während 10 Minuten bei 260 bis 270° geschmolzen. Das
erhaltene Produkt wird aus Wasser umkristallisiert. Es bildet farblose Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 235
0984U/ 1772
Claims (1)
- * * f I MM ·· ιC · t f · «« * ff'· ff*·a · · ' re» «ιPatentansprüche.1. Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen Aminen, die einen direkt über ein Kohlenstoffatom gebundenen, gegebenenfalls an seinem Stickstoffatom quaternisierten Pyridinrest enthalten, nach an sich bekannten Methoden.2. Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen Aminen der Formel-D-NH.fr,x_Uworin D den Rest eines 5 Ringatome enthaltenden heterocyclischen Ringes, der den Pyridinrest direkt an ein Ringkohlenstoff atom gebunden enthält, R einen Alkyl-, Aralkyl- oder Cycloalkylrest, X ein Anion und η 1 oder 2 bedeuten, durch Cyclisierung von Säurederivaten der entsprechenden Pyridincarbonsauren bzw. Pyridincarbonsäureimide,3. Verfahren zur Herstellung von heterocyclischen Aminen der in Anspruch 2 angegebenen Formel, worin D neben90 9 8/U / 1 7 72Kohlenstoffatomen als Ringatome ein Stickstoffatom und mindestens ein weiteres Heteroatom enthält.4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man ein heterocyclisches 5-gliedriges Amin herstellt, das als Ringatome ein Stickstoffatom und mindestens ein weiteres Heteroatom enthält, das den gegebenen-fe falls quaternisierten Pyridylrest aufweist.5. Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass man ein Aminothiazol, Aminothiadiazol oder Aminotriazol herstellt, das den gegebenenfalls quaternisierten Pyridylrest enthält.6. Verfahren gemäss den Ansprüchen 2 bis 5# dadurch gekennzeichnet, dass R aliphatische oder araliphatische Reste bedeutet, deren aliphatische Kette höchstens 3 Kohlenstoffatome aufweist.7- Verfahren gemäss den Ansprüchen 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass X -Cl, -Br, -J, =S0^, -SO^-Alkyl, -SO,-Aryl oder -SO^O-Alkyl bedeutet.• 909844 /17728. Verfahren zur Herstellung von 5-Amino-3-(2'-, >'- oder 4'-pyridyl)-l,2j4-thiadiazölen durch Cyclisierung von Pyridin-2, -3- oder -^-carbonsäurerhodanamidinen.9. Verfahren zur Herstellung von 2-Amino-5-(2f-, 31- oder 4'-pyridyl)-l,3,4-thiadiazolen durch Cyclisierung von Pyridin-2-, -3- oder -4-carbonsäurethiosemiearbaziden oder Pyridin-2-, -3- oder -^-carbonsäureimidthiosemicarbaziden.10. Verfahren zur Herstellung von 3-Amino-5-(2i-, 31- oder 4'-pyridyl)-lj2,4-triazolen durch Cyclisierung von Pyridin-2-, -3- oder -^-carbonsäureaminoguanididen.11. ... ,Heterocyclische Amine, die einen direkt über ein Kohlenstoffatom gebundenen Pyridinring enthalten bzw. die entsprechenden, am Stickstoffatom des Pyridinrestes quaternisierten Produkte...Heterocyclische Amine der ,Formel909844/1772• · a·» > ■ ftworin D den Rest eines 5 Ringatome enthaltenden heterocyclischen Ringes, der den Pyridinrest direkt an ein Ringkohlenstoff atom gebunden enthält, R einen Alkyl-, Aralkyl- oder ."-■-Cycloalkylrest, X ein Anion Und η 1 oder 2 bedeuten·13. Hierocyclische Amine gemäss Anspruch 12, worinD neben Kohlenstoffatomen als Ringatome ein Stickstoffatom und mindestens ein weiteres Heteroatom enthält.14. Heterocyclische Amine gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass D den Rest eines Thiazols, Thiadiazols oder Triazols bedeutet.15. 5-Amino-5-(2f-, 31- oder 4'-pyridyl)-l,2,4,-thiadiazole, 2-Amino-5-(2f-, 31- oder 4'-pyridyl)-1,3,4-thiadiazole und 3-Amino-5-(2'-, 3'- oder 4'-pyridyl)-l,2,4-triazole bzw. die entsprechenden, am Stickstoffatom des Pyridinrestes quaternisierten Produkte.16. Heterocyclische Amine gemäss den Ansprüchen 12 bis15* dadurch gekennzeichnet, dass R einen aliphatischen oder araliphatischen Rest bedeutet, dessen aliphatlsche Kette höchstens 3 Kohlenstoffatome aufweist«9 0 9 8U U / 1 7 7217· Heterocyclische Amine gemäss den Ansprüchen 12bis l6, dadurch gekennzeichnet, dass X -Cl, -Br, -J, =S(K, -SOyAlkyl, -SO,Aryl oder SO,-0-Alkyl bedeutet.90 9-8 £4/1772
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