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Verfahren zur Bildung eines harten, kratzfesten, hitze- und acetonbeständigen
Überzuges auf Kunst sto ffflächen Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein OrganopolysiloxanüberzUge
für Kunststoffe, ein Verfahren zum Aufbringen der Uberzügs auf Kunststoffe sowie
die mit solchen Überzügen versehenen Kunststogegenstände. Insbesondere betrifft
die Erfindung einen Organosiloxanüberzug, der auf Kunststoffe, wie Polycarbonat,
Melaminformaldehydharze, Methylmethacrylate, Polyäthylen, Polypropylen, Fluorkohlenstoffharze
usw0 aufgebracht werden kann.
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Es ist bereits eine ganze Anzahl von Beschichtungamaterialien für
Kunststoffe und Harze bekannt, doch haften ihnen Mängel an, indem sie schwer aufzubringen
sind und keine ausreichende Härte und Kratzfestigkeit besitzen.
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Außerdem sind die bekannten überzüge gegenUber lösungsmitteln empfindlich
und weisen eine schlechte Warmebeständigkeit auf, Ein besonderer Nachteil der bekannten
Überzüge
besteht darin, daß sie durch Ultravilett- und Infrarot-Strahlen angegriffen werden.
Ferner sind sie allgemein gegenüber Pilzen und Bakterien nicht beständig.
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Es besteht daher eine große Rachfrage nach einem Überzugsmaterial
Bür Kunststoffe und Harze, dem diese Nachteile nicht anhaften. Daher liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Uberzugsmaterial für Kunststoffe zu schaffen, das-leicht
aufgebracht werden kann, ausgezeichnete Härte und Abnutzungsfestigkeit besitzt und
gut zu reinigen ist.
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Das Überzugsmaterial soll auch durch Lösungsmittel nicht angegriffen
werden und durch sichtbares Licht, UV- und IR-Strahlen nicht angegriffen werden.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Bildung eines harten,
kratzfesten, hitzebeständigen und acetonbeständigen Überuges für Kunststoffflächen,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß ein Methyltrialkoxysilan oder eine Mischung
von Methyltrialkozysilan und Phenyltrialkoxysilan mit einer weniger als 5 C-Atome
enthaltenden Alkoxygruppe , und Wasser bei etwa 50 bis 80 oC 1 bis 10 Stunden zur
Bildung eines teilweise kondensierten Organosiloxanproduktes behandelt wird, dieses
Produkt zur Entfernung des als Nebenprodukt entstandenen Alkohols und des Wassers
auf 80 bis 500 °C erhitzt wird, danach das teilweise kondensierte Organosiloxan
durch Erhitzen auf
eine Temperatur, die unter seinem Gelpunkt und
im Bereich zwischen etwa 90 und 140 °O liegt, vorgehärtet wird, eine Lösung dieses
noch härtbaren Organopolysiloxans in einem organischen Lösungsmittel auf die zu
beschichtende Kunststofffläche aufgetragen, das Lösungsmittel verdampft und das
Organopolysiloxan unter Bildung eines duroplastischen Organopolysiloxans auf der
Kunststoffoberfläche ausgehärtet wird0 Erfindungsgemäß wird ein teilweise polymerisiertes
trifunktionelles Organopolysiloxan als überzugsmaterial verwendet, das dann weiter
in situ polymerisiert wird. Die Überugsmaterialien dieser Erfindung sind im allgemeinen
in Lösungsmitteln gelöste spezifische Organopolysiloxane.
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Der Ausdruck-"hydrolysierbar" umfaßt, in dieser Beschreibung und den
Ansprüchen gebraucht, Verbindungen, in denen die hydrolysierbare Gruppe oder Gruppen
schon zu einer OH-Gruppe bzw. Gruppen hydrolysiert sind, es sei denn, es wird aus
dem Zusammenhang klar, daß die begrenztere Bedeutung gemeint ist. Die AusdrUcke
"Hydrolyseproduktu und "SondensationsproduXte werden hier so gebraucht, daß die
Co-Hydrolyse- und Co-Kondensations-Produkte eingeschlossen sind, die entstehen,
wenn Mischungen von Silizium enthaltenden Ausgangsreaktanten verwendet worden sind.
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Die Organosiloxan-Materialien, die für die Verwendung in dieser Erfindung
geeignet sind, bestehen im wesentlichen aus einer Lösung einer Verbindung der nachstehenden
Formel I
oder einer Lösung eines Gemisches von Verbindungen der nachstehenden Formeln II
und III
In einem Lösungsmittel.
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Während der in situ-Polymerisation verbinden sich die Verbindungen
Ilund III miteinander unter Bildung eines Copolymerisates. Die Verbindungen II und
III können in einem Molverhältnis von 1 : 10 bis 10 : 1 zueinander vorliegen, wobei
das bevorzugte Verhältnis zwischen 1 : 5 und 5 s 1 liegt0 Am meisten bevorzugt wird
ein Produkt, das durch Kondensation von 2 Molen der Verbindung der formel II mit
1 Mol der Verbindung der Formel III erhalten wird. Bis zu 10 Mol-O, vorzugsweise
aber bis zu 5 WIol-% Diphenylsilandiol können in das Copolymerisat eingearbeitet
werden, das durch Co-Kondensation der durch die Formeln II und III wiedergegebenen
Verbindungen erhalten worden ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das monomere poly Organosiloxan
in einen festen OrganoXiloxanüberzug durch folgendes Verfahren übergeführt. bas
Organosiloxan oder
die Organosiloxane werden bei einer Temperatur
zwischen etwa 50 und 80 0" etwa 1 bis etwa 10 Stunden in Gegenwart von Wasser hydrolysiert.
Danach wird die Temperatur von 80 auf etwa 300 cc für etwa 1 Minute bis etwa 30
Minuten erhöht, um den als Nebenprodukt entstandenen Alkohol und den Wasserüberschuß
zu entfernen. Dieses Erhitzen bewirkt auch eine Weiterkondensation des Produktes
unter Bildung eines hitzehärtbaren Organopolysiloxans. Dieses teilweise kondensierte
Organopolysiloxan wird dann in einem Lösungsmittel, wie weiter unten beschrieben,
gelöst.
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Das hitzehärtbare Organopolysiloxan wird dann bei einer Temperatur
von etwa 90 bis etwa 140 00 etwa 1/2 bis etwa 24 Stunden partiell gehärtet. Dieses
teilweise gehärtete Produkt wird dann bei einer Temperatur von etwa 90 bis etwa
140 cc etwa 4 bis etwa 168 Stunden, abhängig von der Erweichungstemperatur des Kunststoffes,
ausgehärtet.
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Während der Kondensation vernetzen die oben diskutierten Organosiloxane
unter Bildung von Verbindungen, die ausgezeichnete physikalische Eigenschaften,
wie Stabilität und Härte, besitzen.
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Die Beschichtungsmaterialien gemäß dieser Erfindung bestehen im allgemeinen
aus etwa 5 bis etwa 85 Gew.-°pÓ eines Organopolysiloxans, wie oben beschrieben,
der Rest auf 100 70 des Beschichtungsmaterials ist das Lösungsmittelo
Ein
bevorzugtes Beschichtungsmaterial ist eine Lösung, die etwa 40 bis etwa 60 Gewa-iO
des Organopolysiloxans enthält, die bevorzugteste Konzentration liegt bei 50 Gew.-%.
Während eine Vielzahl von Lösungsmittel verwendet werden kann, sind polare Lösungsmittel
in dieser Phase der Erfindung besonders geeignet. Beispiele für geeignete Lösungsmittel
sind Dioxan, Methanol, Äthanol, Butanol, Aceton, Äthylacetat, Benzol, Xylol, Toluol,
Äthylenglykol-mono-methyläther, ithylenglykol-monomethylätheracetat, Äthylenglykol-äthyläther,
Äthylenglykol-äthylätheracetat, Athylenglykol-äthyl-butyläther, sthylenglykolbutylätheracetat,
Äthylenglykol-dibutyläther, Äthylenglykolmonohexaläther, Äthylenglykol-monophenyläther,
usw.
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Die Beschichtungsmaterialien dieser Erfindung können auf viele Arten
von Kunststoffen und Harzen aufgebracht werden. Geeignete Substrate sind z. B. natürliche
und synthetische organische polymere und harzige Substanzen, sowohl Homo- als auch
Copolymerisate, wie (1) Vinylharze, erhalten durch Polymerisation von Vinylhalogeniden
oder durch Copolymerisation von Vinylhalogeniden mit ungesättigten polymerisierbsren
Verbindungen, z. B. Vinylestern, α, ß-ungesättigten Säuren, of , ungesättigten
Estern, α, ß -ungesättigten Ketonen, , -ungesättigten Aldehyden und ungesättigten
Kohlenwasserstoffen, wie Butadienen und Styrolen; (2) Poly-,J -Olefine, wie Polyäthylen,
Polypropylen, Polybutylen, Polyisopren und
dergleichen einschließlich
Copolymerisate von Poly--x -Olefinen; (3) Polyurethane, wie solche, die aus Polyolen
und organischen Polyisocyanaten hergestellt sind; (4) Polyamide, wie Polyhexamethylen-Adipamidi
(5) Polyester, wie Polymethylen-Terephthalate; (6) Polycarbonate; (7) Polyacetale;
(8) Polyäthylenoxyd; (9) Polystyrol einschließlich Copolymerisate von Styrol mit
monomeren Verbindungen, wie Acrylnitril und Butadien; (10) Acrylharze, wie z. B.
Polymere von Methylacrylat, Acrylamid, Methybl acrylamid, Acrylnitril und Copolymerisate
dieser Verbindungen mit Styrol, Vinylpyridinen usw; (11) Neopren; (12) Kondensate
von Aldehyden, insbesondere Formaldehyd und Formaldehyd-bildenden Substanzen, wie
Paraformaldehyd; (13) modifizierte und unmodifizierte Kondensate von Hydroxybenzolen,
wie Phenol, Resorcin, usw. mit den vorerwähnten Aldehyden; (14) Silikone, wie Dimethyl-
und Methyl-hydrogen-polysiloxane; (15) ungesättigte Polyester; (16) Celluloseester
einschließlich Cellulose-Nitrat, -Acetat, -Propionat; und (17) Fluorkohlenwasserstoffe,
wie Tetrafluoräthylen, usw. Diese Liste bedeutet keine Begrenzung, sondern dient
vielmehr zur Veranschaulichung des weiten Bereiches von polymeren Materialien, die
in dieser Erfindung eingesetzt werden können. Die Materialien dieser Erfindung sind
jedoch besonders zur Behandlung und zum Überziehen von Plastik- und Harzoberflächen
geeignet, wo ein harter, haltbarer, wetterfester Überzug gewünscht ist, der hervorragende
Beständigkeit
gegenüber UV-Licht aufweist.
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Die Erfindung ist besonders für die Beschichtung von Polycarbonatharzen,
Melaminformaldehydharzen, Methylmethacrylatharzen, Polystyrol, Polyvinylchlorid,
Polyäthylen, Polypropylen, Tetrafluoräthylen usw. geeignet.
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Die einzige Anforderung, die allgemein ein Substrat für die Verwendung
in dieser Erfindung erfüllen muß ist die, daß es eine ausreichende Dimensionsstabilität
bei erhöhten Temperaturen besitzt, um das Organopolysiloxan aushärten zu können.
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Die Organopolysiloxanverbindungen enthalten, wie oben beschrieben,
hydrolysierbare Gruppen. Während des Härtens führen diese hydrolysierbaren Gruppen
dazu, in solcher Weise zu reagieren, daß eine sehr feste Verbindung mit dem Plastik-
oder Harz-Substrat gebildet wird.
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Die für die Erfindung geeigneten Verbindungen haben eine höhere Restfunktionalität
als die gewöhnlichen Silikone, die aus difunktionellen Monomeren hergestellt sind,
d.h.
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sie haben mehr Stellen, an denen Polymerisation stattfinden kann.
Deshalb vernetzen diese Verbindungen während des Härtens, so daß sie dem behandelten
Substrat eine harte, kratzfeste, lösungsmittelbeständige und hitzeresistente Oberfläche
verleihen. Die Hitzebeständigkeit ist besonders
dort von Vorteil,
wo es wünschenswert ist, ein Substrat mit schlechter Wärmebeständigkeit, das zeitweilig
hohen Temperaturen ausgesetzt werden muß, mit einem Uberzug zu versehen. Ein weiterer
Vorteil, zu dem das erfindungsgemäße Verfahren führt, besteht darin, daß die behandelten
Oberflächen dem Angriff von Bakterien und Pilzen wie der stehen. Gleichzeitig wirken
die Uberzüge als hitzebeständige und flammfeste Barriere für die Plastik- und Harzsubstrate.
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Die Überzüge dieser Erfindung sind im sichtbaren Bereich auch lichtdurchlässig
mit einer Durchlässigkeit von 90 ffi und darüber. Gleichzeitig zeigen sie bessere
Lösungsmittel- und Wasserfestigkeit. Schließlich haben sie noch den Vorteil, daß
sie nicht dazu neigen, auszugasen, selbst wenn sie im Vakuum Temperaturen bis zu
450 0 und Blektronenstrahlen ausgesetzt sind.
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Die bekannten Überugsmaterialien neigen dazu, sich durch UV-Licht
und sichtbares Licht zu zersetzen. Im Gegensatz dazu lassen die Uberzugsmaterialien
dieser Erfindung UV-und sichtbare Strahlung fast vollständig durch. Aufgrund der
Tatsache, daß UV-Licht nicht absorbiert wird, sind die Überzüge besonders für Außeneinsatz
geeignet, da sie nicht der Zersetzung durch Strahlen verschiedener Wellenlängen,
wie sie im Sonnenlicht enthalten sind, unterliegen.
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Die gehärteten Zusammensetzungen dieser Erfindung erzeugen
Überzüge,
die hohen Glanz aufweisen. Da die Uberzüge durch UV-Strahlung, sichtbares Licht
und Infrarotstrahlung nicht angegriffen werden, bleibt dieser hohe Glanz erhalten,
auch wenn die Dberzüge dem Sonnenlicht und der Witterung für lange Zeiten ausgesetzt
sind. Es ist zu bemerken, daß durch Zusatz geeigneter Komponenten der hohe Glanz
beseitigt werden kann, um eine halbglänzende Oberfläche zu erzeugen.
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Unbeschadet der oben beschriebenen Strahlungsdurchlässigkeitseigenschaften
können die Zusammensetzungen dieser Erfindung noch einen Zusatz enthalten, so daß
die behandelten Oberflächen ebenfalls nicht mehr strahlungsempfindlich sind. Das
heißt, ein geringer Prozentsatz von verschiedene Strahlung absorbierenden Verbindungen,
welche den Durchgang schädlicher Strahlung durch den Überzug wirksam blockieren,
können den Uberzugszusammensetzungen dieser Erfindung zugegeben werden. Dieses Problem
ist besonders akut bei Plastik- und Harzoberflächen, die natürlicher oder künstlioher
UV-Strahlung ausgesetzt werden müssen. Wenn die Überzugsmaterialien dieser Erfindung
verwendet werden, können ihnen geringe Mengen ausgewählter Additive zugegeben werden,
welche die schädigende Strahlung wiSan absorbieren und dadurch die Zerstörung des
Substrats verhindern.
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Es ist noch darauf hinzuweisen, daß die vorgeschlagenen
Organopolysiloxane
durch Zusätze von UV-Absorptionsmitteln besonders geeignet werden Uberzugszusammensetzungen
können die strahlungsabsorbierende Verbindung in irgendeiner Dosierung bis zur gesättigten
Lösung enthalten. Vorzugsweise enthält das Überzugsmaterial nur eine kleine Menge
einer strahlungsabsorbierenden Verbindung, doh. von etwa 1 bis etwa 5 foO Beispiele
für geeignete strahlungsabsorbierende Verbindungen sind 2-Hydroxy-4-methoxybenzophenon,
2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon usw.
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Die oben erwähnten Probleme bezüglich der Zerstörung eines Plastik-
oder Harzsubstrates durch Aussetzen einer Strahlung sind von besonderer Bedeutung,
wo diese Substrate einer konstanten Sthhlungsquelle ausgesetzt werden müssen. Ein
besonderes Beispiel hierfür sind Lampenlinsen für Quecksilberdampflampen, die für
Außenbeleuchtung sehr viel eingesetzt werden. Es ist von außerordentlichem Vorteil,
diese Linsen aus einem Material herzustellen, das nicht der Zerstörung unterliegt
und trotzdem sichtbares Licht fast vollständig durchläßt. Im Hinblick auf diese
Anforderungen sind die Materialien, aus denen diese Linsen hergestellt werden können,
auf Plastiks vom Typ Polycarbonat, ethacrylat, Acrylharze und Polyvinylchlorid beschränkt.
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Diese Materialien werden jedoch leicht durch UV-Licht zerstört und
verfärbt, welches im sichtbaren Licht, das
von Quecksilberdampflampen
erzeugt wird, enthalten ist.
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Deshalb haben Linsen, die aus diesen Materialien hergestellt sind,
eine relativ kurze Lebensdauer. enn diese Linsen gemäß dieser Erfindung mit einem
einen Zusatz enthaltenden Organopolysiloxan überzogen werden, ist die Lebensdauer
dieser Linsen unbegrenzt verlängert. Das heißt, die Linsen werden mit einem Organopolysiloxan
überzogen, welchem eine ultraviolettes Licht absorbierende Verbindung zugesetzt
ist, die die schädlich wirkenden Strahlen absorbiert, welche für die Zerstörung
des Linsenmaterials verantwortlich sind. Dadurch vergilben die Linsen im Gebrauch
nicht.
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Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Aspektes der -ung Erfindung
ist die Beschicht/von Polycarbonatlinsen zur Verwendung in Quecksilberdampflampen
mit einem Organopolysiloxan, das im Zusammenhang mit den eingangs gebrachten Formeln
II und III beschrieben ist; diesem Organopolysiloxan sind 5 % 2,2'-Dihydroxy-4-methoxybenzophenon
zugesetzt.
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Das vorgeschlagene Verfahren kann auch zum Überziehen anderer Gegenstände,
wie Kunststoff, Autobezüge, Schlußlichter, Autofenster usw. angewandt werden. Für
den Fachmann ist es selbstverständlich, daß den Organopolyzilozanen auch Substanzen
zugesetzt werden können, die irgendwelche Strahlungsbande ausfiltern, die das jeweilige
Kunststoff-
oder Harz-Substrat schädigen.
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Außer den schützenden Eigenschaften, die die Überzüge besitzen, sind
sie auch zweckmäßig, da sie die Wirksamkeit der Lampen erhöhen dadurch, daß sie
ein schnelles einigen der Oberflächen gestatten. Die resultierenden glasartigen
Oberflächen sind leicht zu reinigen, und die Oberfläche wird nicht zerkratzt, Dieser
Punkt ist wesentlich im Hinblick auf die Tatsache, daß Polycarbonat und Acrylatharze
sehr wenig kratzfest sind. Die Uberzüge dieser Erfindung sind auch dadurch vorteilhaft,
daß sie ausgezeichnete Schlagfestigkeit besitzen.
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Die Überzüge können auch als Primer für Kunststoffsubstrate, die bemalt
oder dekoriert werden sollen, eingesetzt werden.
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Das heißt, diese Beschichtungen dienen als Grundbeschichtung, der
weitere Materialien aufgetragen werden können0 Die Organopolysiloxanüberzüge dieser
Erfindung können nach vielerlei Methoden, z. B. durch Aufstreichen, Sprühen, durch
ifalzenauStrag usw. aufgebracht werden. Die Zusammensetzungen haben ausgezeichnete
Fließeigenschaften und Viskositäten, so daß sie leicht aufgetragen werden können
und die behandelten Oberflächen glatt und eben werden und keine Pinselmarkierungen
und dergleichen haben. Die Viskosität der Zusammensetzungen kann sehr genau eingestellt
werden mit dem Ergebnis, daß die Beschichtungszusammensetzungen
gleichzeitig
als Überzug und zum Füllen poröser oder unebener Oberflächen geeignet sein können.
Ebenso kann durch Variieren der Viskosität die Dicke des Uberzuges genau geregelt
werden.
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Das Verfahren dieser Erfindung wird nach der folgenden Beschreibung
ausgeführt. Nach dem Aufbringen der Uberzugszusammensetzungen auf eine Oberfläche
wird bei einer Temperatur von etwa 90 bis etwa 140 oO für eine Zeit von etwa 1/2
bis etwa 24 Stunden das Verdampfen des Lösungsmittels und ein Vorhärten bewirkt.
Nach der Entfernung des Lösungsmittels wird bei einer Temperatur von etwa 90 bis
etwa 140 0" in einer Zeit von etwa 4 bis etwa 168 Stunden ausgehärtet. Besonders
bevorzugte Arbeitsbedingungen sind eine Temperatur von etwa 130 bis etwa 140 0 zum
Verdampfen des Lösungsmittels und Vorhärten, und eine Temperatur von etwa 100 bis
etwa 135 °C etwa 4 bis etwa 24 Stunden, abhängig von der Wärmestabiktät des Substrates,
für das Aushärten.
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Die Organopolysiloxanüberzüge, die vorstehend beschrieben sind, erfordern
keine Vorbehandlung des Kunststoff- oder Harzsubstrates, um Anhaften zu erreichen.
Eine vollständig gleichmäßige Anhaftung kann jedoch sichergestellt werden, wenn
sehr verschiedene Kunststoffe und Harze verwendet werden, durch Vorbehandeln des
Substrates mit zO Bo einer Plamme, einer Corona-ntladung oder einer Chromsäurelösung.
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Mit unter die Erfindung fällt auch der Zusatz von Materialien zu
den Überz ugs zu sammen setzungen, welche die grundlegenden und neuen Eigenschaften
dieser Überzüge nicht schädlich beeinflussen. Hierzu gehören färbende Mittel, wie
Farbstoffe und Pigmente, Füllstoffe und ähnliche Zusätze. Additive, wie Antioxydanzien,
Antistatika , Stabilisatoren und Antischaummittel können ebenfalls zugegeben werden.
Die obere Grenze für die Dosierung der Additive liegt für gewöhnlich bei 50 Gew.-Vo
der Beschichtungszusammensetzung.
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Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung veranch schaulxén;
sie stellen keine Begrenzung er Erfindung dar.
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BEISPIEL I Die Beschichtung einer Polycarbonatplatte wurde in folgender
Weise durchgeführt. Eine Beschichtungslösung wurde hergestellt, indem 100 ml einer
60 -igen Lösung eines Organopolysiloxans in Äthanol unter Rühren erhitzt wurde;
das Organopolysiloxan war durch Hydrolyse von 2 Mol Methyltriäthoxysilan mit 1 Mol
Phenoltriäthoxysilan erhalten worden. Zu den 100 ml Lösung wurden 5 g 2-Hydroxy-4-Methoxy-Benzophenon
zugegeben. Das Erhitzen wurde auf einer heißen Platte in einem 250 ml Becherglas
ausgeführt, so daß eine Temperatur von 140 °G innerhalb von 30 Minuten erreicht
wurde. Durch dieses Erhitzen wurde das Lösungsmittel aus
dem Organosiloxan
entfernt und das Organosiloxan vorgehärtet unter Bildung eines B-Stufenharzes. 100
g dieses einen W -Absorber enthaltenden B-Stufenharzes wurden dann langsam in 100
g Äthanol gelöst. Diese äthanolische Lösung des B-StuSenharzes wurde verwendet,
um das Organopolysiloxan nach dem Tauchverfahren auf eine 20 Mil starke Folie eines
Polycarbonatharzes aufzubringen.
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Das Polycarbonat wurde mit einer Flamme behandelt, um gleichmäßiges
Anhaften sicherzustellen. Nachdem der Äthanol bei Raumtemperatur verdampft war,
wurde die beschichtete Platte bei 130 °C während 18 Stunden gehärtet.
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Platten, die auf diese Weise behandelt wurden, hatten einen Überzug
einer Dicke von 0,4 Mil. Die beschichtete Platte wurde in einem Abstand von 15,24
cm von einer UV-Lampe (400 Watt) aufgestellt. Nach 1000 Stunden war die beschichtete
Bläche klar und transparent. Die unbeschichtete Fläche war gelb und undurchsichtig.
Die Beschichtung auf diesen Platten widerstand einem Stoß von 2,07 m kg bei einer
beschätzten 60 %-igen Ausdehnung der Polycarbonatplatte. Die beschichtete Oberfläche
war gegenüber Kratzen resistent, während die unbeschichtete Fläche leicht mit dem
Fingernagel verkratzt werden konnte.
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BEISPIEL II Das Beschichtungsverfahren wurde in Beispiel I beschrieben
wiederholt, ausgenommen, daß als Organopolysiloxanharz ein
solches
verwendet wurde, das durch Hydrolyse und Kondensation von Methyltriäthoxysilan erhalten
worden war und daß als Lösungsmittel Aceton verwendet wurde. Die beschichtete Platte
wurde dann, wie in Beispiel I beschrieben, getestet, wobei folgende Ergebnisse erhalten
wurden. Nach 1000 Stunden Bestrahlung mit Licht war das beschichtete Gebiet klar
und durchsichtig, das unbeschichtete Gebiet gelb und undrchsichtig. Der Überzug
auf diesen Pla-tten widerstand einem Schlag von 2,07 m kg bei einer geschätzten
60 pO-igen Ausdehnung der Polycarbonatplatte. Die beschichtete Fläche konnte nicht
mit dem Fingernagel zerkratzt werden, während sich die unbeschichtete Oberfläche
sehr leicht mit dem Fingernagel zerkratzen ließ.
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BEISPIEL III - VI und Plastikmuster wurden mit dem Harz/gemäß dem
Verfahren wie in Beispiel I beschrieben beschichtet, ausgenommen, daß die Härtezeiten
und Härtetemperaturen, wie weiter unten angegeben, geändert wurden. Die Ergebnisse
dieser Versuche sind in Tabelle I angegeben. In allen Fällen wurde das Plastiksubstrat
vorbehandelt durch Eintauchen in eine lösung, die aus 92 g Kaliumdichromat, 1464
g dchwefelsäure und 458 g Wasser bestand. Nach der Vorbehandlung wurde die Oberfläche
mit Wasser abgespült und an der Luft getrocknet.
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TABELLE I Härte-Substrat temperatur Härtezeit Haftfestigkeit Polyäthylen
- 90 °C 48 Std. ausgezeichnet Methylmethacrylat- 48 Std.
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harz 90°C ausgezeichnet mit Cellulose gefülltes kelamin- O harz 120°C
18 Std. ausgezeichnet Polyvinylfluorid 135 oC 18 Stunden ausgezeichnet BEISPIELE
VII und VIII Plastikmuster wurden mit dem Harz und nach dem Verfahren, wie in Beispiel
II beschrieben, beschichtet, wobei jedoch die Härtungstemperatur und Härtungszeit
wie angegeben geändert wurden0 Die Ergebnisse dieser Versuche sind in Beispiel II
zusammengestellt0 In allen Fällen wurde das Plastiksubstrat vorbehandelt durch Eintauchen
in eine Lösung, die aus 92 g Kaliumdichromat, 1464 g Schwefelsäure und 458 g Wasser
bestand. Nach der Vorbehandlung wurden die Oberflächen mit Wasser gespült und an
der Luft getrocknet.
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TABELLE II Substrat Härtetemperatur Härtezeit Haftfestigkeit Polyäthylen
90°C 48 Std. ausgezeichnet Polyvinylfuorid 135 U 18 Std. ausgezeichnet