DE1922442C3 - Elastomere Acrylsäureester-Copolymerisate - Google Patents
Elastomere Acrylsäureester-CopolymerisateInfo
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- C08F220/10—Esters
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Description
Zahlreiche Alkylacrylatcopolymere sind hergestellt worden, um verbesserte Vulkanisationssysteme für
Acrylelastomere zu erhalten. Diese Copolymeren enthalten beispielsweise Alkylacrylale, z. B. Athyiacrylat,
mit 1 bis 5 Teilen copolymerisierbaren Vinylidenmonomeren einschließlich beispielsweise der halogenhaltigen
Monomeren wie Chloräthylvinyläther und ChloräthylacrylaL
Diese Copolymeren werden in den verschiedensten Systemen vulkanisiert Die Vulkanisate
haben zwar viele gute physikalische Eigenschaften, jedoch sind Acrylatvulkanisate mit verbesserter Wärmebeständigkeit
erwünscht.
Die Erfindung betrifft elastomere Acrylsäureester-Copolymerisate mit einem Chlorgehalt von 0,2 bis I
Gew.-%, der vom Allylchloracetat abgeleitet ist, und einer Einfriertemperatur von unter 100C, hergestellt
durch Mischpolymerisation von Acrylsäureestern mit Allylchloracetat und gegebenenfalls weiteren Vinylmonomeren
in einer Menge von weniger als 10 Gew.-% bei einer Temperatur zwischen —10 und 95° C.
Die erfindungsgemäßen Copolymerisate sind im wesentlichen gelfreie Elastomere mit verbesserter
Wärmebeständigkeit, die etwa 0.5 bis weniger als 10 Teile Allylchloracetat enthalten. Die Feststellung, daß
Allylchloracetat sehr leicht mit den Acrylsäureestern polymerisiert, war sehr überraschend. Normalerweise
copolymerisiert die Allylfunklion schlecht mit Monomeren, die so aktiv sind wie die Aikyiacryiate. Ferner ist es
überraschend, daß die Polymeren im wesentlichen gelfrei sind und ihre Vulkanisate ausgezeichnete
Wärmebeständigkeit haben.
In den Acrylelastomeren gemäß der Erfindung ist das Allylchloracetat mit Estern von Acrylsäure der Struktur
Il
(II, ( COOR1
copolymerisiert, worin Ri ein Alkylrest mit I bis IO
Kohlenstoffatomen, ein /JCyanäthylrest oder ein Cyanalkylrest mit 2 bis 8 C-Atomen ist. Als repräsentative
niedere Alkylacrylsäurecster seien genannt:
(t-Cyanmelhylacrylal.Ä-Cyanäthylacrylat,
/J Cyanäthylacrylal, Aß- und yC'yanpropylacrylalc,
Auch Gemische von Acrylaten können verwendet werden. Besonders bevorzugt für die Zwecke der
Erfindung werden die Alkyl- und Cyanalkylester, in denen der Alkylrest 1 bis 4 C-Atome enthält Das
) Allylchloracetat wird vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis 5% verwendet, wobei die Copolymeren 0,2
bis 1%, voi^zugsweise etwa 03 bis 0,6%, gebundenes
Chlor enthalten, das auf das interpolymerisierte Allylchloracetat zurückgeführt wird.
in Auch andere Vinylidenmonomere, die eine endständige Gruppe der Formel
in Auch andere Vinylidenmonomere, die eine endständige Gruppe der Formel
CH1-C
enthalten, können mit den wesentlichen M^zomeren
verwendet werden, solange ein elastomeres Material erhalten wird. Es werden weniger als etwa 10% andere
Vinylidenmonomere, wie Vinylidenchlorid, Vinylchlorid, Methacrylnitril, Vinylether oder Octylmelhacrylat verwendet.
Weitere copolymerisierbare Monomere sind beispielsweise
Acrylnitril, Styrol, «-Methylstyrol, Vinyltoluol,
Chlorstyrol, Nitrostyrol, Vinylacetat,
Alkylvinyläther, Alkylvinylketone, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid,
N-Melhylolacrylamid.Octylacrylat, Alkylfumarate und, obwohl sie nicht erforderlich sind, da eine gute Vulkanisation mit den erfindungsgemäß
verwendeten Allylchloracetatkomponenten erzielt wird, Chloräthylvinyläther, Chlorälhylacrylat.
Chlorstyrol, Nitrostyrol, Vinylacetat,
Alkylvinyläther, Alkylvinylketone, Acrylsäure,
Methacrylsäure, Acrylamid, Methacrylamid,
N-Melhylolacrylamid.Octylacrylat, Alkylfumarate und, obwohl sie nicht erforderlich sind, da eine gute Vulkanisation mit den erfindungsgemäß
verwendeten Allylchloracetatkomponenten erzielt wird, Chloräthylvinyläther, Chlorälhylacrylat.
Die Acrylelastomeren gemäß der Erfindung haben Einfriertemperaturen unter etwa 100C. Die Interpolymeren
können nach bekannten Verfahren zur Herstellung von Acrylelastomeren leicht hergestellt werden.
Diese Polymerisationen können in Masse oder in Lösung durchgeführt werden, jedoch werden die
Monomeren vorzugsweise in Wasser oder in einer wäßrigen Dispersion polymerisiert. Die Polymerisationen
können chargenweise durchgeführt werden, oder die Monomeren können einem Reaktor, der Wasser und
andere erwünschte Polymerisationszusätze enthält, kontinuierlich zugeführt werden. Die Polymerisationen
werden innerhalb des Temperaturbereichs zwischen - 10 und 95°C durchgeführt. Es kann mit Wärme und
Ullraviolettlicht gearbeitet werden, jedoch werden im
dllgemeinen bessere Ergebnisse bei Temperaturen im ßerekh von etwa 5" bis 500C in Gegenwart von Wasser
erhalten, das einen freie Radikale bildenden Katalysator und oberflächenaktive Mittel enthält.
Beliebige freie Radikale bildende Katalysatoren und sonstige bekannte Katalysatoren, wie organische und
anorganische Peroxyde, anorganische Persulfate, organische Hydroperoxyde, Azoverbindungen, die bekannten
Redoxkalalysatorsysteme und reduzierte Metallkalalysatoren können verwendet werden. Als weitere
Zusätze werden dem Wasser beispielsweise Säuren oder Basen zur Einstellung des pH-Wertes der
wäßrigen Dispersion, der gewöhnlich im Bereich von etwa 4 bis 8 liegt, Puffer, anorganische Sal/.c und
oberflächenaktive Mittel zugesetzt. Da einige Aikyiacryiate in Wasser löslich sind, sind normalerweise nur
sehr geringe Mengen oberflächenaktiver Mittel erforderlich, um Polymere zu bilden. Größere Mengen
werden normalerweise verwendet, wenn stabile Lalices
gewünscht werden. Geeignete oberflächenaktive Mittel
sind beispielsweise anionaktive, kationaktive und nichtionogene Verbindungen, Typische oberflächenaktive
Mittel, die sich als geeignet für die Herstellung der
Interpolymeren erwiesen, sind Natriumalkylsulfata, wie
Natriumlaurylsujfate, Natriumalkylarylsulfonate, z. B.
Natriumnaphthalinsulfonat, quaternäre Salze oder PoIyglykolfettsäureester.
Es ist offensichtlich, daß die Katalysatoren, oberflächenaktiven Mittel und sonstigen
Polymerisationsbedingungen nicht entscheidend wichtig sind, um die verbesserten Interpolymeren gemäß der
Erfindung herzustellen. Wenn die Interpolymeren in Form von Latices hergestellt werden, werden die
Elastomeren normalerweise vom Latex durch Koagulierung mit Salz-Säure, mehrwertigen Metallsalzen oder
Alkohol isoliert Das erhaltene feste Interpolymere wird
mit Wasser gewaschen und getrocknet Die Beispiele beschreiben nur ein Verfahren zur Herstellung der
Acrylelastomeren. Zemente können durch Polymerisation in einem Lösungsmittel oder durch Auflösen des
trockenen Polymeren in einem Lösungsmittel hergestellt werden.
Die erhaltenen getrockneten Elastomeren können Stabilisatoren enthalten oder mit Stabilisatoren gemischt
werden, die als Antioxydantien und Ozonschutzmittel wirksam sind In vielen Fällen wird verbesserte
Wärmebeständigkeit der Elastomeren durch Verwendung dieser Stabilisatoren und organischer Phosphite
erzielt Es ist möglich, sowohl Phosphite als auch andere Antioxydantien, z. B. Phenolderivate, zu verwenden. Die
üblichen Antioxydaniien und Stabilisatoren können dem
Kautschuk im Latexzustand zugesetzt.-.ingeknetet oder
dem Zement zugesetzt werdet- Bevorzugt werden Arylphenole, da sie keine Verfärbung bc rirken, jedoch
können auch Arylamine verwendet werden. Alterungsschutzmittel und Antioxydantien des bekannten Typs,
z. B. octylierte Diphenylamine, Styrol-Phenol-Reaktionsprodukte,
Polyalkylpolyphenole, Phenyl-/J-naphthylamin
und andere können verwendet werden.
Die neuen Polymeren gemäß der Erfindung können mit den verschiedensten Vulkanisationsmitteln gemischt
werden. Beispiele von Vulkanisationssystemen, die mit diesen Acrylelastomeren verwendet werden können,
sind die Fettsäureseifen und Dipentameihylcnlhiuramhexasulfid,
Fettsäureseife und Schwefel, Hexamethylendiamin, Triälhylendiamin, Ammoniumbenzoat, Ammoniumadipat,
Ammoniumstearat, Zinkdimethyldilhiocarbamat,
Schwefel und Phenylendiamin, Dicyanimid mit Azelainsäure. Für spezielle Mischungen können
ferner Plastifiziermittel, Weichmacher und Klebrigmacher
sowie verstärkende Pigmente, z. B. die verschiedenen Ruße, und zwar sowohl Channel- als auch
Furnace-Ruße, inerte Füllstoffe und Streckmittel verwendet werden.
Eine Reihe von Copolymeren wurden mit den in der nachstehenden Tabelle genannten Monomeren im
folgenden Polyrnerisationsansatz (in Gewichtsteilen) hergestellt: 100 Wasser, 0,072 Natriumhydroxyd, 2,10
Alkylphenoxypoly(älhylenoxy)äthylestcr von Phosphorsäure, 0,01 Nalriumeisen(lll)-salz von Alhylendiamintelraessigsäure
100 Monomere, OJ Natriumsulfat, 0,024 Tetranatriumäthylendiumintetraacetal, 0,04 Natriumformaldehydsulfoxylat,
0,02 Natriumhydrosulfit und 0,04 p-Menthanhydroperoxyd. Die Reaktion wurde bei 300C durchgeführt. Die Monomeren wurden innerhalb
von 2 Stunden zugesetzt. Der Anfangs-pH-Wert des Wasser-Emulgator-Gernisches lag zwischen 6 und 7, Die
Polymeren wurden mit Caleiumchloridlösung koaguliert,
gewaschen und getrocknet.
Vergleichs | 2 | Beispiele | 2 | 3 | |
versuch | 97 | 96,66 | 94,69 | ||
1 | I | ||||
Alhylacrylat, | 98,8 | 3,0 | 98,66 | ||
Teile | |||||
Vinylchlor- | 1,2 | 3,i3 | 5,31 | ||
iicccat. Teile | |||||
Allylchlor- | 89,1 | 1,34 | 0,2 | 3,1 | |
acetat, Teile | |||||
Gelgehalt, % | 83,6 | 0,7 | |||
(0,4 Methyl | J I | 6 | 9 | ||
äthyl keton) | 0,93 | 2,55 | 2,50 | ||
Quell index | 36 | 4 | |||
Viskosität der | 1,76 | 3,19 | |||
verdünnten | 0,75 | 0,37 | 0,69 | ||
Lösung | |||||
Chlorgehalt,"/!. | 0,34 | 0,17 | |||
Mit dem trockenen Polymeren wurden Mischungen der folgenden Zusammensetzung hergestellt:
Polymeres | 100 |
FEF-Ruß | 65 |
Stearinsäure | 2 |
Phenyl/J-naphthylaniin | 2 |
»Spider'/Schwefel (mit Mangan- | |
carbonat dispergierter Schwefel) | 0,3 |
Natriumstearat | 0,75 |
Kaliumstearat | 2,25 |
Die Mischungen wurden 4 Minuten bei i70°C vulkanisiert und bei 175°C getempert. Die erhaltenen
Vulkanisate hallen die folgenden physikalischen Eigenschaften:
Vergleichs | 47,8 | 1 | 44,3 | lieispiclc | .1 | 52 | |
versuch | |||||||
I | 121,6 | 117,4 | I 2 | 106,9 | |||
100%-Modul, | 42,9 52,7 | ||||||
kg/cnr | 330 | 330 | 3(M) | ||||
Zugfestigkeit, | 18 | 42 | 110,4 108,3 | 31 | |||
kg/cm2 | |||||||
Dehnung, 7» | 350 300 | ||||||
l'ormämle- | 15 27 | ||||||
rungsrcst nach | |||||||
/usnmmen- | 175 < | getempert | Scheiben. | ||||
(Irikkiing, | |||||||
7OSItI./150 C'·) | |||||||
M K.Stunden hei | : geschichtete | ||||||
Proben der Vulkanisate wurden dann 70 Stunden in einem Rohr bei 2O4°C unter Luft/titritt gehalten. Die
Proben hatten nach dieser Alterung die folgenden Zugdehnungseigenschaften:
Vergleichsversuch
I 2
100%-Moclul gibt gibt 21,8 49,2 60,5
nach nach
nach nach
Zugfestigkeit, ]5,5 21 24,6 58,3 66,8
kg/cm3
kg/cm3
Diese Werte zeigen deutlich das überraschende Fehlen von Gel und die Verbesserang der Wärmebeständigkeit
nach 70 Stunden an der Luft bei 2040C bei den AHylchloracetaipolymeren im Vergleich zu Copolymeren,
die mit Vinylchloracetat hergestellt sind. Copolymere von Äthylacrylat und etwa 5% Chloräthyl-
vinylether vulkanisieren in der oben beschriebenen Mischung nicht.
Die verbesserten vulkanisierbaren Acrylelastomeren können für Zwecke verwendet werden, für die bisher
Acrylelastomere verwendet worden sind. Sie eignen sich fernerauf Grund der besseren Wärmebeständigkeit
für Anwendungen, für die zahlreiche Acrylelastomere nicht in Frage kamen, z. B. in Formteilen, die der
Einwirkung von Wärme ausgesetzt sind, z.B. in Dichtungen, Packungen und Verschlüssen. Auf Grund
ihrer guten Klebeigenschaften können diese Copolymeren
als Lösung in einem organischen Lösungsmittel, z. B.
Methylethylketon, als Oberzugsmassen und Klebzemente verwendet werden. Latices der Copolymeren
können zur Imprägnierung von Papier zwecks Herstellung verbesserter Produkte verwendet werden.
Claims (2)
1. Elastomere Acrylsäureester-Copolymerisate
mit einem Chlorgehalt von 0,2 bis 1 Gew,-%, der
vom Allylchloracetat abgeleitet ist, und einer Einfriertemperatur von unter 100C, hergestellt
durch Mischpolymerisation von Acrylsäureestern mit Allylchloracetat und gegebenenfalls weiteren
Vinylmonomeren in einer Menge von weniger als 10 Gew.-% bei einer Temperatur zwischen — 10 und
95° C
2. Verwendung der elastomeren Acrylsäureester-Copolymerisate
nach Anspruch 1 ais Vulkanisiermasse.
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