DE1921617A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Veraendern der Zusammensetzung von geschmolzenem Glas - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Veraendern der Zusammensetzung von geschmolzenem GlasInfo
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Description
46 643
A. O. I. OPEEATIOIiS PTY. LIMITED, 550 Bourke Street,
Melbourne. Victoria, Commonwealth of Australia
Verfahren und Vorrichtung zum Verändern der Zusammensetzung
von geschmolzenem Glas
Die Erfindung befaßt sich mit dem Verändern der Zusammensetzung von geschmolzenem Glas in einem Vorherd, Vorwärmeofen
od. dgl.
Es sind zahlreiche Vorschläge gemacht worden, um geschmolzenes
Glas zu färben, wenn es zu einem Abstichgraben oder einer sonstigen Absticheinrichtung fließt, um beispielsweise Glasartikel
mit einer Vielzahl von Farben herstellen zu können, indem man einem weißen oder klaren Glas die jeweils gewünschte
Farbe zugibt, wenn dasselbe vom Ofen zum Abstich strömt. Unter gewissen Umständen ist dieses Verfahren gegenüber dem
üblichen Erzeugen von gefärbtem Glas im Schmelzofen selbst bedeutend wirtschaftlicher, insbesondere dann, wenn, verhältnismäßig
kleine Mengen eines Artikels bestimmter Farbe benötigt werden oder wenn gefärbte Artikel so kurzfristig hergestellt
werden sollen, daß nicht genügend Zeit besteht, um den Ofen ausgehen zu lassen bzw. ganz zu entleeren, um auf
die Herstellung des die gewünschte Farbe aufweisenden anderen Glases überzugehen.
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Für diesen Zweck ist es bekannt, dem geschmolzenen Glas im Vorherd oder Vorwärmofen ein Färbemittel beizugeben, das aus
einer stark gefärbten Glasmasse mit niedrigem Schmelzpunkt besteht, wobei zahlreiche Formen von Eühreinrichtungen od.
dgl. verwendet oder vorgeschlagen wurden, um das Färbemittel in der Glasschmelze gleichmäßig zu verteilen.
Die Herstellung der gefärbten Glasma8se ist jedoch eine notwendige
Voraussetzung, die nicht billig ist, wobei auch die zuzugebende Menge der Glasmasse verhältnismäßig groß ist und
im Vorherd oder Vorwärmeofen wieder geschmolzen werden muß, weshalb man zusätzliche Wärme benötigt, um das Schmelzen der
gefärbten Glasmasse zu erreichen und das Gemisch auf der benötigten temperatur zu halten. Auch bereitet die Zugabe und
Vermischung der Glasmasse mit gleichförmiger Geschwindigkeit bzw. in ständig gleicher Menge, um hierdurch die gewünschte
Farbe oder den gewünschten Farbton aufrecht zu erhalten,
Schwierigkeiten.
Deshalb ist es Hauptaufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren und verbesserte Vorrichtungen zum Verändern der
Zusammensetzung von geschmolzenem Glas zum Färben desselben oder um dessen Eigenschaften in anderer Weise zu verändern,
zu schaffen.
Bas erfindungsgemäße Verfahren sum Verändern der Zusammensetzung
eines geschmolzenen, als Ausgangsmaterial verwendeten Glases ist dadurch gekennzeichnet, daß beim Durchgang
des Glases durch einen Vorherd öd. dgl. von einem Schmelzofen zu einer Absticheinrichtung der Glasmasse ein oder mehrere
Metallsalze zugegeben werden.
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So kann "beispielsweise Kpbaltsalz zugegeben werden, tun weißem
Glas eine blaue färbung zu geben, während Kupfer- und Ohroasalze zusammen eine grüne Färbung und ein Gemisch aus
Kobalt-, Kupfer- und Ghromsalz dazwischenliegende Farbtöne
erzeugen« Die Farbtönung oder Intensität jeder Farbe wird natürlich von den Proportionen bzw. der Menge der beigegebenen
Salze bestimmt.
Die Erfindung ist jedoch nicht ausschließlich auf die Herstellung von gefärbtfiB Glas beschränkt. Vielmehr können auch
geeignete Metallsalze zugegeben werden, um beispielsweise Glas herzustellen, welches Infrarot- oder Ultraviolettstrahlung
absorbiert, ohne daß hiermit sichtbare oder stärkere Farbveränderung verbunden wären. Auch kann das zugegebene
Metallsalz ein Entfärbemittel sein, oder seine Aufgabe kann darin bestehen, eine erforderliche Helligkeit od. dgl. zu
erzeugen, um ein gewünschtes Oxydationeausmaß aufrecht zu
erhalten oder um den Koeffizienten der thermischen Expansion des Glases zu steuern. Auch können zahlreiche Gemische derartiger
Zuschlagstoffe gemäß dem gewünschten Endprodukt beigegeben werden.
Obwohl die genannten metallischen Salze in Pulverform zugegeben werden können^ ist es schwierig, Pulver genügend gleichmäßig
bzw. gleichförmig beizugeben, weil wegen Konvektion und anderen Strömungen der über dem geschmolzenen Gias befindlichen
luft und sonstigen Gase und besonders dann, wenn Gas- oder Ölbrenner im Torherd od. dgl. verwendet werden, ein
Teil des Pulvers weggeblasen werden kann, so daß es nicht gleiohförmige§38ohi»iolzenen Glas beigegeben wird. Auoh wurde
gefunden, daß Pulverpartikel häufig nicht schnell gelöst und absorbiert werden.
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Aus diesen Gründen ist es ein wichtiges Merkmal einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, daß die Metallsalze
in Form von Tabletten oder Pellets gleichförmiger Größe zugegeben werden, welche sich exakt in der gewünschten Menge
beigeben lassen und auch nicht weggeblasen werden können, sondern schnell in die geschmolcene Glasmasse gelangen und
von derselben aufgenommen werden.
Vorzugsweise werden die Pellets dem geschmolzenen Glas pneia-•matisoh
zugegeben, weil auf diese Weise geeignete Einrichtungen zum lagern und Zuführen der Pellets an verhältnismä-Big
kühlen und ge eignet en Stfjll«, entfernt vom Vorherd od. dgl,
angebracht werden können. Hinzu kommt, daß das den Pellets durch einen Luftstrom od. dgl. erteilte Trägheitsmoment bewirkt,
daß dieselben mit einer gewissen Geschwindigkeit bzw. Energie in das geschmolzene CHLftB gelangen.
Zweckmäßig werden die Pellets nach unten in das geschmolzene Glas dicht vor einem in die Glasmasse eingetauchten Wehr
od. dgl. eingeblasen, während in Btrömungsrichtung hinter diesem Wehr od. dgl. vorzugsweise drehbare Eührer od. dgl.
angeordnet sind.
Durch die Verwendung von Metallsalzen als Zuschlagstoffe wird nicht nur die Notwendigkeit zum Herstellen gefärbter
Glasmassen vermieden, sondern die zum Erzeugen einer bestimmten Farbe benötigte Menge von Salz oder Salzen ist bedeutend
geringer als die für den gleichen Zweck benötigte Menge Glasmasse, so daß der durch die Zugabe der Salze entstehende zusätzliche
Wärmebedarf gering ist, während zusätzlich eine Vielzahl von Farben, Farbtönen und Farbnuancen in einfacher
und billiger Weise durch die Erfindung erzeugt werden kannj
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BAD
Außerdem wird durch die Erfindung ein Vorherd od. dgl. mit
im Abstand voneinander angeordneten Elektroden geschaffen, die in die geschmolzene Glasmasse nahe der Stelle, an der
die Pellets oder Tabletten zugegeben werden, eingetaucht sind, wobei das Glas mittels Strömen geheizt wird, die zwischen
den Elektroden fließen, wodurch die Assimilation der Zuschlagstoffe erleichtert und die gewünschte Temperatur
aufrecht-^erhalten wird. "
Insbesondere sind die Elektroden vorzugsweise horizontal und gegeneinander versetzt in den einander gegenüberliegenden
Seitenwänden des Vorherdes od. dgl. und unter der Oberfläche des geschmolzenen Glases angeordnet. Der freie Eaum über dem
geschmolzenen Glas ist zweckmäßig im elektrisch geheizten Abschnitt des Vorherdes gegenüber den benachbarten Abschnitten
des Vorherdes durch trennwände oder Abscheideblöcke isoliert,
deren untere Enden in die Glasmasse eintauchen und unter der Oberfläche des geschmolzenen Glases liegen.
Außerdem werden durch die Erfindung Einrichtungen zum Zuführen
von Pellets und ein elektrisch geheizter Vorherd gemäß der nachfolgenden Beschreibung geschaffen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines Vorherdes od. dgl. zur Aufnahme des in einem Schmelzofen erzeugten geschmolzenen
Glases schematisch dargestellt, der gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren betrieben werden kann, und zwar
zeigt
Pig. 1 einen Längsschnitt durch den Vorherd,
Pig. 2 eine Draufsicht, wobei die Oberseite bzw. das Dach des Vorherdes weggelassen ist, und
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Fig. 3 einen Querschnitt nach Linie 3-3 aus 3?ig. 1 durch die Zuführeinrichtung für die Pellets.
Der in der Zeichnung dargestellte Yorherd 10 besitzt eine
übliche Form und besteht im wesentlichen aus einem langgestreckten Kanal aus feuerfestem Material, in den geschmolzenes
Glas aus einem Schmelzofen 12 geleitet wird, von dem in der Zeichnung nur ein Teil angedeutet istc Der Vorherd 10
ist mit einem aus feuerfestem Material bestehenden Daoh 11
versehen, das sich über den Torherd bis auf dessen äußeres
Ende in der üblichen Weise erstreckt» Es können an denselben
Schmelzofen auch mehrere ähnlich ausgebildete Torherde angeschlossen sein, obwohl dies in der Zeichnung nioht zu erkennen
ist.
Tom äußeren Ende des Torherdes 10 gelangt das geschmolzene Glas zu einer kolbenartigen Absticheinrichtung oder einer
sonstigen nicht dargestellten Abstieheinrichtung.
Am Eintrittsende des Torherdes 10 ist in üblicher Weise ein vertikal verstellbarer Block 14 aus feuerfestem Material angeordnet,
der als Sperre dient, so daß mit seiner Hilfe der Zustrom von geschmolzenem Glas zur Absticheinrichtung unterbrochen
werden kann. In Strömungsrichtimg hinter dem Block 14 ist ein Trenn- bzw, Abscheideblock 16 angeordnet, der normalerweise
in das geschmolzene Glas eintaucht, so daß nur unter der Oberfläche öes geschmolzenen G-lasea befindliches Glas
unter diesem Block hindurchströmen kann.
Zum Zwecke der vorliegenden Erfindung ist im Boden des Torherdes 10 eine Tertiefung bzw. ein Sehacht 18 vorgesehen, der
vorzugsweise in Strömungsrichtung etwas hinter dem Trenn- und Abscheideblock 16 beginnt. Zentral über diesem Schacht 18 ist
ein aus feuerfestem Material bestehender Block 20 angebracht,
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der um ein gutes Stück in aas geschmolzene Glas eintaucht, so
daß dasselbe durch eine verengte Durchlaßöffnung 21 zwischen dem unteren Ende des Blockes 20 und dem Boden des Schachtes
18 hindurchströmen muß. Wie unten beschrieben, ist zwischen dem Abscheideblock 16 und dem BXock 20 eine Einrichtung zum
Einblasen oder einer sonstigen ewangsweisen Zugabe von Metallaalzen
in das geschmolzene Glas vorgesehen.
Innerhalb des kanalföraigea Torherdee IC sind in Strömungsrichtung hinter dem Block 20 nebeneinander zwei in entgegengesetzter
Richtung antreibbare senkrecht angeordnete Eührer 22 angeordnet. Ge&äß der Zeichnung sind die beiden Eührer 22
bekannter Bauart dicht nebeneinander angeordnet und werden so gedreht, daß ihre nebeneinander liegenden Seiten entgegengesetzt
zur Strömungerichtung dee geschmolzenen Glases laufen,
wobei jeder Bührer mit einem wendelförmigen Steg versehen
ist, der auf Grund seiner Anordnung und unter Berücksichtigung
der Drehrichimng des betreffenden Hührers versucht, die
Glasschmelze nach unten su drücken. Somit tauchen die in das
geschmolzene Glaa eingegebenen Pellets In der Glasschmelze
unter und werden in derselben aufgelöst, während sie durch die vertiefte Durchlaßöffnung 21 strömt. Hinter der Durchlaßöffnung
21 wird das Glas von dem Rührei»22 bewegt, welche das
Glas in der neutralen Sone des Glaastromea nach unten drücken
und außerdem dsn Strom zum Auslaßeade verzögern, so daß eo
hauptsächlich durch, die Spalte zwischen den Seitenwänden des TorSierdes und äen Außenseiten dar beiden Hührer zum Auslaßende
des Yorhsrdae fließt.
Die Eührer unterstützen somit die gleichmäßige Vermischung der Zuschlagstoffe mit dem geschmolzenen Glas und tragen
außerdem dazu bei, daß di© Temperatur der Glasschmelze überall
praktisch gleich ist»
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In den einander gegenüberliegenden Seitenwänden des kanalförmigen
Vorherdes 10 sind gegeneinander versetzt horizontal verlaufende Elektroden 26 befestigt, welche abwechselnd
k von der einen und der anderen Seite sich fast vollständig
quer durch den Vorherd erstrecken, so daß das freie Ende jeder Elektrode nahe der gegenüberliegenden Seitenwand des
Vorherdes liegt. Diese Elektroden bestehen vorzugsweise aus Molybdän und sind unter der Oberfläche der Glasschmelze angeordnet,
wobei zwei oder mehr dieser Elektroden vorzugsweise in dem Schacht 18 untergebracht sind, wie Pig. 1 zeigt.
Diese Elektroden sind vorzugsweise an eine dreiphasige Stromquelle angeschlossen, obwohl auch Zweiphasenstrom verwendet
werden kann.
Aufgrund dieser Anordnung der Elektroden wird das geschmolzene Glas durch Ströme geheizt, welche zwischen nebeneinander
liegenden Paaren der Elektroden fließen, so daß die zum
Assimilieren bzw. Aufnehmen der Pellets und zum Aufrechterhalten der erforderlichen Temperatur der Glasschmelze benötigte
zusätzliche Hitze in der Glasschmelze und in einer Zone derselben erzeugt wird, in welcher die Pellets zugegeben,
aufgelöst und gleichmäßig mit der Glasschmelze vermischt werden. Dieses Heizen erzeugt außerdem Konvektionsströme
in der Glasschmelze, welche zusätzlich zur Gleichförmigkeit der Temperatur und des Vermischens der Glasschmelze
mit den Pellets beitragen. Es ist außerdem zu sehen, daß die Glasschmelze praktisch über die gesamte Breite des kanalförmigen
Vorherdes erhitzt wird, während von über der Glasschmelze angeordneten Brennern zugeführte Wärme dazu
führt, daß der an der Oberfläche der Schmelze befindliche Teil derselben in der mittleren in Längsrichtung verlaufenden
Zone leicht auf einer wesentlich höheren Temperatur als die gegenüberliegende Seite und die unteren Teile des Glasstromes
gehalten wird. Es versteht sich aber, daß die Verwendung von Gas- oder anderen Brennern entweder zusätzlich
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zur elektrischen Beheizung oder anstelle derselben nicht ausgeschlossen sein soll.
In Strömungsrichtung hinter den verschiedenen Elektroden ist ein weiterer Trenn- oder Abscheideblock 24 angeordnet,
so daß alle Elektroden zwischen den beiden Trenn- oder Abscheideblöcken
16 und 24 liegen, welche durch das Dach 11 des Vorherdes 10 nach oben hinausragen und als Trennwände
od. dgl. dienen, um den elektrisch beheizten Teil des Vorherdes von den danebenliegenden Abschnitten zu trennen, in
denen eine Gasheizung Verwendung finden kann.
Die oben genannten Pellets zum Verändern der Zusammensetzung der Glasschmelze werden in einer vorbestimmten gleichmäßigen
Relation oder Menge in ein Zufuhrrohr 30 eingegeben, durch welches luft mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit hindurchgedrückt
wird, so daß dieselbe die Pellets mitnimmt und nach unten in die Glasschmelze zwischen dem Trenn- und
Abscheideblock 16 und dem Block 20 einbläst.
Der Abgabestutzen 34 jedes geeigneten Dosiergerätes zum Abgeben von Pellets in veränderbaren Mengen ist an jeder geeigneten
Stelle entfernt von dem Vorherd 10 angeordnet, um Pellets nach unten in einen Trichter 31 abzugeben, der auf
dem Zufuhrrohr 30 unmittelbar hinter einer Luftdüse 36 angebracht ist und sich nach oben öffnet. Die luftdüse 36 ist
vorgesehen, um den Druck am unteren Ende des Aufgabetrichtere
31 zu verringern. Da das Abgabeende des Zufuhrrohres 30 der starken Hitze der -Glasschmelze ausgesetzt ist, ist dieses
Ende mit einem Doppelmantel 32 für beispielsweise eine. Wasserkühlung versehen.
Da das Zufuhrrohr 30 für Luft und Pellets einen verhältnis-'mäßig
kleinen Durchmesser haben kann und vorzugsweise auch hat, ist die durch dieses Zufuhrrohr hindurchtretende Luft-
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menge nicht ausreichend, um eine Kühlwirkung auf die Glasschmelze auszuüben, obwohl die Geschwindigkeit der durch das
Rohr 30 strömenden luft vorzugsweise ausreicht, um die Pellets mit einer gewissen Energie auf die Oberfläche der Glasschmelze
auftreffen zu lassen.
In Betrieb der Vorrichtung werden daher Pellets mit gleichem Gewicht, die ein oder mehrere Salze zum Erzeugen der gewünsch·
ten Farbe oder einer sonstigen gewünschten Veränderung der Zusammensetzung der Glasschmelze enthalten, in einer vorbestimmten
Menge in die durch den Vorherd strömende Schmelze eingegeben. Obwohl in den meisten Fällen das in dem Schmelzofen
12 erzeugte Glas ein klares, durchsichtiges Rohglas ist, sind auch Umstände denkbar, unter denen es erwünscht sein
wird, die Farbe des in der Schmelze schon gefärbten Glases zu verändern.
Da die beizugebende Menge an Salzen klein im Verhältnis zur Volumeneinheit der Glasschmelze ist, ist die thermische Belastung
durch die Zuschlagstoffe verhältnismäßig klein, wobei auch die zum Zuführen und Einstrahlen der Pellets benötigte
Luftmenge klein ist, so daß keine unerwünschte Kühlwirkung auf die Schmelze ausgeübt wird. Diese Gefahr kann
noch dadurch verringert werden, daß man die zum Zuführen der Pellets verwendete Luft vorheizt. .
Die nach unten auf die Oberfläche der Glasschmelze mit einer gewissen Energie aufgeblasenen bzw. aufgegebenen Pellets lösen
sich schnell in der Schmelze auf und werden durch die
obengenannten Rührer gleichmäßig mit der Schmelze vermischt, die auch bestrebt sind, eine gleichmäßige Temperatur in der
gesamten Glasschmelze aufrechtzuerhalten. Die Auflösung der Pellets und das Aufrechterhalten der erforderlichen Temperatur
wird noch durch die elektrische Widerstandsheizung in der Zone des Vorherdes unterstützt, in der die Beigabe der
Zuschlagstoffe erfolgt.
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Somit läßt sich eine gleichförmige und genaue Beigabe von
Zuschlagstoffen praktisch ohne Verluste oder vorherige Zersetzung der Salze durchführen.
Schwierige Farbnuancen und starke Farben können dementsprechend gleichförmig erzielt werden, wenn die Abgabegeschwindigkeit
des Pelletspenders entsprechend gesteuert wird. Ebenso kann man eine gleichförmige Verteilung der Salze erreichen.
Die Temperatur wird durch elektrische Heizung über den gesamten Querschnitt des Vorherdes und durch die obengenannten
Rührer im gesamten Bereich dieser Einrichtungen konstant in der gesamten Schmelze gehalten, wobei die Rührer
auch dazu beitragen, daß die Zuschlagstoffe gleichmäßig verteilt werden.
Es versteht sich, daß verschieden gefärbtes Glas gleichzeitig mit einer Mehrzahl von Vorherden der beschriebenen Art
erzeugt werden kann, die vom selben Schmelzofen beschickt werden, so daß es sowohl praktisch als auch wirtschaftlich
ist, verhältnismäßig kleine Mengen von Glasartikeln bestimmter Farben zu erzeugen.
Bei einer praktischen Anwendung der Erfindung wurde ein normales weißes Behälterglas blau gefärbt, während es durch den
Vorherd hindurchströmte, indem man Pellets der folgenden Zusammensetzung beigab:
Gew. jo
CoSO4 · H2O 72
Bindemittel (färbt nicht das Glas) und
Schmiermittel wie bei Pelletherstellung
üblich 28
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Die Pellets besaßen ein durchschnittliches Gewicht von 0,72 g Sie wurden in gleichförmigen Intervallen in Mengen von
4.500 Stück pro Tonne aus dem Yorherd abgestochener Glas- ' schmelze zugegeben, und das so erzeugte blaue Glas enthielt
0,092 $> Kobaltoxyd (CoO) und besaß folgende Farbeigenschaften:
Dominierende Wellenlänge 450 m/u
Reinheit 97 t
Helligkeit 1,3 $
Ein weißes Behälterglas wurde im Vorherd mit Hilfe von Pel lets folgender Zusammensetzung grün gefärbt«
Gew.
4.5H2O 68
K2CrO4 4
Bindemittel (färbt Glas nicht) und
Schmiermittel 28
Das Durchschnittsgewicht dieser Pellets betrug 0,8 g. Dieselben wurden in Mengen zwischen 5.040 und 8.640 Stück pro
abgestochene Tonne Glasschmelze beigegeben, Um Farben zu erzeugen,
die von einem sehr schwachen Grün bis dunkelgrün reichten. Eine Zwischenfarbe ist georgiagrün, wobei ein diese
Farbe aufweisendes Glas erzeugt wurde, wenn man 6.480 Pellets je Tonne Glasschmelze zugab.
Obwohl oben beschrieben ist, daß der Vorherd vorzugsweise einen Schacht oder eine sonstige Vertiefung aufweist, um sicherzustellen,
daß die Pellets zwgangsweise in die Glas-
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schmelze eingetaucht werden, versteht es sich, daß die Erfindung nicht hierauf oder auf die besondere Ausführungsform
der Rührer beschränkt ist.
Patentansprüche
t
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Claims (1)
- Patentansprüche;1. Verfahren zum Verändern der Zusammensetzung von geschmolzenem Glas, dadurch gekennzeichnet, daß der Glasschmelze beim Strömen duroh einen Vorherd od. dgl. von einem Schmelzofen zu einer Abstioheinriohtung ein oder mehrere geeignete Metallsalze zugegeben und mit der Sohmelze gleichförmig vermischt werden·2, Verfahren naoh Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet, daß Salze zugegeben werden, welche das Glas färben.3· Verfahren naoh Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das oder die Metallsalze der aus dem Schmelzofen ausströmenden Glasschmelze in Form von Pellets, Tabletten od. dgl. in genau dosierten Mengen entsprechend der durch den Vorherd strömenden Mengen an Glasschmelze zugegeben und mit der Glasschmelze vermischt werden, bevor dieselbe das Abstichende des Vorherdes erreicht.4. Verfahren naoh Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellet8, Tabletten od. dgl. der Glasschmelze pneumatisch von einer Aufgabestelle aus zugegeben werden, die entfernt vom Vorherd liegt·5· Verfahren naoh Anspruoh 3 oder 4» dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets, Tabletten od. dgl. mit einer bestimmten kinetisohen Energie auf die Oberfläche der im Vorherd befindliehen Glasschmelze geschleudert, geworfen oder sonstwie aufgegeben werden.6. Verfahren naoh einem oder mehreren der Ansprüche 1 biö 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Pellets, Tabletten od. dgl. vor einer unterhalb der Oberfläche der Glasschmelze liegenden Durchlaßöffnung, duroh welche die Glasschmelze fließen muß, auf die Oberfläche der Glasschmelze aufgegeben werden·909 8 4 6/0738■■ 2 «■/ς7. Terfahren nach, einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch, gekennzeichnet, daß die im Torherd befindliche Glasschmelze mit Hilfe von zwischen in Abstand voneinander in der Schmelze liegenden Elektroden fließenden elektrischen Strömen beheizt wird.8. Verfahren nach An·pmoh 7, dadurch gekennzeichnet, daß die im Abstand voneinander angeordneten Elektroden im wesentlichen quer zur Strömungsriohtung der Glasschmelze verlaufen und sioh praktisoh über die gesamte Breite des Torherde· erstrecken·9· Verfahren naoh Anspruoh 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschmelze im Torherd mit Hilfe von elektrischen Strömen beheizt wird, die zwischen Elektroden fließen,- welche sioh im Bereich der unter der Oberfläche der Schmelze befindlichen Durohlaßöffnung oder dioht daneben befinden.10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüohe 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasschmelze nahe an der die Pellets, Tabletten od. dgl. zugegeben werden, und in Strumungsrichtung hinter derselben meohanisoh gerührt wird.11. Torrichtung zum Verändern der Zusammensetzung von geschmolzenem Glas zum Durchführen des Terfahrens naoh einem oder mehreren der Ansprüohe 1 bis 10, daduroh gekennzeichnet, daß sie wenigstens einen Torherd (10) od. dgl. aufweist, duroh den die Glasschmelze von einem Schmelzofen (12) zu einer Abstiohstelle fließt, der eine Zugabeeinriohtung für Behandlungsmittel enthaltende Pellets, Tabletten od. dgl. in genau dosierter Menge entsprechend der Strömungsgeschwindigkeit oder Strömungsmenge der Glasschmelze duroh den Torherd, und Einrichtungen zum gleichförmigen Termisehen diese; Zuschlagstoffe mit der Glasschmelze aufweist.9098^6/0738BAD ORieiNAb12* Torriohtung nach Anepruch 11, dadurch gekennzeichnet, dai di· Xigabeeinriohtxing (30) für dlt Pellets, Tabletten ed· del. pneumatisch arbeitet, ua di· Pellet β το η eines entfernt tob Terher* (10) angeordneten Aufgäbest eile (31) dem Torherd nsaftthsen «ad Bit einer erheblichen kinetischen Inergie naeh unten Mf dl« Oberfläche der eiaaiohaelze eu schleudern, su werfen, su drüoken oder sonstwie aufsubsingen.13. Torriohtung nach Aneprnoh. 11 od«x 12, dadurcii gek«nni®iolinet, dmi des Tosherd (10) an seinen Boden ein· eoaaoht&s«» tlg· Vertiefung (18) und in Bereich dieser Testiefung Wehr (20) od· dgl. erhält, welches ia Vorherd «in· der Oberflttohe des Qlaeioheel** liegende Darohgen (21) bildet, wobei dieee· Wehr im StsuaungsriohtOng hinter der A«fgabeeinriohtnng (30) für die Pellets, Sabletten ®d. dgl· angeordnet ist·14· Vorrichtung nach Anepruoh 11, 12 oder 13, dadnroh seiohnet, daß in StrSaungexiohtung hinter der riohtung (30) für die Pellete9 Tabletten od. dgl. ein Eührwerk (22) sub Durchführen der ulassohaels· angeordnet ist, welohes das Auflesen der Zuschlagstoff· und ihre gl«iohfOraige Verteilung in der Glaesoheel»· fördert.15· Torrichtung nach eine« oder aehreren der Ansprüohe 11 bis 14, dadurch gekenneeiohnet, daß τοη den einander gegenüberliegenden Seitenwänden d·· Torherdea (10) wenigstens iwei Slektroden (26) in den Tosherd hineinragen und sich praktieoh über dessen gegaste Breite unterhalb der Oberflache der ulassoha«ls· erstrecken, so daß di· GlaeiobBülse duroh swisohen diesen Elektroden fließende Stxuae be« heist wird.909846/0738
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