-
"Hebe- und Kippvorrichtung" Die vorliegende Erfindung betrifft das
Anheben und Kippen von Gefäßen, um die in diesen Gefäßen enthaltene Flüssigkeit
in Vorrichtungen zu gießen, wo die Flüssigkeit behandelt werden soll. Sie betrifft
insbesondere Mittel, um Gefäße mit Dickmilch zu heben und zu kippen und beispielsweise
die Dickmilch auf einen Verteiler zu gießen, der die Dickmilch auf Formen verteilt.
-
Bekannt sind Aufzugs- und Kippapparate, die aus einer oder mehreren
zu kippenden Bütten bestehen, die auf Schlitten gelagert sind, die auf vertikalen
Rollbahnen verschoben werden
können. Unter der Wirkung eines Zugkabels,
das von einem Motor angetrieben wird, können diese Pütten von einer tiefen Stellung
in eine hohe Stellung gehoben und anschließend in die tiefe Stellung zurückgebracht
werden. Die tiefe Stellung ist eine Ladestation, in der ein volles Gefäß aufgesetzt
werden kann.
-
Wenn die hatte in der hohen Stellung angekommen ist, wird siegelöst
und mit der Hand so langsam wie möglich über einer Rinne gekippt (damit die Dickmilch
nicht zerfällt). Wenn die Mitte leer ist, wird sie von Hand aufgerichtet und wieder
in die tiefe Position zurückgeführt, wo das leere Gefäß zurückgezogen werden kann.
In einer solchen Vorrichtung dreht sich die gekippte Mitte im wesentlichen um ihren
Schwerpunkt. Dadurch verändert sich während des Fließens der Dickmilch die Höhe
des Gießrandes bezüglich der Rinne. Diese Höhe ist zu Anfang relativ groß, wobei
es im übrigen nachteilig ist, daß die Dickmilch aus großer Höhe fällt.
-
Bekannt sind auch Hebe- und Kippvorrichtungen für Dîckmilchgefäße,
die aus einem Gerüst mit Rollbahnen bestehen, das einen vertikalen geradlinigen
Abschnitt besitzt, der mit einem gekrümmen Abschnitt verbunden ist, die weiterhin
aus einer Hebebühne bestehen, die mit sich in den Rollbahnen verschiebenden Führungsrollen
ausgestattet sind und die Vorrichtungen aufweisen, um die Hebebühne zu heben und
abzusenken. Sobald ein Gefäß auf
die in tiefer Stellung befindliche
Hebebühne gestellt ist, setzt man die Vorrichtungen in Betrieb, die die besagte
Hebebühne anheben, wobei hierdurch bewirkt wird, daß das Gefäß sich zunächst vertikal
bewegt und dann nach und nach in dem Maß, wie die Führungsrollen in den gekrümmten
Abschnitt der Rollbahn eingreifen, kippt. Ein Halterahmen kann fallweise vorgesehen
werden, der das Gefäß während des Kippens auf der Hebebühne hält. Bei den Hebe-
und Kippvorrichtungen ist aufgrund der allgemeinen Struktur der Vorrichtung und
besonders wegen der Ausbildung der Kurven des Rollweges das Kippen der Hebebühne,
die das Gefäß trägt, begleitet von horizontalen und vertikalen Verschiebungen des
Gefäßrandes, über den der Gefäßinhalt, die Dickmilch, fließt; damit ergibt sich
einerseits, daß die Fallhöhe der Dickmilch wie im vorhergehenden Fall variabel ist,
zum anderen, daß Flüssigkeit neben die vorgesehene Aufnahmevorrichtung fließt. Schließlich
benutzt man, um die Hebebühne anzuheben, allgemein einen hydraulischen Zylinder
unterhalb der Hebebühne. Falls die Hebebühne bis nahe zum Boden abgesenkt werden
soll, muß der Zylinder in den Boden gesenkt werden. Dies ist oft mit den heutigen
Einrichtungen nicht zu vereinbaren.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Vorrichtung, die frei von den
genannten Nachteilen ist0
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt:
- ein Gerüst mit wenigstens einer vertikalen Stütze, - eine rechteckige Hebebühne
mit einem Sitz und einer Rückwand, - ein gelenkig gebautes Parallelogramm, um die
Hebebühne mit dem Gerüst zu verbinden, wobei das Parallelogramm folgende Seiten
hat: die vertikalen Stützen des Gerüstes, gegenüberliegend die RÜckwand der HebebÜhne,
einen Schwingträger, der mit der genannten Stütze und der Rükwand gelenkig vertunden
ist und die dritte Seite bildet, einen Druckzylinder als vierte Seite, die der dritten
gegenüberliegt, - Vorrichtungen, um das gelenkig gebaute Parallelogramm zu verformen
und die Hebebühne von einer tiefen in eine hohe Lage zu befördern und umgekehrt.
-
In der tiefen Stellung der Hebebuhne wird ein volles. Dickmilchgefäß
eingestellt und die Vorrichtungen, die die Hebebühne aus der tiefen in die hohe
Lage befördern, in Aktion gesetzt. Der Druckzylinder, der die vierte Seite des Parallelogramms
bildet, wird daraufhin betätigt. Dieser kippt die Hebebühne um das Gelenk oberhalb
der Rückseite und läßt die Dickmilch in eine Rinne fließen, die in der Nähe des
Gelenkes in der oberen Lage anliegt. Hiernach wird der Druckzylinder in die Ausgangsposition
zurückgeholt. Dadurch gelangt die Hebebühne in die Vertikale
zurück
und die Vorrichtungen, die die Hebebühne absinken lassen, treten in Aktion. Das
leere Gefäß kann hiernach zurückgezogen und durch ein neues, volles Gefäß ersetzt
werden.
-
Vorzugsweise wird der Schwingträger der Hebebühne aus einem Stück
in Form eines H gefertigt.
-
Vorzugsweise besteht die Vorrichtung, die das gelenkig gebaute Parallelogramm
verändert, aus einem zweiten hydraulischen Zylinder, der mit den Stützen des Gerüstes
und mit dem Sohwingträger verbunden ist.
-
Vorzugsweise wird der Sitz der Hebebühne mit einer mit Rollen ausgerüsteten
Rollbahn versehen.
-
Vorzugsweise ist die Rückwand der Hebebühne mit Stützrahmen versehen,
die die Kontur des Gefäßes aufweisen und fIir das Gefäß auf der Hebebühne einen
Ealt schaffen, wenn das Gefäß gekippt wird.
-
Vorzugsweise sind die vertikalen Seiten des gelenkigen Parallelogramms
etwas kürzer als die anderen Seiten. Damit wird erreicht, daß bei einem gleichmäßigen
Ausfahren des Zylinders, der die vierte Seite des besagten Parallelogramms bildet,
sich die
Drehgeschwindigkeit der Hebebühne im Laufe des Kippvorganges
so ändert, wie es für das Ausgießen der Dickmilch wUnschenswert ist.
-
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen aus der folgenden
Figurenbeschreibung hervor. Es zeigen: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Heben und Eippvorrichtungs Pig. 2 eine perspektivische Ansicht
der Vorrichtung, wobei die Hebebühne in der Grundstellung ist, Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht der Vorrichtung, wobei die Hebebühne in der gehobenen, nicht gekippten Stellung
ist, Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Vorrichtung, wobei die Hebebühne in
gehobener, gekippter Stellung ist und Fig. 5 eine Seitenansicht einer abgeänderten
AusfÜhrung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
-
Wie aus Fig. 1 und 2 hervorgeht, besteht die dargestellte Vorrichtung
aus einem Gerüst 1, das sich aus vertikalen Stützen 11 und 12 und einem Bodenteil
13 zusammensetzt. Der bewegliche Teil der Vorrichtung umfaßt eine Hebebühne 2 und
eine gelenkartige
Vorrichtung, um die genannte Hebebühne mit den
Stützen 11 und 12 zu verbinden, wobei die gelenkartige Vorrichtung aus einem Schwingträger
3 und aus einem Zylinder 4 besteht. Der Schwingträger 3 ist bei 14 und 15 im Bereich
des oberen Endes der Stützen 11 und 12 und bei 24 und 25 im Bereich des oberen Endes
einer Rückwand 21 der Hebebühne 2 gelenkig gelagert. Der Zylinder 4 ist auf einer
Seite bei 41 gelenkig mit einer vertikalen Doppelstrebe 18 verbunden, die auf dem
Bodenteil 13 und an einer Traverse befestigt ist, die gleichzeitig mit den Ständern
11 und 12 verbunden und auf dem entgegengesetzten Ende in einem Punkt 26 in der
Mitte der Rückwand 21 der Hebebühne gelagert ist. Wie besser aus Fig. 1 hervorgeht,
hat die gelenkartige Vorrichtung, die die Hebebühne mit den Ständern des Gerüstes
verbindet, die Form eines gelenkig gebauten Parallelogramms. Wenn man die gelenkartige
Vorrichtung bewegt, so hat dieses zur Folge, daß die Hebebühne sich parallel zu
sich selbst verschiebt.
-
Der Sitz 22 der Hebebühne 2 ist mit Rollen 27 versehen, die eine Rollbahn
bilden, die, wenn die Hebebühne in der tiefen Stellung ist, wie in Fig. 1 und 2,
eine Fortsetzung einer Rollbahn 5 bildet, die es erlaubt, Gefäße 8 mit Dickmilch
(s. Fig. 3 und 4) bis auf den Sitz 22 der Hebebühne heranzubringen.
-
Die Rückwand 21 der Hebebühne ist mit Stützrahmen 28 versehen, die
an die Form der Behälter angeglichen sind und Zapfen 29 tragen, die dazu bestimmt
sind, das Gefäß während der Arbeitsgänge zu halten.
-
Um das gelenkig gebaute Parallelogramm, das sich aus den Stützen 11
und 12 und der Rückwand 21 der Hebebühne, aus dem Schwingträger 3 und dem Zylinder
4 zusammensetzt, zu verändern, ist ein Zylinder 6 auf der einen Seite mit einem
Punkt 17 der Doppelstrebe 18 und auf der anderen Seite mit einem Punkt 31, der in
der Mitte des Schwingtrsgers 3 liegt, verbunden. In der in Fig. 1 und 2 dargestellten
Stellung ist der Zylinder zusammengezogen.
-
Zu der Vorrichtung gehört weiterhin eine Rinne 7 und Einrichtungen,
um einen noch zu beschreibenden Hebe- und Kippvorgang zu steuern.
-
Zuerst wird der Zylinder 6 betätigt. Das gelenkige Parallelogramm
wird verändert. Die Hebebühne 2 hebt sich in einer zu sich selbst parallelen Stellung
und-nimmt die Stellung 2' der Fig. 3 ein. Man bemerkt, daß in dieser Stellung der
Rand 81 des Gefäßes 8 sich in der Nähe des Randes 71 der Rinne 7 befindet.
-
Im zweiten Abschnitt tritt der Zylinder 4, welcher bis jetzt nur als
passives Gelenkelement gedient hat, in Aktion, wobei dieser die Hebebühne 2 aus
der Stellung 2' in die Stellung 2'' befördert (Pig. 1 und 4). Während des Kippvorganges
ergießt sich die Dickmilch aus dem Behälter 8 in die Rinne 7, die beispielsweise
diese in Pormböden verteilen kann. Wegen des Ausfahrens des Zylinders 4 mit gleichmäßiger
Geschwindigkeit beginnt die Drehung der Hebebühne verhältnismäßig schnell, verlangsamt
sich in der Mitte des Vorganges und endet verhältnismäßig schnell. Diese Bedingungen
sind für ein gutes Gießen der Dickmilch vorteilhaft. Die Grunde für die Variation
der Winkelgeschwindigkeit der Hebebühne im Laufe des Kippt vorganges gehen besser
aus der Beschreibung hervor, die im folgenden bezüglich der Fig. 5 gegeben wird.
Man bemerkt auch, daß sich im Laufe des Eippvorganges der Rand 81 des Gefäßes 8
nur sehr wenig gegenüber der Rinne 7 verschiebt. Hieraus ergibt sich, daß die Fallhöhe
der Dickmilch im wesentlichen konstant ist. Sie kann klein gehalten werden, z.3.-
bei etwa 30 mm. Was den Grad der Kippstellung anbetrifft, so hat die Erfahrung gezeigte
daß vorzugsweise in der Kippstellung ein Winkel von 230 zwischen dem Gefäß und der
Horizontalen eingehalten wird. Nach dem Ausgießen der Dickmilch führt ein Zusammenziehen
des Zylinders 4 die Hebebühne aus der Position 2'' der Fig. 4 AL die Position 2'
der Fig. 3 zurück.- Daraufhin
wird durch Zusammenziehen des Zylinders
6 die Hebebühne aus der Position 2' der Fig. 3 in die Position 2 der Fig. 2 zurückgenommen.
Das leere Gefäß kann daraufhin abgenommen und durch ein neues, volles Gefäß, das
auf der Rollbahn 5 ankommt, ersetzt werden.
-
Die Zylinder 4 und 6 können über die Leitungen 91, die aus einem Schaltschrank
hervorkommen, betätigt werden. Der Schaltschrank 9 enthält eine hydraulische oder
pneumatische Druckquelle. Der Arbeitsablauf kann von Hand oder vorzugsweise durch
eine programmierte Vorrichtung gesteuert werden, welche ebenfalls im Schrank 9 enthalten
ist und die Kontakte 93, 94, 95 und 96 betätigt.
-
Befindet sich ein volles Gefäß mit Dickmilch auf dem Sitz 22 der Hebebühne
2, so wird der Arbeitsablauf durch Betätigen eines Knopfes 97 ausgelöst. Der Arbeitsablauf
beginnt mit der Aufwärtsbewegung der Hebebühne, Am Ende der Aufwärtsbewegung betätigt
der Arm 32 des Schwingträgers 3 den Kontakt 93.
-
In diesem Augenblick setzt der Zylinder 6 aus und der Zylinder 4 kommt
ins Spiel, welcher die Hebebühne nach und nach kippt, wie schon erwähnt. Am Ende
des Kippvorganges betätigt ein finger
128, der auf einem Trägt
129 der Rückwand 21 befestigt ist, den Kontakt 94, der auf dem Arm 32 des Schwingträgers
befestigt ist.
-
In diesem Augenblick (Fig. 4) hören die Zylinder 4 und 6 auf zu arbeiten,
und ein Verzögerungsrelais des Schrankes 9 beginnt zu arbeiten. Die Einregelung
dieses Relais entspricht der Dauer des Gießvorganges. Im Laufe der Verzögerung zieht
sich der Zylinder 4 zusammen, und die Hebebühne kehrt in die Position 2' der Pig.
3 zurück. Der Träger 129 der Rückwand der Hebebühne betätigt den Kontakt 95.
-
Danach zieht sich der Zylinder 6 zusammen, wobei die Hebe; bühne wieder
absteigt, bis der Träger 129 auf den Kontakt 96 trifft. Die Anfangsbedingungen sind
wieder erreicht.
-
Es ist selbstverständlich vorteilhaft, in der Nähe des Knopfes 97
für die Ingangsetzung des Arbeitsablaufes einen Knopf 98 für einen Nothalt vorzusehen.
-
Die Abbildung 5 stellt schematisch eine vereinfachte Ausführungsform
einer Kippvorrichtung dar, wobei die Ausführungsform darin besteht, daß der Sitz
22 der Hebebühne 102 nicht
bis auf den Boden herabgelassen wird.
Die Hebebühne ist bei 124 an den Streben 11 des Gestelles gelenkig angeordnet und
ruht, in der unteren Stellung, auf einem Sockel 14. Es ist damit eine Rollbahn oberhalb
des Erdbodens erforderlich, um ein Gefäß leicht aufzusetzen. Ein Zylinder 104 ermöglicht
das Kippen und die RUcknahme,nachdem die Dickmilch ausgeleert ist.
-
Im Laufe des Kippvorganges ist der Drehpunkt des Zylinders 104 an
der Hebebühne bei 126, wandert nach 126', wo der Hebelarm minimal ist und erreicht
126 ". Wenn der Zylinder 104 sich mit linear konstanter Gesohwindigkeit ausdehnt,
ist die Drehgeschwindigkeit der Hebebühne umgekehrt proportional dem Hebelarm. Deshalb
ist die Geschwindigkeit zu Anfang relativ schnell, verlangsamt sich in der Mitte
und ist schneller am Ende des Vorganges. Bei diesen Bedingungen ist das ausströmen
der Dickmilch im wesentlichen konstant.
-
Im Laufe des Kippvorganges nimmt die Hebebühne 102 die Lagen 102'
und 102'' und der Zylinder 104 die Lagen 104 und 1042' ein.
-
PatentansPrUche