DE1920280A1

DE1920280A1 - Herstellung von Gruenpellets hoher Festigkeit aus Eisenerzen unter Zufuegung von vorreduziertem Material

Info

Publication number: DE1920280A1
Application number: DE19691920280
Authority: DE
Inventors: Wenzel Prof Dr-Ing Werner; Gudenau Dr-Ing Heinric Wilhelm
Original assignee: Wenzel profdr-Ing Werner
Current assignee: Wenzel profdr-Ing Werner
Priority date: 1969-04-22
Filing date: 1969-04-22
Publication date: 1970-11-12

Description

" Herstellung von Grünpellets hoher Festigkeit aus Eisenerzen unter Zufügung von vorreduziertem Material Eine wichtige Aufgabe bei der Herstellung von ungebrannten Pellets - sogenannten Grünpellets - aus feinkörnigen Eisenerzen ist es, Methoden aufzufinden, um diesen Grünpellets eine möglichst hohe Festigkeit zu verleihen.
Ein großer Teil der Eisenerze erlangt beim Pelletieren unter normalen Bedingungen Festigkeitswerte von lediglich etwa 0,5 -2 Kilo, gemessen als durchschnittliche Punktfestigkeit des einzelnen Pellets, das zwischen ebenen Platten zerdrückt wird.
Wenn es gelingt, diese Festigkeit auf etwa mindestens den 5 -lo-fachen Wert zu steigern, können solche Grünpellets in vielen Fällen direkt den Reduktionsapparaturen zugeführt werden, ohne daß ein kostspieliger Brennvorgang zwecks weiterer Härtung erforderlich ist. Die wichtigste bereits bekannte Methode der Herstellung fester Grünpellets besteht in der Beifügung von Pelletierungshilfsmitteln auf der Basis von Tonbestandteilen, wie beispi-élst2ise Bentonit. Diese Bentonitbeigabe ist verhältnismäßig kostspielig, wenn man höhere Festigkeiten erhalten will und hat den beträchtlichen Nachteil, daß sie zu einer Herabsetzung des Eisengehaltes im Pellet infolge der Vermehrung der Gangart führt.
Das Verfahren nach der Erfindung verwendet dagegen ein Pelletierungshilfsmittelg das kein Fremdmaterial dem Eisenerz zuführt und damit dessen Eisengehalt herabsetzt. Erfindungsgemäß werden solche Grünpellets aus feinkörnigen Eisenerzen dadurch hergestellt, daß dem zu pelletierenden feinkörnigen Erz ebenfalls feinkörniges vorreduziertes Eisenerz zugeführt wird, wobei überraschenderweise nur ein verhältnismäßig niedriger Vorreduktionsgrad erforderlich ist. Beispielsweise kann eine wesentliche Verfestigung der Grünpellets bereits festgestellt werden, wenn der Reduktionsgrad des zugefügten vorreduzierten Erzes oberhalb etwa lo % liegt. Auch hat sich gezeigt, daß relativ geringe Mengen vorreduzierten Erzes bereits den gewünschten Effekt hervorrufen, wobei die zugefügten Mengen oberhalb etwa lo % liegen sollen.
Die erfindungsgemäße Methode der Herstellung fester Grünpellets hat insbesondere deshalb erhebliche technische und wirtschaftliche Vorteile, weil die Erzielung der erforderlichen niedrigen Reduktionsgrade für das zuzufügende vorreduzierte Eisenerz mit verhältnismäßig geringem Aufwand und niedrigen Kosten möglich ist. So können für diesen Zweck Abfallgase anderer Prozesse, z.B. von Reduktionsprozessen, Verwendung finden, die nur einen verhältnismäßig niedrigen Gehalt an reduzierenden Bestandteilen ( CQ + H2 ) aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß die Methode der Herstellung des vorreduzierten Materials für die an den Grünpellets erzielte Festigkeit von erheblichem Einfluß ist. So hat es sich als zweckmäßig erwiesen, daß dieses Material während des Vorreduktionsprozesses nur möglichst kurzzeitig bei der Reduktionstemperatur erhitzt wird, wie etwa eine Stunde bei 1000° C, um danach schnell auf Normaltemperatur abgekühlt zu werden. Dies kann durch Abschrecken in einen Kühlgasstrom oder in einer Abschreckflüssigkeit wie Wasser erfolgen.
Die vorliegende Erfindung wird an den folgenden Beispielen weiter erläutert: 1.) Aus einem magnetitischem Eisenerz der folgenden Zusammensetzung Ges Fe 64 - 65 Fe++ 20 - 21 SiO2 7 - 8 CaO 0,1 MgO o,l - o,2 Na o,l - o,l5 C1 o,l - o,2 und mit der nachfolgend angegebenen Siebanalyse 200 0,5 200 - 16'o 1,6 160 - 125 3,6 125 - loo 15,2 loo - 9o 14,4 9o - 63 36,6 63 - 45 20 45 8,1 wurden auf einem Pelletierteller bei einem Wasserzusatz von 8 % Grünpellets mit dem mittleren Durchmesser von 11,5 mm hergestellt.
Nach 20-stündiger Lagerung hatten die Grünpellets eine mittlere Punktfestigkeit von 0,7 Kilo.
2.) Eisenerz der gleichen Zusammensetzung und der gleichen Körnungsanalyse wie in Beispiel 1 angegeben, wurde in einem Kohlenmonoxyd-haltigen Gasstrom reduziert. Das Material wurde in diesem Gas Strom in 60 Minuten auf die Reduktionstemperatur von 1100° C aufgeheizt, wurde 120 Minuten bei dieser Reduktionstemperatur gehalten und danach in Wasser abgeschreckt.
Der mittlere Reduktionsgrad betrug 42 %.
60 Gewichtsprozent des vorreduzierten Materials wurden dem Ausgangserz beigefügt und mit diesem innig vermischt. Diese Mischung wurde mit 8 % Wasser auf dem gleichen Pelletierteller wie in Beispiels unter den-gleichen Bedingungen pelletiert.
Die ebenfalls 11,5 mm großen Pellets hatten nach einer Lagerzeit von 20 Stunden eine mittlere Punktfestigkeit von 22 Kilo.

Claims

Patentansprüche

" Herstellung von Grünpellets hoher Festigkeit aus Eisenerzen unter Zufügung von vorreduziertem Material 1. Herstellung von Grünpellets aus feinkörnigen Eisenerzen, dadurch gekennzeichnet, daß dem zu pelletierenden feinkörnigen Erz ebenfalls feinkörniges vorreduiiertes Eisenerz mit einem Reduktionsgrad von mindestens etwa lo % zugefügt wird, wobei die Menge des zugefügten vorreduzierten Erzes oberhalb etwa lo % liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zugefügte vorreduzierte Material möglichst kurzzeitig bei der Reduktionstemperatur erhitzt worden ist wie etwa 1 h bei 1000° C und danach schnell auf Normaltemperatur abgekühlt worden ist wie durch Abschrecken in einem Kühlgasstrom oder in einer Abschreckflüssigkeit wie Wasser.