-
Verfahren und Vorrichtung zur Zeilenausrichtung einer vorbedruckten
Bahn bei einem zweiten Bedrucken.
-
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Regelung der Zeilenausrichtung einer vorbedruckten Bahn bei einem zweiten Bedrucken
in einer Rotationsmaschine unter besonderer Berücksichtigung der Verhältnisse beim
Wechseln von Bahnrollen.
-
Bei Druckerzeugnissen, insbesondere bei Zeitungen, wird häufig eine
gewöhnlich in Farbe, vorbedruckte Bahn hoher Materialqualität in die zu druckende
Zeitung eingefügt.
-
Die anderen Seiten werden mittels Druckwerken, die von einer gemeinsamen
Welle aus angetrieben werden, in Schwarz-
Weiß bedruckt. Die Rückseite
der vorbedruckten Bahn kann beim Drucken-der Zeitung schwarz-weiß bedruckt werden,
und sogar auf der Vorderseite der Bahn können stellenweise Informationen, z.B. N
und Anschrift, neben den Anzeigen der farbig vorbedruckten Bahn hinzugefügt werden.
-
Dies erfordert jedoch eine Zeilenausrichtung. Es ist bekannt, eine
solche Zeilenausrichtung durch Variieren der Zugspannung der vorbedruckten Bahn
vorzunehmen und hierdurch die Repetitionslänge etwas zu verandern. Wenn äedoch eine
Fehlerkorrektur durch einen exzessiven Anstieg der Zugspannung zu rasch durchgeführt
wird, kann die Bahn reißen. Wenn dagegen eine Korrektur, die eine Verringerung der
Zugspannung erfordert, zu rasch durchgeführt wird, kanne die seitliche Ausrichtung
der Bahn verloren gehen,'was vielfach als ein "Auswandern" der Bahn bezeichnet wird.
-
Ein weiteres Problem ergibt sich, wenn man zur Aufrechterhaltung einer
maximalen Produktionsgeschwindigkeit eine neue vorbedruckte Bahn bei laufender Druckmaschine
an die auslaufende Bahn anfügen will, statt bei stillgesetzter Druckmaschine die
neue Bahn von Hand an die auslaufende alte Bahn anzukleben. Derartige Anklebevorrichtungen
sind zwar bekannt, aber eine große Schwierigkeit besteht darin, daß die Anklebestelle
ein besonders schwacher Punkt ist, an welchem die- Gefahr besteht, daß dort dadurch
die für die-Zeilenausrichtung aufzubringende Zugspannung ein Riß erfolgt.
-
Die AufreEhterhaltung der Ausrichtung durch Beeinflussung der Bahnspannung
führt also in einem Extremfall zu einem Reißen der Bahn und im anderen Extremfall
zu einem "Auswandern" der Bahn. Hierdurch waren bisherige Versuche, einen automatischen
Bahnrollenwechsel bei kontinuierlich laufender, gespannter Bahn durchzuführen, wenig
erfolgreich, weil eben die frisch hergestellte Klebeverbindung schwächer als die
Bahn selber ist.
-
Auch die Erfindung geht von einem Verfahren aus, bei welchem die Bahn
zur Erfassung eines Ausrichtungsfehlers abgetastet wird und bei welchem die Spannung
der vorbedruckten Bahn erhöht oder verringert wird, um die Repetitionslänge zu vergrößern
oder zu verringene, gerade wie es die Einhaltung der Zeilenausrichtung verlangt.
Erfindungsgemäß wird die Ist-Bahnspannung kontinuierlich und unmittelbar über Zugspannungsmesser
ermittelt und wird ein Anstieg der Bahnspannung auf einen oberen, vorbestimmten
Grenzwert beschränkt, der so niedrig liegt, daß die Bahn hierbei noch nicht reißt.
Umgekehrt wird eine Abnahme der Bahnspannung auf einen vorbestimmten unteren Grenzwert
beschränkt, welcher hoch genug liegt, um ein " Auswandern " der Bahn zu verhindern.
Die Bahnspannung kann durch eine Bremse oder eine Sogeinrichtung oder durch Spannbänder
variiert werden, aber bevorzugt wird die Bahn zwischen einer metallischen
Abziehrolle
und einer Gummirolle geführt, da sie hierbei keine Verkratzung oder Beschädigung
erfahrt. Diese Fuhrung ist unabhängig von der Spannung am Rollen- oder Wende ständer
und sie ist exakter und stabiler während Ausrichtänderungen.
-
Ferner ist diese Fuhrung unabhängig von den Druckwerken, welche bei
Hochdruck oder Offsetdruck Spalten zwischen den Platten am Plattenzylinder aufweisen.
Die Abziehrolle wird von einer Hauptantriebswelle aus mit einer Geschwindigkeit
angetrieben, die annähernd gleich der gewünschten Bahngeschwindigkeit ist, und ei4ileiner
Korrekturmotor ist über ein Differential- oder Planetengetriebe mit einer über 3600
kontinuierlich laufenden Rolle in den Antrieb eingeschaltet, wodurch die Drehzahl
der Abziehrolle derart variiert wird, daß die Sollzugspannung der Bahn zwischen
dem oberen und unteren Grenzwert bleibt.
-
Die Zugspannung liegt bei Zeitungspapier üblicherweise in einem Bereich
zwischen 250 bis 550 Gramm je Zentimeter Bahnbreite, aber der untere Grenzwert kann
beispielsweise bei 90 g/cm liegen Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird
die Zugspannung der Bahn automatisch während des Anklebevorganges und solange, bis
die Anklebestelle die Anlage verlassen hat, auf den unteren Grenzwert verringert,
so daß die Gefahr eineS
Reißens der aneinander geklebten Bahnen
beseitigt ist. Es ist ferner eine Verzögerungseinrichtung vorgesehen, die am Ende
der Verzögerungszeit die Bahnspannung wieder zwischen die beiden vorerwähnten und
für die Ausrichtung erforderlichen Werte bringt. Die Verzögerung soll ausreichend
sein, daß die neue vorbedruckte Bahn mit anderen Bahnen, die gerade bedruckt werden,
zusammengefaßt werden kann und daß sie die Falzapparat- und Schneidvorrichtung erreichen
kann.
-
Beim Ankleben vorbedruckter Bahnen muß darauf geachtet werden, daß
der Vordruck auf der auslaufenden Bahn auf den Vordruck der neuen Bahn ausgerichtet
ist. Zu diesem Zweck wird ein Streifen eines retroreflexiven Bandes an ein Stirnende
der neuen Rolle in richtiger Zuordnung zum Vordruck angebracht. Die Rolle wird später
annähernd auf Bahngeschwindigkeit gebracht, und die Stirnseite der Rolle wird mittels
eines retroreflexiven Abtasters abgetastet. Es wurde festgestellt, daß hierbei ein
starkes Signal ohne Hintergrundstörung erreicht wird und daß hierdurch die Schwierigkeiten
überwunden werden, die sich bei Versuchen ergeben haben, bei denen man eine einfache
Marke mittels eines gewöhnlichen Abtasters abtastete, denn die Stirnseite einer
Papierrolle ist keine exakte Oberfläche, die eine eindeutige Ortung erlaubt.
-
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung naher beschrieben,
in der zeigen Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Rotationsmaschine zum beidseitigen
Bedrucken einer bereits vorbedruckten Bahn; Fig. 2 ein Schaltbild einer elektrischen
Steuerungseinrichtung für die Maschine nach Fig. 1; Fig. 3 eine perspektivische
Ansicht einer vorbedruckten Rolle; Fig. 3a die vorbedruckte Rolle, nachdem diese
für ein automatisches Ankleben vorbereitet ist; Fig. 4 ein Impulsdiagramm zur Erläuterung
der Arbeitsweise der Anklebevorrichtung; Fig. 5 ein Schaltbild der elektrischen
Steuerungseinrichtung für die Anklebevorrichtung; und Fig. 6 eirePrinzipdarstellung
des retroreflexiven Abtasters.
-
Die zu einer Rolle 12 aufgewickelte, vorbedruckte Bahn verläuft über
Rollen 14 und 16 zu einer metallischen Abziehrolle 18, welche nahezu synchron mit
den Druckwerken angetrieben wird. Die Bahn ist zwischen der Rolle 18 und einer Gummirolle
20 eingespannt, um eine exakte Bahnführung zu erzielen. Der Druck kann über läuftzylinder
erhalten werden, die durch ein Kagnetventil 21 gesteuert werden.
-
Die Bahn verläuft weiterhin um die Rollen 22 und 24 in ein erstes
Druckwerk, welches im vorliegenden Fall aus einem Plattenzylinder 26 und einem GegendrucXzylinder
28 besteht.
-
Die Bahn verläuft danach in ein weiteres Druckwerk, welches den Plattenzylinder
30 und den Gegendruckzylinder 32 umfaßt und welches die entgegengesetzte Seite der
Bahn bedruckt.
-
Beim Ausführungsbeispiel handelt es sich bei den Druckwerken um solche
vom Hochdruck-Typ, und der Druck erfolgt in Schwarz-Weiß, während der Vordruck farbig
ist.
-
Die Bahn verläuft weiterhin über die Führungsrollen 34, 36, 38 und
40. Sie kann mit weiteres, an der Stelle 42 zugeführten Bahnen zusammengefaßt werden,
und die mehrlagigen Bahnen laufen über eine Umlenkrolle 44 zu der schegatisch dargestellten
Falz- und Schn'eiavorrichtung 46, wo die Zeitungen fertiggestellt werden. Beim Zeitschriftendruck
kann das Produkt "signierte Druckbogen" genannt werden.
-
Die Druckwerke 26/28 und 30/32 können getriebemäßig verbunden sein
und können gleichförmig mit Druckwerken für zusätzliche Bahnen über eine Hauptantriebswelle
50 angetrieben werden, welche in Fig. 1 nur teilweise dargestellt ist. Diese Antriebswelle
ist mechanisch mit den Druckwerken verbunden und sie treibt ebenfalls die Abziehrolle
18 an, wobei jedoch eine kleine Drehzahlkorrektur vorgesehen ist. Zu diesem Zweck
geht der Antrieb über eine Kette oder einen Steuerriemen 52 zu einer mit gleicher
Drehzahl laufenden Antriebsscheibe eines üblichen Planetengetriebes 54 (auch Differentialgetriebe
genannt), Beim speziellen Ausführungsbeispiel ist eine unmittelbare mechanische
Verbindung der Abtriebswelle 56 des Getriebes 54 mit der Abziehrolle 18 ungeeignet;
vielmehr ist hier ein selbst-synchronisierendes Dreh-Fernübertragungssystem (Typ
Selsyn) vorgesehen mit dem Geber 58, welcher über ein Kabel 60 mit dem Empfängermotor
62 verbunden ist, der wiederum über das Getriebe 64 an die Abziehrolle 18 angeschlossen
ist. ueber ein weiteres Kabel 66, das an das Selsyn-Phasenglied 68 angeschlossen
ist, erfolgt die Stromspeisung des Dreh-Fernübertragungssystems, Bei diesem Teil
der Vorrichtung kann es sich um konventienelle Bauteile handeln. Im Gesamtergebnis
arbeitet dieser Teil so, als wäre die Ausgangswelle 56 des Getriebes 54 in unmittelbarer
Getriebeverbindung mit der Abziehrolle 18,
Ein Fehler in der Ausrichtung
wird durch einen Bahnabtaster 74 und ein Phasenmikrometer 76 erfaßt, welches beim
Ausführungsbeispiel an der Welle des Plattenzylinders 30 angeordnet ist, aber in
gleicher Weise auch auf der Welle eines anderen Zylinders oder an der Hauptantriebswelle
angebracht sein könnte. Das Signal des Abtasters 74 wird über die Leitung 78 zu
einer Rechenschaltung in der Schalttafel 80 geleitet. Beim Abtaster 74, Phasenmikrometer
76 und bei der Rechenschaltung kann es sich um Bauteile handeln, wie diese unter
der Bezeichnung 'fRegistron models C-372, C-350 und R-500" von der Registron Division
der Bobst Champlain, Inc., Roseland, New Jerse, vertrieben werden. Das Signal des
Phasenmikrometers 76 wird über die Leitung 82 zur Rechenschaltung bei 80 leitet,
und das von der Rechenschaltung gelieferte Fehlerkorrektursignal wird über ein Kabel
84 zum Korrekturmotor 70 geführt.
-
Beim Ausführungsbeispiel wird die Ist-Bahnspannung mittels Zugspannungs-Meßwandlern
gemessen. Ein solcher Meßwandler ist schematisch bei 86 gezeigt. Der Meßwandler
86 ist über eine Leitung 88 an die Rechenschaltung in der Schalttafel 80 angeschlossen.
Ein weiterer derartiger Meßwandler ist am anderen Ende der Rolle 22
angeordnet
und über eine Leitung 90 an die Rechen-Schaltung angeschlossen. In der Praxis sind
vorzugsweise vier Meßwandler in Brückenschaltung vorgesehen, wie später noch beschrieben
wird.
-
Fig. 2 zeigt den Abtaster 74 und das Phasenmikrometer 76, die hier
an die Rechenschaltung 92 angesEhlossen sind, welche bei 94 ein Fehlersignal liefert0
Der Korrekturmotor 70 ist im vorliegenden Fall ein Gleichstrommotor, welcher über
gesteuerte Siliziungleichrichter gesteuerfwird, wie in der US-Patentschrift 3 355
640, veröffentlicht am 28. Nov. 1967, näher beschrieben ist.
-
Bei der Rechenschaltung 92 kann es sich umeine der vorerwahnten "Registron
Models C-350r C-372 oder R-500" handeln. Das bei 94 auftretende proportionale Fehlersignal
kann plus oder minus sein. Das Signal wird hier in einer Integrationsschaltung verarbeitet.
Das proportionale Fehlersignal wird bei 96 integriert, und das integrierte Fehlersignal
wird zu einem Summierverstärker 98 geführt. Bei diesem handelt es sich um eine miniaturisierte,
integrierte Schaltung, die vielfach als Funktionsverstärker bezeichnet wird. Ein
Beispiel hierfür ist das Modell 709 der Firma Fairchild Semiconductor
of
Mountain View, California, welche Firma zur Fairchild Camera and Instrument Corporation
gehört.
-
Das proportionale Behlersignal wird über die Leitung 100 zum Summierverstärker
98 geführt, und die Summe von proportionalem und integriertem Fehlersignal erscheint
bei 102. Der Widerstand 104 dient lediglich zur Umwandlung des Spannungssignals
in einen Strom. Der Schalter 106 ist normalerweise geschlossen, und das Signal bei
184 wird zur Steuerung des Korrekturmotores 70 verwendet.
-
Der Anker des Gleichstrommotores 70 wird von einer üblichen 110 Volt-Wechselstromquelle
von meist 60 Hertz gespeist, welche in der oberen rechten Ecke von Fig. 2 gezeigt
ist. Die Speisung erfolgt über den einen oder anderen der gesteuerten Siliziumgleichrichter
108 und 110, so daß nur gleichgerichteter Strom der einen oder der anderen Polarität
zum Motor 70 fließt. Der Motor empfängt nur ein über die andere Halbwelle, welche
Halbwellen entweder positiv oder negativ sind. Zu diesem Zweck ist ein Frequenzverdoppler
oder eine Impulsquelle 112 synchroner, doppelter Frequenz vorgesehen, und die 120-Hertz-Impulsreihe
wird zu UND-Gattern geführt, die von den Transistoren 114 und 118 dargestellt werden.
-
Das Signal des Summierverstärkers 98 wird zu den Transistoren 122
und 124 geführt, von denen einer vom npn-gyp und der andere vom pnp-Typ ist, so
daß der eine einem Signal der einen Polarität und der andere bei einem Signal der
entgegengesetzten Polarität leitet.
-
Der Ausgang des Transistors 122 geht zum Transistor 114 welcher dem
Signal einen digitalen oder EIN-AUS-Charakter gibt, und der Ausgang des Transisto114
geht zu einem Transistor 116, welcher einen Leistungstransistor darstellt. Er speist
einen Transformator T1 welcher an die Steuerelektrode des Siliziumgleichrichters
108 angeschlossen ist.
-
Wenn die Polarität des Ausgangssignales des Summierverstärkers 98
von entgegngesetzter oder negativer Polarität ist, wird vom Transistor 124 ein Ausgang
geliefert, welcher über einen Transistor 126 zu einem Transistor 118 geführt wird,
der als UND-Gatter arbeitet und in seiner Funktion dem Transistor 114 entspricht.
Der Transistor 126 ist in diesem Fall dazwischen geschaltet , um von negativer zu
positiver Polarität überzugehen. Das Signal des Transistors 118 steuert den Leistuhgstransistor
120 aus, welcher über den Transistor T2 die Zuführung der Impulse doppelter Frequenz
vor Quelle 112
zur Steuerelektrode des Siiiziumgleichrichters 110
steuert und damit die Halbwellen-Stromspeisung von der Stromquelle zum Anker des
Servomotors 70 steuert.
-
Der die Leitung 128 ist eine von der Drehzahl abhängige Rückkopplung
vorgesehen. Der Kondensator 129 arbeitet als Bypass- oder Filterkondensator. Folglich
liegt eine Gleichstromrückkopplung vom Motor 70 zum Korrektursignal vor, und der
Grad der Rückkopplung kann durch einen Widerstand 130 variiert werden. Die Rückkopplung
geht vom Anker des Motors 70 aus und hilft, der Steuerung einen linearen Charakter
zu geben.
-
Bei diesetknordnung wird die Impuisreihe doppelter Frequenz zur Steuerelektrode
des einen oder anderen Siliziumgleichrichters geführt,dÜin'it ein Wellenzug von
im wesentlichen vollbreiten, jeweils zweiten und damit gleichsinnig gerichteten
Halbwellen zum Antrieb des Motors 70 geliefert wird. Die Rückkopplung 128 führt
zu einer Motordrehzahl, welche - unabhängig von Drehmomentbelastungen - proportional
zur Größe des Fehlers ist.
-
Der Motor 70 dreht den Käfig oder Kranz des Planetengetriebes 54 in
Fig. 1. Der Motor ist linear und dreht sich nur in einer Richtung0 Er dreht sich
schnell beim Signal "zurück' und langsam in gleicher Richtung be-im Signal "voran".
("Zurück" erfordert eine erhöhte Bahnspannung zur Vergrößerung der Repetitionslänge,
und das Umgekehrte gilt für das Signal "voran"). Die Drehzahl des Motors ist abhängig
von der für die Ausrichtung erforderlichen Zugspannung und ebenfalls von-der Drehzahl
der Presse, wie später noch beschrieben wird0 Der Motor wird über die gesteuerten
Siliziumgleichrichter während jeder zweiten Halbwelle der Wechselstrom-Quelle mit
Impulsen gespeist, und die gegenelektromotorische Kraft des Motors wird mit der
Korrekturspannung bei 102 während jeder zweiten, unter drückten Halbwelle der Wechselstromquelle
verglichen. Auf diese Weise wird der Motor als Kraftquelle verwendet, da er ebenfalls
als ein Generator arbeitet, welcher ein die Ankerdrehzahl repräsentierendes Signal
zurückführt. Wenn die Anker-Rückführung auf der Leitung 128 gleich der Korrekturspannung
am Punkt 102 ist, werden die Siliziumgleichrichter nur mit Impulsen versorgt, wenn
dies für die Aufrechterhaltung der richtigen Drehzahl erforderlich ist.
-
Die erfindungsgemäße Schaltung zur Begrenzung des Verstellbereiches
der Bahnspannung ist in der unteren Hälfte von Fig. 2 gezeigt. Wie bereits erwähnt,
ist die Abziehrolle 18 mit Zugspannungsmessern oder Zugspannungswandlern 86 versehene
Bei den hier speziell verwendeten Wandlern handelt es sich um Rollenauflager, die
von der Firma Kidder Press Co., Inc., of Dover, New Hampshire, hergestellt werden0
Die Auflager sind an einem starren Rahmen befestigt, und jedes an den Enden der
Rolle vorgesehene Auflager umfaßt zwei Zugspannungsmesser, von denen einer quf Druck
und der andere auf Zug anspricht, und diese vier Zugspannungsmesser sind in einer
Widerstandsbrücke 86 geschaltet, wie links unten in Fig. 2 gezeigt isto Die Abziehrolle
18 ist schematisch oberhalb der Brücke 86 gezeigt.
-
Beim Ausführungsbeispiel läuft der Motor 70 vorzugsweise nur in einer
Richtung, aber in elektrischer Hinsicht ist das System gleich einem zweisinnig gerichteten
System, da die elektrische Speisung in der einen oder der anderen Richtung erfolgt,
und wenn die Speisung in umgekehrter Richtung erfolgt, führt dies zu einem raschen
Langsamerwerden des Motors, wenn dieser von einer hoheren zu einer niedrigeren Drehzahl
übergeht. In anderen Worten ausgedrückt, ist der Stromfluß zweisinnig gerichtet,
und in
Perioden, in denen der Motor langsamer wird, arbeitet er
als Generator, welcher Strom an das Netz liefert.
-
Aber dies erfolgt über den anderen der beiden Siliziumgleichrichter
108 und 110. (Dies ist nicht die drehzahlabhängige Rückkopplung über die Leitung
128, welche in den dazwischen liegenden Halbwellen erfolgt).
-
Die Brücke 86 wird von einer 110 Volt-Wechselstromquelle 132 versorgt,
deren Spannung durch einen Transformator 134, dessen Sekundärspule eineMittelanzapfung
besitzt, auf 6 Volt herunter transformiert wird0 Der Ausgang der Brücke 26 ist eine
Funktion der Bahnzugspannung und er liefert ein Signal an zwei Leitungen, welche
zu zwei Summierwiderständen 136 führen. Mittels eines Potentiometers 138 lann eine
Nulljustierung vorgenommen werden,-um das Gewicht der Abziehrolle 18 und Toleranzfehler
in den Bauteilen zu kompensieren. Der Abgriff des Potentiometers 138 führt über
einen Summierwiderstand 139o Diese Signale werden bei 140 kombiniert und zu einem
Summierverstärker 142 geführt, bei dem es sich wieder um einen "Fairchild Typ 709"-Funktionsverstärker
handeln kann.
-
Dieser ist über einen Widerstand 144 als rückgekoppelter Verstärker
geschaltet.
-
Da die zu bedruckende Bahn verschiedene Breiten besitzen kann, zOBo
37s5 cm, 75 cm, 112,5 cm oder 150 cm, ändert sich die Gesamtzugspannung jeweils
proportional zur Breite, und dies wird durch einen Schalter 146 berücksichtigt,
welcher äe nach der Bandbreite den einen oder anderen von vier verschiedenen Widerständen
148 auswählt, wobei der kleinere Widerstand einer kleineren Bahnbreite entspricht.
Diese Widerstände können justierbar sein, aber nachdem man eine Vorjustierung vorgenommen
hat, läßt man diese unverändert während des normalen BebSebs.
-
Die Widerstände 148 liegen im Rückkopplungskreis, und im Zusammenwirken
mit dem Widerstand 144 wählen sie einen geeigneten Verstärkungsfaktor für den Verstärker
je nach der Bahnbreite aus. Der Ausgang bei 150 ist eine Wechselspannung, die proportional
der in g/cm gemessenen Zugspannung der Bahn ist.
-
Dieses Wechselspnnnungssignal wird in einem Demodulator 152 in ein
Gleichstromsignal umgewandelt. Der Kondensator 154 stellt in Verbindung mit dem
Widerstand 156 ein Filter dar. Das Gleichstromsignal speist über einen Widerstand
160 ein Amperemeter 158, und dieses Amperemeter besitzt vorzugsweise eine Skala
für die Bahnzugspannung, welche in g/cm Bahnbreite geeicht ist.
-
Dies hat in der Praxis einen besonderen Vorteil, da die Bedienungsperson
ablesen kann, welcher Zugspannung die Bahn für die Einhaltung der Ausrichtung ausgesetzt
ist, und wenn die Zugspannung durchweg hoch bleibt, z.B.
-
55Og/cm Bahnbreite, kann die Bedienungsperson veranlassen, daß der
Plattenzylinder "rasiert"wird, um seinen Durchmesser etwas zu verringern, so daß
die normale Bahnzugspannung auf einen geeigneteren Wert von beispielsweise 275 g/cm
Bahnbreite herabgesetzt wird. Wenn die Bahn mit einer hohen Zugspannung läuft, so
steht nur ein geringer Bereich für eine "voran" Korrektur zur Verfügung, und eine
solche Korrektur wurde länger dauern als bei einer mit geringerer Zugspannung laufenden
Bahn.
-
Beim Anlaufen der Rot~ationsmaschine würde dadurch ein größerer Ausschuß
anfallen.
-
Aus diesem Grunde besitzt das Amperemeter vorzugsweise eine zweite,
zur ersten parallelen Skala, welche, z.B.
-
in Mikron, angibt, um wieviel der Plattenzylinder "rasiert" werden
muß, um ein optimales Zugspannungsniveau zu erreichen (von. z.B. von 275 g/cm Bahnbreite
bei Zeituagspapier). Wenn die Bahn ständig mit niedriger Zugspannung läuft, z.B.
90 g/cm Bahnbreite, sollte der Plattenzylinder gepackt oder "gefüttert" werden,
um seinen effektiven Durchmesser zu vergrößern, damit das beispielsweise vorerwahute
Niveau der Bahnzugspannung erreicht wird.
-
Der untere Grenzwert für die Zugspannung wird mittels eines Potentiometers
162 und der obere Grenzwert mittels eines Potentiometes 164 eingestellt. Durch den
Spannungsabfall an den Widerständen 168 liegt bei 166 eine 12 Volt-Quelle vor, und
die Kombination von Widerstand 168 und Potentiometer 162 bzw. 164 stellt einen Spannungsteiler
dar.
-
Ein Funktionsverstärker 170 (z.B. Fairchild Typ 709) vergleicht die
Spannung bei 172, (welche der untern Grenzwertzugspannung der 38bn entspricht),
mit der Spannung bei 174, welche der Ist-Zugspannung der Bahn proportional ist.
Wenn die Spannung bei 174 größer als bei 172 ist, liefert der Verstärker 170 bei
176 eine negative Ausgangsspannung, in der Regel von minus 12 Volt. Die Spannung
an der Diode 178 bei 180 ist bei minus 0,6 Volt geerdet, was die Schalt- oder Kippspannung
der Siliziumdiode 178 darstellt.
-
Wenn jedoch die Spannung bei 174 kleiner als die Spannung bei 172
ist, (weil die Bahnzugspannung kLeiner als der untere Grenzwert ist), liefert der
Verstärker 170 bei 176 eine positive Spannung, welche der Differenz zwischen den
beiden Eingangsspannungen proportional ist0 Die Spannung am Punkt 180 ist dann positiv
und gelangt über die Leitung 182 und den Summierwiderstand 183 zum
Punkt
184, wo sie mit der Fehlerspannung kombiniert wird.
-
Durch diese positive Spannung wird der Motor 70 langsamer angetrieben,
damit die Bahnzugspannung über den unteren Grenzwert erhöht wird0 Der Widerstand
186 stellt einen hroppelwiderstand dar, welcher den Verstärkungsfaktor des Verstärkers
170 verringert, so daß der Ausgang bei 176 proportional zur Differenz zwischen den
Eingängen ist0 Dies ist derart verwirklicht, daß der Kopplungseffekt nicht zu abrupt
ist und daß keine unstabilen Bedingungen eingebracht werden.
-
Bei dem dem oberen Grenzwert zugeordneten Teil der Schaltung ist der
Verstärker 188 wrderum ein Funktionsverstärker (z0B. Fairchild Typ 709). Das bei
190 herrschende Potential repräsentiert den oberen Grenzwert für die Zugspannung,
z,B, 700 g/cm. Wenn die bei 174 vorliegende, der Ist-Zugspannung entsprechende Spannung
niedriger als die bei 190 ist, ist der Verstärkerausgang bei 192 positiv und stellt
normalerweise die Sättigungsspannung des Verstärkers dar, z.B. plus 12 Volt. Die
Spannung am Punkt 194 ist jedoch an plus 0,6 Volt angeschlossen, was die Schaltspannung
der Siliziumdiode 196 darstellt.
-
Wenn die Spannung bei 174, welche der Ist-Zugspannung der Bahn entspricht,
die Grenzwertspannung bei 190 übersteigt, wird der Ausgang 192 des Verstärkers negativ,
wodurch bei 194 eine negative Spannung auftritt und über den Summierwiderstand 183
eine negative Spannung zum Punkt 184 geführt wird. Diese negative Spannung ist geeignet
gerichtet, um den Motor 70 langsamer werden zu lassen und um hierdurch die Bahnzugspannung
auf ein Niveau herabzubringen, welches annahernd gleich der oberen Grenzwertzugspannung
ist, wie diese bei 190 eingestellt ist0 Die beiden Widerstände 198 verhindern, daß
ein zu starker Strom durch die Dioden 178 und 196 fließt, wenn die Bahnzugspannung
angemessen zwischen dem oberen und unteren Grenzwert liegt. Die beiden Widerstände
200 trennen die beiden an den Widerstand 183 gelieferten Ausgänge, i unmöglich der
obere und untere Grenzwert gleichzeitig vorliegen können0 Wenn die Bahnzugspannung
zwischen den gewünschten Grenzen liegt, ist die Spannung am Punkt 180 minus 0,6
Volt und die Spannung am Punkt 194 plus 0,6 Volt. Da die Widerstande 200 gleichen
Wert besitzen, ist der Ausgang an den Widerstand 183 null. Die Grenzwerte für die
Zugspannung und die in der unteren Hälfte von Fig. 2 beschriebene Schaltung haben
folglich keinen Einfluß auf die normale
Steuerung der Ausrichtung
durch den Motor 70, solange eben die Zugspannung zwischen den korden Grenzwerten
liegt. Die Zugspannung wird zwischen diesen Grenzwerten durch die Schaltung in der
oberen Hälfte von Fig0 2 frei in einem solchen Maße variiert, wie für die Ausrichtung
erforderlich, ohne daß die Schaltung der unteren Hälfte von Fig. 2 dabei eingreift.
-
Anhand Fig. 1 wurde bereits erläutert, daß der Antrieb der Abziehrolle
18 im wesentlichen von der Hauptantriebswelle 50 aus erfolgt und daß der Motor 70
nur eine kleine Korrektur einbringt. Die Größe dieser Korrektur wird vorzugsweise
in ein Verhältnis gesetzt zur Bahngeschwindigkeit.
-
Wenn beispielsweise die Bahngeschwindigkeit von 150 m/min.
-
auf 300 mXminO verdoppelt wird, so sollte auch der Drehzahlbereich
des Motors 70 verdoppelt werden, um das Verhältnis aufrechtzuerhalten. In der untereechten
Ecke von Fig, 2 ist eine hierfür geeignete Schaltung dargestellt.
-
Ein Tachometer 202 wird von der Haupt antriebswelle angetrieben. Der
Ausgang des Tachometers 202, (Volt je 100 m/min.
-
Bahngeschwindigkeit) wird an einen Funktionsverstärker 204 geliefert
(zog. Fairchild Typ 709), Die Zuführung erfolgt über einen Widerstand 206, und an
den Ausgang ist eine Lampe 208 angeschlossen, welche zwei Eadhiumsulfid-Foto.Widerstände
210
und 212 anregt. Diese weiden Widerstände sind derart relativ zur Lampe 208 positioniert,
daß ihre Widerstandswerte in Ohm eine logarithmische Funktion der Lampenspannung
darstellen.
-
Von einer Minus-12-Volt-Quelle führt über einetWiderstand 210 und
eine Leitung 214 eiieiterer Eingang zum Fugktionsverstärker 204o Eine Differenz
zwischen den beiden ngängen des Verstärkers 204, der einen hohen Verstärkungsfaktor
besitzt, wird verstärkt. Die Erregung der Lampe 208 ist logarithmisch gewählt, damit
eine lineare Beziehung zwischen Fotowiderstand 210 und Tachometerspannung hergestellt
ist. Die beiden Fotowiderstände 210 und 212 sind beispielsweise innerhalb eines
Toleranzbereiches von 5 einander gleich, und folglich bleibt der Widerstand 212
innerhalb der 5 % gleich dem Widerstandes 210 über den gesamten Geschwindigkeitsbereich
der Bahn, welcher vom Tachometer 202 erfaßt wird.
-
Die in dem gestrichelten Rechteck 216 gezeigte Anordnung aus Lampe
und Fotowiderständen ist handelsüblich und wird von der Firma National Semiconductor,
Inc. of Montreal, Canada, als Modell Nro 1033-2 vertrieben0
Wenn
die Druckmaschine gerade eingeschaltet ist und mit geringer Geschwindigkeit arbeitet,
ist der Widerstand 212 sehr groß gegenüber dem Widerstand 131. Wenn die Geschwindigkeit
der Druckmaschine ansteigt, nimmt der Widerstandswert von 212 ab, so daß eine kleinere
Rückkopplungsspannung vom Anker des Motors 70 an der Stelle 218 auftritt. Der Widerstand
130 ist viel größer als der Widerstand 131. Die Spannung bei 218 wird über den Widerstand
130 der Spannung am Punkt 184 hinzuaddiert, und die sich aus der Eorrekturspannung
ergebende Spannungsdifferenz steuert den einen oder anderen Siliziumgleichrichter
aus. Wenn die Geschwindigkeit der Druckmaschine ansteigt, kann der Motor 70 bei
gleicher Rückkopplungsspannung am Punkt 184 schneller laufen. Der Fotowiderstand
212 und der Widerstand 131 stellen bei 218 einen Spannungsteiler dar, welcher annähernd
linear für alle oberhalb der sehr niedrigen Anfangsgeschwindigkeit der Druckmaschine
liegenden Geschwindigkeiten ist.
-
Bei dem noch zu beschreibenden automatischen Rollenwechsel erbringt
der Anklebevorgang eine abrupte Änderung durch den Ausrichtvorgang, weshalb eine
zusätzliche Feinabstiinmung vorgesehen werden kann, um ein Ansprechen auf eine solche
Änderung zu beschleunigen. Für diesen Zweck sind ein Funktionsverstärker 220 (z.B.
Fairchild zp 709) und ein Integrator 222 zusätzlich vorgesehen, aber die Verwendung
dieser
Teile stellt nur eine optimale Verfeinerung dar, die nicht unbedingt erforderlich
ist. Diese vorerwähnten Schaltungsteile liefern am Punkt 224 ein Signal, welches
proportional der Anderungsgeschwindigkeit beim Fehler signal ist. Dieses Signal
tritt deshalb bei 224 auf, weil der Ausgang des Verstärkers 220 an den Eingang des
Integrators 222 geführt wird und weil dessen Ausgang über eine Leitung 228 zum Verstärker
220 zurückgeführt wird0 Folglich bewirkt eine rasche Fehleränderung, die beim Rollenwechsel
auftritt, eine höhere Eingangsspannung auf der Leitung 226 zum Summierverstärker
98.
-
Anfangs wird das Fehlersignal bei 94 unmittelbar über den Verstärker
220 geführt und erscheint auf der Leitung 226 als ein Eingang zum Summierverstärker
98. Kurze Zeit später zieht sich der Ausgang des Integrators 222 vom Fehlersignal
am Eingang des Verstärkers 220 abO Etwas später ist der Ausgang des Integrators
222 gleich der Spannung am Eingang des Verstärkers 220, so daß also am Punkt 224
der Ausgang NULL vorliegt. Die Zeitkonstante des Integrators 222 kann derart eingestellt
werden, daß die vorerwähnte ungewöhnlich große Korrektur für eine kurze Zeitdauer
vorliegt, damit der Ausrichtfehler beim Rollenwechsel rascher korrigiert wird und
damit der Ausgang des Hauptintegrators 96 nicht exses81v weit aus seinem Normalzustand
herausgetrieben werden muß* Die Spannun auf der Leitung 228 zieht sich
von
der Spannung auf der Leitung 94 ab und kann nie mehr als eine Neutralisation der
Spannung am Eingang des Verstärkers 220 bewirken, weshalb der Effekt der zusätzlichen
Bauteile 220 und 222 nach kurzer Zeit verschwindet. Beim nachfolgenden normalen
Betrieb werden nur der Integrator 96 und der Funktionsverstärker 98 verwendet.
-
Das Anfügen einer neuen Papierrolle an eine auslaufende Papierrolle
kann bei stillgesetzter Maschine von Hand durchgeführt werden, aber vorzugsweise
wird dieses Anfügen automatisch bei voller Bahngeschwindigkeit durchgeführt.
-
Zu diesem Zweck ist die Papierrolle 12 (vergl. Fig. 1) auf einem geeigneten,
zweiarmigen Wendeständer 232 (verglO Fig. 5) gelagert, wobei die Rolle 12'als auslaufende
Rolle und die Rolle 230 als neue Rolle dargestellt sind0 Derartige Wende ständer
sind bekannt und bedürfen keiner besonderen Beschreibung. Viele haben statt zweier
Arme drei Arme, die in Abständen von 120 angeordnet sind. Ein zweiarmiger Wendestander
ist beispielsweise in der US-Patentschrift 3 195 827, veröffentlicht am 200 Juli
1965, beschrieben0 Beim Aneinanderfügen der beiden Rollen bzwO beiden Bahnen muß
eine Zeilenausrichtung entsprechend deren Aufdruck vorgenommen werden, wozu die
neue Papierrolle vorbereitet werden muß.
-
Fig. 3 zeigt eine neue Rolle 230 die einen Positionspfeil 236 besitzt,
welcher durch eine Linie 238 verlängert ist, welche zur Positionierung bei bestimmten
Wende ständern dient. Eine Ausrichtmarkierung ist vor der Linie 238 bei 240 gezeigt.
Das Bahnende 242 ist V-Sprmig geschnitten und trägt einen Klebestreifen 244. Ein
Band 246 dient als Angriff sfläche für einen Riemenantrieb, durch den die neue Rolle
auf eine Umfangsgeschwindigkeit gleich der Bahngeschwindigkeit gebracht wird, bevor
das Ankleben durchgeführt wird0 Ein flexibles, stählernes Markierungsmaß 248 ist,
von der Linie 240 ausgehend, um die Rolle gebogen und entspricht einer bestimmten
Anzahl von Wiederholungslängen beim vorbedruckten Material, z0B. drei Wiederholungslängen,
und erreicht so die Marke 250 in Figo 3a. Ein Streifen aus einem Reflexionsband
ist, wie bei 252 gezeigt, an einem Stirnende der Rolle angebrachte Es handelt sich
hier vorzugsweise um handelsübliches, retroreflexives Band, wie dieses beispielsweise
von der Firma Minnesota Mining and Manufacturing, Inc. of St. Paul, Minnesota, unter
der Bezeichnung "Scotch Light Reflective Sheeting Nr. 3270" vertrieben wird, welches
eine Kleberückseite besitzt und durch Druck angeklebt werden kann. Auf das äußere
Ende der Rolle wird, wie bei 254 angedeutet, Klebstoff aufgetragen, aber das Band
246 wird im Hinblick auf den Riemenantrieb frei gelassen.
-
Wie in Fig0 5 gezeigt ist, wird die Stirnseite der Rolle 230 durch
einen retroreflexiven Abtaster 256 abgetastet, welcher auf einen Vorbeigang des
retroreflexiven Streifens 252 anspricht. Die sich ergebenden Impulse werden an ein
UND-Gatter 258 gegeben.
-
Zur gleichen Zeit wird der Vordruck auf der auslaufenden Bahn 260
über einen Bahnabtaster 262 abgetastet. Die Bahn 260 berührt normalerweise die neue
Rolle 230 nicht, kann aber im Augenblick des Aneinanderfügens beispielsweise durch
eine Bürste 264 gegen diese neue Rolle gedrückt werden. Die Bürste 264 bildet einen
Teil der Rollenwechsel-Vorrichtung, die ferner ein Messer 266 umfaßt, welches nach
erfolgtem Anschluß der neuen Rolle an die ablaufende Bahn betätigt wird. (In Fig0
5 ist die Drehrichtung entgegengesetzt zu der Drehrichtung in den Fig. 3 und 3a).
Das Markierungsmaß 248 (Fig. 3) sorgt für eine Verzögerung bei der Bewegung der
Bürste 264.
-
Das Signal des Bahnabtasters 262 besteht aus einer Reihe von Impulsen,
die für jede Ausrichtungsmarke oder Wiederholungslänge auftreten, wie im oberen
Teil von Fig. 4 gezeigt ist. Die Impulse des Rollenabtasters 256 liegen viel weiter
auseinander, wie im unteren Teil von Fig. 4 dargestellt ist. Da die Anzahl der Wiederholungslängen
auf dem Rollenumfang normalerweise größer als die Anzahl der
Rollenumdrehungen
ist, tritt eine Ausrichtung der vorbedruckten Bahnen intervallweise dann auf, wenn
die Impulse, vergleiche die Impulse 268 und 270 in Fig. 4, zusammenfallen.
-
Die retroreflexive Baugruppe ist schematisch in Fig. 6 dargestellt.
Von einer Lichtquelle 272 fällt das Licht durch einen halb versilberten Spiegel
274 zu einem Linsensystem 276, welches das Licht gegen die Stirnseite 278 der neuen
Rolle 230 richtet Die Reflexion vom retroreflexivem Streifen 252 fällt durch das
Linsensystem 276 auf den halb versilberten Spiegel 274 zurück und erregt eine Fotozelle
2O. Der retroreflexive Streifen wirft das Licht nur senkrecht zur Stirnseite der
Rolle zurück. Durch diese Anordnung wird ein starkes Signal ohne Hintergrundstörungen
erreicht trotz der etwas unregelmäßigen Gestalt des Rollenstirnendes und trotz gewisser
Abstandsschwankungen zwischen Abtaster und Rollenstirnseite.
-
Die Breite des retroreflexiven Streifens 252 kann als ein Noleranzmaß
beim Rollenwechsel ausgenutzt werden. Wenn die Toleranz beim Rollenwechsel plus
oder minus 2,5 cm ist, erhält der Streifen 252 eine Länge von 5 cm in UmSangsrichtung.
-
Wenn die Bedienungsperson sieht, daß die auslaufende Rolle 12 klein
wird, und wenn die neue Rolle für den Anklebevorgang bereits vorbereitet ist, drückt
er einen "Start"-Enopf (nicht gezeigt) der Rollenwechselvorrichtung. In bestimmten
Fällen wird hierdurch eine Schwenkung des Wende ständers bewirkt, durch welche die
neue Rolle in eine Anschlußstellung gebracht wird, wobei die Beschleunigung der
Rolle durch den Riemenantrieb automatisch miterfolgt. In anderen Fällen wird die
Schwenkung des Ständers getrennt gesteuert und wird durch den "Start"-Knopf nur
der Riemenantrieb für die Beschleunigung der neuen Rolle auf Bahngeschwindigkeit
ausgelöst, In beiden Fällen drückt die Bedienungsperson, sobald die auslaufende
Rolle fast abgelaufen ist, einen "Anklebe"-Knopf 281, wodurch der Ausgangszustand
der Flip-Flop-Schaltung oder des bistabilen Elementes 282 auf ein hohes Niveau gebracht
wird und ein Ausgang über die Leitung 284 zu dem UND-Gatter 258 geführt wird0 Die
Flip-Flop-Schaltung 282 arbeitet als Halterelais für den Knopf 281, so daß dieser
nicht niedergedrückt gehalten werden mußO Die Impulse des Bahnabtasters 262 werden
in einer Verzögerungsschaltung 286 verzögert, um eine Lagekompensation zu erreichen,
da sich der Abtaster 262 nicht an der Ankleben stelle befindet. Die Verzögerungsschaltung
286 umfaßt ein 10-Umdrehungs-Potentiometer 288 zur Feineinstellung der
Verzögerungszeit.
Das Tachometer 202, (welches dem Uachometer 202 in Fig. 2 entspricht) stellt die
Verzögerung im Kreis 286 automatisch ein, da die Verzögerung in einer Beziehung
zur Bahngeschwindigkeit stehen muß, d.h. die Kommen sation für die Bahngeschwindigkeit
soll eine Bahnlänge statt einer Verzögerungszeit repräsentieren.
-
Sobald die Impulse gleichzeitig auftreten, vergleiche die Impulse
268, 270 in Fig0 4, gibt das UND-Gatter 258 über die Leitung 292 ein Signal, welches
einen monostabilen Multivibrator 294 mit einem Zeitfaktor von beispielsweise 0,1
Sekunde betätigt, welcher seinerseits ein Relais 296 erregt, durch welches die Bürste
264 betätigt wird.
-
Das Signal des Multivibrators 294 wird über eine Leitung 298 zu einem
weiteren Verzögerungskreis 300 geführt. Dieser Verzögerungskreis ist ebenfalls hinsichtlich
der Bahngeschwindigkeit kompensiert, wie durch die Verbindung 302 zum Tachometer
202 angezeigt ist. Die Verzögerung des Kreises 300 ist viel größer und überdeckt
die Bahnlänge über den gesamten Weg von der Andrückbürste 264 bis zum Falzapparat.
Diese Verzögerung ist stark variabel, zeB zwischen 3 bis 8 sek., entsprechend der
jeweiligen Auslegung der Druckmaschine und dem Abstand des Falzapparates von der
Anklebestelle. Die Verzögerung kaanin einem Regelwiderstand
304
eingestellt werden, der jedoch nicht mehr verstellt wird, wenn er einmal für eine
spezielle Druckmaschine eingestellt worden ist0 Während der vom Kreis 300 gelieferten
Verzögerung ist das Relais 306 erregt - und kurz auf Fig. 2 zurückkommend -dies
bedeutet ein Öffnen des Schalters 106, welcher dem Relaiskontakt 106 in Fig. 5 entspricht.
Ein Öffnen des Schalters bzw. der Kontakte 106 würde zu einem Abstoppen des Motores
70 führen, aber wegen der in der unteren Hälfte von Fig. 2 gezeigten Grenzwert-Schaltung
fällt der Motor nur auf eine Drehzahl ab, welche dem unteren Grenzwert für die Bahnzugspannung
entspricht. Der Motor läuft bei dieser Drehzahl weiter, wodurch die Bahnzugspannung
auf dem gewünschten Minium von beispielsweise 90 g/cm gehalten wird und wodurch
die neu hergestellte Klebevorrichtung gegen ein Reißen geschützt ist.
-
Dies erfordert ein rasches Langsamerwerden, da der Motor normalerweise
eine Zugspannung von etwa 250 g/cm erzeugen würde; die Rückkopplung der umgekehrten
Impulse der Versorgungsspannung durch den umgekehrten Sili ziumgleichrichter unterstützt
das gewünschte rasche Langsamerwerden des Motors.
-
Das Messer 266 (Fig. 5) wird etwas später als die Bürste 264 betätigt,
damit sichergestellt ist, daß die mit Klebestoff versehene Fläche bereits gegen
die auslaufende Bahn gepreßt worden ist, bevor das Schwanzende der auslaufenden
Bahn abgeschnitten wird0 Diese verzögerte Betätigung des Messers ist auch bei den
bereits bekannten Vorrichtungen zum Rollenwechsel vorgesehen.
-
Die verringerte Bahnzugspannung zum Schutz der Klebeverbindung wird
bis zum Ablauf der Verzögerung des Kreises 300 aufrechterhalten. Zur Rückstellung
der Schaltung nach Fig0 5, speziell des Flip-Flop 282, betätigt ein Ausgangsimpuls
des Multivibrators 294 nicht nur das Relais 296, sondern der Multivibrator 294 sendet
ebenfalls über die Leitung 308 ein Signal an den Rückstelleingang der Flip-Flop-Schaltung
282.
-
Die durch die Rechtecke 286 und 300 angedeuteten Verzögerungskreise
sind an sich bekannt und bedürfen keiner besonderen Beschreibung.
-
Die durch den Rollenwechsel bewirkte Abweichung von der Ausrichtung
ist rasch behoben, z.B. nach fünfzig Repetitionslängen, was bei der Zeitungsherstellung
annehmbar ist und es nicht erforderlich macht, die entsprechenden Zeitungen auBzuschgeiden.
Berner kann die Einstellung am Potentiometer
288 derart vorgenommen
werden, daß beispielsweise 2;5 cm Ausricht-Abweichung zugelassen wird, die durch
den plötzlichen Abfall der Bahnspannung beim Rollenwechsel, bedingt durch ein Öffnen
der Kontakte 106, verursacht wird.
-
Die Bedienungsperson nimmt anschließend die ausgelaufene Rolle mit
dem abgeschnittenen Schwanzende vom Wende ständer ab. Eine neue Rolle wird aufgebracht
und in der anhand der Figo 3 und 3a beschriebenen Weise vorbereitet0 Sie wird in
eine Anklebe-Stellung gebracht0 Die Bedienungsperson schaltet dann den Beschleunigungsantrieb
für die neue Rolle an, was auch automatisch mit einem Schwenken des Wendeständers
erfolgen kann, und im weiteren Verlauf drückt die Bedienung person den "Anklebe"-Ilnopf,
um den Anklebe-Arbeitszyklus einzuleiten. Die tatsächliche Anklebung findet automatisch
statt, sobald die Aufdrucke auf den Bahnen aufeinander ausgerichtet sind. Die Wendearme
nach Figo 5 bedürfen keiner Wartung, und bei bestehenden Vorrichtungen können diese
ohne Störung gedreht werden. Bdi vielen Wendeständern sind drei Arme statt der hier
gezeigten zwei Arme vorgesehen.
-
Die beschriebene Vorrichtung steuert die Ausrichtung einer vollständig
oder teilweise vorbedruckten Bahn an eine Druckmaschine oder einen Falzapparat oder
an irgendeine andere, mit hoher Geschwindigkeit laufende Maschine, in die eine
Bahn
eingespeist wird, indem sie cie Zuführung der Bahn durch einen Satz von Gummi-Stahl-Abziehrollen
steuert0 Die Einrichtung kann bei Hochdruck, Offsetdruck oder Kupfertiefdruck verwendet
werden und sie ist unabhängig von der Art des Wende ständers oder dem Zugspannungssystem
der jeweiligen Druckmaschine. Der verwendete Vordruck kann auf einer Maschine hergestellt
und dann in eine Maschine vom gleichen oder einem anderen Typ eingegeben werden.
Beispielsweise kann ein nach dem Hochdruckverfahren hergestellter Vordruck in eine
Hochdruck-Maschine eingegeben werden, um die Paginierung durchzuführen oder um die
Hausfarbe der Zeitung einzuführen; oder alternativ können Qualitäts-Bahnrollen,
die nach dem Offset-, Kupfertiefdruck- oder Zeitschriften-Eochdruck-Verfahren farbig
vorbedruckt worden sind, in Hochdruck-Zeitungsdruckmaschinen oder in anderen Maschinen,
denen eine Bahn zugeführt wird, eingesetzt werden.
-
Verschiedene weitere Kombinationen sind möglich. Die Bahnzugspannung
kann auch in anderer Weise als durch eine Abziehrolle erzeugt werden, jedoch wird
diese Arbeitsweise bevorzugt.
-
Die Verwendung eines Korrektursignales, bei welchem-ein proportionales
Fehlersignal und ein integriertes Fehlersignal, (erzeugt durch die Bauteile 96 und
98 in Fig. 2), kombiniert sind, besitzt eine Reihe von Vorteilen. Das
integrierte
Signal ist verhältnismäßig groß und erlaubt die Verwendung einer niedrigen Verstärkung
und damit eines stabilen Systems. Das proportionale Fehlersignal nimmt mit der Korrektur
ab und ist darauf gerichtet, ein Anwachsen des integrierten Signales zu verlangsamen;
aber die Signalabnahme wird verlangsamt, wodurch die Vermeidung einer Instabilität
unterstützt wird. Das integrierte Signal spricht allein nicht auf eine plötzliche
Änderung an, wohl aber das proportionale Fehlersignal. Wegen des integrierten Signales
wird das Fehlersignal auf NUlL hingetrieben, da die Integration solange erfolgt,
wie ein Fehlersignal vorliegt0 Der Integralteil entspricht einem Verstärkerkreis
mit hoher Verstärkung für Fehler, die nur allmählich auftreten. Er unterstützt die
Behebung eines kumulativen Fehlers, und beim Arbeiten mit einer vorbedruckten Bahn
stellt eine Änderung der Repetitionslänge einen kumulativen Fehler dar. Wegen der
Schwierigkeit, einen mechanischen Antrieb bei der Mannigfaltigkeit von Druckmaschinenvorzusehen,
ist ein Dreh-Fernübertragungssystem (I!yp Selsyn) zwischen dem Getriebe und der
Abziehrolle vorgesehen, wodurch eine Flexibilität bei der Installation solcher Anlagen
erreicht ist0