DE1918310U - Beflocktes geflecht. - Google Patents

Description

RA. ί 38 01H 7.3.65 FARBENFABRIKEN BAYER AG

LEVERKUSEN-Bayerwerk 16. März 1965 PATENT-ABTEILUNG Reu/BZ Befloektes Geflecht

Die Befleckung ist als spezielle Oberflächenveredlung τοη ganz besonderem Interesse für Textil- und Kunststoffinduetrie. Bei dieser Technik werden Faserstaub, Teilchen unterschiedlicher Länge und Stärke oder Faserabschnitte bestimmter Länge und Stärke aus Natur- und Chemiefaserstoffen durch einen Kleber flächig oder als Dessin auf gewebte oder nichtgewebte Textillen und Kunststoffolien, aber auch auf Leder, Kautschuk, Holz, Papier, Glas oder Metall fixiert. Bei dem Grundmaterial muß es sieh nicht immer um Bahnen handeln, auch Formteile, wie Hutstumpen, Gummihandschuhe, Spielzeug, ja sogar Fäden lassen sich beflocken.

Bedingung . für eine einwandfreie Befleckung ist, daß der Untergrund absolut glatt ist. Ganz besonders bei Ganzflächenbeflockungen müssen noppige, unebene oder faserige Oberflächen gut geglättet und von losen Fasern befreit werden, was durch Beschichten der zu beflockenden Seite na oh üblichen Methoden geschehen kann· Sie erforderliche Ebenheit des Flockgruades kann aber auch durch Kaschieren der Flockseite mit glattem Material erreicht werden.« Beide vorgenannten

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Möglichkeiten - nämlich Beschichten und Kaschieren - verursachen jedoch die nachteilige Eigenschaft beim Grundmaterial, daß dieses geschlossen wird und nicht mehr porös ist. Grundmaterialien, welche von Haus aus eine glatte Oberflächenstruktur aufweisen, wie z.B. Papier, Folien aller Art, Leder, Holz, Glas, Metall, besitzen fast ausnahmslos im wahrsten Sinne des Wortes ein geschlossenes Warenbild und lassen deshalb kein (bzw. kaum) Licht, Luft usw. durch.

Gegenstand der Neuerung sind beflockte Geflechte, die aus glatten bzw. glattgemachten Garnen, welche aus nativen Fasern gesponnen werden, oder synthetischen monofilen Drähten mit runden oder anderen Quersohnittsformen oder aus multifilen Fäden hergestellt werden. Der besondere Vorteil dabei ist, daß solohe Geflechte je nach Flechtdichte auch nach der Beflockung - selbst wenn beide Seiten beflookt werden - gut luftdurchlässig, d.h. porös bleiben.

Die Flechtdichte steht im Zusammenhang mit dem zum Einsatz kommenden Drahtdurchmesser bzw. des Faden- oder Garndurchmessers j diese wiederum mit dem gewünschten Grad der Porosität. Hit zunehmendem Draht-, Faden- bzw. Garndurchmesser und größerer Flechtdichte werden die Geflechte fester, steifer und schwerer.·

Neben der Befleckung von Gefleohtbahnen besteht auch die Möglichkeit aus den oben näher bezeichneten Geflechten konfektio-

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nierte Artikel zu "beflocken. Für die Beflockung sind, auch Rund- und Schlauchgeflechte geeignet.

AIa Rohstoff für die synthetischen monofilen Drähte bzw. die synthetischen multifilen Fäden sowie die synthetischen Garne können die verschiedensten Kunststoffe eingesetzt werden. Besonders eignen sich alle linearen synthetischen Hochpolymeren, wie Polyamide, Additionspolymerisate, Polyester, Polyvinyl» Chlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril sowie Polyolefine,

Es ist ratsam, die synthetischen Geflechte im Interesse der Formstabilität vor dem Beflocken in bekannter Weise zu fixieren.

Je nach Bindung und Flechtdichte des Geflechtes ergeben sich besonders beim Einsatz gleichlangen Flockmaterials interessante, regelmäßige Oberflächenstrukturen.

Der Binderauftrag erfolgt bei diesen Geflechten - wie üblicherweise bei Formteilen angewandt - vorteilhaft durch Besprühen mit einem entsprechenden Flockkleber. Mit Ausnahme bei Rund- und Schlauchgeflechten kann unter Umständen der Kleber auch aufgerakelt werden, oder das Geflecht wird in den Kleber eingetaucht, jedoch ist es in diesen Fällen erforderlich, daß das Geflecht gründlich und an allen Stellen gleichmäßig durchblasen wird. Ein vorheriges Glätten des Geflechtes ist nicht nötig und unterbleibt zweckmäßigerweise mit Rücksicht auf die Erhaltung

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der Porosität. Das eigentliche Beflocken kann in der gewohnten Art und Weise erfolgen. Die mechanische, die elektrostatische, aber auch die kombinierte Methode kommen für die Beflockung in Betracht, Grundsätzlich kann Flock aus allen Natur- und Chemiefaserstoffen verwendet werden. Die Auswahl des Flockmaterials wird durch die Beflockungsmethode sowie durch die an den beflockten Artikel gestellten Anforderungen bestimmt.

Die Ausrüstung der beflockten Geflechte erfolgt in bekannter Weise. Beflockte Bahnen bzw. Bänder können, wenn ein dafür geeigneter Binder verwendet wird, nach üblichen Verfahren gefärbt, bedruckt oder geätzt werden. Weitere Möglichkeiten sind Prägen und dessinartiges Scheren. Vor dem Trocknen des Klebers kann z.B. auch das Aussehen der beflockten Fläche verändert werden, wenn der Flor durch eine Walze oder dergleichen gegen die Bewegungsrichtung der Bahn gelegt wird. Die Ware bekommt dadurch einen Strich, ohne die ihr eigene Porosität zu verlieren.

Aufgrund der Eigenschaften derartiger poröser befleckter Geflechte ergeben sich interessante Einsatzgebiete, wie z.B. für Miederwaren und Zubehör, Hut- und Mützenbänder, Posamenten, Schuhoberstoffe, Wand- und Sitzbespannungen, Autofahrer-Eückenstützen, Täschnerwaren, Lampenschirme usw.

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Beispiel 1:

Das Ausgangsmaterial ist ein düsengesponnener, verstreckter Polyamid-6-Draht mit rundem Querschnitt und einem Durchmesser von 0,50 mm. Solche Drähte werden auf einer Rundflechtmaschine 16fach zweiflechtig verflochten. Nach dem eigentlichen Flechten wird das Rundgeflecht in bekannter Weise thermofixiert und mit Polyamid-66-Flock 0,50 mm/2,Q den., "blau gefärbt, elektrostatisch "beflockt. Der Flockkleber auf Acrylamidbasis wird vor dem Beflocken auf das Rundgeflecht aufgesprüht und nach dem Beflockungsvorgang auskondensiert. (Muster 1)

Beispiel 2:

Aus düsengesponnenen, verstreckten Polyamid-6-Drähten mit rundem Querschnitt und einem Durchmesser von 0,25 mm. wird ein glattes gemustertes einflechtiges Band zehnfach mit 10 Mittelenddrähten geflochten. Dieses Flechtband wird in bekannter Weise thermofixiert und mit Polyamid-66-Flock, 0,5 mm/2,0 den., blau gefärbt, elektrostatisch beflockt. Der Flockkleber auf Acrylamidbasis wird vor dem eigentlichen Beflocken auf das Bandgeflecht aufgesprüht und nach dem Beflockungsvorgang auskondensiert. (Muster 2)

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Claims (2)

P.A. 138 016*17.3.65 Schutzansprüche;

1. Beflocktes Geflecht, "bestehend aus glatten bzw. glattgemachten Fasergarnen, multifilen Fäden, synthetischen monofilen Drähten oder Mischungen derselben.

2. Beflocktes Geflecht gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Garne, Fäden oder Drähte aus Polyamiden,$ Polyurethanen, Polyester, Polyvinylchlorid, Polyvinylidenchlorid, Polyacrylnitril oder Polyolefinen hergestellt sind.

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