DE1914109B2 - Ueberzugsmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Überzugsmittel, bestehend aus einer dispersen Phase eines organischen Polymeren
und einer alkalischen wäßrigen Phase, wobei die organische Phase eine Teilchengröße von weniger als
μπι aufweist. Dieses Überzugsmittel ist insbesondere für die elektrophoretische Beschichtung bestimmt.
Elektrophoretische Beschichtungsbäder werden gewöhnlich in Emulsionen und Lösungen unterteilt. Bei
den Emulsionen sind Teilchen des unlöslichen Überzugsmaterials in der flüssigen Phase, gewöhnlich mittels
eines oberflächenaktiven Dispergiermittels, dispergiert. Bei den Lösungen bildet das Überzugsmaterial eine
homogene Lösung in der Flüssigkeit in Form einer einzigen Phase.
Die charakteristischen Eigenschaften bekannter Emulsionen und Verfahren zur elektrophoretischen
Abscheidung sind von Fink und Feinleib in »Trans. Electrochem. Soc«, 1948, Band 94, Seite 309, und
von Y e a t e s in »Electropainting«, Verlag Robert Draper Ltd., 1966, beschrieben. Zahlreiche filmbildende
Überzugsmittel einschließlich polymerisierbarer öle, natürlicher Harze und verschiedener wasserunlöslicher
polymerer Träger sind bereits durch Elektrophorese aus Emulsionsbädern abgeschieden worden.
Einige der früheren Arbeiten über das Auftragen organischer Überzüge auf Metalle waren den Kautschuklatices
und den mit Hilfe anionischer oberflächenaktiver Mittel in Wasser emulgierten Kunstharzen
gewidmet Aus diesen Stoffen lassen sich innerhalb von Zeitspannen von einigen Minuten bis zu etwa einer
Stunde Filme von mehreren Millimeter Dicke aufbauen. Gewöhnlich wurden dabei mit den gelartigen koagulierten
Niederschlagen aber auch größere Mengen von Wasser mit abgeschieden, so daß Wasser und Ionen
durch den Film hindurchwandern konntea Häufig wurde beobachtet, daß der abgeschiedene FiLm durch
Elektroendosmose dehydratisiert wurde; das elektrische Isoliervermögen des Films, das für den selbsttätigen
Abbruch der elektrophoretischen Abscheidung erforderlich ist, entwickelte sich jedoch nur langsam.
Außerdem wurden die in den Latices als Emulgiermittel enthaltenen oberflächenaktiven Mittel zusammen mit
dem Überzug abgeschieden und erwiesen sich als schädlich für den Film, besonders in bezug auf den
Korrosionsschutz.
Die elektrophoretische Abscheidung aus Bädern, die lösliche Filmbildner enthalten, hat in neuerer Zeit rasch
an Bedeutung zugenommen. Die japanische Patentschrift 144 755 beschreibt die Abscheidung eines
Rückstands-Anions von Urushiol (Schellack) aus einer Äthanollösung durch Elektrophorese.
Synthetische Polymere, die Carboxylgruppen enthalten, sind durch Amine oder Ammoniak in Wasser löslich
gemacht und anodisch abgeschieden worden. Diese Stoffe und Verfahren sind in den US-PS 25 30 366,
32 30162 und 33 04 250 beschrieben. Diese löslich gemachten harzartigen Stoffe haben im allgemeinen ein
verhältnismäßig niedriges Molekulargewicht. Sie wurden deshalb für vorteilhaft gehalten, weil sie im
Vergleich zu der Zeit, die erforderlich ist, damit die Abscheidung aus einem Emulsionsbad zum Stillstand
kommt, sehr schnell einen Isolierfilm bilden, der infolge seines Isoliervermögens die weitere Abscheidung
verhindert. In den mit Hilfe dieser Harze abgeschiedenen Überzügen bleiben aber hydrophile Stellen
erhalten, die Angriffspunkte für die Korrosion des Grundmetalls bilden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Überzugsmittel zur Verfügung zu stellen, durch das die
obengenannten Nachteile beseitigt werden, nämlich ein Überzugsmittel, das bei der elektrophoretischen Abscheidung
in einer sehr kurzen, scharf definierten Zeitspanne einen verhältnismäßig dünnen, wasserunlöslichen
Film liefert, der infolge seines elektrischen Isoliervermögens den selbsttätigen Abbruch der elektrophoretischen
Abscheidung bewirkt, ohne daß Wasser, oberflächenaktive Mittel oder ionogene Substanzen
mit dem Polymerfilm zusammen abgeschieden werden oder in ihn eindringen, so daß in sehr kurzer Zeit ein
dünner, isolierender Überzug entsteht, der dem Träger, gegebenenfalls nach dem Einbrennen, einen guten
Korrosionsschutz bietet. Ferner soll das Überzugsmittel so beschaffen sein, daß bei der elektrophoretisclien
Abscheidung die Geschwindigkeit der Filmablagerung und der elektrische Wirkungsgrad mit steigender
Gleichstromspannung stark ansteigen und möglichst unabhängig von der Konzentration des Überzugsmittels
sind.
Diese Aufgaben werden durch ein Überzugsmittel der eingangs genannten Art gelöst, welches erfindungsgemäß
dadurch gekennzeichnet ist, daß die organische Phase ein wasserunlösliches organisches Polymeres mil
einer Säurezahl unter 15 sowie ein mit dem wasserunlöslichen Polymeren mischbares, in der wäßrigen Phase
kaum lösliches oder unlösliches und nicht oder nui schwach ionisierendes Dispergiermittel mit einen-
Dipolmoment von mehr als 1,84 und einer Dielektrizitätskonstante unter 78 enthält, das eine als Protonenakzeptor
wirkende Gruppe aufweist und im wesentlichen keine Wasserstoffbindung eingeht
Vorzugsweise enthält die wäßrige Phase so viel Base,
daß der pH-Wert des Oberzugsmittels über 84 und der
Gesamtgehalt des Oberzugsmittels an nichtflüchtigen Stoffen unter etwa 10 Gewichtsprozent liegen.
Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung enthält die organische disperse Phase Pigmentteilchen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung besteht das Dispergiermittel aus einem Amid einer langkettigen Fettsäure, insbesondere aus einem
N,N-Dialkylamid.
Die für die elektrophoretische Beschichtung bestimmten
Oberzugsmittel gemäß der bereits obenerwähnten US-PS 25 30 366 genügen den erfindungsgemäß
gestellten Anforderungen nicht, weil sie als Dispergiermittel wasserlösliche ionenbildende Ammonium-
oder Aminsalze von polymeren substituierten Amidsäuren enthalten.
In der GB-PS 10 96 066 werden in Wasser dispergierbare
Gemische aus einem Acrylpolymerisat und einem Amin-Aldehyd-Kondensationsprodukt und/oder einem
Polyepoxid für die elektrophoretische Beschichtung beschrieben, von denen mindestens das Acrylcopolymerisat
wasserlöslich ist.
Aus der GB-PS 10 80 172 sind mit Wasser verdünnbare Überzugsmittel für die elektrophoretische Beschichtung
auf der Basis von Polymeren bekannt, die durch Kondensieren eines Glycidylpolyäthers eines zweiwertigen
Phenols (d.h. eines Kondensationsprodukts aus Epichlorhydrin und einem zweiwertigen Phenol) mit
organischen Säuren erhalten werden. Als Dispergiermittel für diese Kunstharze werden Lösungsmittel, wie
Butylalkohol, verwendet, die ihrer Natur nach den an das Dispergiermittel erfindungsgemäß gestellten Anforderungen
nicht genügen.
Für die Elektrophorese bestimmte Überzugsmittel auf der Basis von Epoxyharzestern sind aus der BE-PS
6 78 065 bekannt. Als Dispergiermittel für diese Polymeren werden jedoch Salze von Carbonsäuren und
tertiären Aminen verwendet, die bekanntlich starke Ionenbildner sind, während die Überzugsmittel gemäß
der Erfindung keine dissoziierenden Bestandteile erhalten dürfen.
Die US-PS 33 20 191 beschreibt Grundierungsüberzüge zum Binden von photographischen Emulsionen an
harzartige Träger. Die Überzugsmittel gemäß dieser Patentschrift sind nicht für die Elektrophorese bestimmt
oder geeignet und enthalten sowohl Tenside als auch Elektrolyte.
In der US-PS 28 00 447 sind die Schwierigkeiten, die
durch Ionen in elektrophoretischen Überzugsmittel verursacht werden, zwar erkannt worden; das Problem
wird hier jedoch nicht durch eine neuartige Zusammensetzung der Dispersionen bzw. Überzugsmittel, um die
Anwesenheit von Ionen von vornherein auszuschließen, sondern dadurch gelöst, daß die Dispersion von Zeit zu
Zeit aus dem Elektrophoresebehälter abgezogen und mit einem Ionenaustauschharz behandelt wird.
Ein zusätzlicher Vorteil, den die Überzugsmittel gemäß der Erfindung gegenüber den bisher bekannten
Überzugsmitteln aufweisen, ist der, daß zur elektrophoretischen Beschichtung einer Fläche von gegebener
Größe ein viel geringeres Badvolumen erforderlich ist, wodurch ein sehr hoher Durchsatz an Beschichtungsoberfläche
in einem relativ kleinen Beschichtungsbehälter ermöglicht wird und mithin die Anlagekosten
herabgesetzt werden.
Im Sinne der Erfindung können die Dispergiermittel zur Herstellung der stabilen Emulsionen der Polymerisate
in wäßrigem Medium zur Erzielung stabiler Dispersionen und guter Überzüge aus einer großen
Vielzahl von polaren Verbindungen ausgewählt werden. Sie sollen nicht nachteilig mit den übrigen Bestandteilen
des Bades reagieren oder den einmal durch Elektrophorese
abgeschiedenen organischen Film beeinträchtigen. Da das Betriebspersonal häufig den flüssigen Dispergiermitteln
oder den Dispergiermitteldämpfen ausgesetzt ist, sollen die Dispergiermittel bei der Handhabung
mit gewöhnlicher Sorgfalt nicht gefährlich sein. Die
' 5 bevorzugten Dispergiermittel sind bei Raumtemperatur oder bei der Arbeitstemperatur des elektrophoretischen
Beschichtungsbades Flüssigkeiten, die sich aus dem abgeschiedenen organischen Überzug bei dem Erhitzen,
das gewöhnlich angewandt wird, um das Polymerisat
ίο auszuhärten, entfernen lassen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Dispergiermittel sind in der wäßrigen Phase kaum löslich oder unlöslich.
Meist ist auch die relative Flüchtigkeit oder Zersetzung des Dispergiermittels in Betracht zu ziehen.
Es ist wünschenswert, daß das Dispergiermittel bei den Härtungstemperaturen einen hinreichend hohen
Dampfdruck oder ein thermisches Zersetzungsvermögen aufweist, damit es sich durch Erhitzen aus dem
abgeschiedenen Film entfernen läßt; ein hoher Dampfdruck bei der Arbeitstemperatur des Bades würde
jedoch zu Dispergiermittelverlusten aus einem offenen Behälter führen. Die meisten der hier beschriebenen
erfolgreichen Dispergiermittel sind so ausgewählt worden, daß sie hinsichtlich ihres Verdampfungs- oder
Zersetzungsvermögens für die sichere und wirtschaftliche elektrophoretische Beschichtung einem offenen
Behälter geeignet sind.
Die wichtigsten Gesichtspunkte für die Wahl des Dispergiermittels sind das Dipolmoment und die
Dielektrizitätskonstante des Moleküls. Diejenigen Dispergiermittel, die stabile Dispersionen von nichtionogenen
Polymerisaten in Wasser bilden, haben ein verhältnismäßig hohes Dipolmoment. Meist wird das
Dipolmoment in Debye-Einheiten (μ) ausgedrückt. Die hier beschriebenen dielektrischen Polarisationskonstanten
entsprechen dem permanenten Dipol der einzelnen, als Dispergiermittel verwendeten Moleküle. Die Messung
der Dipoleigenschaft ist von CP. Smyth in »Physical Methods of Organic Chemistry«, Verlag
Interscience Publishers, 1946, beschrieben worden. Obwohl die erfindungsgemäß verwendeten Dispergiermittel
bei Raumtemperatur gewöhnlich flüssig oder fest sind, besteht ein hinreichender Zusammenhang zwischen
den Dipolwerten für den flüssigen Zustand und den gasförmigen Zustand des Moleküls, um als
Richtschnur für die Auswahl der Dispergiermittel zu dienen.
Bei als Protonenakzeptoren wirkenden Molekülen ist der Unterschied zwischen der Dipolmessung im
gasförmigen Zustand und derjenigen in Lösung in einer inerten Flüssigkeit, wie Benzol oder Dioxan, gewöhnlich
geringer als 10%. Das Dipolmoment des Wassers wird mit 1,84 μ (Gas) bis 1,89 μ (flüssig in Lösung in Dioxan)
angegeben.
Es wurde gefunden, daß das Dipolmoment der wirksamen Dispergiermittel höher als dasjenige des
Wassers (1,84 μ) ist, und die bevorzugten Stoffe haben ein Dipolmoment zwischen 2 und 5 Debye-Einheiten.
Die günstigste Emulsionsstabilität erzielt man mit Dispergiermitteln, die ein Dipolmoment zwischen 2,9
und 4,7 μ aufweisen.
Eine zweite wichtige Eigenschaft bei der Auswahl des Dispergiermittels, die bei vielen Molekülen mit dem
Dipolmoment in Zusammenhang steht, ist die Dielektrizitätskonstante
(ε). Diejenigen Dispergiermittel, die sich zur Herstellung stabiler Emulsionen von wasserunlöslichen
organischen Stoffen als wirksam erwiesen haben, haben eine Dielektrizitätskonstante, die kleiner ist als
diejenige des Wassers. Die Dielektrizitätskonstante des Wassers beträgt im Arbeitsbereich der meisten
elektrophoretischen Abscheidungsverfahren etwa 78 bis 80. Der bevorzugte Bereich von Dielektrizitätskonstanten
für die polaren Dispergiermittel ist etwa 2 bis 60; für die untersuchten Verbindungen liegt der
günstigste Bereich anscheinend bei 10 bis 40.
Die erfindungsgemäß verwendeten Dispergiermittel ionisieren in Wasser gar nicht oder nur sehr schwach.
Mehrere Klassen von organischen Verbindungen haben sich als Dispergiermittel für wasserunlösliche
Polymere als geeignet erwiesen. Hierzu gehören Amide, Ketone, Ester, Benzoide, Äther, Nitrile, substituierte
Alkane und halogenierte Kohlenwasserstoffe. Diese Verbindungen haben kaum gemeinsame strukturelle
Ähnlichkeiten. Jedoch soll die Molekularstruktur eine als Protonenakzeptor wirkende Gruppe aufweisen und
praktisch frei von als Protonendonatoren wirkenden Gruppen sein. Durch diese Bedingung werden die
meisten organischen Säuren, Alkohole und Aldehyde aus der Gruppe der geeigneten Dispergiermittel
ausgeschlossen. Die Dispergiermittel können auch mehrere funktionelle Gruppen aufweisen, von denen
mindestens eine ein Protonenakzeptor sein soll. Zum Beispiel kann eine als schwacher Protonendonator
wirkende Gruppe, die für sich allein nicht das erforderliche Dispergiervermögen bewirken würde,
zusammen mit einer zweiten funktionellen Gruppe, die als Protonenakzeptor wirkt, in einem Molekül enthalten
sein, so daß die Verbindung im Endeffekt als Dispergiermittel wirkt. Die Stellung oder Substitution
kann bei organischen Molekülen einen sehr entscheidenden Einfluß auf das Dipolmoment haben. Ein
Beispiel hierfür sind disubstituierte benzoide Verbindungen. o-Substituierte Verbindungen haben oft ein viel
höheres Dipolmoment als die entsprechenden m- oder p-Isomeren. Die relative Stellung der funktioneilen
Gruppen kann ebenfalls die Eigenschaft des Moleküls, als Protonenakzeptor zu wirken, stark beeinflussen.
Die Menge an Dispergiermittel, die erforderlich ist, um eine stabile Emulsion zu bilden, ist nicht besonders
ausschlaggebend. Das Gewichtsverhältnis von unlöslichem organischem Material zu Dispergiermittel in der
organischen Phase kann sogar 200:1 betragen. Der bevorzugte Bereich von Verhältnissen des unlöslichen
Materials zu Dispergiermittel beträgt 200 :1 bis 5:1. Bei den meisten der untersuchten Emulsionen enthielt
die organische Phase 5 bis 10 Gewichtsprozent Dispergiermittel.
Die zur Herstellung der elektrophoretischen Überzugsmittel
verwendeten nichtionogenen polymeren Stoffe unterscheiden sich wesentlich von den meisten
Polymeren, die bei den bisher bekannten Verfahren zur elektrophoretischen Abscheidung verwendet worden
sind. Die wichtigste Eigenschaft der erfindungsgemäß verwendeten Polymeren ist die, daß sie in ihrem
Makromolekül keine ionisierbaren Stellen aufweisen. Freie Säuregruppen oder Gruppen, wie Ester- oder
Salzgruppen, die unter den Bedingungen des Dispergierens oder der elektrophoretischen Abscheidung Ionen
bilden, bilden keine stabilen Dispersionen bei dem bier
angewandten Mechanismus. Es hat sich als notwendig erwiesen, alle wesentlichen Mengen an solchen
ionisierbaren Stellen in diesen Makromolekülen zu inaktivieren, bevor der organische Stoff in dem
wäßrigen Medium dispergiert wird. Im allgemeinen kann man im Sinne der Erfindung mit Stoffen mit
•o Säurezahlen unter etwa 15 arbeiten. Bei bekannten
Verfahren zur elektrophoretischen Beschichtung werden vielfach Stoffe mit hohen Säurezahlen verwendet,
wie Polycarbonsäureharze, die mit Aminen, Ammoniak oder Alkalihydroxiden unter Bildung .von Salzen der
'5 Polycarbonsäuren löslich gemacht werden. Bei diesen bekannten Verfahren waren Säurezahlen von mindestens
30 erforderlich, wenn man stabile Lösungen oder Dispersionen erhalten wollte.
Mit Hilfe der erfindungsgemäß zu verwendenden polaren Dispergiermittel sind zahlreiche Klassen von organischen Harzen dispergiert worden. Typische Polymere dieser Art sind Äther, Ester, Phenolharze, Vinylpolyrnerisate und ölmodifizierte Alkydharze innerhalb eines weiten Molekulargewichtsbereichs, gewöhn-
Mit Hilfe der erfindungsgemäß zu verwendenden polaren Dispergiermittel sind zahlreiche Klassen von organischen Harzen dispergiert worden. Typische Polymere dieser Art sind Äther, Ester, Phenolharze, Vinylpolyrnerisate und ölmodifizierte Alkydharze innerhalb eines weiten Molekulargewichtsbereichs, gewöhn-
^5 lieh oberhalb etwa 1500. Prepolymere, die zusammen
mit einem Vernetzungsmitte! abgeschieden werden, lassen sich durch Erhitzen des abgeschiedenen Überzugs
aushärten. Typisch für diese Art von Filmbildnern sind die Prepolymeren, die freie Hydroxylgruppen
enthalten, welche sich durch Umsetzung mit Melaminverbindungen vernetzen lassen. Es ist auch möglich, die
elektrophoretische Abscheidung mit thermoplastischen Harzen durchzuführen und nach der Abscheidung durch
Schmelzen einen homogenen Überzug herzustellen, um die höchste Dauerhaftigkeit und Korrosionsbeständigkeit
zu erzielen.
Um die elektrophoretische Abscheidung selbsttätig zum Stillstand bringen zu können, soll das Polymere ein
elektrischer Nichtleiter sein. Daher sind nicht nur die dielektrischen Eigenschaften des Dispergiermittels,
sondern auch diejenigen des Polymeren von Bedeutung. Den Überzugsmitteln können auch Pigmente zugesetzt
werden. Die erfindungsgemäß verwendbaren Pigmente können die verschiedensten Farben und
physikalischen Eigenschaften aufweisen. Die meisten der verwendeten Pigmente werden in die organische
Phase der Dispersion eingebracht; einige hydrophile Pigmente, wie Titandioxid, können sich jedoch in der
wäßrigen Phase befinden und zusammen mit der organischen Phase abgeschieden werden. Die bevorzugten
Pigmente sind diejenigen mit Submikron-Teilchengrößen. Auch ein hoher spezifischer elektrischer
Widerstand ist vorteilhaft. Rotes Eisenoxid und Ruß werden in einigen der nachstehenden Beispiele verwendet.
Schwarzes Eisenoxid, ein magnetisches Pigment, das in den herkömmlichen elektrophoretischen Beschichtungsbädern
nicht wandert, kann in die organische Phase eingelagert und auf diese Weise erfindungsgemäß
abgeschieden werden. Streckpigmente können ebenfalls abgeschieden werden. Zum Beispiel kann
hydrophobes Siliciumdioxid verwendet werden, um die Korrosionsbeständigkeit zu verbessern und die Tiefenstreuung
in elektrophoretischen Beschichtungsbädern zu erhöhen. Gelbe Überzüge lassen sich durch
Verwendung von basischem Bleisilicat-chromat oder von organischen Pigmenten herstellen. Als Farbpigmente
können auch verschiedene Phthalocyanine verwendet werden. Ebenso kann man mit Metallteilchen, wie
Aluminiumschuppen, arbeiten.
Die Beständigkeit der Überzugsmittel gemäß der Erfindung und die elektrophoretische Wanderung der
suspendierten Teilchen kann folgendermaßen erklärt werden:
Wenn ein Teilchen aus einem Stoff von niedriger Dielektrizitätskonstante in einer Flüssigkeit von höherer
Dielektrizitätskonstante suspendiert wird, bildet sich bekanntlich eine Ladung. Daher bildet sich durch bloßes
Suspendieren eines organischen Polymeren mit niedri- ro
ger Dielektrizitätskonstante in Wasser eine hinreichend hohe Ladung, um die Wanderung des Polymeren zur
Elektrode zu ermöglichen. Die Ladung reicht jedoch nicht aus, um die Teilchen in Suspension zu halten. Beim
Dispergieren eines typischen Polymeren im Sinne der ι«;
Erfindung wird ein zähflüssiges Gemisch aus dem Polymeren und einem Dispergiermittel in einer mit
hoher Scherwirkung arbeitenden Dispergiervorrichtung, wie einer Beschallungsvorrichtung, behandelt,
wobei man allmählich alkalisches Wasser zu dem Gemisch zusetzt. Dabei wird das organische Material zu
kleinen Teilchen zerkleinert, die eine diskontinuierliche Phase bilden. Die Dispersion kann auch hergestellt
werden, indem man die organische Phase allmählich unter Rühren mit hoher Scherwirkung zu der alkalisehen
wäßrigen Phase zusetzt. Bei der Scherbehandlung wird auf die Teilchen Energie übertragen. Die
Teilchengröße kann innerhalb weiter Grenzen schwanken; sie braucht nur 0,01 μίτι oder weniger zu betragen,
sie kann aber auch 100 um betragen. Bei pigmentierten ^0
Überzugsmitteln, bei denen die Größe der Pigmentteilchen etwa 0,1 μιη beträgt, können in jedem größeren
dispergierten organischen Teilchen mehrere Pigmentteilchen enthalten sein. Bei einem typischen Überzugsmittel
werden kugelförmige Teilchen mit einem Durchmesser bis 25 μιη als optimal angesehen.
Es wird angenommen, daß das polare Dispergiermittel an der Teilchenoberfläche sorbiert wird und sich
infolge seiner polaren Eigenschaften orientiert. Zwischen dem Dispergiermittel und dem organischen
Polymeren findet jedenfalls keine beobachtbare chemische Reaktion statt; das Dispergiermittel ist jedoch mit
den anderen Bestandteilen der organischen Phase mischbar oder chemisch verträglich. Ein verhältnismäßig
strömungsfähiges, aber nicht notwendigerweise flüssiges Dispergiermittel erleichtert die Orientierung
an der Oberfläche.
Die wäßrige zusammenhängende Phase enthält ein statisches Feld von Ionen, die die geladenen organischen
Teilchen in Suspension halten. Die Sorption des ^0
polaren Dispergiermittels durch die organischen Teilchen erfolgt wahrscheinlich in Form einer Sternschen
Doppelschicht rings um das Teilchen herum, wodurch im Endeffekt eine negative Ladung in bezug auf die
wäßrige Phase zustande kommt. Dieses induktiv polarisierte Teilchen behält ein statisches Feld, welches
das dispergierte Teilchen umgibt. Funktionelle Gruppen in dem Dispergiermittelmolekül machen das Dispergiermittel
zu einem Protonenakzeptor. Durch die Affinität des Dispergiermittels für die Protonen des
Wassers bilden sich Hydroxylionen an der Oberfläche der dispergierten organischen Phase.
Von den zahlreichen organischen Verbindungen mit hohem Dipolmoment sind diejenigen mit einem
Wasserstoffatom in der funktionellen Gruppe als polare Dispergiermittel ungeeignet. Dies kann auf Wasserstoffbindung
des funktionellen Wasserstoffatoms zurückgeführt werden. Die Neigung der Alkohole, Säuren,
Amine und Oxime (ebenso wie des Wassers selbst), intermolekulare Bindungen zu bilden, macht diese
Verbindungen ungeeignet zum Dispergieren von in Wasser unlöslichen Stoffen durch Ladungsinduktion.
Eine Erörterung der Wasserstoffbindung und ihrer Beziehung zum Dipolmoment, zur Dielektrizitätskonstante
und zur Eigenschaft als Protonenakzeptor findet sich bei Pimentel, »The Hydrogen Bond«, Verlag
Freeman and Co., 1960. Zwischen den Molekülen der als
Dispergiermittel wirkenden Verbindungen kann zwar zu einem gewissen Grade eine Assoziation vorkommen;
diese ist jedoch gewöhnlich sehr schwach und dürfte nicht auf der Erscheinung der Wasserstoffbindung
beruhen. Kryoskopische Molekulargewichtsbestimmungen an N,N-Di-alkylamiden haben z. B. den Nachweis
einer nur sehr geringen Assoziation zwischen den Molekülen erbracht.
Die Güte und Stabilität der Dispersion hängt von der Wechselwirkung zwischen dem statischen Feld rings um
das organische Teilchen herum und dem wäßrigen statischen Feld an der Grenzfläche mit der zusammenhängenden
Phase ab. Die Stärke dieses statischen Feldes beeinflußt die Hydratation, weil Teilchen mit
einem starken Feld in alkalischem Medium weniger stark hydratisiert werden. Die Ladungsstärke der
Teilchen beeinflußt auch die Wanderungsgeschwindigkeit und die Abscheidungsgeschwindigkeit
Beispiel 1
A. Polymerisation
A. Polymerisation
Ein Epoxy-Tallölesterharz wird hergestellt indem
man einen Reaktionskessel mit 290 Gewichtsteilen eines Monomeren beschickt, welches das Umsetzungsprodukt
von Epichlorhydrin und Bisphenol-A ist und die folgende Strukturformel hat:
H,C
CH — CH, — O -<
\
Q-CH2-CH —CH2
Q-CH2-CH —CH2
Hierzu werden 167 Teile monomeres Bisphenol-A
(4,4'-Isoprapyfidendiphenol), 735 Teile Tallölsäuren
(I% Kolophoniumsäuren), 0,67 Teile Lithiumnaphthat als Katalysator (1,4% Metall) und 18,62 Teile Xylol
zugesetzt Das Reaktionsgemisch wird auf 193° C erhitzt
und 1,5 Standen unter Rückfluß reagieren gelassen,
wobei die Temperatur infolge der exothermen Reaktion um 50 bis 55° C steigt Der Ansatz wird 03 Stunden auf
243° C gehalten, worauf man 412^6 Teile Tallölsäuren
und 1,25 Teile Triphenylphosphit zusetzt und das Gemisch langsam im Verlaufe von 2J5 Stunden auf 249
bis 254°C erhitzt und dann 1 Stunde auf 249°C hält Dann wird der Ansatz innerhalb 1,5 Stunden auf 232" C
gekühlt Innerhalb der Verweilzeit von 2,75 Stunden wird durch Analyse festgestellt daß die Säurezahl von
30 auf 12 bis 14 sinkt und dann wird der Ansatz
609528/482
innerhalb 1,75 Stunden auf 115 bis 121°C gekühlt. (Das an diesem Verfahrenspunkt erhaltene Polymere wird
nachstehend als »Epoxyester A« bezeichnet). Dann setzt man 26,10 Teile Morpholin, 65,20 Teile Laurinsäure-N,N-dimethylamid
und 9,55 Teile Siliconharz zu. Polymeres und Dispergiermittel werden 0,5 Stunden auf
115 bis 1210C gehalten und dann abgekühlt. Die Ausbeute beträgt 970 Gewichtsteile eines klaren
Harzes, das 98% Feststoffe enthält. Das mittlere Molekulargewicht des Polymeren beträgt et wa 18 000. ι ο
Die Aufgabe des Morpholins bei dieser Reaktion ist es, die freien Säuregruppen zu inaktivieren. Das
Siliconharz verhindert die Kraterbildung auf dem Überzug bei der elektrophoretischen Ablagerung und
verbessert die Bedeckung der Ränder. Das Polymere haftet an Metall an und läßt sich dutch Einbrennen zu
einem harten Schutzüberzug aushärten.
Der in diesem Beispiel beschriebene polymere Epoxyester ist der bevorzugte Filmbildner zum
Schützen von Metallen. Der schwarze Überzug des Beispiels 1 schützt blanken Stahl beim Salzsprühtest
gemäß der ASTM-Prüfnorm, wobei ein 12 μηι dicker
Belag eine Prüfdauer von 300 Stunden aushält. Ein 20 bis 30 μιη dicker Belag auf einer phosphatieren Stahlsorte
besteht 100 Stunden Prüfdauer. 2 s
B. Herstellung eines konzentrierten
pigmentierten Überzugsmittels
pigmentierten Überzugsmittels
Der poiymere Träger des Beispiels 1-A wird durch
Pigmentieren und Verdünnen in ein typisches Konzentrat zur elektrophoretischen Beschichtung übergeführt.
In einer schneilaufenden Mühle werden 126.33 Gewichtsteile des oben beschriebenen Polymergemisches
mit 18,0 Teilen Gasruß und 33,5 Teilen geruchlosem is Lackbenzin (geradkettige Alkane) gemischt. Dieses
Gemisch wird dann durch einen Dreiwalzenstuhl geführt, wobei das Pigment in dem Polymeren weiter
dispergiert wird. Dieses Gemisch wird mit 252,67 Teilen des Polymergemisches gemäß Beispiel 1-A versetzt.
Nach einem zweiten Mischvorgang in der Mühle wird eine Lösung von 2,8 Teilen Äthanolamin in 424,37 Teilen
entmineralisiertem Wasser mit dem pigmentierten Polymeren gemischt, wobei das Gemisch auf etwa 50 bis
85°C gehalten wird. Dieses Produkt enthält etwa 50 Gewichtsprozent Feststoffe und ist ein zum Zusatz zu
elektrophoretischen Beschichtungsbädern geeignetes Konzentrat entweder zum Anreichern eines erschöpften
Bades oder zur anfänglichen Beschickung. Das Lackbenzin in dem Konzentrat erleichtert die Emulgie- so
rung und begünstigt die Stabilisierung der Dispersion bei der elektrophoretischen Abscheidung. Dieser
Bestandteil wirkt offenbar als Gleitmittel in dem Gemisch.
ss
Ein Überzugsmittel wird mit dem polymeren Epoxyester A gemäß Beispiel 1-A hergestellt 423 Teile
Epoxyester A werden mit 12,7 Teilen Morpholin to umgesetzt um die Säurezahl herabzusetzen, worauf
man 4,2 Teile Siliconharz und 63,5 Teile Dispergiermittel (Gemisch aus 80% Oleinsäure-N,N-dimethylainid
und 20% an gemischten langkettigen NJM-Dialkylamiden) zusetzt Dieses Gemisch wird mit 130 Teilen rotem Eisenoxid gemischt und dann in Wasser dispergiert, das 28,2 Teile freies ionisierbares Morpholm enthält um
einen Feststoffgehalt {nichtflüchtige Bestandteile) von 3 Gewichtsprozent zu erhalten. Der pH-Wert des Bade;
beträgt 9,8 und der spezifische elektrische Widerstanc 6020 0hm · cm.
Dieses Material wird elektrophoretisch auf galvani siertem Stahl bei einer Gleichstromspannung von 175 \
in Form eines 40 μηι dicken Films abgeschieden, der sobald er sich gebildet hat, die weitere elektrophoreti
sehe Abscheidung selbsttätig zum Stillstand bringt. Dei
beschichtete Stahl besteht die 210-Stunden-Korrosions
prüfung unter Verwendung von 5prozentiger wäßrigei Kochsalzlösung bei 38°C gemäß der ASTM-Prüfnorm
Der rote Epoxyesterbelag dieses Beispiels schütz phosphatierte Stahlbleche bei einer Belagdicke von 2i
bis 35 μηι 700 Stunden und »Q«-Slahl 600 Stunden.
Mit Kupfer verkleideter Stahl läßt sich besonders schwer elektrochemisch beschichten. Die beiden Metalle
bilden nämlich eine galvanische Zelle, die durch die bekannten, auf elektrischem Wege abgeschiedener
organischen Überzüge nicht hinreichend geschützt wird Bei Verwendung des Epoxyesters gemäß der Erfindung
hält die Beschichtung auf mit Kupfer verkleidetem Stah beim Salzsprühtest eine Prüfdauer von 100 bis 30C
Stunden und langer aus.
Epoxyester A wird als Träger für ein Beschichtungsbad mW einem gemischten Pigment angepastet, inderc
120 Teile des Polymeren mit 3,6 Teilen Morpholir erhitzt werden, um die Säurezahl des Polymerer
herabzusetzen. Dann wird das Polymere auf denr Walzenstuhl mit 1,2 Teilen Siliconharz, 18,0 Te ilen des ir
Beispiel 2 verwendeten Dispergiermittels, 6,4 Teiler Ruß und 0,04 Teilen basischem Bleisilicatchromatpigment
gemischt. Diese Paste wird in 3247 Teilen Wassei mit 4,28 Teilen Morpholin dispergiert, wodurch man eir
elektrophoretisches Beschichtungsbad mit einerr pH-Wert von 9,45 und einem spezifischen elektrischer
Widerstand von 6960 Ohm · cm erhält. Der Anteil dei nichtflüchtigen Stoffe in dem Bad beträgt 3,7 Gewichtsprozent.
Ein mit Kupfer überzogener Stahlteil wird in diesen:
Bad bei einer Gleichstromspannung von 180 V anodisch
beschichtet, wobei man einen Überzug mit starkei Schutzwirkung erhält, der den genormten Salzsprühtesi
langer als 96 Stunden besteht, ohne zu versagen.
Eine ähnliche Paste wie diejenige des Beispiels 3 wire
hergestellt indem man 423 Teile Epoxyester Λ mit 12,7
Teilen Morpholin umsetzt und das Produkt mit 4^ Teilen Siliconharz und 130,0 Teilen rotem Eisenoxid
mischt Die Dispersionsstabilitäten und die Beschaffenheit der elektrophoretisch erzeugten Überzüge bei
Verwendung verschiedener Ν,Ν-Dimethylamide sind ir
Tabelle I zusammengestellt Das Beschichtungsbad wird
hergestellt indem man 126 Teile der Paste mit 0$ Teilen (05%) bzw. 1,26 Teilen (1%) des jeweifigei
Dispergiermittels in 1880 Teilen Wasser dispergiert wobei sich 5 Teile 2normales LiOH in der wäßrigen
Phase befinden. Die Dispersionsstabilität und die Gfitt
der Abscheidung werden nach einer Skala von 0 bis M bewertet wobei 10 die beste Bewertung bedeutet Dk
bei den Versuchen verwendeten Dispergiermittel sind die folgenden:
A: 90% Capronsäure-N.N-dimethylamid, 10% Caprylsäure-N.N-dimethylamid.
B: 50% Caprylsäure-N.N-dimethylamid,
5% Capronsäure-N.N-dimethylamid, 40% Caprinsäure-N.N-dimethylamid,
5% Laurinsäure-N.N-dimethylamid.
C: 95% Laurinsäure-N.N-dimethylamid, 3% Myristinsäure-N,N-dimethylamid,
2% Caprinsäure-N,N-dimethylamid.
(Verhältnis von Paste zu Dispergiermittel = 0,5%) D: 95% Myristinsäure-N.N-dimethylamid,
3% Palmitinsäure-N.N-dimethylamid,
2% Laurinsäure-N.N-dimethylamid.
E: 50% Stearinsäure-N.N-dimethylamid,
40% Palmitinsäure-N,N-dimethylamid, 5% Myristinsäure-N,N-dimethylamid,
5% Oleinsäure-N,N-dimethylamid.
F: 80% Oleinsäure-N.N-dimethylamid,
5% Myristinsäure-N.N-dimethylamid,
5% Palmitinsäure-N,N-dimethylamid, 5% Stearinsäure-N.N-dimethylamid,
5% Linolsäure-N,N-dimei:hylamid.
Dispergiermittel
A B
A B
pH-Wert des Bades | 9,6 | 10,0 | 9,9 | 9,8 | 10,1 | 9,9 |
Spezifischer Widerstand des Bades, | 8400 | 4250 | 5750 | 5600 | 5780 | 5330 |
Ohm · cm | ||||||
Dispersionsstabilität | 6 | 8 | 8 | 8 | 9 | 9 |
Güte der Abscheidung | 7 | 9 | 9 | 9 | 9 | 8 |
(Verhältnis von Paste zu Dispergiermittel = 1,0%)
pH-Wert des Bades
Spezifischer Widerstand des Bades, Ohm · cm
Dispersionsstabilität
Güte der Abscheidung
Dipolmoment des Dispergiermittels (Mittelwert von μ)
Dispergiermittel A B |
9,9 5500 |
C | D | E | F |
9,6 5800 |
8 9 3,75 |
9,9 7500 |
9,8 6750 |
10,0 5500 |
10,1 6000 |
8 8 3,60 |
8 9 3.74 |
8 9 3,71 |
8 9 3,82 |
9 8 4,09 |
Vinylharzüberzüge werden auf leitende Unterlagen aus elektrophoretischen Beschichtungsbädern unter
Verwendung gemischter Dispergiermittel aufgebracht Eine Harzkonzentratlösung wird mit 60 Teilen eines
Vinylpoiymerisats (87% Vinylchlorideinheiten und 13%
Vinylacetateinheiten mit Zusatz von 1% Maleinsäureanhydrid zum Verbessern der Haftfestigkeit) und 40
Teilen eines anderen Vinylpoiymerisats (87% Vinylchlorideinheiten
und 13% Vinylacetateinheiten) hergestellt. Die Polymerisate werden in je 100 Teilen Methylethylketon
und Methylisobutylketon gelöst Tabelle II gibt fünf aus diesen Konzentraten hergestellte Überzugsmittel
an. Die Zusammensetzung der Überzugsmittel ist in Gewichtsprozent ausgedrückt.
Überzugsmittel | Nr. 2 | Nr. 3 | Nr. 4 | Nr. 5 | |
Nr. 1 | 20 | 20 | 20 | 20 | |
Vinylharzlösung | 20 | 0,5 | 3 | 0 | 0 |
Dispergiermittel C | 0,5 | 0 | 0 | 1 | 0 |
Äthylenglykoläthylmethyläther | 0 | 0,1 | 0,1 | 0,1 | 0,1 |
Äthanolarnin | 02 | 200 | 200 | 200 | 200 |
Wasser | 200 | 9,95 | 9,8 | 10,1 | 10,2 |
pH-Wert | 10,5 | 9500 | 7850 | 10000 | 17000 |
Spezifischer Widerstand, Ohm · cm | 6050 | ||||
Aus den obengenannten Bädern lassen sich bei einer Gleichstromspannung von 220 V auf elektrophoretischem Wege gute Überzüge herstellen. Die Überzugsmittel eignen sich zum Überziehen von Material, das
nachträglich durch Walzen verformt werden solL Solche Überzüge sind biegsam und weisen nach dem Erhitzen
zum Schmelzen des Harzes eine gute Korrosionsbeständigkeit auf.
Ein gemischter Träger wird aus Epoxyester A und einem in Wasser löslich gemachten, Carbonsäuregruppen
enthaltenden Polyester hergestellt. Zusammen mit den Polymeren wird ein Vernetzungsmittel niedergeschlagen
und der Überzug durch Einbrennen gehärtet. Das gemischte Lösungs-Emulsionssystem wird hergestellt,
indem man 150 Teile Epoxyester A mit 150 Teilen eines löslichen Addukts aus Styrol und Maleinsäure
unter langsamem Rühren auf 150°C erhitzt. Nach 5 Minuten Verweilzeit werden 16 Teile Hexakis-(alkoxyalkyl)-melamin
und 4,5 Teile Morpholin im Verlaufe von 2 Minuten unter gutem Rühren zugemischt. Dieses
Gemisch wird mit 48 Teilen Äthylenglykolmethyl-tert,-butyläther
als Dispergiermittel versetzt und weitere 5 Minuten gerührt. Das Polymergemisch wird auf
Raumtemperatur gekühlt und auf dem Walzenstuhl mit 49 Teilen Titandioxid und 0,45 Teilen Ruß gemischt.
Das Beschichtungsbad wird hergestellt, indem man das pigmentierte Polymere in einer wäßrigen Phase
dispergiert, die 13 ml einer Lösung von 0,083 g LiOH · H2O je ml enthält und mit so viel Wasser
•verdünnt worden ist, daß das Bad einen Gehalt an nichtfiüchtigen Stoffen von 10 Gewichtsprozent aufweist.
Das Bad hat einen pH-Wert von 8,5 und einen spezifischen Widerstand von 1900 Ohm · cm. Die
Polymeren, Zusätze und Pigmente werden gemeinsam elektrophoretisch abgeschieden und eingebrannt, um
das Prepolymere durch Umsetzung von dessen freien Hydroxylgruppen mit dem Melamin zu vernetzen. Man
erhält einen grauen Film von guter Beschaffenheit.
Ein Alkydharz wird hergestellt, indem man 1040 Teile
Kokosnußöl (Laurinsäuretriglycerid) mit 365 Teilen Glycerin bei 2300C umsetzt Das Umesterungsprodukt
wird mit 465 Teilen Glycerin, 1700 Teilen Phthalsäureanhydrid,
217 Teilen 4-tert-Butylbenzoesäure und 200 Teilen Propylenglykol versetzt Die obengenannten
Monomeren werden in Lösung mit Xylol bei 215° C bis
zu einer Säurezahl von etwa 6 bis 9 umgesetzt. Das polymere Produkt besteht zu 98% aus Feststoffen und
zu 2% aus flüchtigem Lösungsmittel. Das Polymerisat enthält freie Hydroxylgruppen, die mit einer Melaminverbindung
reagieren und als Vernetzungsstellen wirken. Ein typisches Gemisch aus Prepolymerem und
Vernetzungsmittel besteht zu 70 Gewichtsprozent aus Alkydharz und zu 30 Gewichtsprozent aus Hexakis-(alkoxyalkyl)-melamin.
Dieses Alkydharz wird als Träger in einer weißen Anstrichfarbe verwendet, indem man 378 Teile Prepolymeres mit 67 Teilen Dispergiermittel F (siehe Beispiel 4),
114 Teilen Hexakis-{alkoxyalkyl)-melamin als Vernetzungsmittel und 204 Teilen Titandioxid als Pigment auf
einem Dreiwalzenstuhl vermischt Die Paste wird in einem wäßrigen Bad bis zu einem Feststoffgehalt von
5% dispergiert, und elektrophoretische Abscheidungen
werden bei einer Gleichstromspannung von 200 V vorgenommen.
Ein filmbildendes Monomeres wird durch elektrophoretische Beschichtung als Oberzug auf Metall aufge
bracht. Eine cycloaliphatische Verbindung, die zwei Epoxygruppen aufweist, wird als organische Phase in
alkalischem Wasser unter Verwendung von Laurinsäure-N,N-dimethylamid als Dispergiermittel dispergiert.
s Hierbei scheidet sich auf der Anode ein flüssiger Film
ab.
Eine andere Methode zur unmittelbaren Beschichtung mit Polymeren besteht darin, zunächst organische
Verbindungen abzuscheiden, die dann an Ort und Stelle
ι ο auf der leitenden Unterlage umgesetzt werden. Dabei ist
die Auswahl eines inerten Dispergiermittels wichtig, weil die abgeschiedenen organischen Teilchen aus
einem Gemisch aus Verbindungen bestehen, von denen eine oder mehrere die filmbildenden Eigenschaften des
ι s Überzugs beeinträchtigen können.
Dispergiermittel
Die Bewertung verschiedener Verbindungen als Dispergiermittel erfolgt nach einem genormten Verfah-
:o ren. Falls nichts anderes angegeben ist, ist das dispergierte und elektrophoretisch abgeschiedene Polymere
der in Beispiel 1 beschriebene Epoxyester A. Das Gewichtsverhältnis von Polymeren! zu Dispergiermittel
beträgt 10:1, und die alkalische wäßrige Phase enthält 2s 0,7 Äquivalente LiOH je g Feststoffe. Die Stabilität der
Dispersion und die anodisch abgeschiedenen Überzüge werden für das verdünnte Bad bei einem Gehalt an
nichtflüchtigen Stoffen von 5 Gewichtsprozent untersucht.
w 1) Benzophenon (μΠιΐ!,ν = 2,95; ε wc = IM) hat sich
als ausgezeichnetes Dispergiermittel erwiesen. Obwohl es bei den Arbeitstemperaturen der
elektrophoretischen Abscheidung normalerweise fest ist, ist es mit dem Polymeren mischbar und
is zeigt eine hohe Beständigkeit und Güte der
Abscheidung.
2) Acetophenon (μ<;35 = 3,02; ε25 = 17,4) erzeugt eine
gute Dispersionsstabiütät und gute Überzüge.
3) Nitrobenzol (μΓ1(ΐ5ν = 3,98, μ^, = 4,27; ε25 = 34,8)
ergibt eine ausgezeichnete Dispersionsstabilität und Beschaffenheit der Abscheidungen; jedoch
ergeben sich durch die Giftigkeit dieser benzoiden Verbindung Schwierigkeiten.
4) Ein Homologes des Nitrobenzols, nämlich 3-Nitrotoluol, hat ähnliche physikalische Eigenschaften wie
die Stammverbindung und erzeugt ebenfalls ausgezeichnete Dispersionsstabilität und Überzüge.
5) Chlornitrobenzol wurde untersucht, um den Einiluß
der Stellungsisomerie bei benzoiden Verbindungen zu ermitteln. Die o-Verbindung {μο* = 4,64;
E50 1 = 37) emulgiert das Polymere vollständig,
uetert eine hohe Dispersionsstabilität und erzeugt ausgezeichnete Niederschläge. Das p-Isomere
{/mn*. = 237, pe« = 2,03; S120 = 8) dispergiert nur
einen kleinen Teil des Polymeren, und es bilden sich Keine elektrophoretischen Abscheidungen. Die
relative Stellung des Chlor- und des Nhrosubstituenten beeinflußt also offenbar stark die Fähigkeit
des Moleküls, als Protonenakzeptor zu wirken, selbst wenn beide Verbindungen ein höheres
Uipolmoment aufweisen als Wasser.
6) Benzonitril (^ = 4,0, μο» = 4,4; €25 - 25,2) ist
em typischer Vertreter der als polare Dispergiermittel verwendbaren Nitrile. Diese Verbindung
ergibt eine sehr gute Dispersionsstabilität und ausgezeichnete elektrophoretische Oberzüge.
Claims (5)
1. Oberzugsmittel, bestehend aus einer dispersen
Phase eines organischen Polymeren und einer alkalischen wäßrigen Phase, wobei die organische
Phase eine Teilchengröße von weniger als KK) μΐη aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die organische Phase ein wasserunlösliches organisches Polymeres mit einer Säurezahl unter 15 sowie ι ο
ein mit dem wasserunlöslichen Polymeren mischbares, in der wäßrigen Phase kaum lösliches oder
unlösliches und nicht oder nur schwach ionisierendes Dispergiermittel mit einem Dipolmoment von mehr
als 1,84 und einer Dielektrizitätskonstante unter 78 enthält, das eine als Protonenakzeptor wirkende
Gruppe aufweist und im wesentlichen keine Wasserstoffbindung eingeht.
2. Überzugsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrige Phase so viel Base
enthält, daß der pH-Wert des Überzugsmittels über 8,5 liegt, und daß der Gesamtgehalt des Überzugsmittels an nichtflüchtigen Stoffen unter etwa 10
Gewichtsprozent liegt.
3. Überzugsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die organische disperse Phase
Pigmentteilchen enthält.
4. Überzugsmittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispergiermittel aus einem
Amid einer langkettigen Fettsäure besteht.
5. Überzugsmittel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Dispergiermittel aus einem
N,N-Dialkylamid besteht.
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