DE2814439C3 - Bad zur elektrophoretischen Abscheidung eines kationischen Harzes auf die Oberfläche eines Eisengegenstandes aus einer wäßrigen Dispersion - Google Patents
Bad zur elektrophoretischen Abscheidung eines kationischen Harzes auf die Oberfläche eines Eisengegenstandes aus einer wäßrigen DispersionInfo
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Description
Die elektrophoretische Abscheidung von wäßrigen organischen Oberzugsmassen ist in den jüngsten Jahren
von großer industrieller Bedeutung geworden. Zu den zahlreichen Vorteilen dieses Verfahrens gehören die
Gleichförmigkeit und Vollständigkeit der Oberzüge, auch bei kompliziert geformten Substraten. Das
Verfahren ist außerdem mit einer Einsparung des Arbeitsaufwandes und einer besseren Reinhaltung der
Umwelt verbunden. Zur Beschichtung können nahezu alle elektrisch leitenden Substrate herangezogen werden.
Das Verfahren hat jedoch in erster Linie Bedeutung zur Grundierung von eisenhaltigen Substraten.
Besonderes Interesse haben in jüngster Zeit kationischei
Jberzugsmassen gefunden, da bei der Abscheidung von Überzügen auf der Kathode die Bildung von
Metallionen, die in der Regel eine schlechte Korrosionsbeständigkeit und eine Fleckenbiidung bei bestimmten
anionischen Systemen zur Folge hat, stark reduziert werden kann.
Beispiele von geeigneten kationischen elektrophoretischen abscheidbaren Harzen sind beschrieben in den
US-PS 37 99 854. 39 84 299 und 39 47 338 und in der DE-OS 27 01 002. Die solubilisierenden kationischen
Gruppen sind Amin-Säuresalze in diesen Harzen. Andere geeignete kationische Harze für die elektrophoretische
Abscheidung sind Harze mit quaternären Ammoniumsalzgruppen, wie sie in den US-PS 39 62 165
und 40 01 156 beschrieben sind.
Obwohl die kationisch abscheidbaren Harze wesentliche Vorzüge gegenüber anionisch abscheidbaren
Harzen besitzen, wurde festgestellt, daß zur Erzielung von Überzügen mit maximaler Korrosionsbeständigkeit
auf eisenhaltigem Metall das Metall vorbehandelt werden muß, bevor es elektrophoretisch beschichtet
wird. Beispiele von solchen Vorbehandlungen sind Phosphatierungsbehandlungen, zum Beispiel mit Eisenphosphat,
gemischtem Eisen- und Kalziumphosphat und mit Zinkphosphat. An solche Vorbehandlungen kann
sich gegebenenfalls ein ' Sppjlen mit Chromsäure anschließen. Obwohl derartige Vorbehandlungen bei
vielen elektrophoretischen Abscheidungsanlagen verwendet werden, sind sie aus einer Vielzahl von Gründen
unerwünscht Zunächst einmal sind die Vorbehandlungen teuer. Außer den Kosten für die Chemikalien
müssen beachtliche Investitionen für die Anlagen gemacht werden. Weiterhin ist es nachteilig, daß durch
die Vorbehandlungen Umweltprobleme auftreten, zu deren Lösung zusätzliche Ausgiiben erforderlich sind.
Ein anderes und wahrscheinlich noch wichtigeres Problem, das mit der Vorbehandlung verbunden ist,
besteht in der Schwierigkeit der Aufbringung einer gleichförmigen Vorbehandlung. Bei kompliziert geformten
Gegenständen, wie zum Beispiel Autokarosserien und deren Teilen ist es sehr schwer, eine chemische
Vorbehandlung gleichförmig aufzubringen. Außerdem kann auch das Gerät zur Aufbringung des Vorbehandlungsmittels
nicht gleichförmig funktionieren, so daß dadurch manche Bereiche nur schwach vorbehandelt
ίο werden. Diese Bereiche sind diejenigen, die zuerst
korrodieren und den ganzen Gegenstand dadurch ruinieren. Im Falle der Vorbehandlung von Stahl gibt es
manche Stahlarten, die verschiedene Vorbehandlungsgrade
verlangen. Außerdem ist die Qualität und der Zustand des Stahls wesentlich und dies kann bei der
Vorbehandlung möglicherweise nicht bekannt sein. Stahl von schlechter Qualität oder mit öl veruni jinigter
oder in anderer Weise verunreinigter Stahl kann ebenfalls die Wirkung der Vorbehandlung reduzieren.
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein kationisches Abscheidungsbad zur Verfügung zu
stellen, in dem die kationische Abscheidung der Harze ohne chemische Vorbehandlung der zu beschichtenden
Gegenstände möglich ist
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem eingangs genannten Bad gelöst durch ein Bad zur elektrophoretischen
Abscheidung eines kationischen Har zes auf die Oberfläche eines Eisengegenstandes aus einer
wäßrigen Dispersion, die ein Metallsalz enthält, dessen Kation ein höheres Potential in der elektrolytischen
Spannungsreihe aufweist als Eisen, wobei dieses Bad gekennzeichnet ist durch einen Gehalt an Bleiacetat
oder Bleilactat entsprechend 200 bis 3000 Gewichtsteilen Blei auf eine Million Gewichtsteile des gesamten
Bades.
Dieses Bad eignet sich besonders für die elektrophoretische Abscheidung von kationischen Harzen auf
eisenhaltigen Metallen. Es wurde festgestellt, daß die Anwesenheit einer Bleiverbindung die Korrosionsbeständigkeit
eines kationisch abgeschiedenen Harzüberzuges auf einem eisenhaltigen Metall, insbesondere auf
einem nicht vorbehandelten oder schlecht vorbehandelten Eisenmetall, überraschend verbessert im Vergleich
zu elektrophoretisch abgeschiedenen Harzüberzügen aus ähnlichen Bädern, die aber keine Bleiionen
enthalten. Außerdem wurde gefunden, daß die Bleiionen die Korrosion der Eisenteile des elektrophoretischen
Abscheidungsbades verzögern.
In der DE-OS 24 57 437 sind elektropiioretische Abscheidungsbäder
beschrieben, die kationisch abscheidbare Harze enthalten. Diese Bäder werden durch Zugabe
von wasserlöslichen Salzen modifiziert, deren Potential in der kationischen elektrochemischen Spannungsreihe höher ist als d;is Potential der Oberfläche des ci-
ss seiihalligen Metalls, die in dem Rad elektrophoretisch
beschichtet werden soll. Als Metalle werden Kupfer. Kobalt, Kadmium, Zink, Nickel, Zinn und Antimon genannt.
Blei wird spezifisch nicht als geeignet benannt. Überraschenderweise wurde bei der vorliegenden Erfindung
gefunden, daß wasserlösliche Bleiverbindungen den in der DE-O3 24 57 437 genannten Salzen
hinsichtlich des Verleihens einer verbesserten Korrosionsbeständigkeit der Überzüge überlegen sind.
In der US-PS 37 99 854 sind kationische Abschei-
(,<, dungsbäder beschrieben, die harzartige Binder mit
Aminsalzgruppcn enthalten. Außer den Bindern können diese Bäder noch verschiedene Pigmente, einschließlich
von Bleisilikat, enthalten. Das Bleisilikat wird aber in das
Kc Abschcidungsbäder gemäß der vorliegenden
Iirfinclung unterscheiden sich von denjenigen der zuvor
genannten Patentschrift, da ihnen das Blei in Form einer
wasserlöslichen Bleiverbindung zugegeben wird, wogegen nach der genannten Patentschrift das Blei in Form
eines wasserunlöslichen Bleipigments eingeführt wird.
Auch wenn sich etwas der unlöslichen Bleiverbindung in dem Bad im Verlauf der Zeit lösen sollte, wenn das pH
niedrig genug ist, würde diese zufällig vorhandene Menge nicht ausreichen, um eine optimale Korrosionsbeständigkeit der Harzüberzüge zu erzielen. Außerdem
würde die aus dem Bleipigment herrührende Bleimenge von dem pH-Wert des Bades abhängen. In frisch
hergestellten Bädern, die als Binder- Harze mit quaternären Ammoniumsalzgruppen enthalten, und ein
pH von etwa 7 besitzen, wurden sich ungenügende Mengen des Bleipigments auflösen, um die gewünschte
Korrosionsverbesserung der Oberzüge zu ergeben.
Die bei der Erfindung benutzten wasserlöslichen Bleiverbindungen sind bevorzugt Bleiverbindungen, die
in Wasser bei einem pH von 7 in einer Menge von mindestens 1 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht
der Lösung, löslich sind. Bevorzugte wasserlösliche Bleiverbindungen sind Bleisalze von organischen
Säuren, insbesondere Bleiacetat und Bicilactat Weniger
geeignet sind die Bleisalze von starken Mineralsäuren, wie Salzsäure oder Salpetersäure, da sie nicht so gute
Oberzüge ergeben. Beispiele von anderen geeigneten Bleiverbindungen sind Bleisalze oder Komplexe von
Aminosäuren, wie Glycin, Sarcosin, ferner Athylendiamin-tetraessigsäure.N-ß-Hyc'xoxyäfcylJäthylendinitrilotriessigsäure. Zitronensäure m?d Ascorbinsäure.
Zahlreiche der bevorzugten1 Bleiverbindungen sind im
Handel erhältlich. Andererseits ist es aber auch möglich, diese Salze in einfacher Weise durch Umsetzung von
Bleioxid mit der entsprechenden Säure in wäßrigem Medium herzustellen.
Die Menge der zum elektrophoretischen Abscheidungsbad zugegebenen Bleiverbindung sollte ausreichend sein, um eine verbesserte Korrosionsbeständigkeit des eisenhaltigen Metallgegenstandes, insbesondere des nicht vorbehandelten oder schlecht vorbehandelten eisenhaltigen Metallgegenstandes, der in dem
kathodischen Abscheidungsbad beschichtet werden soll, herbeizuführen. Die verbesserte Korrosionsbeständigkeit wird ermittelt, indem mit Salzsprühungen behandelte Überzüge aus den Abscheidungsbädern gemäß der
Erfindung mit Salzsprühungen von Oberzügen verglichen werden, die aus elektrophoretischen Abscheidungsbädern erhalten wurden, denen kein wasserlösliches Bleisalz zugegeben wurde. Bei der Erfindung werden so viel einer wasserlöslichen Bleiverbindung zugegeben, daß 100 bis 3000, bevorzugt 200 bis 3000 Gewichtsteile Blei auf eine Million Gewichtsteile des gesamten Bades vorhanden sind. Bleigehalte oberhalb von
3000 Gew. ppm ergeben keinen nennenswerten Vorteil hinsichtlich des Korrosionsschutzes und mit der Zunahme des Gehaltes der löslichen Bleiverbindung in dem
Abscheidungsbad können andere Eigenschaften leiden, wie der Filmaufbau, die Durchschlagspannung und die
Leitfähigkeit des Bades.
Die Zugabe der wasserlöslichen Bleiverbindung zu dem elektrophoretischen Abscheidungsbad kann so
erfolgen, daß die lösliche Bleiverbindung direkt dem Abscheidungsbad, das das Pigment und das Harz
enthält, zugegeben wird. Es ist aber auch möglich, das lösliche Bleisalz einem Konzentrat der Überzugsmasse
mit einem hohen Feststoffgehalt zuzusetzen, welches dann mit Wasser verdünnt wird, um das Abscheidungsbad zu bilden. Ferner kann man die lösliche Bleiverbindung der wäßrigen Harzdispersion oder der Pigmentdispersion vor der Formulierung des Bades zugeben. Bei
dem Voranschreiten der elektrophoretischen Abscheidung sollte die Bleiverbindung ergänzt werden, da sie
während der elektrophoretischen Abscheidung verbraucht wird.
Die Metallgegenstände, die bei dem Verfahren nach der Erfindung beschichtet werden, sind in der Regel
eisenhaltige Metalle, wie Eisen selbst, Stahl und verschiedene Eisenlegierungen mit anderen Metallen.
Die Erfindung ist von besonderer Bedeutung für nicht
vorbehandelte Gegenstände aus eisenhaltigen Metallen,
wie aus kaltgewalztem Stahl. Unter »nicht vorbehandelt« ist zu verstehen, daß das eisenhaltige Metall nicht
mit Chemikalien vorbehandelt wurde, die die Korrosionsbeständigkeit des Metalls erhöhen. Beispiele von
solchen Vorbehandlungen sind die in der Einleitung erwähnte Phosphatierung und Chromatierung. Die
Erfindung läßt sich jedoch auch bei vorbehandelten eisenhaltigen Metallen benutzen, insbesondere bei
schlecht vorbehandelten eisenhaltigen Metallen.
Die kationisch abscheidbaren Harze, die bei der Erfindung verwendet werden können, schlie3en Harze
mit Aminsalzgruppen ein, die für die kationische Abscheidung gut bekannt sind. Solche Harze sind
beispielsweise in der US-PS 37 99 854 beschrieben.
Besonders bevorzugt sind Harze mit Aminsalzgruppen,
die die Reaktionsprodukte eines organischen Polyepoxyds und eines sekundären Amins sind. Das harzartige
Reaktionsprodukt wird mit einer Säure solubilisiert, wobei sich Aminsalzgruppen bilden. Solche Harze sind
in der US-PS 39 84 299 beschrieben. In der Regel werden diese Harze mit Arninsalzgruppen in Kombination mit einem blockierten oder verkappten Isocyanat
als Härtungsmittel verwendet Bei einer Ausführungsform ist das Isocyanat vollständig blockiert und diese
Ausführungsform ist in den beiden zuletzt erwähnten Patentschriften beschrieben. Es können aber auch nur
teilweise blockierte Polyisocyanate mit dem Harz zu einem Einkomponentensystem umgesetzt sein. Derartige Harzsysteme, die bei der Erfindung ebenfalls
geeignet sind, sind beispielsweise in der US-PS 39 47 358 beschrieben.
Ein weiteres sehr bevorzugtes Harz mit Aminsalzgruppen enthält latent? primäre Amingruppen, die
durch ein Ketimin blockiert sind. Dieses Harz ist in der
Außer Harzen mit Aminsalzgruppen können bei der Erfinuung auch Harze mit quaternären Ammoniumsalzgruppen benutzt werden. Beispiele von solchen Harzen
sind Harze, die man durch Umsetzung eines organi
sehen Polyepoxide, zum Beispiel dem Polyglycidylether
eines Polyphenols, mit einem tertiären Aminsäuresalz erhält. Solche Harze sind in den US-PS 39 62 165,
39 75 346 und 40 01 156 beschrieben. Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält das
Harz mit den quaternären Ammoniumsalzgruppen blockierte Isocyanatgruppen. Harzsysteme dieser Art
sind in der US-PS 39 35 087 beschrieben.
Beispiele von anderen geeigneten kationischen Harzen sind Harze mit Sulfoniumsalzgruppen, die in der
Für die elektrophoretische Abscheidung werden derartige Harze in Wasser dispergiert, so daß in der
Regel eine Konzentration von 1 bis 30 Gew.-°/o an
Harzfeststoffen in Form einer wäßrigen Dispersion vorliegt Der hier verwendete Ausdruck »wäßrige
Dispersion« schließt zweiphasige, durchscheinende, wäßrige Harzsysteme ein, insbesondere solche, bei
denen das Wasser die kontinuierliche Phase bildet, und umfaßt auch homogene wäßrige Lösungen, die optisch
klar erscheinen. Bei der Erfindung haben die wäßrigen Dispersionen dispergierte Phasen, die einen mittleren
Teilchendurchmesser von etwa 0,1 bis 5 μτη besitzen. Die dispergierte Phase kann eine kugelförmige oder
längliche Gestalt haben oder kann bei der mikroskopischen Untersuchung unsichtbar sein.
Die Harze können bei der Erfindung als solche zu klaren Filmen elektrophoretisch abgeschieden werden,
soch dienen sie in der Regel als Trägerharze in Verbindung mit Pigmentzusammensetzungen. Als Pigmente können die üblichen Pigmente verwendet
werden, wie Eisenoxide, Bleisilikat, Strontiumchromat,
Ruß, Titandioxid, Talkum und Bariumsulfat und Mischlingen von solchen und ähnlichen Pigmenten. Es
können auch farbige Pigmente verwendet werden, wie Kadmiumgelb, Kadmiumrot, Phthalocyaninblau,
Chromgelb, Toluidinrot und hydratisierte Eisenoxide.
Als weitere Bestandteile können die elektrophoretischen Abscheidungsbäder übliche Zusatzstoffe enthalten, wie nichtionische oder kationische Dispergiermittel
oder Kombinationen solcher Dispergiermittel. Ein besonders bevorzugtes Dispergiermittel ist in der
US-PS 40 07 154 als Träger für die Pigmentformulierung beschrieben.
In der Regel werden das Pigment und das Dispergiermittel zu einer Paste verarbeitet und diese
Paste wird mit einem größeren Teil des Trägerharzes zu der Oberzugsmasse verschnitten.
Andere übliche Zusatzstoffe, die in der Oberzugsmasse enthalten sein können, sind Antioxidantien, Netzmittel, Trockner, Antischaummittel und Suspendiermittel.
Häufig ist es wünschenswert, eine kleine Menge eines mit Wasser mischbaren organischen Lösungsmittels
zuzusetzen, das man zweckmäßigerweise dem Trägerharz zugibt, um seine Handhabung und Verarbeitung zu
erleichtern. Beispiele von solchen Lösungsmitteln sind 4-Methoxy-4-methylpentanon-2, Dioxan und Glykoläther.
In der Regel ist es bei pigmentierten Überzugsmassen
vorteilhaft, daß das Gewichtsverhältnis von Pigment zu Trägerharz bei 1,5:1 oder niedriger liegt, bevorzugt
niedriger als etwa 1 :1. Wenn die Badzusammensetzung ein zu hohes PigmenVzu-Trägerharz-Verhältnis hat,
kann der elektrisch abgeschiedene Film zu schlechte Fließeigenschaften haben.
Für die Formulierung der als elektrophoretisches Abscheidungsbad dienenden wäßrigen Dispersionen
kann gewöhnliches Leitungswasser verwendet werden. Wenn jedoch solches Wasser relativ hohe Konzentrationen an Kationen hat, ist es zweckmäßiger, entionisiertes Wasser zu benutzen, das vorher mit einem
Ionenaustauscherharz behandelt wurde.
Bei dem Verfahren zur elektrophoretischen Abscheidung des Harzes wird die wäßrige Badzusammensetzung in Berührung mit einer elektrisch leitenden Anode
und einer elektrisch leitenden Kathode gebracht, wobei die zu überziehende Oberfläche die Kathode bildet
Beim Durchgang des elektrichen Stroms zwischen der Anode und der Kathode wird aus dem Bad, das die
Überzugsmasse enlhiil·, ein haftender Film tier Überzugsmasse auf der Kathode abgeschieden. Durch
VerwendunE von kathodischen Harzen anstelle der
anioniscben Harze mit Carboxylgruppen wird eine
Reihe von Vorteilen erzielrn.
Die Bedingungen für die elektrophoretische Abscheidung sind im allgemeinen gleich oder ähnlich, wie bei
der bekannten elektrophoretischen Abscheidung von Harzen. Die benutzte Spannung kann in weitem
Rahmen schwanken, zum Beispiel zwischen einem Volt oder einigen tausend Volt, obwohl typischerweise bei 50
bis 500 Volt gearbeitet wird. Die Stromdichte liegt in der
Regel bei 1,0 bis 15 Ampere/929 cm2 und nimmt
während der elektrophoretischen Abscheidung ab.
Nach der elektrophoretischen Abscheidung werden die erhaltenen Oberzüge bei erhöhten Temperaturen
durch beliebige Arbeitsweisen ausgehärtet, zum Beispiel
durch Erwärmen in öfen oder mit Infrarotlampen. Die
Härtungstemperaturen hängen in erster Linie, von den verwendeten Härtungsmitteln ab. Wenn das Härtungsmittel ein blockiertes Isocyanat ist, wird in der Regel bei
einer Temperatur zwischen 75 bis 300° C ausgehärtet
In den folgenden Beispielen wird ,Sie Erfindung noch
näher erläutert
Es wirde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei
denen verschiedene wasserlösliche Salze von Blei, Nickel, Zink und Kupfer zu wäßrigen Dispersionen von
kationisch abscheidbaren Harzen gegeben wurden. Die Harze wurden dann elektrophoretisch auf nicht
M) vorbehandelten Stahlblechen abgeschieden, die Oberzüge wurden gehärtet und auf ihre Korrosionsbeständigkeit untersucht
Das kationisch abscheidbare Harz war ein Harz mit Aminsalzgruppen aus folgendem Ansatz:
Gewichtsteile
Epoxyharz1) 122
cyanat2) (95% Feststoffe in Methylbutylketon
') Handelsüblicher PüIyglycHyläther von Bisphenol A mit
einem Äquivalentgewicht von 492 pro Epoxygruppe.
2) 2-ÄthyIhexylmonourethan von 2,4-ToIuoldiisocyanat
hergestellt durch Zugabe von 1953 Teilen 2-ÄthyIhexanol
zu einer Mischung von 2610 Teilen 2,4-Toluoldiisocyanat
und zwei Teilen Methylbutylketon unter Rühren im Verlauf von etwa 3 Stunden bei äußerer Kühlung, um eine
Reaktionstemperatur unter 18"C aufrechtzuerhalten. Nach Beendigung der Zugabe wird das Produkt unter
trockenem Stickstoff bis zur Verwendung aufbewahrt.
ι,·, ) Handelsübliches Dikctimin aus einem Mol Diäthylcn-
Irianiin und /wci Mol Me(In üsobulylkelon.
') I laiidel «produkt mil einem Molekulargewicht von etwa
1000.
Das kationisch abscheidbare Harz wurde wie folgt hergestellt:
In einem geeigneten Reaktionsgefäß wurde das Epoxyharz in dem Methylbutylketon gelöst und etwa
eine Stunde unter Rückflußkühlung zum Sieden erwärmt, um etwa vorhandenes Wasser durch eine
entsprechende Falle zu entfernen. Nach dem Kühlen auf 100° C wurde das 2-Äthylhexylmonourethan von 2,4-Toluoldiisocyanat
und der Dibutylzinndilaurat-Katalysator zugegeben und die Reaktionsmischung wurde auf 115° C
für etwa eine halbe Stunde erwärmt, bis alle NCO-Gruppen verbraucht waren, was durch eine
IR-Abtastung leicht feststellbar ist.
Der Ansatz wurde dann auf 800C gekühlt und es
wurde das Diketimin und dann das Diäthylamin zugegeben. Die entstehende exotherme Reaktion wurde
durch äußere Kühlung so gesteuert, daß die Temperatur unter 95°C blieb. Nach V>
Minuten wurde das Polyoxypropylendiamin zugegeben und der Ansatz wurde nun auf 110° C erwärmt und etwa 3 Stunden bei
dieser Temperatur gehalten und dann wurde der Äthylenglykolmonohexyläiher zugeben. Anschließend
wurde die Reaktionsmischung mit eintionisiertem Wasser verdünnt und r>it Milchsäure angesäuert, so daß
ein kationisches Harz entstand, das einen Feststoffgehali von etwa 37% hatte.
Das in dieser Weise hergestellte kationisch abscheidbare Harz wurde mit weiterem entionisiertem Wasser
auf einen Feststoffgehalt von etwa 12% zum elcktro·
< phoretischen Abscheidungsbad verdünnt. Es wurden
sechs getrennte Portionen des Bades mit jeweils einer derartigen Menge von Bleilactat, Nickellactat, Bleiacetat,
Zinkacetat, Nickelacetat und Kupferacetat versetzt, daß Bäder erhalten wurden, die 03 Gew.-% (bezogen
in auf den Harzfeststoffgehalt) der entsprechenden Metalle
enthielten. Ein Bad, das kein zugesetztes Metallsalz enthielt, diente als Kontrollversuch.
Es wurden unbehandelte Stahlbleche kathodisch in diesen Bädern elektrophoretisch unter den üblichen
Bedingungen, wie sie in Tabelle I angegeben sind, beschichtet. Die Überzüge wurden 20 Minuten bei
204° C ausgehärtet, in die ausgehärteten Überzüge wurde ein »X« eingeritzt und diese Proben wurden in
eine Salzsprühkammer bei 3S'C und einer 100%igcn
relativen Feuchtigkeit gegeben und mit einer 5gew.-%igen wäßrigen Natriumchloridlösung für den in
Tabelle I angegebenen Zeitraum behandelt Danach wurde die Kriechkorrosion von der Einritzung ausgehend
gemessen und in Tabelle 1 entsprechend vermerkt
25
Zugabe von Metallsalzen zu kationischen Abscheidungsbädem
Beispiel Metallsalz
Nr.
Nr.
Abscheidungsspannung
(Volt) Abscheidungszeit
(Sekunden)
Filmrtcke,
Mikrometer
Mikrometer
(μΐη)
Salzsprühung
(Tage)
Kriechkorrosion in mm
1 keins. Vergleichsversuch 100
2 Bleilactat 100
3 Nickellactat 100
4 Bleiacetat 200
5 Zinkacetat 200
6 Nickelacetat 200
7 Kupferacetat 200
90 | 20,3 | 13 | >3,2 |
90 | 25,4 | 13 | <i,6 |
90 | 20,3 | 13 | 6,3 |
90 | 4,1 | 10 | 0 |
90 | 10,2 | 10 | >3,2 |
90 | 8,9 | 10 | 1,6-3,2 |
90 | 5,1 | 10 | <1,6 |
Beispiele 8bis 16
Es wurde eine Versuchsreihe durchgeführt, um den
Einfluß von verschiedenen Mengen von wasserlöslichen Bleisalzen auf die kationischen Abscheidungsbäder zu
zeigen. Dabei wurde festgestellt, daß so geringe Mengen der wasserlöslichen Bleisalzverbindungen, die 500
Gewichtsteilen Blei, bezogen auf eine Million Gewichtsteile Harzfeststoffe, entsprechen, eine gute Korrosionsbeständigkeit
von nicht vorbehandeltem Stahl ergeben. Oberhalb dieser Konzentration wurde die Korrosionsbeständigkeit
nicht wesentlich verbessert, wogegen der Filmaufbau, der Umgriff und die elektrische Leitfähig* ω
keit des Bades beeinträchtigt wurden.
Es wurden außerdem noch zwei Versuche mit wasserlöslichen Kupfer- und Mangansalzen durchgeführt,
wobei festgestellt wurde, daß dabei Überzüge mit unbrauchbaren Eigenschaften erhalten wurden.
Das Harz wurde im allgemeinen in gleicher Weise, wie bei den Beispielen 1 bis 7, hergestellt und hatte einen
Feststoffgehalt von etwa 37%.
Es wurde ein kationisches Pigmentdispergiermittel hergestellt indem 744,2 Teile Stearylglycidyläther und
166,6 Teile Äthylenglykolmonobutyläther auf etwa 50° C
erwärmt wurden und 150,2 Teile N-Methyläthanolamin
im Verlauf von 30 Minuten unter äußerer Kühlung zugegeben wurden, so daß die Temperatur der
Mischung unterhalb 100° C blieb. Sobald das gesamte
Amin zugegeben war, wurde der Ansatz noch eine weitere Stunde bei 100° C gehalten und dann wurde er
gekühlt und gelagert
Zur Herstellung eines Trägers für dieses kationische Pigmentdispergiennittel wurden 188 Teile dieses
Produkts mit 40 Teilen einer 88%igen wäßrigen Milchsäure, 440 Teilen entionisiertem Wasser und 132
Teilen Äthylenglykolmonobutyläther gemischt
Zur Herstellung einer Pigmentpaste wurden 90 Teile dieses Trägers verschnitten mit vier Teilen eines
Entschäumungsmittels auf Basis eines Acetylenalkohols. 60 Teilen Pnthaiocyaninblau, 140 Teilen Eisenoxid und
306 Teilen entionisiertem Wasser. Die erhaltene Aufschlämmung wurde in einer Mühle auf eine Feinheit
nach Hegman Nr. 7 verkleinert
Das kationische Abscheidungsharz der Beispiele 1 bis
7 und die so hergestellte Pigmentpaste wurden mit entionisiertem Wasser und zusätzlichem Dibutylzinndilaurat-Katalysator in dem nachstehend angeführten
Verhältnis zu einem kationisch abscheidbaren Bad verschnitten:
Kationisches Harz
Entionisiertes Wasser
Dibutylzinndilautat
Pigmentpaste
Entionisiertes Wasser
1053
840
7,4 228 1672
Das Harz und das Dibutylzinndilaurat wurden in einem Mischer eine Stunde gemischt und mit dem ersten
10
Teil des entionisierten Wassers verdünnt Dann wurde die Pigmentpaste zugeger ;n und zum Schluß der zweite
Teil des entionisierten Wassers. Das Bad hatte einen Feststoffgehalt von etwa 12%.
Es wurden dann neun verschiedene Abscheidungsbäder aus diesem Stammbad hergestellt. Zu sechs der
Abscheidungsbäder wurden zunehmende Mengen an Bleiacetat zugegeben. Einem Bad wurde Kupferacetat
und einem anderen Bad Manganacetat zugefügt. Ein Bad erhielt keine Zugabe eines Metallsalzes und diente
als Vergleichsversuch. Die Menge der zugegebenen löslichen Salze ist aus Tabelle II zu ersehen. Es wurden
dann nicht vorbehandelte Stahlbleche in diesen Bädern bei einer Spannung von 250 Volt für zwei Minuten
beschichtet. Angaben über den Filmaufbau und das Aussehen der Überzüge sind ebenfalls in Tabelle Il
angegeben. Ferner befinden sich dort die Werte für den Ford-Umgriff, die Durchschlagspannung und die Leitfähigkeit der verschiedenen Abscheidungsbäder.
Leitfähigkeit
Uberzugsqualität
9
10
11
12
13
14
15
16
500 - Blei
1000 - Blei
1500 - Blei
2000 - Blei
2500 - Blei
3000 - Blei
1250 - Kupfer
1250 - Mangan
12,7
10,2
10,2
7,6
6,9
6,1
5,1
7,6
7,6
21,0 21,0 20,3 19,7
360
300
300
300
300
300
280
300
250
1040
1200
1280
1310
1380
1380
1450
1350
.2420
glatt
glatt
glatt
glatt
glatt
glatt
glatt
rauh
rauh
Es wurde eine erste Versuchsreihe durchgeführt, um
den Einfluß der Zugabe eines wasserlöslichen Salzes zu einer kationischen Oberzugs masse auf Basis eines
Harzes mit quaternären Ammoniumsalzgruppen zu zeigen.
Das Harz mit quaternären Ammoniumsalzgruppen wurde aus folgendem Ansatz hergestellt:
45
Bestandteile | Gewichts |
teile | |
Handelsübliches Epoxyharz1) | 5428,3 |
Bisphenol A | 1752,3 |
2-ÄthylhexanoImonourethan von | 3900,8 |
2,4-Toluoldiisocyanat, 95%ig in Methyl- | |
isobutylketon | |
Polycaprolactondiol3) | 1424,8 |
') Auf Basis von Epichlorhydrin und Bisphenol A
65
mit
einem Aquivalcntgcwicht von 193-203.
;) Handelsübliches Produkt vom Molekulargewicht 53U.
Gewichlsteile
2,2,4-TrimethylpentandioImonoiso- 1167,3
butyrat
-V Antischaummittel3) 66,5
(75%ig in Wasser)
3) Handelsprodukt auf Basis eines Kohlenwasserstofföls,
das inerte Diatomeenerde enthält
Das Epoxyharz und das Bisphenol A wurden in ein Reaktionsgefäß gegeben und auf 150° C erwärmt Es trat
eine exotherme Reaktion ein und man ließ die Temperatur bis auf 2020C ansteigen. Die Reaktionsmischung wurde auf t25°C gekühlt und es wurde das
2-Äthylhcxylmonourethan zugegeben. Dann wurde die
Reaktionsmischung auf 120°C gekühlt und eine Stunde bei dieser Temperatur gehalten. Anschließend wurde
das Isobutyrat, das Polycaprolactondiol und das Dimethyläthanolamin zugegeben. Die Reaktionsmischung
wurde dann auf 1250C erwärmt und wurde 8,5
Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurden die Glykoläther, das Antischaummittel, Milchsäure,
Dimethylcyclohexylaminlactat und entionisiertes Wasser zugegeben. Die Reaktoinsmischung wurde nun auf
850C gekühlt und für zwei Stunden bei dieser Temperatur gehalten. Dann wurde sie auf Raumtemperatur
abgekühlt.
Ein Träger für die Pigmentverkleinerung wurde aus folgendem Ansatz hergestellt:
Bestandteile
Gewichtsteile Feststoffe
Epoxyharz1)
Bisphenol A
2-Äthylhexanolmonourethan von 2,4-Toluoldiisocyanat in Methylisobutylketon
Quaternisierungsmittel2)
Entionisiertes Wasser
Bisphenol A
2-Äthylhexanolmonourethan von 2,4-Toluoldiisocyanat in Methylisobutylketon
Quaternisierungsmittel2)
Entionisiertes Wasser
Äthylenglykolmonobutyläther
7iO,O 289,6 406,4
496,3
71,2 56,8
681,2 289,6 386,1
421,9
') Lösung eines handelsüblichen Epoxyharzes mit einem
Epoxidäquivalent von etwa 193-203, hergestellt durch Umsetzung von Epichlorhydrin und Bisphenol A.
:) Quaternisierungsmittel, hergestellt aus folgendem Ansatz:
Bestandteile
Gewichtsteile Feststoffe
304
87,2 88,2
gelassen. Dann wurd«,· sie auf 1200C gekühlt und es
wurde das mit 2-Äthylhexanol halbverkappte Toluoldiisocyanat
zugegeben. Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde bei 110 bis 120°C für eine Stunde gehalten
und dann wurde der Äthylenglykolmonobutyläther zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde dann auf 85
bis 900C gekühlt, homogenisiert und dann mit Wasser
und schließlich mit dem Quaternisierungsmittel versetzt. Die Temperatur der Reaktionsmischung wurde bei 80
bis 850C gehalten, bis eine Säurezahl von 1 erhalten wurde.
Unter Verwendung des vorstehenden Trägers wurde folgender Ansatz hergestellt:
Bestandteile
Harzartiger Träger
Kohlestaub
Basisches Bleisilikat
Strontiumchromat
Dibutylzinnoxid
Entionisiertes Wasser
Kohlestaub
Basisches Bleisilikat
Strontiumchromat
Dibutylzinnoxid
Entionisiertes Wasser
Gewichtsteile
12,2 15,8
1,9 1,0 0,68 23,6
Die Paste wurde in einer Sandmühle auf eine Hegman-Feinheit Nr. 7 zerkleinert Es wurde eine
kationische Abscheidungsmasse aus folgendem Ansatz hergestellt:
Bestandteile
Gewichtsteile
Mit 2-Äthylhexanol halb- 320,0 verkapptes Toluoldiisocyanal
in Methylisobutylketon
Dimethyläthanolamin 87,2
Wäßrige Milchsäure- 117,6
lösung
Äthylenglykolmonobutyl- 39,2 äther
Das mit 2-Äthylhexanol halbverkappte Toluoldiisocyanat
wurde zu dem Dimethyläthanolamin in einem geeigneten Reaktionsgefäß bei Raumtemperatur gegeben. Es trat eine
exotherme Reaktion ein und die Mischung wurde bei 800C
eine Stunde gerührt Es wurde dann Milchsäure zugegeben und anschließend Äthylenglykolmonobutyläther.
Die Reaktionsmischung wurde etwa eine Stunde bei 65°C gerührt, damit sich das Quaternisierungsmittel bildete.
Das Epoxyharz und das Bisphenol A wurden unter Stickstoff in ein geeignetes Reaktionsgefäß gegeben
und auf 150 bis 1600C erwärmt, um eine exotherme
Reaktion zu initiieren. Die Reaktionsmischung wurde
dann bei 150 bis 1600C eine Stunde voranschreiten
Harz mit quaternären Ammoniumsalz- 1580 gruppen
Weichmacher 3fi
Entionisiertes Wasser 3800
Pigmentpaste 682
Entionisiertes Wasser 1102
Das Harz mit quaternären Ammoniumsalzgruppen wurde mit einem handelsüblichen Weichmacher vorgemischt
Dann wurde entionisiertes Wasser langsam und sorgfältig bei hoher Rührgeschwindigkeit zugegeben,
bis die Dispersion ausreichend verdünnt war, um die Pigmentpaste zugeben zu können. Das restliche Wasser
wurde relativ schnell unter Rühren zugegeben.
Die so hergestellte Überzugsmasse hatte einen Feststoffgehalt von etwa 20%, ein pH von 6,5 und eine
Leitfähigkeit von 1100. Mit dieser Anstrichmasse wurden kationisch sowohl mit Zink phosphatiertes als
auch nicht vorbehandeltes Stahlblech beschichtet Die beschichteten Bleche wurden für verschiedene Zeiträume
und bei verschiedenen Temperaturen (vgl Tabelle
III) gehärtet, geritzt und der Salzsprühung, wie bei den
Beispielen 1 bis 7, unterworfen. Die Ergebnisse sind in Tabelle III als Beispiele 17 bis 20 angegeben.
Zu dieser Oberzugsmasse wurde in einer anderen
Versuchsreihe Bleilactat hinzugegeben, so daß sie auf
eine Million Gewichtsteile 500 Gewichtsteile enthielt Es wurden sowohl mit Zinkphosphat vorbehandelte als
auch nicht vorbehandelte Stahlbleche mit dieser
Überzugsmasse elektrophoretisch beschichtet. Die beschichteten Bleche wurden, wie in Tabelle III
angegeben, für verschiedene Zeiträume und bei verschiedenen Temperaturen ausgehärtet, angeritzt, und
der Salzsprühung, wie in den Beispielen ί bis 7, unterworfen. Auch diese Ergebnisse sind in Tabelle III
als Beispiele 21 bis 24 angegeben.
Eine weitere Versuchsreihe wurde unter ähnlichen Bedingungen ausgeführt, mit der Ausnahme, daß
Bleisilikat und Strontiumchromat aus der Überzugsmasse
weggelassen wurden.
Es wurde eine ähnliche Pigmentpaste der unmittelbar vorstehenden hergestellt, die aber kein Bleisilikat'und
kein Strontiumchromat enthielt. Die Paste hatte folgende Zusammensetzung:
Bestandteile Gewichts
teile
Bestandteile | Gewichtsteile |
Harz mit quatemären Ammoniumsalz | 790 |
gruppen | |
Weichmacher | 18,0 |
Entionisiertes Wasser | 1900 |
Pigmentpaste ohne Bleisilikat oder | 316 |
Strontiumchromat | |
Entionisiertes Wasser | 576 |
Harzartiger Träger')
Entionisiertes Wasser
Dibutylzinnoxid
342
130
130
29,2
262,8
262,8
10,2
') 1600 Teile des beschriebenen Trägerharzes, verdünnt mit
1400 Teuen entionisiertem Wasser.
Die Paste wurde in einer Mühle auf eine Hegman-Feinheit
Nr. 7 zerkleinert.
Es wurde dann eine kationisch abscheidbare Überzugsmasse aus folgendem Ansatz hergestellt:
Die Überzugsmasse hatte einen Feststoffgehalt von 20%, ein pH von 6,6 und eine Leitfähigkeit von 1100. Es
wurden sowohl mit Zinkphosphat vorbehandelte und nicht vorbehandelte Stahlbleche mit dieser Anstrichmasse
elektrisch beschichtet. Die beschichteten Bleche wurden entsprechend den Angaben in Tabelle III bei
verschiedenen Zeiten und Temperaturen gehärtet,
angeritzt und der Salzsprühung ausgesetzt. Die Ergebnisse sind in Tabelle III als Beispiele 25 bis 28
angeführt
In einer weiteren Versuchsreihe wurde der vorstehenden
Überzugsmasse Bleilactat in einer solchen Menge zugegeben, daß die Masse 500 Gewichtsteile
Blei auf eine Million Gewichtsteile des Bades enthielt. Es wurden mit Zinkphosphat behandelte und nicht
vorbehandelte Stahlbleche mit dieser Überzugsmasse beschichtet. Die Zeiten und Temperaturen für die
Härtung der beschichteten Bleche sind in Tabelle III angegeben. Die gehärteten Bleche wurden angeritzt
und der Salzsprühung unterworfen. Die Ergebnisse sind in Tabelle Hl als Beispiele 29 bis 32 angeführt.
Wirkune von wasserlöslichen Bleisalzen in kationisch abscheidbaren Überzugsmassen
Beispiel | Substrat | Härtung | Filmdicke, | 14 Tage Salzsprühung, |
Nr. | Mikrometer | Kriechkorrosion in mm | ||
( C/min) | (um) | |||
17 | zinkphosphatierter Stahl | 177/45 | 17,8 | 0,8 |
18 | nicht vorbehandelter Stahl | 177/45 | 19,0 | 3,2 |
19 | zinkphosphatierter Stahl | 204/20 | 17,8 | 0,8 |
20 | nicht vorbehandelter Stahl | 204/20 | 20,3 | 3,2 |
21 | zinkphosphatierter Stahl | 177/45 | 17,8 | 0,8 |
22 | nicht vorbehandelter Stahl | 177/45 | 19,0 | 1,2 |
23 | zinkphosphatierter Stahl | 204/20 | 17,8 | 0,8 |
24 | nicht vorbehandelter Stahl | 204/20 | 20,3 | 1,6 |
25 | zinkphosphatierter Stahl | 177/45 | 15,2 | 0,8 |
26 | nicht vorbehandelter Stahl | 177/45 | 25,4 | 3,2 |
27 | zinkphosphatierter Stahl | 204/20 | 15,2 | 0,8 |
28 | nicht vorbehandelter Stahl | 204/20 | 25,4 | 4,0 |
29 | zinkphosphatierter Stahl | Ϊ77/45 | 15,2 | 0,8 |
30 | nicht vorbehandelter Stahl | 177/45 | 22,3 | 0,8 |
31 | zinkphosphatierter Stahl | 204/20 | 15,2 | 0,8 |
32 | nicht vorbehandelter Stahl | 204/20 | 22,3 | 0.8 |
Vergleichsversuche
Es wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, bei denen den wäßrigen Dispersionen der kationisch
abscheidbaren Harze Strontiumlactat, Bariumlactat und
Mangan(II)-lactat zugesetzt wurde. Die Harze wurden dann auf nicht vorbehandelten Stahlblechen elektro-
phoretisch abgeschieden. Die erhaltenen Überzüge
wurden ausgehärtet und auf ihre Korrosionsbeständigkeit und ihr Aussehen untersucht
Das kationisch abscheidbare Harz war ein Harz mit Aminsalzgruppen, das demjenigen der Beispiele 1 bis 7
glich und aus folgendem Ansatz hergestellt wurde:
Bestandteile Gewichüsteile
Epoxyharz von Beispiel 1 122
n-Butylketon 44
2-Äthylhexylmonourethan von 83
2,4-Toluoldiisocyanat
2,4-Toluoldiisocyanat
Dibutylzinndilaurat 0,18
Diketimin von Diäthylentriamin 9,6
Diäthylamin 11,5
Polyoxypropylendiamin von Beispiel I 21,25
Polyoxypropylendiamin von Beispiel I 21,25
Äthylengiykoicnonohexyiälher 24,3
Entionisiertes Wasser 364
Milchsäure (88%ig in Wasser) 15,5
Das Harz wurde im wesentlichen in gleicher Weise hergestellt v/ie dasjenige für die Beispiele 1 bis 7.
Es -vurde ein Trägerharz für die Zerkleinerung des figments hergestellt, indem 321 Teile Stearylglycidyläther
und 40 Teile einer 88%igen wäßrigen Milchsäure und 439 Teile entionisiertes Wasser gemischt wurden.
Zur Herstellung der Pigmentpaste wurden 90 Teile dieses Trägers verschnitten mit 4 Teilen eines
Antischaummittels auf Basis eines Acetylenalkohols, 300 Teilen entionisiertem Wasser, 198 Teilen Titandioxid
und 2 Teilen RuS. Die erhaltene Aufschlämmung wurde
in einer Mühle auf eine Hegman-Feinheit Nr. 7 zerkleinert
Es wurde dann eine kationisch abscheidbare Überzugsmasse hergestellt indem folgende Bestandteile
gemischt wurden:
Kationisch abscheidbares Harz 2896
Dibenzyläther 112
Dibutylzinndilaurat 11,2
Entionisiertes Wasser 2730
Pigmentpaste 795
Drei Portionen der kationisch abscheidbaren Überzugsmasse wurden mit entionisiertem Wasser verdünnt
und jeweils mit Stronthimlactat, Bariumlactat und
Mangan(II)-lactat kombiniert, so daß Abscheidungsbäder
entstanden, die 12% Feststoffe und 1000 Gewichtsteile Strontium, Barium oder Mangan auf eine Million
Gewichtsteile des Bades enthielten. Das pH und die Leitfähigkeiten der Bäder und das Aussehen der
elektrophoretisch abgeschiedenen Filme auf nicht vorbehandelten Stahlblechen ist in der Tabelle IV
angegeben.
Elektrophoretische Atecheidungsbäder mit verschiedenen Lactatsalzen
Sfontium- Bariumlactat lactat
Mangan-II-lactat
PH | 5,7 | 5,6 | 4,7 |
Leitfähigkeit | 1820 | 1575 | 2060 |
Filmaussehen | rauh | rauh | glatt |
Die beschichteten Flächen wurden Salzsprühungen ausgesetzt, wobei festgestellt wurde, daß sie keine
bessere Korrosionsbeständigkeit zeigten, als ein Vergleichsblech,
das mit einer ähnlichen Überzugsmasse, die kein zugegebenes Lactat enthielt, elektrophoretisch
beschichtet worden war.
Claims (1)
- Patentanspruch:Bad zur elektrophoretischen Abscheidung eines kationischen Harzes auf die Oberfläche eines Eisengegenstandes aus einer wäßrigen Dispersion, die ein Metallsalz enthält, dessen Kation ein höheres Potential in der elektrolytischen Spannungsreihe aufweist als Eisen, gekennzeichnet durch einen Gehalt an Bleiacetat oder Bleflactat entsprechend 200 bis 3000 Gewichtsteilen Blei auf eine Million Gewichtsteile des gesamten Bades.
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