DE1911024A1 - Verfahren zur Herstellung eines Gusseisens mit Vermicular-Graphit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Gusseisens mit Vermicular-GraphitInfo
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Description
UJi"] -· ""■
Patentanwälte Dipl. - Ing. F. Weickmann, <
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipl.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A.Weickmann, Dipl.-Chem. B. Huber
8 MÜNCHEN 27, DEN 191 1 O 2 L\
HZW - MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 48 3921/22
Pie Erfindung betrifft die Erzeugung eines Gußeisens mit einer besonderen Graphitform, dem sogenannten Vermicular- oder Wurmgraphit. Der Begriff "Vermicular-Graphit" wird hier in gleichem
Sinn gebraucht wie von CK. Donoho, Modern Castings 40 (Juli 1961) S. 65 bis 71.
Unter Grauguß versteht man ein Gußeisen mit regellos verteiltem,
lamellarem Graphit oder Blattgraphit. Grauguß hat manche Vorteile. Er ist vor allem gut gießbar, da er ein gutes Fließvermögen
besitzt und kau« sur Bildung von Sohwindungehohlräumen neigt·
Nachteilig ist die geringe Zähigkeit» was seine Ursache in der unregelmäßigen, sun Seil versweigtea for» des lamellaren Graphite
hat. Wesentlich bessere mechanische Eigenschaften, besonders bessere Zähigkeit, besitst ein Gußeisen mit Kugelgraphit. Allerdings sind die Glefielgenschaften schlechter als bei GrauguS. Bas
flieflvermügen 1st geringer und die Neigung «ur Bildung von Sohwlnäungshohlrftumen macht eine besondere Gießtechnik erforderlich.
Außerdem hat GuBeI»en mit Kugelgsaphit ein schlechteres Däapfungsveraögen als Grauguß, Bekanntlich gelingt es duroh Zugabe
beispielsweise von Magnesium, aus Gußeisen, das frei von bestii ten Störelementen ist, Gußeisen mit Kugelgraphit su erseugmn.
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Es ist seit langem bekannt, daß es außer lamellarem Graphit und
Kugelgraphit auch andere Ausbildungeformen des Graphits im Gußeisen gibt» Richtreihen nach ASSIl sowie nach Empfehlungen des
Vereins Beutscher Gießereifachleute erlauben eine Charakterisierung der Graphitform.
Man hat beobachtet, daß bei fehlerhafter Erzeugung von Gußeisen
mit Kugelgraphit unter anderem eine Graphitsorte auftreten kann, die CK. Donoho als "Vermicular-Graphit" oder "Wurm-Graphit" bezeichnet. In den Richtlinien des Vereins Deutsche Gießereifachleute wird diese Ausbildungsform als P-Graphit bezeichnet, während ihr Donoho in genannter Veröffentlichung die Ziffer III zuordnet. Dieser Vermicular-Graphit besteht aus abgerundeten, gedrungenen und meistens unverzweigten, sehr kurzen Graphitlamellen, die zueinander größeren Abstand haben ale man es von Laraellengraphit gewohnt 1st·
Lange Zeit empfand nan das Auftreten dieser Graphitsorte nur als
störend, weil ei« immer dann «sitet^M, wem bei &©r Erzeugung
Ton Gußeisen alt Kugelgraphit mit su w@mig Magnesium behandelt
wurde oder wenn Elemente %ug«g«n waifan® die die Ausbildung von
Graphitkugeln «tor·!!· Erst seit taira®» öegiiüit man zu erkennen,
dad dl· gemielte Herstellung sines Guß «i ssma* alt diesem Yermieular-Graphit Vorteile haben kam· V«^sc:JBilen* gl@3t®ohaisGli· Nachteil·, wie si· Gußeisen »it Kugelgraphit bssitst, tallen fast
gans weg. Si· swohftnischen Featißfeaitiswert« llag^a ssw±B®h@n denen
Ton Grauguß und Gußeisen alt Kugelgraphit. Dies wl^nn m&ufa die
Beinpiele.
AuBerde» ist dm· DÄapfungeTemögea t@se QvtM®±m®m. alt
Graphit Khalich«r de» von Grauguß al· ä«e von
graphit. Si· Wareeleitfiiiiiglceit llmgt ebtsfmlls
beiden Öußeie*Beorten.
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Titan und Seltenerdmetallen bekannt* Man. geht dabei bewußt so vor
wie bei der Herstellung iron Gußeisen mit Kugelgraphit, gibt jedoch, ungenügend große Hangen an Magnesium und Seltenerdmetallen
und obendrein als Störelement Titan au.
Das erfindungsgeraäöe Verfahren sur Herstellung eines Gußeisens
mit Veirmicular-Graphit besteht darin, daß einem desoxydlerten
und entschwefeltem Gußeisen 0,03 bis 0,10 Gew.-^ Seltenerdmetalle
zugegeben werden. Vorsugsweise werden etwa 0,05 Gew.-56 Seltenerdmetalle zugeaetst.
Calcium 1st für die Entschwefelung besonders gut geeignet. Das
Calciumsulfid verschlackt sehr leicht, so daß der Schwefel tatsächlich aus dem Elsen entfernt wird. Man kann »u Schwefelgehalten kleiner ab 0,002 % gelangen. Biese Art der Entschwefelung ist
in der österreichischen Patentschrift Nr. 263 833 beschrieben.
Auch F.Kraemer, J.Motz und K.Röhrig beschreiben in der Zeltschrift
"Gießerei" 55 (1968) 7» B. 145 bis 149 ein bewährtes technisches
Verfahren su einer weitgehenden Entschwefelung von Gußeisen mit
Calciumcarbid. Demgegenüber Terbleiben bei der Entschwefelung mit anderen Mitteln, beispielsweise mit Magnesium, die Sulfide
au einem beträchtlichen Teil la Eisen. Bein Abstehen der Schmelae
oder beim Uaschmelsen des Gußeisens Ysxm. der SuIfIdschwefel durch
Reaktion von Sauerstoff In Freiheit gesetzt werden und «in« Rückruf Schwefelung des Gußeisens 1st die Polge. Der gleiche Nachteil
kann sich durch Reaktion der Sulfide mit der Ofeiusustellung einstellen.
Die Entschwefelung Alt Magnesium ist auflerdee nachteilig, wenn
■an Gußeisen alt Yeraicular-Graphit erzeugen will, wil Hagne-
«l*ia die Kugelgraphitbildung fördert. Man wäre dann gezwungen,
E/uttjäteilch ein Störelenent susufügen, das diese Wirkung de· Magnesiums aufhebt. Diesen Weg lehrt dl« erwähnte Britisch· Patent-*
sehrlft Hr. 1 069 058, dersufolge für dl· Erzeugung von Gußeisen
mit Veraicular-Graphlt die drei Elemente Ks,&iml®mP Si tan vaaA
Seltenerden gemeinsam erforderlich sind« I;ag®gsfat ist se 4 ach auglich, dan Schwefel und den Sauerstoff an F^ltenerdaetall· su bla-
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den oder mit diesen zu vermindern· In diesem Fall «sh&ht sich
die zugesetzte Menge an Seltenerdmetall um äi@ zw .§@tiw@£@l-
und Sauerstoff entfernung nötige" Menge» Sie Sulfide der Selt@nerdmetalle
verschlacken aber aufgrund ifer®s &oli©a s]p>@sl£.£eek@xi
Gewichtes besonders schwer, 2)1® im Ele@a v©rbl£sBb@®.@m Baifli®.
veranlassen, wie erwähnt, beim Abstehen Rücksmfsetefefüliamgß da
die Affinität der Seltenerdmetall %u Sauerstoff g^fSieg1 let als
S5U Schwefel. Wird beispielsweise von einem Roheisen ausgegangene
das 0,016 $ Schwefel und 0a01 % Sauerstoff enthalten aat9
gentigt erfindungsgemäß (Beispiel 3) für die Herstellung von
eiset* mit Vermicular-Graphit ein Zusatz van O9 15
™ erdmetalle, also ura 0,10 f· mehr, als wenn das Gußeisen vorher
weitgehend entschwefelt worden wäre« illerdings muß il©s©s Gußeisen, wenn die gewünschte Graphitform erhalten ble£b©m ©©11 0
sofort nach der Behandlung vergossen werden«, Ein ssolehes ©Mg=»
eisen 1st nicht umechmelzbeständig.
SetEt man hingegen erfindungsgemäß ©iaem jsait Calcl^soarfeiä d©s=·
oxydierten und entschwefeltem G-ußelsen mit ©inem Sokwsfelgehalt
kleiner als 0,003 9^ etwa 0,05 $>
S<
in Form von Ceraischaetall zu, &mm kann micular-Graphit erhalten bleiben, wenn sorgfältig wird, ohne daß au viel Sauerstoff smtreten k Sieses GuSeisen mit Vermlcialar-Crrapiiit ist Salier ständig, d.h. es kann beim Uiaschmelzen ohne j ed® wieder erhalten werden. Lediglich wenn beim UmseiiEsisos zutritt größerer Mengen von Sauerstoff nicht wezhlM&ert kann, dann 1st der ergänzend® Zns&tm kleiner •aetalle von 0,01 bis 0,05 ^ esipfehlenswert, weil sicher geht, daß freie Seltenerdmetalle im GuSeieea sind.
in Form von Ceraischaetall zu, &mm kann micular-Graphit erhalten bleiben, wenn sorgfältig wird, ohne daß au viel Sauerstoff smtreten k Sieses GuSeisen mit Vermlcialar-Crrapiiit ist Salier ständig, d.h. es kann beim Uiaschmelzen ohne j ed® wieder erhalten werden. Lediglich wenn beim UmseiiEsisos zutritt größerer Mengen von Sauerstoff nicht wezhlM&ert kann, dann 1st der ergänzend® Zns&tm kleiner •aetalle von 0,01 bis 0,05 ^ esipfehlenswert, weil sicher geht, daß freie Seltenerdmetalle im GuSeieea sind.
Zu große Mengen an Seltenerdmetallen sollen nicht mugßB®tzt w©^·=
den. Sie haben nachteilige Einflüsse auf das G-rundg©fügs9
die Perlit- und Zeaentitlildung fördern» Die Entstehmag
gelgraphit anstelle von Termicular-Graphit brsseM
tet su werden. Es sind swar Veröffentlichungen
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ein Gußeisen mit Kugelgraphit allein durch Zusatz iron Seltenerdmetallen ohne Magnesium entstehen kann. Eigene Versuche haben
aber gezeigt» daß das nur unter bestimmten Bedingungen der Fall lot. Celtenerdmetalle dienen bei Gußeisen mit Kugelgraphit
hauptsächlich dem Zweck, die nachteiligen Einflüsse sogenannter Storelemente zu kompensieren·
hauptsächlich dem Zweck, die nachteiligen Einflüsse sogenannter Storelemente zu kompensieren·
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Hierbei wurden nachstehende Materialien verwendets
Hierbei wurden nachstehende Materialien verwendets
f3 Si f» Ma fcJP gj3
OB-Roheisen 4,09 0,45 0,01
<0,025 0,016
Vantitroheiaea 3*83 2,55 0,56 0,025 0,007 0,60 0,40
Vantitroheiaea 3*83 2,55 0,56 0,025 0,007 0,60 0,40
Blasstahl-
schrott 0,09 0,02 0,35 0,025 0,019
Graphitgrieß ~ 100
jrebi iffi
Impf-PeSi5' 76,4
Cer-Mischmetall4* 99,6
1) 100 ^ Ze s 48,7 $ Ge, Rest andere Seltenerdmetalle
2) stückig
3) Körnung 0,6 - 3 ssa
4) auf Monas!tbasis
Schmelzofens 90 kg-H^.-ljiduktionso.feii, 9&&βχ auge stellt
Einsata: 39,50 "P 03-Eoh®isen
7,97 i
Behandlung« Gümieoh Ton 2 % CsC9 + O9 2 # C·?« in vier Partien
bei 1420*0 eingerahmt. 0,0§ f Oel-Miaoiixwt«Il «u~
tt Mit 0,7 Jf Impf-feSi ^«iapft «nÄ
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Ergebnisses
Y2-Probe mit 25 mm Wanddick©
Zusammensetzung '
56c % Si # Mn ^P
3·4Ο 2,99 0,08 0,015
Gefüge
Graphitform 45 f K9 20 fi It9 I
drundgafUges
>95 fi fez±it, 5
Mechanische Eigensehaftems
0,002
M9 30
gg 49p/
Stitckgrense 30,1 Icp/iaa
Deimimg 10s1 $
Schmelaofens 90
Einsatzr Behandlung;
Ergebnisses
OD-Hohslsen
feSl
CaC« + O92
97ρ54
2.46
Gemisch Ton 2
bei 1420»C g
bei 1420»C g
geoetst· In Masselkokillen ausg
Massel in GrapMttiegel ©ines
Hit 0,7 ^ Impf-Ia-Si g®iap£t
Bit 25
soliiaetall sia°=
^C ^ Si
3964 2,81
3964 2,81
Gefüge
^ ? Jt S
"0502 0,013 0,003
"0502 0,013 0,003
10 % K, +^-M9 90
95 % Perlit, 5 $
Streükgreasö 1714
Dehnung 4»3
Einerntei
90 kg-M.f „-»
11 »Of
2,41
2,41
?#81
09810/0648
Behandlung! Bei H2OeC 0*15 % Cer-Miso!ssetall
0,7 # Ispf»^«S£ geiaipft rand
· Mit
Ergebnisses - Y2-Pr©b® Bit 25 a® VfcaAdiofce
55 C % Si Jt Mb Jt P
3,23 2*6S 0,05 0*014
Geaügeaußbilchsag
foaphitfesms 5 # K, 10 # L9 10 Jt M8 15 $ N, 60 Jt P
urundgefUg©ι 90 ^ E®rrit9 10% Perlit
Mechanisch©
Stgf@si^®it 56 φ 4 φ/
Streckgrenz® 27»7 25φ/ aus
Dehnung 4*4 ^
Eineatss
Behandlung
92,25 ^
7»61 λ·
0,14 5» SraphltgrleS
7»61 λ·
0,14 5» SraphltgrleS
Gemisch, von 2 ^ CaC5 + 0,2 ^ CaFD la vier Partien,
bei 1420*C eineerOhrt· 0,05 Jt C©^-MisolM*t*ll isugeaeteto
Mt 0e7 /S Iispf-P@SI geimpft und gegossen.
Y2«-Prob® mit 25 mn Wanddiok®
^ C
3,58
3,58
ft Si 2,90
0,50 09015 0,002
Jt V 0,58
5t Ii 0,17
Sraphitfosass 10 # K, 5^i, 85 ^ P
Grundgefügei 65 Jt' Ferrit, 35 # Perlit
MeohaniBohe Bigesiecliaftens
Zugfestigkeit Stk
48,0 p/ 36,0 lcp/
4,3 ^
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Claims (5)
1. Verfahren aur Here teilung eines Gußeisens rait Vermicular*
Graphit, dadurch gekennzeichnet, daß einem de sondierten und entschwefelten Gußeisen 0,03 bis 0,10 Gew. -j£ Seltenerdraetalle zugegeben werden·
2» Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
vorherige !Desoxydation und Entschwefelung mit Calciumcarbidgrieß
vorgenommen wird, dem sur Erhöhung der Wirksamkeit 10 $<
Flußspat zugegeben werden können.
3. Verfahren nach lnepruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Sauerstoff und Schwefel durch Seltenerdmetalle abgebunden bsw· entfernt werden»
4· Verfahren nach Anspruch 1, 2 und 3» dadurch gekennzeichnet,
daß die Seltenerdiaetalle in Form von Cer-Miechmetall zugesetst
werden«
5. Verfahren nach eine» $ms Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennaeichnet, dad zur Heretellung eine« Gußeisens alt Vermicular-Gr*phit, das ein oder aehraale umechmelzb β ständig i et, ein solcher überechuß an freien Seitenerdiaeteilen angewendet wird, dafl
der während des Uaecheeleena hineutretende Sauerstoff abgebunden
wird und auflerdea noch etwas freie Seltenerdeetalle rorhanden
sind.
209810/0648
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1911024C3 DE1911024C3 (de) | 1973-07-12 |
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ID=3561621
Family Applications (1)
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GB (1) | GB1268706A (de) |
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- 1968-05-03 AT AT425268A patent/AT290592B/de not_active IP Right Cessation
-
1969
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