DE1758250C - Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen - Google Patents

Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelzen

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DE1758250C
DE1758250C DE1758250C DE 1758250 C DE1758250 C DE 1758250C DE 1758250 C DE1758250 C DE 1758250C
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desulfurization
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English (en)
Inventor
Alfred Dr.-Ing. 8223 Trostberg; Heini Walter 8261 Garching; Knahl Herbert Dr.-Ing.; Pfluger Erich; 8223 Trostberg; Schokkenbroek Jan Dr. Alkmaar Freißmuth (Niederlande)
Original Assignee
Süddeutsche Kalkstickstoff-Werke AG, 8223 Trostberg
Publication date

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Description

Die Erfindung betrifft ein Mittel zum Entschwefeln fallen beispielsweise bei der Dicyandiamidproduktion vein Eisenschmelzen auf der Basis von Calciumcarbid an, in deren Verlauf wäßrige Kalkstickstoffsuspen- und einer weiteren Erdalkaliverbindung. Unter Eisen- sionen mit Kohlendioxyd behandelt werden, und einschmelzen werden hier Roheisen-, Gußeisen- und halten dann etwa 70 bis 85% Calciumcarbonat und Stahlschmelzen verstanden. 5 etwa 8 bis 12°/0 Kohlenstoff neben Verunreinigungen,
Es ist bekannt, Calciumcarbid allein oder mit an- insbesondere Eisenoxyd, Aluminiumoxyd, Silicium-
deren anorganischen Verbindungen wie gebranntem dioxyd.
Kalk, Natriumfluorid, Calcium-Silicium, Lithium- Ein Gehalt von mehr als 40°/0 Diamidkalk ist zwar verbindungen, Natriumchlorid sowie Natriumcarbonat anwendbar. Hierbei entstehen jedoch Schwierigkeiten zur Entschwefelung von Eisenschmelzen einzusetzen, »o durch die zunehmende Gasentwicklung.
In der Praxis hat sich zur Einführung eines spezifisch Die überlegenen Eigenschaften des erfindungsleichteren festen Entschwefelungsmittels in die spe- gemäßen Entschwefelungsmittels sind überraschend, zifisch schwerere Schmelze besonders das Einblas- da Kalkstein weitgehend unwirksam ist, während das verfahren bewährt, wobei als Trägergase z. B. Druck- erfindungsgemäße Entschwefelungsmittel eine gegenluft. Stickstoff, Argon, Kohlendioxyd allein oder im 15 über Calciumcarbid erheblich gesteigerte entschwe-Gemisch verwendet werden. In der Technik werden feinde Wirkung aufweist und darüber rinaus einen immer höhere Anforderungen in bezug auf einen gezielten EntschwefelungsefFekt erreichen läßt.
niedrigen Schwefelgehalt des Eisens gestellt. Da die Die absolute Zugabemenge des Entschwefelungsniedrigen Schwefelgehalte im Schmelzaggregat vielfach mittels der Erfindung richtet sich nach dem Ausgangsnicht mit genügender Treffsicherheit bzw. Rentabilität 20 schwefelgehalt des Eisens und dem gewünschten Enderreicht werden köi.nen, gewinnt die Entschwefelung schwefelgehalt. Bei üblichen Schwefelgehalten im dieser Schmelzaggregate immer mehr an Bedeutung. Eisen (etwa 0,04 bis 0,06°/0) genügt ein mittlerer Zu-
Die Entschwefelung mit Calciumcarbid allein oder satz an Entschwefelungsmittel der Größenordnung
zusammen mit Verbindungen wie den obengenannten von 1,3 kg/t Eisen für die Entfernung von 0,010°/0
sowie auch die häufig angewendete Entschwefelung 25 Schwefel. Bei Ausgangsschwefelgehalten von 0,02 bis
mittels Natriumcarbonat lassen bezüglich der Treff- 0,03°/0 sind im Mittel für den gleichen Entschwefe-
sicherheit und/oder Wirtschaftlichkeit zu wünschen lungseffekt etwa 1,7 kg/t Eisen erforderlich.
übrig. Kalkstein erwies sich im Vergleich zu anderen Bei der Zugabe des erfindungsgemäßen Entschwefe-
tintschwefclungsmitteln als weitgehend unwirksam. lungsmittels zur Schmelze wird zweckmäßig der
Bekannt war schließlich auch die Verwendung von 30 Vorteil ausgenutzt, daß das Mittel in sehr feiner
leicht löslichem und reaktionsbereitem Kohlenstoff, Verteilung vorliegt. Besonders zweckmäßig erfolgt
7. B. in Form von Pechkoks. Blutkohle, Lederkohle daher die Zugabe durch Einblasen oder durch Ein-
u. dgl. als Desoxydationsmittel zusammen mit CaI- rühren, im letzteren Fall in der Schüttelpfanne oder
ciumcarhid als Entschwefelungsmittel bei der Behänd- mit mechanischen Rührgeräten. Grundsätzlich ist die
hing von GußeisensclimcJzcn. Hinsichtlich der Ent- 35 Zugabe aber auf jede bei pulvrigen Zuschlagen
Schwefelung von Eisenschmclzen wurde hierdurch mögliche Weise möglich und kann auch im Schmel?:-
jedoeh gegenüber den anderen bekannten Entschwefc- aggregat vorgenommen werden,
lungsmitteln keine Verbesserung erzielt. Es ist nicht bekannt, worauf die synergistische
Es besteht daher ein Bedürfnis nach einem vcr- Wirkung von Diamidkalk und Calciumcarbid zurück-
hesscrtcn Entschwefelungsmittel für Eisenschmelzen, 40 zuführen ist. Es wird jedoch angenommen, daß
welches diese Nachteile nicht aufweist und insbesondere Diamidkalk cire für die Entschwefelung besonders
die Treffsicherheit und Wirtschaftlichkeit verbessert. günstige Struktur aufweist und der im Diamidkalk
Pie Befriedigung dieses Bedürfnisses ist Aufgabe der fcinstvcrteilt enthaltene Kohlenstoff eine mit der
\■ >iliegenden Erfindung. Entschwefelung eintretende geringe unerwünschte
Diese Aufgabe wird erfmdungsgcmäß gelöst durch 45 Entkohlung kompensiert und gleichzeitig die eine
(lic Entwicklung des Mittels zum Entschwefeln von Entschwefelung fordernden reduzJrrenden Bedingun-
1 isenschmel/cn auf der Basis von Calciumcarbid und gen schafft.
einer weiteren Erdalkaliverbindung derart, daß als Das erfindungsgemäfie Entschwefelungsmittel be-
weitere lirdalkalivcrbindung ein mit 8 bis 12 Gewichts- sitzt eine höh; Treffsicherheit bei seiner Anwendung
pro/citt Kohlenstoff verunreinigte;, ebenso wie dieser 50 und ist auch wirtschaftlicher einzusetzen, weil durch
111 fein/erteiltem Zustand vorliegendes Calciiimcarhonat die in geringerem Umfang anfallenden Schlackcn-
in Form wui Diamidkalk verwendet wird, wobei der mengen die Eisenverluste sinken. Zudem wird .nich
Anteil des Diamidkalks 2 bis 40 Gewichtsprozent des insbesondere der Ausnutzungsgrad der Calcium-
Fiitschwefclui-iüsmittcls heträpl. Vorzugsweise betrügt carbidkomponcntc gegenüber der Verwendung von
der Diamidkii1'» !'.ehalt H' his 20 Gewichtsprozent. 55 Calciumcarbid allein bedeutend erhöht.
Unter dein sogenannten Diamidkalk sind Gemische Das folgende Beispiel erläutert den durch das
zu verstehen, die im wesentlichen aus Calcium- erfindungsgemäße Entschwefelungsmittel erzielten
carbonat und Kohlenstoff bestehen. Solche Gemische technischen Fortschritt.
Beispiel
A. Vergleichsweise wurde handelsübliches Carbid 65 etwa 35 t Roheisen. Die Entschwefelungstemperatur
mit einem Gehalt von etwa 30"/D CaC2 verwendet. lag zwischen 1260 und 138O"C. Zur Entfernung von
AIm Trägergas diente vorgcl rock riete Druckluft mit 0,01 "/„ S wurden im Durchschnitt 1,5 kg Entschwefe-
5 aiii. Das ( harficnycwichl betrug in allen Fällen lungsmittcl pro Tonne Roheisen eingeblascn.
Roheisen
charge
Nr.
Carbidkörnung
(mm)
S-Gehn!t (n/„) vor der Ent
schwefelung
S-Gehalt ("/„) nach der
Entschwefelung
CaCj-Ausnutzungsgrad (1Vo)
10
11
12
13
14
15
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,043
0,0333
0,029
0,045
0,028
0,055
0,019
0,018
0,018
0,021
0,018
0,040
14,4
10,5
9,9
10, i
7,5
13,2
10,9
(Durchschnittswert)
B. Weiter wurde gemäß der Erfindung ein Gemisch aus 80°/0 handelsüblichem Carbid mit einem Gehalt von etwa 80°/0 CaC, und aus 2O0Z0 Diamidkalk
mit etwa 75°/0 CaCO3, 12% Kohlenstoff,
Verunreinigungen
wendet.
(Fe2O3, Al2O3,
Rest ver
Roheisencharge
Nr.
Körnung des Car-
bids
(mm)
Körnung des
Diamidkalks
(mm)
S-Gehalt ("/„) vor
der Entschwefelung
S-Gehalt (%,) CaC-Ausnutzunti-
grad («/„)
1
2
3
4
5
6
7
8
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0,08
0,06 bis 0.08
ΛΛΛΛΛΛΛΛ
oooooooo
ο ο ο ο ο ö ο Ό
Ov Ov Ov Os Ov Ov Ov Ov
0,050
0,037
0,042
0,028
0,058
0,034
0,040
0,056
0,010
0,008
0,014
0,007
0,014
0,016
0,014
0,027
22,8
17,6
20,2
14,8
26,7
26,8
26,0
30,0
23,1
(Durchschnittswert)
Im Vergleich zum Versuch A wurde also eine im Durchschnitt über HX)0Z0 liegen Je Verbesserung erzielt.

Claims (2)

Patentansprüche: 40
1. Mittel zum Entschwefeln von Eisenschmelren auf der Basis von Calciumcarbid und einer weiteren Erdalkalivcrbindung, dadurch gekennzeich net, daß als weitere Erdalkaliverbindung
ein mit 8 bis 12 Gewichtsprozent Kohlenstoff verunreinigtes, ebenso wie dieser in feinzerteiltem Zustand vorliegendes Calciumcarbonat in Form von Diamidkalk verwendet wird, wobei der Anteil des Diamidkalks 2 bis 40 Gewichtsprozent des Entschwefelungsmittels beträgt.
2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil an Diamidkalk 10 bis 20 Gewichtsprozent beträgt.

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3120138A1 (de) * 1980-05-20 1982-02-25 Nippon Carbide Kogyo K.K., Tokyo Pulverfoermiges entschwefelungsmittel
DE3544563A1 (de) * 1985-12-17 1987-06-19 Sueddeutsche Kalkstickstoff Mittel zur entschwefelung von geschmolzenem eisen
DE3544562A1 (de) * 1985-12-17 1987-06-19 Sueddeutsche Kalkstickstoff Feinkoerniges mittel zur entschwefelung von eisenschmelzen
EP0602540A1 (de) * 1992-12-15 1994-06-22 Alfred Dr.-Ing. Freissmuth Mittel zur Entschwefelung, Entphosphorung, Entsilicierung und Entstickung von Roheisen-, Gusseisen-, Ferrochrom- und Ferromanganschmelzen sowie Verfahren

Cited By (6)

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DE3544563C2 (de) * 1985-12-17 1998-07-16 Sueddeutsche Kalkstickstoff Mittel zur Entschwefelung von geschmolzenem Eisen
DE3544562C2 (de) * 1985-12-17 1998-07-30 Sueddeutsche Kalkstickstoff Feinkörniges Mittel zur Entschwefelung von Eisenschmelzen
EP0602540A1 (de) * 1992-12-15 1994-06-22 Alfred Dr.-Ing. Freissmuth Mittel zur Entschwefelung, Entphosphorung, Entsilicierung und Entstickung von Roheisen-, Gusseisen-, Ferrochrom- und Ferromanganschmelzen sowie Verfahren

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