DE1910463A1 - Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureanhydriden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Carbonsaeureanhydriden

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DE1910463A1 DE19691910463 DE1910463A DE1910463A1 DE 1910463 A1 DE1910463 A1 DE 1910463A1 DE 19691910463 DE19691910463 DE 19691910463 DE 1910463 A DE1910463 A DE 1910463A DE 1910463 A1 DE1910463 A1 DE 1910463A1
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Schroeder Dr Guenter
Quis Dr Peter
Gruber Dr Wilhelm
Kleine-Doepke Dr Dipl Wolfgang
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Roehm and Haas GmbH
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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    • C07C51/54Preparation of carboxylic acid anhydrides
    • C07C51/56Preparation of carboxylic acid anhydrides from organic acids, their salts, their esters or their halides, e.g. by carboxylation

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Description

Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureanhydriden
Für die Herstellung von Carbonsäureanhydriden steht dem organischen Chemiker eine Reihe von Verfahren zur Verfügung, die teils von der freien Carbonsäure, teils von deren Alkalisalzen oder von den entsprechenden Carbonsäurechloriden ausgehen. In der Technik werden die unmittelbar von der Carbonsäure ausgehenden Synthesen bevorzugt, um zusätzliche Reaktionsstufen zu sparen. Die freien Carbonsäuren werden mit wasserentziehenden Verbindungen, wie Thionylchlorid, Phosphoroxychlorid, Acetylchlorid, Acetanhydrid oder Keten umgesetzt. Halogenhaltige, wasserabspaltende Mittel müssen entweder in Gegenwart äquivalenter Mengen basischer Verbindungen, wie Pyridin, zur Reaktion gebracht werden oder der gasförmig entweichende Halogenwasserstoff muß in einer besonderen Anlage an Alkalien gebunden werden. Deshalb haben hauptsächlich die mit Acetanhydrid oder Keten arbeitenden Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureanhydriden, die sogenannte 11Umanhydridisierung", für die keine weiteren HilfsChemikalien gebraucht werden, in der Technik praktische Bedeutung erlangt. Das Acetanhydrid selbst wird in einfacher Weise und mit guter Ausbeute aus Essigsäure und Keten erzeugt.
Das Verfahren der tJmanhydridisierung mit Keten oder Acetanhydrid ist vielfach mit Machteilen behaftet. Als Zwischenprodukt entsteht in einem Gleichgewicht das Mischanhydrid der in das Anhydrid überzuführenden Carbonsäure mit Essigsäui^e. Die quantitative Verschiebung dieses Gleichgewichts
zum gewünschten Anhydrid setzt voraus, daß die Essigsäure mit der Geschwindigkeit, mit der sie gebildet wird, abdestilliert werden kann. Dies ist wiederum nur bei günstiger Lage der Siedepunkte der beteiligten Stoffe möglich. Im Falle der Umsetzung ungesättigter Carbonsäuren kommen weitere Kompikationen hinzu. So entsteht bei der Umsetzung von Methacrylsäure mit Acetanhydrid neben Methacrylsäurean» hydrid in beträchtlicher Menge ein wertloses bicyclisches Nebenprodukt.
Beim Verfahren gemäß vorliegender Erfindung entstehen als Nebenprodukte nur Cyanformamid oder Oxamide beides nichtflüchtige Verbindungen, die leicht abgetrennt werden können. Oxamid läßt sich vom gebildeten Anhydrid durch Filtration abtrennen, während Gyanforraamid b®im Abdestillieren des Anhydrids aus der flüssigen Phase zurückbleibt«, Die Darstellung von Anhydriden ungesättigter Carbonsäuren, insbesondere Methacrylsäure, verläuft ohne Schwierigkeiten und bildet deshalb einen bevorzugten Gegenstand der Erfin-.-dung.
Das neue Verfahren zur Herstellung von Garbonsäureanhydifen, ist dadurch gekennzeichnet, daß man eine Garbonsäure mit Dicyan in einam wasserfreien Reaktionsmedium umsetzt und das gebildete Garbonsäure anhydr id abtrennte Mach der Bruttogleichung der Reaktion
4 RGOOH + (CN)2 —» 2 (RCO)2O + (COWHg)2
werden durch 1 Mol Dicyan 4 Mol der Carbonsäure in das Anhydrid übergeführt. In der· Praxis können die Reaktion^= partner jedoch auch in ffengen eingesetzt werden., die vom stöcniomefcrisehen Verhältnis abweichen«, Di© Stöefoiometrie
der Reaktion verschiebt sich in Richtung auf einen höheren Verbrauch an Dicyan je Mol der Carbonsäure, wenn neben oder anstelle von Oxamid Cyanformamid gebildet wird. Dies ist besonders dann der Pail, wenn bei niedriger Umsetzungstemperatur gearbeitet wird oder alkalische Katalysatoren, wie Alkaliacetat oder Amine, verwendet werden, während schwermetallhaltige Katalysatoren und hohe Umsetzungstemperaturen den formelmäßig dargestellten Reaktionsverlauf unter Oxamidblldung fördern. Der Mechanismus der Reaktion ist nicht genau bekannt, jedoch sprechen Anzeichen dafür, daß als Zwischenprodukt eine Verbindung der Formel
NH R-CO-O-C-CN
entsteht, die dann ein CarbonsäuremolekUl zum Anhydrid zu acylieren vermag. Die zweite Nitrilgruppe des Dicyans kann in der gleichen Welse reagieren.
Die Mehrzahl der Carbonsäuren bedarf eines Katalysators zur Umsetzung. Hierfür eignen sich solche Verbindungen, die Carboxylationen enthalten oder im Reaktionsmedium bilden· Geeignet sind zum Beispiel Natriumacetat', Kai iumpropionat, Zinkacetat« Cadmiumacetat, Kupferacetat, Kobaltacetat oder Manganacetat, sowie Verbindungen, die ausreichend basisch sind, um aus der umzusetzenden Carbonsäure die entsprechenden Carboxylationen zu bilden, wie Magnesiumäthylat, Alkalihydroxyde oder -carbonate, Pyridin, Diäthylamin, Triäthylendiamin oder Imidazol. Weiterhin wird die Umsetzung durch Lewis-Säuren katalysiert, d.h. durch Verbindungen wie Aluminiumchlorid, Eisenchlorid, Titantetrachlorid oder Nickelbromid. Nickelsalze, zum Beispiel auch Nickelacetat, haben sich als besonders wirksam erwiesen.
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Die Umsetzung wird bei O bis 2000C, vorzugsweise 50 bis 15O0C, in Anwesenheit oder Abwesenheit eines inerten organischen Lösungsmittels in der Weise durchgeführt, daß gasförmiges Dicyan bis zur vollständigen Umsetzung in das Reaktionsgemisch eingeleitet oder eine Lösung von .Dicyan in einem Lösungsmittel zugegeben wird. Es versteht sich von selbst, daß das Reaktionsmedium kein Wasser enthalten darf, wenn Ausbeuteverluste durch Hydrolyse des gebildeten Anhydrids vermieden werden sollen, und daß acylierbare Lösungsmittel, wie zum Beispiel Alkohole, ungeeignet sind. Während der Umsetzung fällt das Oxamid aus und Wird nach Reaktionsende abfiltriert. Es hat sich bewährt, das Piltrat, das neben dem Anhydrid noch nicht umgesetzte freie Carbonsäure enthalten kann, fraktioniert zu destillieren. Sofern bei der Reaktion Cyanformamid entstanden ist, bleibt dieses beim Abdestillieren des Anhydrids zurück.
Der Reaktion sind aliphatische, gesättigte oder ungesättigte Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Buttersäure, Valeriansäure oder höhere Fettsäuren, Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure usw., sowie aromatische oder araliphatische Carbonsäuren, wie Benzoesäure oder Phenylessigsäure zugänglich.
Das Verfahren wird durch die nachstehenden Beispiele erläutert.
Beispiele Nr. 1 bis 11: Umsetzung von Essigsäure mit Dicyan
ο Die Reaktionsbedingungen, wie Ansatzgröße, Katalysator,
Reaktionstemperatur und Reaktionszeit, sowie die erhaltenen Umsetzungsprodukte sind aus der nachfolgenden Tabelle er-
ep sichtlich·
Jn, Bei den Versuchen dieser Reihe werden Essigsäure und der
^ Katalysator vorlegt und gasförmiges Dicyan eingeleitet.
o> Anschließend wird filtriert und das Piltrat durch '
fraktionierte Destillation aufgearbeitet.
Beispiele
Beisp. Essig Dicyan Katalysator Temp. Reakti A u .s beute η g
Hr. säure onszeit Essigsäure- Oxamid Cyanform- 10,8
anhydrid amid ■"■*
g S °c h g g 20,5 CD
O 1 100 18 3g Lithium 40 6 14,2 CD
as acetat 36,8 CO
S3 2 100 37 3g Natrium 8o 5 28,5 2,7
CaS acetat 7,8
3 100 32 j5g Kalium 70 5 29 1,1
acetat 30,0
4 100 37 3g Kupfer- 70 7 60 19,5
oleat 20
φ 5 200 66S4 6g Cadmium- 70 6 130 27,4
aeetat 19,4
6 ■ 200 35 6g Cadmium- 20 6 25 Spuren
ace tat
7 100 30 3g Zink 80 8 34 3,7
acetat 21,9
8 100 44 3g Cobalt- 70 4 60 25,6 8,1
aeetat
9 100 22 3g Pyridin 40 6 30 - 13,7
10 ' 100 24 3g Diäthyl- 40 7 -
amin
11 100 16 3g Tributyl- 40 5 18 -
amin
Beispiel Nr. 12
In 100 g Propionsäure, die 2 g Kupferacetat enthält, werden bei 700C innerhalb von 4 Stunden 36 g gasförmiges Dicyan eingeleitet. Dabei fällt Oxamid aus, das nach Abbruch der Umsetzung durch Filtration abgetrennt wird: 12,5 g Oxamid. Durch Destillation des Filtrates werden 50,5 g Propionsäureanhydrid erhalten.
Beispiele Nr. 13 bis 15:
Umsetzung von Methacrylsäure mit Dicyan In einem Autoklaven werden 200 g Methacrylsäure, die mit 0,2 g Hydrochinon und 0,1 g Indulin stabilisiert ist, mit Dicyan in Gegenwart eines Katalysators bei 700C zur Reaktion gebracht. Nach 3 Stunden Reaktionszeit wird der An» satz aufgearbeitet. Die dabei erhaltenen Ergebnisse in Abhängigkeit des Katalysatorzusatzes gehen aus der folgen den Tabelle hervor:
Beispiel Dicyan Katalysator g Nickelacetat Ausbeuten in % d«Th. an Oxamid
Nr. g S Ti t an te tr a-
chlorid
Methacrylsäure-
anhydrid
62
13 34 6 S Manganace tat 78,3 18,5
14 35 6 33,8 10,0
15 38 6 21,8
Beispiel
I6
100 g wie in den Beispielen I4 - Ιβ stabilisiert® Ma
lure ρ gelöst in 100 g PefepoIätSier5 werden In Gegen )ä ϊ g Ilieicelacetat mit 12 g Dicyan im Autoklaven ü3838/ ΙΠ b
bei 70°C zur Reaktion gebracht. Nach 3-stündiger Reaktionszeit wird aufgearbeitet, wobei Methacrylsäureanhydrid und Oxamid in Ausbeuten von 41,3 % d.Th. bzw. 51,7 % d.Th. erhalten werden.
Beispiel Nr. 17
In 2000 g stabilisierte Methacrylsäure werden innerhalb von 7 Stunden bei 700C 340 g Dicyan eingeleitet. Als Katalysator enthält der Ansatz 60 g Nickelacetat. Nach weiteren 4 Stunden wird der Ansatz aufgearbeitet. Erhalten werden g Oxamid und I56O g Methacrylsäureanhydrid.
Beispiel Nr. l8
Zu einer Lösung von 122 g Benzoesäure in 200 g Essigsäureäthylester werden 5 g Nickelacetat gegeben, bei 700G innerhalb von 3 Stunden 24,9 g Dicyan eingeleitet und dann noch 2 Stunden nachreagieren lassen. Vom ausgefallenen Oxamid wird abfiltriert und dann vom Filtrat das Lösungsmittel abdestilliert· Der Destillationsrückstand enthält neben Benzoesäure noch die Reaktionsprodukte Benzoesäureanhydrid und Cyanformamid.
009838/2276 - 8 -

Claims (4)

Ansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Carbonsäureanhydriden, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Carbonsäure mit Dicyan in einem wasserfreien Reaktionsmedium umsetzt und das gebildete Carbonsäureanhydrid abtrennt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktion in Gegenwart einer Carboxylationen bildenden oder enthaltenden Verbindung oder einer Lewis-Säure als Katalysator durchgeführt wird.
3>. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man eine ungesättigte Carbonsäure umsetzt.
4. Verfahren nach Anspruch j5, dadurch gekennzeichnet, daß man Methacrylsäure umsetzt.
009838/2276
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