DE1910296B2 - Verfahren zur herstellung eines chlorierten polyaethylen alkanol telomerwachses - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines chlorierten polyaethylen alkanol telomerwachses

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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
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Description

Die bekannten chlorierten Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachse sind im wesentlichen amorph. Ihre Herstellung durch Chlorieren einer Dispersion oder Lösung eines Polyäthylen/Alkanol-Telomer mit elementarem Chlor in einem inerten Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, ist in der USA.-Patentschrift 2 779 754 beschrieben. Die nach diesem Verfahren erhaltenen Wachse müssen einer Reinigung zur Entfernung von als Verunreinigung anwesendem Lösungsmittel, das beispielsweise die grundmolare Viskosität und die Schmelzviskosität sowie die Glasübergangstemperatur des Wachses verschleiert, unterzogen werden. Außerdem sind derartige Wachse, die zwischen etwa 12 und 55 Gewichtsprozent Chlor enthalten, bei Zimmertemperatur halbfest und bzw. oder schmelzen innerhalb eines weiten Temperaturbereiches und können daher beispielsweise nicht als hochschmelzende Kleber verwendet werden. Außerdem variiert der Schmelzpunkt dieser Wachse beträchtlich mit ihrem Chlorgehalt, und es ist schwierig, ein solches chlorhaltiges Wachs herzustellen, das einen für eine Verwendung als Heißkleber ausreichend hohen Schmelzpunkt besitzt.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines chlorierten Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses durch Einleiten von Chlorgas mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als 50 ppm in eine Dispersion aus einem Verdünnungsmittel und bis zu 22 Gewichtsprozent eines Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses, dessen Alkanolanteil 1 bis 8 Kohlenstoffatome enthält und das ein Molekulargewicht nicht über 5000, einen Schmelzpunkt zwischen 100 und 125° C und eine Kristallinität zwischen 20 und 60% aufweist, bei einer Temperatur zwischen 25 und 900C, bis zu einem Gehalt von chemisch gebundenem Chlor zwischen. 5 und 45 Gewichtsprozent. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel Wasser verwendet wird. Vorzugsweise wird die Temperatur während der Chloreinleitung zwischen 45 und 6O0C gehalten.
Während durch Chlorieren eines teilweise kristallinen Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses in Lösung ein amorphes Produkt erhalten wird, wurde gefunden, daß bei einer Chlorierung eines solchen teilweise kristallinen Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses in einer wäßrigen Aufschlämmung ein teilweise kristallines chloriertes Wachs erhalten wird. Die Schmelzpunkte der durch eine solche Chlorierung in einer Aufschlämmung erhaltenen Wachse variieren in Abhängigkeit von dem Chlorgehalt nur in einem engen Bereich, und die Wachse sind bei Raumtemperatur vollständig fest. Auch die mit der Kristallinität zusammenhängenden Eigenschaften, wie die Glasübergangstemperatur, sind bei diesen Wachsen beträchtlich höher als bei den durch Chlorieren in Lösung erhaltenen. Die durch Chlorieren in einer Aufschlämmung gemäß der Erfindung erhaltenen Wachse können durch Zusatz üblicher Polyäthylenstabilisatoren leicht wärmestabilisiert werden, so daß sie als Heißkleber verwendet werden können. Außerdem können sie als Gleitmittel für das Extrudieren von Plastikrohren und zum Imprägnieren von Textilien, um diese flammfest zu machen, verwendet werden.
Die in dem Verfahren der Erfindung als Ausgangsmaterialien verwendeten Wachse können beispielsweise nach dem in der USA.-Patentschrift 2 683 141 beschriebenen Verfahren hergestellt werden, indem man Äthylen unter Bedingungen, die zur Bildung eines Wachses führen, in Gegenwart eines flüssigen gesättigten aliphatischen Alkohols mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Isopropanol, polymerisiert, so daß die gebildeten Wachse die entsprechende Alkoholgruppe im Molekül enthalten. Wenn beispielsweise Äthylen in der Dampfphase in Gegenwart eines Polymerisationskatalysators und dampfförmigem Isopropanol bei einem Druck von 100 bis ίο 1000 Atmosphären und einer Temperatur zwischen 100 und 3000C polymerisiert wird, werden Wachse der Formel
CH3(C2HJnR
1S in der η etwa 40 bis 180 ist und R den 2-Hydroxy-2-propylrest
— C(OH) · (CH3),
bedeutet, erhalten. Wenn an Stelle von Isopropanol andere Alkanole der Formel ROH verwendet werden, werden Telomere der gleichen allgemeinen Formel, in der R dann den entsprechenden Alkanolanteil bedeutet, erhalten. Das Produkt hat gewöhnlich ein mittleres Molekulargewicht von etwa 1200 bis 5000, einen Kristallschmelzpunkt, bestimmt durch thermische Differentialanalyse, zwischen etwa 100 und 1250C, eine Kristallinität von 20 bis 60% und eine Schmelzviskosität zwischen 100 und 500 cP bei 1400C.
Das unchlorierte Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachs vom Molekulargewicht bis zu etwa 5000 wird gemäß der Erfindung in wäßriger Aufschlämmung bei Temperaturen unter dem Schmelzpunkt des Wachses bis zu einem Chlorgehalt von 5 bis 45% chloriert, wobei ein Produkt mit einem Schmelzpunkt von 95 bis 1100C und einer Kristallinität von 10 bis 50% erhalten wird. Die Kristallinität des Produktes hängt von dem Ausmaß und den Bedingungen der Chlorierung und der Kristallinität des Ausgangswachses ab. Sie sinkt mit zunehmendem Chlorgehalt bei sonst gleichen Bedingungen und sinkt außerdem, wenn die Chlorierung bei verhältnismäßig hoher Temperatur erfolgt. Die Kristallinität des chlorierten Wachses ist natürlich immer geringer als diejenige des Ausgangswachses, da die Chlorierung immer zu einer Verminderung der Kristallinität führt. Bei dem Verfahren der Erfindung wird jedoch die Kristallinität nicht wie bei den bekannten Verfahren vollständig zerstört, sondern bleibt wenigstens so weit erhalten, daß das Produkt eine Kristallinität von wenigstens 10% hat. Durch die Chlorierung wird das Molekulargewicht des Wachses erhöht, so daß das Produkt ein Molekulargewicht bis zu 9000 haben kann.
Als Heißkleber werden vorzugsweise chlorierte Wachse gemäß der Erfindung mit einem Molekulargewicht zwischen 2000 und 5000 und einer Kristallinität von etwa 15 bis 50% verwendet.
Gemäß einer Durchführungsform des Verfahrens der Erfindung wird das zerkleinerte Ausgangswachs zu Wasser in einem korrosionsfesten Reaktor mit Mitteln zur Temperaturregulierung und vorzugsweise mit Mitteln zum Rühren der Aufschlämmung, Einlaß- und Auslaßrohren für Gase und Drucksteuergeräten zugesetzt. Das Wachs wird vorzugsweise in feinverteilter Form zugesetzt, d. h., die Wachsteilchen haben vorzugsweise eine Korngröße von 0,595 mm und darunter. Die Wachskonzentration in der wäßrigen Aufschlämmung beträgt bis zu 22 Gewichts-
prozent, und vorzugsweise 10 bis 15 Gewichtsprozent. Durch Anwendung einer hohen Wachskonzentration wird zwar die Produktionsgeschwindigkeit der Vorrichtung erhöht, jedoch kommt es leicht zu einer Agglomerierung der Teilchen, wenn die Feststoffkonzentration der Aufschlämmung mehr als 22 Gewichtsprozent beträgt. Wenn es zu einer solchen Agglomerierung kommt, erfolgt die Chlorierung nicht mehr gleichmäßig, d. h. das Chlor reagiert nur mit den äußeren Schichten der Wachsteilchen, während das Innere der Teilchen praktisch unchloriert bleibt.
Vor der Einleitung von Chlor wird die Aufschlämmung durch übliche Mittel, beispielsweise durch Durchleiten von Stickstoff oder Kochen im Vakuum, entgast, um Sauerstoff auszutreiben. Dann wird kontinuierlich gasförmiges Chlor mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als 50 ppm mit konstanter Geschwindigkeit in das Reaktionsgemisch eingeleitet. Während der Chlorzuführung wird die Reaktionstemperatur zwischen 25 und 9O0C, vorzugsweise zwischen 45 und 6O0C, gehalten. Die Temperatur kann praktisch konstant gehalten werden oder innerhalb der obigen Grenzen variieren. Bei Temperaturen über 900C kann es zu einer Agglomerierung der Wachsteilchen kommen. Die Chlorzufuhrgeschwindigkeit kann 450 g oder darüber je Stunde je 450 g Wachs betragen und beträgt vorzugsweise 45 bis 225 g je 450 g Wachs (0,1 bis 0,5 Teile Chlor je Gewichtsteil Wachs) je Stunde. Während Chlor eingeleitet wird, steigt der Drück in dem Reaktionsgefäß. Der Reaktionsdruck ist jedoch nicht von wesentlicher Bedeutung und kann so hoch sein, wie die verwendete Vorrichtung es zuläßt. Die Chlorzuleitung kann je nach der angewandten Temperatur, der Chlorzufuhrgeschwindigkeit und dem gewünschten Chlorierungsgrad bis zu 24 Stunden und darüber erfolgen.
Die Verwendung eines Chlorierungskatalysators oder -initiators ist in dem Verfahren der Erfindung nicht notwendig, d. h., die Chlorierung erfolgt bei vergleichsweise niedrigen Temperaturen und ohne Katalysator mit ausgezeichneter Geschwindigkeit.
Nach Erreichen des gewünschten Chlorierungsgrades läßt man die wäßrige Schicht, die den größten Teil des bei der Umsetzung gebildeten Chlorwasser-Stoffs enthält, von dem chlorierten Wachs abfließen. Restlicher Chlorwasserstoff und Wasser werden von dem Wachs entfernt, beispielsweise indem man das Wachs gründlich mit Wasser wäscht, um den restlichen Chlorwasserstoff zu entfernen. Das Wachs wird dann in einer Trockentrommel oder einer anderen Trocknungsvorrichtung unter vermindertem Druck, beispielsweise bei etwa 50 mm Hg und 50° C, getrocknet. Alternativ kann das Wachs in einem Heißluftofen getrocknet werden, wobei die Notwendigkeit des Waschens entfällt, weil Chlorwasserstoff und Wasser ein azeotropes Gemisch bilden und als solches zusammen entfernt werden. Beispielsweise siedet eine wäßrige Lösung mit 23,4% Chlorwasserstoff bei einem Druck von 50 mm' Hg bei 48,7° C, während bei Atmosphärendruck eine wäßrige Lösung mit 20,2% Chlorwasserstoff bei 108,6° C siedet.
Die Kristallinität des Wachses kann durch thermische Differentialanalyse (DTA) bestimmt werden, indem man das Gebiet unter einer DTA-Bande (entsprechend der Temperaturdifferenz zwischen der Probe und einer inerten Substanz während des Schmelzens der Probe) mit der Fläche unter der entsprechenden DTA-Bande einer Standardprobe bekannter Kristallinität vergleicht. Als Standardprobe wurde Polyäthylen mit einer Kristallinität von 50%, bestimmt durch Röntgenanalyse, verwendet. Auch der Schmelzpunkt der kristallinen Phase des chlorierten Wachses kann nach dieser Technik bestimmt werden.
Die erfindungsgemäß herstellbaren chlorierten Wachse haben nach Erhitzen und Durcharbeiten für 20 Minuten oder mehr bei Temperaturen über ihrem Schmelzpunkt eine konstante Schmelzviskosität. Sie lassen bei ihrer normalen Verwendung praktisch keine Anzeichen einer Zersetzung, wie ein Absinken des Molekulargewichtes, eine Farbänderung, Gasentwicklung, Blasenbildung oder Änderung des pH-Wertes, erkennen. Die Wärmefestigkeit eines Wachses kann am besten durch eine Prüfung in einer Vorrichtung wie einem »Plasti-corder« (C. W. Brabender Instruments, Inc.) bestimmt werden. Diese Vorrichtung besteht aus einer Heizkammer, die auf die gewünschte Temperatur eingestellt werden kann und zwei sich ineinander drehende Walzen aufweist. Diese Walzen sind in ein Gerät eingepaßt, das die zum Mischen des in die Kammer eingebrachten Polymer erforderliche Kraft, d. h. das von dem viskosen Polymer bei der Prüftemperatur ausgeübte Verzögerungsmoment,mißt. Wenn das Polymer instabil ist, so daß während des Erhitzens und Durcharbeitens eine Vernetzung erfolgt, so steigt die zum Verarbeiten des Polymer in den Walzen erforderliche Kraft, während diese Kraft bei einer Zersetzung des Polymer, beispielsweise einer Kettenspaltung, sinken würde. Wenn das Polymer über eine Zeit von 15 Minuten oder darüber stabil ist, d. h. das Verzögerungsmoment sich nicht ändert, so ist das Polymer als bei der gegebenen Temperatur stabil anzusehen. Wenn die Prüftemperatur der Höchsttemperatur, die bei der Verarbeitung des Polymer auftreten kann, entspricht, so bedeutet das, daß das Polymer mit nur geringer oder gar keiner Beeinträchtigung seiner ursprünglichen physikalischen Eigenschaften den erforderlichen Wärmebehandlungen, wie Extrudieren oder Kalandern, unterworfen werden kann. Das Verzögerungsmoment wird in mkg angegeben.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Die Wachse wurden, bevor sie im Plasti-corder geprüft wurden, durch Zusatz eines Gemisches von 1 Gewichtsteil eines Arylphosphitantioxydationsmittels und 4 Teilen eines Gemisches einer komplexen organischen Barium-Natrium-Verbindung in Dioctylphthalat mit 70% Feststoffgehalt je 100 Teile chloriertes Wachs gegen Oxydation und Abspaltung von Chlorwasserstoff stabilisiert.
Die grundmolare Viskosität, ηι der Wachse wurde gemäß ASTM-Test 1601-61 durch Extrapolation der reduzierten Viskosität auf unendliche Verdünnung bestimmt. Die reduzierten Viskositäten wurden an einer Lösung von 1 Gewichtsprozent in Decalin bei 130° C bestimmt. Das Molekulargewicht des Wachses kann aus der grundmolekularen Viskosität berechnet werden nach der Gleichung: ??i = 6,77 · 10"4 M067, in der M das Molekulargewicht ist.
Die Glasübergangstemperatur ist ein Maß für die Steifheit des Wachses in Abhängigkeit von der Temperatur und kann gemäß ASTM-Test D 1043-61 T bestimmt werden. Sie nimmt im allgemeinen mit zupehmendem. Chlorgehalt zu.
Angaben in Teilen beziehen sich auf das Gewicht, sofern nicht anders angegeben.
Beispiel 1
Zerkleinertes Polyäthylen/Isopropanol-Telomerwachs mit einer grundmolaren Viskosität von 0,16, einem errechneten mittleren Molekulargewicht von 3500, einer Schmelzviskosität von 280 cP bei 1400C, einem Schmelzpunkt von 100 bis 1100C und einer Kristallinität von 35 bis 45%, bestimmt durch thermische Differentialanalyse, wurde in einem mit Glas ausgekleideten und mit einer Ummantelung und einem Rührwerk sowie Gaszufuhrleitungen, einer Drucksteuervorrichtung und einem Thermoelement versehenen Gefäß in entionisiertem Wasser aufgeschlämmt, so daß die Wachskonzentration der Aufschlämmung etwa 10 Gewichtsprozent betrug. Das Reaktionssystem wurde durch Spülen mit Stickstoff von Luft befreit, und die Temperatur wurde auf 500C eingestellt. Dann wurde Chlor mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als 50 ppm mit gesteuerter Geschwindigkeit von 87 g Chlor je 450 g Wachs je Stunde eingeleitet, bis insgesamt 22,3 Gewichtsprozent Chlor, bezogen auf das chlorierte Wachs, gebunden waren. Das Wachs wurde zunächst langsam gerührt, um zu vermeiden, daß Teilchen an die Reaktorwand, wo es zu lokalen Uberhitzungen kommen könnte, geschleudert wurden. Mit zunehmendem Chlorgehalt wurden die Wachsteilchen »netzbarer« und dispergierten sich leicht in der wäßrigen Schicht. Das Rühren wurde dann ver
stärkt, um den Kontakt des Chlors mit dem aufgeschlämmten Wachs zu verbessern. Während der Chlorierung blieb der Druck in dem Reaktor unter 7 kg/cm2, was darauf hinweist, daß die Chloraufnähme durch das Wachs mit guter Geschwindigkeit erfolgte.
Man erhielt ein chloriertes Wachs vom Schmelzpunkt 1070C, einer Viskosität [^1] 0,15, einer Glasübergangstemperatur — 4° C und einer Kristallinität von 30%. Die außergewöhnliche Wärmefestigkeit dieses Produktes ergibt sich aus einem konstanten Verzögerungsmoment von unter 0,1 mkg bei 30minutiger Verarbeitung im Plasti-corder bei 1500C.
B e i s ρ i e 1 2
Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachs wurde wie im Beispiel 1 mit einer Chlorzufuhrgeschwindigkeit von 116 g/450 g Wachs/h bis zu einem Chlorgehalt von 14,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorierte Wachs, chloriert.
Man erhielt ein Produkt vom Schmelzpunkt HO0C, einer Viskosität [η I] 0,2, einer Glasübergangstemperatur von —3° C und einer Kristallinität von 28%. Die Prüfung im Plasti-corder für 30 Minuten bei 1500C ergab ein konstantes Verzögerungsmoment unter 0,1 mkg.
Zum Vergleich wurde das in dem Beispiel 1 verwendete Ausgangswachs nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 779 754 in Lösung chloriert.
Die Eigenschaften der in zwei solchen Ansätzen erhaltenen chlorierten Wachse waren:
Ansatz
Nr.
% Chlor
(korr. für CCl4)
% CCl4 Glasübergangs
temperatur
0C
Viskosität Kristallinität
%
Schmelzpunkt
1
2
9,8
27,8
0,4
7,2
-26
-40
0,17
0,16
Spur(<2%)
0
Beide bei Zimmer
temperatur halb
fest
Beide nach diesem Verfahren chlorierten Wachse waren amorph. Die Glasübergangstemperaturen waren beträchtlich niedriger als die der entsprechenden, durch Chlorieren in wäßriger Aufschlämmung gemäß der Erfindung erhaltenen chlorierten Wachse. Bei der Chlorierung in Lösung wird bei fortschreitender Chlorierung eine zunehmende Menge an Lösungsmittel, in diesem Fall Tetrachlorkohlenstoff, in dem Wachs eingeschlossen, ein Nachteil, der dem Verfahren der Erfindung nicht anhaftet.
Beispiel 3
Ein Polyäthylen/(C8-Alkanol)-Telomerwachs mit einer grundmolaren Viskosität von 0,16, einem errechneten mittleren Molekulargewicht von 3500, einem Schmelzpunkt von 123° C und einer Kristallinität von 56% wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 bei einer Temperatur von 40° C und mit einer Chlorzuführgeschwindigkeit von 68 g/450 g Wachs/h bis zu einem Chlorgehalt von 40,6 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorierte Wachs, chloriert.
Man erhielt ein Produkt vom Schmelzpunkt 1080C, einer Viskosität von [??,■] 0,18, einer Glasübergangstemperatur von 43°C und Kristallinität von 35%. Das Telomer wurde zweimal unter verschiedenen Bedingungen im Plasti-corder geprüft:
Temperatur
0C
Zeit
Minuten
Verzögerungsmoment
mkg
101
160 bis 190
35
60
<0,18 (praktisch konstant)
<0,l (praktisch konstant)
B e i s ρ i e 1 4
Ein Polyäthylen/Isopropanol-Telomerwachs mit einer grundmolaren Viskosität von 0,12, einem errechneten Molekulargewicht von etwa 2300, einem Schmelzpunkt von 1100C, einer Schmelzviskosität von 16OcP bei 1400C und einer Kristallinität von 25% wurde bei 45°C bis zu einem Chlorgehalt von 26,7 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorierte Wachs, chloriert. Man erhielt ein Produkt vom Schmelzpunkt 1020C, einer Glasübergangstemperatur von —23° C, einer Viskosität von [^1-] 0,12 und einer Kristallinität von etwa 25%.
Bei der Prüfung im Plasti-corder für 30 Minuten bei 1500C ergab sich ein konstantes Verzögerungsmoment unter 0,11 mkg.
Beispiel 5
Ein Polyäthylen/Isopropanol-Telomerwachs, das nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 3 060 163
Ansatz
Nr.
% Chlor
(korr. auf
CCl4)
%
CCl4
Visko
sität
Glas
übergangs
temperatur
0C
Kristallinität
%
1
2
33,2
11,1
6,7
0,4
0,11
. 0,15
—44
-30
keine
Spur
(<2%)
hergestellt war und eine Schmelzviskosität von 14OcP bei 1400C, einen Schmelzpunkt von HO0C und eine Kristallinität von 32% hatte, wurde nach dem Verfahren von Beispiel 1 bei 45° C und einer Chlorzufuhrgeschwindigkeit von 108 g/450 g Wachs/h bis zu einem Chlorgehalt von 26,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorierte Wachs, chloriert. Man erhielt ein Produkt vom Schmelzpunkt 99° C, einer Viskosität von [??,·] 0,11, einer Glasübergangstemperatur von 50C und Kristallinität von 15%.
Die Prüfung im Plasti-corder für 25 Minuten bei 157° C ergab ein konstantes Verzögerungsmoment unter 0,1 mkg.
Beispiel 6
Das Verfahren von Beispiel 5 wurde wiederholt mit der Abweichung, daß das Telomerwachs nur bis zu einem Chlorgehalt von 6,1 Gewichtsprozent, bezogen auf das chlorierte Wachs, chloriert wurde. Dieses Produkt hatte eine Kristallinität von 25%, was zeigt, daß bei einem bestimmten Wachs mit zunehmendem Chlorgehalt die Kristallinität sinkt. Die Glasübergangstemperatur dieses Polymers war, wie zu erwarten, niedrig, d. h., sie betrug —12° C; Schmelzpunkt 105° C. Das Ergebnis der Prüfung dieses Materials im Plasti-corder war praktisch das gleiche wie im Beispiel 5.
Zum Vergleich wurde das in den Beispielen 5 und 6 verwendete Telomerwachs nach dem Verfahren der USA.-Patentschrift 2 964 517 in Lösung chloriert. Die Eigenschaften zweier in zwei Ansätzen erhaltener chlorierter Wachse waren:
35
40
Ein wie im Beispiel 1 beschrieben hergestelltes Wachs gemäß der Erfindung und ein in Lösung chloriertes Wachs von praktisch gleichem Chlorgehalt wurden auf ihre Verwendbarkeit als Heißschmelzkleber bei 0 und 25° C geprüft. Die Eigenschaften der chlorierten Wachse waren:
Viskosität [?/,·]
Kristallinität [%]
Glasübergangstemperatur [0C] ...
Schmelzpunkt [0C]...
In
Aufschlämmung
chloriertes
Wachs
0,09
20,0%
45
110
In Lösung
chloriertes
Wachs
0,09
0.
42
Ein Aluminiumstreifen von 2,5 χ 10 cm wurde mit Xylol gereinigt, über eine Fläche von 6,25 cm2 mit einer 150 μ dicken Schicht des chlorierten Wachses überzogen und an einen anderen sauberen Aluminiumstreifen von 2,5 χ 10 cm gebunden, indem man diesen darauflegte und das Polymer bis auf 10° C über seinen Erweichungspunkt erhitzte und danach das Gebilde unter einem Druck von 3,5 kg/cm2 auf Zimmertemperatur abkühlte. Die Prüfung der Haftfestigkeit durch Auseinanderziehen der Streifen in einem »Instron«-Gerät mit einer Zuggeschwindigkeit von 1,25 mm/min ergab:
In
Aufschlämmung
chloriertes
Wachs
In Lösung
chloriertes
Wachs
Chlorgehalt [%] 41,2% 39,8%
Temperatur
(0C)
25
Erforderlicher Zug, kg/cm2
in Aufschlämmung
chloriertes Wachs
15,7
9,4
in Lösung
chloriertes Wachs
keine Bindung
0,01 '
Das Wachs gemäß der Erfindung war also ein guter Heißkleber, während das bekannte Wachs für diesen Zweck wertlos war.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung eines chlorierten Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses durch Einleiten von Chlorgas mit einem Sauerstoffgehalt von weniger als 50 ppm in eine Dispersion aus einem Verdünnungsmittel und bis zu 22 Gewichtsprozent eines Polyäthylen/Alkanol-Telomerwachses, dessen Alkanolanteil 1 bis 8 C-Atome enthält und das ein Molekulargewicht nicht über 5000, einen Schmelzpunkt zwischen 100 und 125° C und eine Kristallinität zwischen 20 und 60% aufweist, bei einer Temperatur von 25 bis 900C bis zu einem Gehalt an chemisch gebundenem Chlor zwischen 5 und 45 Gewichtsprozent, dadurch gekennzeichnet, daß als Verdünnungsmittel Wasser verwendet wird.
    109 532/380
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