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Die Erfindung betrifft eine Fördereinrichtung, insbesondere einen
Einkettenförderer für Bergbaubetriebe, mit in einer Förderrinne laufenden, an die
Förderkette angeschlossenen Mitnehmern und einer Austragsrinne für seitlichen Austrag,
der ein sich über die Breite der Austragsrinne erstreckender, schwenkbar gelagerter
Abstreifer zugeordnet ist.
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Es ist ein Bergeauswerfer für Schüttelrutschen bekannt (deutsche
Patentschrift 495 708), die einer Bergeversatzmaschine zufördern. Bei dieser Ausführungsform
ist vor der Bergeversatzmaschine in der Zubringerutsche ein in schräger Richtung
von einer Seite der Rutsche zur anderen verlaufender Abweiser in bestimmter Höhe
über dem Boden der Rutsche angebracht, und zwar derart, daß der Abweiser Versatzstücke
von mehr als einer bestimmten, für die Bergeversatzmaschine zulässigen Höchstgröße
seitwärts aus der Rinne abwirft. Der Abweiser ist höheneinstellbar und dient somit
gleichsam zum Klassifizieren des antransportierten Gutes. Da dieser bekannte Abweiser
aus einem schrägen und einem geraden Arm aufgebaut ist, kann er selbst dann nicht
die Funktion eines Abstreifers übernehmen, wenn er unmittelbar über dem Boden der
Rutsche angeordnet ist. Darüber hinaus ist starre Anordnung verwirklicht, so daß
bei hohen Beanspruchungen durch das Versatzgut Beschädigungen nicht ausgeschlossen
sind, was zu empfindlichen Betriebsstörungen führen kann.
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Man kennt ferner ein Förderband zum Verteilen des Fördergutes (deutsche
Patentschrift 412 739), bei dem zum Entladen des Förderbandes Schöpfmittel vorgesehen
sind, die das Fördergut von dem Förderband abheben. Schöpfmittel sind als muldenförmige
Platten ausgeführt und quer zum Förderband beweglich angeordnet. Eine echte Abstreiffunktion
können diese Schöpfmittel nicht erfüllen, insbesondere nicht bei Kettenförderern.
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Außerdem ist ein Pflug zum Umladen von auf einem Förderband antransportiertem
Gut in verschiedene Speicher bekannt. Bei dem umzuladenden Gut handelt es sich um
Schnitzel, insbesondere Holzschnitzel od. dgl. Der Pflug ist um eine horizontale
Schwenkachse hoch- und gegen das Förderband niederschwenkbar, allerdings nicht selbständig,
sondern nur mit manueller Hilfe, die durch ein Kontergewicht erleichtert werden
soll (vgl. USA.-Patentschrift 2 569 011).
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Weiter ist eine Abstreichvorrichtung für Förderbänder bekannt, bei
der ein vom Band geschlossen herangetragener Gutstrom in Richtung seiner Förderbewegung
an der Abwurfstelle durch mehrere mulden- und bogenförmige Abstreicher in mehrere
Strahlen verlegt wird, die einzeln an der gleichen Abwurfstelle nebeneinander zur
selben Seite abgestrichen werden.
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Auf einem anderen Gebiet der Technik, nämlich bei Stückgutförderung,
kennt man eine Fördereinrichtung mit zwei endlosen Förderbändern, deren Laufrichtungen
quer zueinander verlaufen und deren die Stückgüter tragende Obertrumme dicht übereinander
angeordnet sind. Bei dieser Konstruktion werden die von dem ersten Förderband angelieferten
Stückgüter von diesem mittels eines Abweisers auf das zweite Förderband heruntergeschoben.
Der Abweiser besitzt frei drehbare Rollkörper und ist bogenförmig gestaltet. Dadurch
wurden die Probleme um den Austrag von Fördergut bei Ket-
tenförderern in Bergbaubetrieben
bisher nicht berührt.
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Schließlich sind die eingangs beschriebenen Fördereinrichtungen bekannt,
bei denen der der Austragsrinne zugeordnete Abstreifer um eine vertikale Achse schwenkbar
gelagert ist und bisher nur bei Doppelkettenförderern Verwendung gefunden hat.
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Nachteilig bei dieser Ausführungsform ist die Tatsache, daß der einmal
infolge hoher Belastung durch das auftreffende Fördergut aus seiner Abstreiferstellung
in Förderrichtung herausgeschwenkte Abstreifer im Zuge des Förderns nicht selbständig
wieder in Arbeitsstellung zurückschwenken kann. Dadurch besteht die Gefahr, daß
Fördergut bis auf den Fahrweg in der zugeordneten Strecke gefördert wird und daher
Verletzungsgefahr für dort befindliche Personen besteht. Zwar ist der Abstreifer
durch einen Scherbolzen gesichert, dieser schert jedoch bei tSberbelastung aus und
ermöglicht das Ausschwenken des Abstreifers. Hinzu kommt, daß bei Doppelkettenförderern
aus Gründen der Kettenführung die Förderrinne praktisch ununterbrochen fortgeführt
werden muß, so daß ohnehin einwandfreies Abstreifen nicht gewährleistet ist, da
ein Teil des Fördergutes die seitlichen Kettenführungen regelmäßig nicht überklettert.
Diese Nachteile will die Erfindung ver meiden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Fördereinrichtung,
insbesondere einen Einkettenförderer für Bergbaubetriebe, mit seitlichem Austrag
derart auszubilden, daß einwandfreies Abstreifen des antransportierten Fördergutes
mit Sicherheit gewährleistet ist und der Abstreifer sich automatisch den verschiedenen
Korngrößen und Belastungsfällen anpaßt.
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Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer Fördereinrichtung, insbesondere
bei einem Einkettenförderer für .Bergbaubetriebe, der eingangs beschriebenen Art
dadurch, daß der Abstreifer um eine in Förderrichtung verlaufende horizontal angeordnete
Schwenkachse hoch- und gegen die Austragsrinne niederschwenkbar sowie auf seiner
- in Förderrichtung gesehen - Rückseite gegen eine ebenfalls um eine in Förderrichtung
verlaufende horizontal angeordnete Schwenkachse hoch- und niederschwenkbare Verstärkungsrippe
abgestützt ist und die Austragsrinne im Bereich des Abstreifers beidseitig ausladende
Schrägflächen besitzt und in diesem Bereich die Förderrinnenseitenwände durch Austragsöffnungen
unterbrochen sind. -DieseMaßnahmen der Erfindung haben zur Folge, daß der Abstreifer
entsprechend der angreifenden Belastung mehr oder weniger hochgeschwenkt und dadurch
ein Rolleffekt erzielt wird, der für das Abrollen des antransportierten Gutes, insbesondere
bei stärkeren Korngrößen, sorgt. Dem abzustreifenden Förderbrocken wird also durch
das Abschwenken des Abstreifers nach oben hin eine Drehbewegung erteilt; und zwar
in Austragsrichtung, so daß die Förderbrocken ohne weiteres die Mittelkette überklettern.
Verstärkungsrippe und Abstreifer sind gleichsam in Schneepflugform angeordnet und
tragen dafür Sorge, daß die aus der Austragsrinne auslaufenden Mitnehmer, die dort
zum Abkippen neigen, in die horizontale Ebene zurückgedrückt werden und hinter der
Austragsrinne wieder einwandfrei geführt sind. Dadurch wird ein Herausspringen der
Mitnehmer aus der Förderrinne mit Sicherheit vermieden. Aus diesem Grund läßt sich
die
Austragsrinne beidseitig mit aufladenden Schrägflächen bauen, wobei in diesem Bereich
die Förderrinnenseitenwände durch Austragsöffnungen unterbrochen sind. Diese vorteilhafte
Gestaltung läßt sich insbesondere bei Einkettenförderern ohne weiteres verwirklichen
und ermöglicht den einwandfreien Abtransport des antransportierten Gutes, weil eben
die Mitnehmerführung nicht gefährdet ist, da aus den oben bereits erläuterten Gründen
Verstärkungsrippe und Abstreifer dafür sorgen, daß die die Austragsrinne durchlaufenden
Mitnehmer ausgerichtet werden.
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Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden aufgeführt.
So sieht die Erfindung vor, daß der Abstreifer als gegen Förderrichtung gewölbtes,
zweiteiliges Segment ausgeführt ist. Dadurch kann ein Abstreifer mit gewünschter
Höhe eingesetzt werden. Weiter ist es vorteilhaft, daß der Abstreifer an seinem
freien Ende eine in beliebigen Austragswinkeln arretierbare Schwenkklappe besitzt.
Je nach Stellung des unterhalb des Austragsbereiches angeordneten Querförderers
kann also mittels der Schwenkklappe die Austrags richtung für das zu übergebende
Fördergut unschwer den Erfordernissen entsprechend geändert werden. Abgesehen davon
besteht die Möglichkeit, daß der Abstreifer im Bereich der seiner Schwenkachse gegenüberliegenden
Seite der Austragsrinne ein Scherblech besitzt, welches bei gegen die Austragsrinne
niedergeschwenktem Abstreifer in einer Scherblechaufnahme mittels eines Scherbolzens
gehalten ist, so daß erst ab einer vorgegebenen Belastung der Bolzen abschert und
der Abstreifer hochschwenkt.
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Vorzugsweise ist der Abstreifer spiegelsymmetrisch einsetzbar und
besitzen dazu die Austragsrinne und der Abstreifer beidseitig die für die Schwenklagerung
des Abstreifers und seiner Verstärkungsrippe erforderlichen Einrichtungen. Die Austragsrinne
kann gleichzeitig als Anschlußrinne zum Maschinenrahmen ausgeführt sein, während
die Schrägflächen als muldenartige Rutschen ausgebildet sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen
darin zu sehen, daß eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Einkettenförderer für
Bergbaubetriebe, geschaffen wird, der auf Grund der Lagerung seines Abstreifers
im Bereich der Austragsrinne ein einwandfreies Ab streifen des antransportierten
Fördergutes gewährleistet. Dabei arbeitet der Abstreifer gleichsam automatisch in
Abhängigkeit der auftretenden Belastungen und erteilt den antransportierten Förderbrocken
durch bloßes Abschwenken eine Drehbewegung in Austragsrichtung.
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Es wird also gleichsam ein Rolleffekt erzielt, der selbst bei extrem
großen Förderbrocken einwandfreien Abtransport gewährleistet. Hinzu kommt der besondere
Vorteil, daß der hochgeschwenkte Abstreifer selbständig stets wieder in seine Ausgangsstellung
zurückschwenkt bzw. in eine von dem Fördergut und der dadurch hervorgerufenen Belastungen
entsprechende Stellung. Im Ergebnis entsteht so eine Fördereinrichtung, insbesondere
ein Einkettenförderer, mit einwandfreien Austragsverhältnissen. Personengefährdung
ist mit Sicherheit ausgeschaltet.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand von ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigt F i g. 1 eine Draufsicht
auf eine Fördereinrichtung im Bereich der Austragsrinne, F i g. 2 den Gegenstand
nach F i g. 1 in Seitenansicht und
F i g. 3 den Gegenstand nach F i g. 1 teilweise
im Querschnitt.
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In den Figuren ist eine Fördereinrichtung, insbesondere ein Einkettenförderer
1, für Bergbaubetriebe dargestellt, mit in einer Förderrinne 2 laufenden, an die
Förderkette 3 angeschlossenen Mitnehmern 4 und einer Austragsrinne 5 für seitlichen
Austrag, der ein sich über die Breite der Austragsrinne 5 erstreckender, schwenkbar
gelagerter Abstreifer 6 zugeordnet ist. Der Abstreifer 6 ist um eine in Förderrichtung
verlaufende horizontal angeordnete Schwenkachse 7 hoch- und gegen die Austragsrinne
S niederschwenkbar. Der Abstreifer 6 ist als gegen Förderrichtung gewölbtes, zweiteiliges
Segment ausgeführt. Er ist auf seiner - in Förderrichtung gesehen - Rückseite gegen
eine ebenfalls um eine in Förderrichtung verlaufende horizontal angeordnete Schwenkachse
8 hoch- und niederschwenkbare Verstärkungsrippe 9 abgestützt. Der Abstreifer 6 besitzt
ferner an seinem freien Ende eine in beliebigen Austragswinkeln arretierbare Schwenkklappe
10. Er weist im Bereich der seiner Schwenkachse gegenüberliegenden Seite der AustragsnnneS
ein Scherblechll auf, welches bei gegen die Austragsrinne 5 niedergeschwenktem Abstreifer
6 in einer Scherblechaufnahme 12 mittels eines Scherbolzens 13 gehalten ist. Der
Abstreifer 6 ist spiegelsymmetrisch einsetzbar. Dazu besitzen die Austragsrinne
5 und der Abstreifer 6 beidseitig die für die Schwenklagerung des Abstreifers 6
und seiner Verstärkungsrippe 9 erforderlichen Einrichtungen.
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Die Austragsrinne 5 besitzt beidseitig ausladende Schrägflächen 14.
In diesem Bereich sind die Förderrinnenseitenwände durch Austragsöffnungen 15 unterbrochen.
Die AustragsrinneS ist gleichzeitig als Anschlußrinne zum Maschinenrahmen ausgeführt,
die Schrägflächen 14 sind als muldenartige Rutschen ausgebildet.