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Rückladeeinrichtung für Schüttgut
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 angegebenen Art.
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Die bekannten Sinrichtungen dieser Art, die sogenannten Brückenrücklader
mit einem oder mehreren, quer zur Halde verfahrbaren Schaufelrädern und einem die
Stirnseite der Halde bestreichenden Rechen o.dgl. erzielen beim Rücklagen von Halden,
in deren Querschnitt Schüttgüter mit größeren Unterschieden in ihrer Beschaffenheit
verteilt sind, nur einen verhältnismäßig geringen I;ischeffekt. Bei einem solchen
Rücklader mit einem Schaufelrad sind erst nach einer vollständigen Querfahrt des
Schaufelrades in der dabei rückgeladenen Menge einer Querschnittsscheibe alle verschiedenen
Schüttgut-Anteile enthalten. Die sogenannte kleinste Inkrementgröße ist dementsprechend
sehr groß. Um bessere Dur chmischungs ergebnisse zu erzielen, s.ind daher Brückengeräte
mit mehreren Schaufeirädern oder sogenannte Trommelgeräte erforderlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mit einem Schaufelrad
versehene Rücklade-Einrichtung zu schaffen, die die- erzielbaren Durchmischungsgrade
beim Rückladen des Schüttguts wesentlich erhöht. Die Lösung dieser Aufgabe besteht
in den kennzeichnenden kerlcmalen des Anspruchs 1.
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In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung wiedergegeben.
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Das mit der Erfindung erzielbare Durcbini schungs c.rgebni s ist derart
verbessert,, daß nunmehr in der Regel in einer Eimerfüllung des Schaufelrades alle
Schüttgut-Anteile der Halde vorhanden sind, d.h. dieser Eimerinhalt stellt die kleinste
Inkrementgröße dar.
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Weiter ist von besonderem Vorteil, daß der geneigte Haldenboden entsprechend
Anspruch 2 die Breite der Halde bei gleichem Volumen verringert. Da je nach der
Art des verwendeten Schüttguts eine Neigung des Haldenbodens bis zu 450 möglich
ist, wird entsprechend der vergrößerten Bodenmulde der Halde eine erhebliche Breitenverringerung
erzielt. Entsprechend dieser Breitenverringerung verkleinert sich die Fläche für
eine Uberdachung der Halde, wie sie zur Verbesserung der Umwelt zunehmend erforderlich
wird. Außerdem wird mit der schmaleren Halde das Gewicht und damit die Kosten des
Brückengeräts erheblich vermindert. Das gleiche gilt für die fahrbaren Absetzgeräte,
die zum Aufschütten der Halde verwendet werden.
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Die neue Einrichtung ist anwendbar bei langgestreckten aber auch gekrümmten
halden mit dreiecks- und trapezförmigem Querschnitt, wobei der dreiecksförmige Querschnitt
bevorzugt wird.
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In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Einrichtung nach der
Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein Brückengerät im Bängsschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie 11-11 in Fig, 1, Fig. 3 ein anderes Brückengerät
in Ansicht,
Fig. 4 einen Schnitt.nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V in Fig. 3, Fig. 6 einen Schnitt nach der
Linie VI-VI in Fig. 4, Fig. 7 und 8 eine Ausführungsform der Kratzer der Lo ckerungs
einrichtung und ihre Funktionsweise.
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-Big. 1 und 2 zeigen ein Brückengerät 1 in Arbeitsstellung vor einer
im Querschnitt dreiecksförmigen Halde 2. Ein in eine Bodenrinne 3 eintauchendes
und im Brückengerät 1 drehbar gelagertes Schaufelrad 4 nimmt das Schüttgut am Fuße
der Halde 2 und in deren Mitte auf. Der Haldenboden 5 ist zur Bodenrinne hin etwa
100 geneigt. Auf dem Haldenboden 5 sind am Fuß der Halde 2 an beiden Seiten des
Schaufelrades 4 jeweils zu diesem hin fördernde umlauf ende Kratzerbänder 6 als
Zufördervorrichtungen angeordnet. Die Kratzerbänder 6, von denen jeweils zwei -nebeneinander
angeordnet sind, sind über höhenverstellbare AufhangeeinzPichtungen 7 und 8 an der
Brücke 1 befestigt.
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Das vom Schaufelrad 4 auf genommene Schüttgut, das im wesentlichen
durch die Kratzerbänder 6 diesem zugeführt wird, gelangt über eine im Innern des
Schaufelrades angeordnete Schließschurre 9 auf ein Förderband 10. Das Förderband
10 reicht von der Schließschurre 9 über das Ende der Brücke 1 hinaus bis zu einem
außerhalb und entlang der Halde 2 angeordneten abfördernden Bandförderer 11. Das
Schaufelrad 4 weist im Innern einen zylindrischen Hohlraum auf, in dem die Schließschurre
9 angeordnet ist und ist auf Rollen 12 gelagert. Diese Ausführung ermöglicht bei
entsprechender Umrüstung der Schließschurre und des Förderbandes 10 einen Austrag
alternierend nach
beiden Seiten. Zum gleichen Zweck können auch
zwei Förderbänder oder ein über die ganze Brückenlänge reichendes umsteuerbares
Förderband verwendet werden.
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Die Schließschurre 9 ist mit einem öffnungsverstellbaren Austritt
z Förderband 10 hin versehen, der so arbeitet, daß selbsttätig ein gleichmäßiger
Fördergutstrom gegeben ist. Sie ist ferner so groß ausgebildet, daß sie als Puffergefäß
dienen kann und dazu sowie zur möglichen Leistungssteuerung des Brückengeräts mit
einer Füllstandsanzeige versehen.
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Das Förderband 10 ist mit einer Bandwaage versehen, die mit Impulsgebern
ausgestattet ist, deren Impulse zur Steuerung der Vorschubgeschwindigkeit des Brückengeräts
herangezogen werden.
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Die Stirnseite der Halde 2 wird von einem an der Brücke 1 angelenkten
quer zur Fahrtrichtung der Brücke in beiden Richtungen verfahrbaren Rechen 13 bestrichen,
der als Lockerungseinrichtung dient. Der Rechen 13 besteht aus sechs aufstrebenaen,
mit im gleichen Abstand voneinander angeordneten h-atzern besetzten Trägern 14 und
15, von denen die Trager 14 die eine Elfte der Stirnseite der Halde 2 und die Träger
15 deren andere Hälfte bestreicht. Die Träger 14 und 15 sind, wie aus Fig. 6 entnehmbar,
durch horizontale Streben 16 miteinander verbunden. Der Rechen 13 ist an einen verfahrbaren
Ausleger 17 an der Brücke 1 um ein Gelenk 18 neigungsverstellbar befestigt. Die
Neigungsverstellung wird durch ein Windwerk 19 bewirkt.
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rür ein abtragen der Halde in beiden Richtungen ist die Arbeitsrichtung
des Brückengeräts 1 umkellrbar, wofür zu beiden Seiten des Geräts je ein Rechen
13 mit den zugehörigen Anschlußteilen angeordnet ist0 Es ist
auch
möglich, nur einen entsprechend gestalteten Rechen für beide Arbeitsrichtuagen nach
entsprechender Umrüstung des Geräts einzusetzen. Bei der Umlcehrung der Arbeitsrichtung
klappen die entsprechend ausgebildeten und selbsteinrastenden Eimer 20 selbsttätig
um. Die Kratzerbänder 6 werden für die neue Arbeitsrichtung um einen geringen Betrag
in Haldenrichtung so verschoben, daß sie wieder an der günstigsten Stelle am Buße
der Halde 2 an deren Stirnseite arbeiten.
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Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3: bis 5 sind die nebeneinander
angeordneten Kratzerbänder 21 und 22 jeweils so versetzt angeordnet, daß die von
der Halde abgewandten Kratzerbänder 22 weiter zur Haldenmitte hin reichen als die
der Halde zugewandten Eratzerbänder 21. Die Kratzerbänder 22 reichen dabei in das
Innere des besonders breit ausgebildeten Schaufelrades 4' hinein. Die versetzte
Anordnung der Kratzerbänder bewirkt,daßdas Schüttgut, das von den der Halde zugwandten
Kratzerbändern durch die Vorschubbewegung nicht mehr weiterbefördert wird, von dem
der Halde abgewandten Kratzerband mitgenommen wird. Da an den Außenseiten des Haldenbodens
wegen der dort anfallenden geringen Schüttgutmengen praktisch kein Schüttgut vom
ersten Kratzerband zurückgelassen wird, braucht das zweite, der Halde abgewandte
Kratzerband nicht so weit nach außen zu reichen wie das erste Kratzerband. Die Arbeit,
die die Kratzerbänder zu leisten haben, verringert sich selbstverständlich mit dem
größer werdenden Neigungswinkel des Haldenbodens. Es ist möglich, daß ab einem bestii£trnten
Neigungswinkel je nach dem behandelten Schüttgut die Kratzerbänder bzw. andere Zufördervorrichtungen
fortgelassen werden können. Die ZuBördervorrichtungen verkürzen sich in dem Ilaße,
in dem die wirksame Breite des Schaufelrades 4, d.h. die Breite der Eimer, größer
wird. Zweckmäßig wird die Querschnittsform
der Eimer 20 des Schaufelrades
der Querschnittsform der Bodenrinne 3 angepaßt.
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Schneckenförderer als Zufördervorrichtungen sind darm vorteilhaft,
wenn der Haldenboden 5 nur geringfügig geneigt oder waagerecht ist.
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Die Träger 14 bzw. 15 des Rechens 13 weisen untereinander einen Abstand
a aufs der geringfügig kleiner ist als der Hub b der Fahrstrecke, die er zurücklegt.
Hierdurch wird eine etwaige Kammbildung von angestautem Schüttgut in jedem Fall
vermieden. Anstelle von üblichen Kratzerstiften sind bei der Ausführungsform nach
den Fig. 7 und 8 breitere, sich quer zur Bewegungsrichtung' des Rechens 13 in ihrer
Fläche erstreckende Bleche als Kratzer 24 vorgesehen. Diese Kratzer sind auf der
der Stirnseite der Halde 2 abgewandten Seite der Träger 14 bzw.
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15 in der Weise gelenkig angeordnet, daß sie nur nach einer Richtung
hin Schüttgut fördern. Bei diesem Fördervorgang nehman die Kratzer 24 etwa eine
vertikale Stellung eine, wobei die Träger 14 und 15 als Anschlag dienen. Die Kratzer
24 snd dabei in der Weise symmetrisch am Rechen 13 angeordnet, daß sie jeweils an
der der Haldenmitte zugewandten Seite der Träger liegen. Dies gilt lediglich für
den Ausnahmefall nicht, bei dem die beiden mittleren Träger 14 und 15 die Haldenmitte
gerin;fü-gig überfahren haben, wie aus Fig. 6 ersichtlich. Bei der Rückfahrt des
Rechens 13 bis hin zum äußeren Rand der Halde schleifen die pendelnden Kratzer 24
lose über die Stirnfläche der Halde 2. Während die Träger 14 und 15 sich an ihren
oberen sonden entsprechend der Haldenkontur nach außen hin verkürzen, sind die beiden
inneren rIlrä;er 14 und 15 an ihrem unteren Xnde verkürzt, um vom Schaufelrad 4
bzw. 41 freizugehen.