DE1907403B - Asymmetrische Diaryloxalamide und de ren Verwendung als Stabilisierungsmittel fur Kunststoffe - Google Patents

Asymmetrische Diaryloxalamide und de ren Verwendung als Stabilisierungsmittel fur Kunststoffe

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DE1907403B
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nhcoconh
diaryloxalamides
plastics
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alcohol
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English (en)
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Kurt Munchenstem Hofer (Schweiz), Bürdet, Evelyne, Mulhouse (Frankreich), Moesch, Rudolf, Dr , Stein, Schuh, Alfred, Reinach, (Schweiz)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Sandoz AG
Original Assignee
Sandoz AG

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Description

I Es ist aus der belgischen Patentschrift 693 605 bekannt, daß gewisse asymmetrische Diaryloxaiamide
I als UV-Absorber Tür Kunststoffe verwendet werden können. Die bekannten Verbindungen dieser Klasse sind jedoch entweder in den Kunststoffen, insbesondere den Polyolefinen, relativ schlecht löslich, oder dann enthalten sie einen oder mehrere höhermolekulare organophile Reste, deren Kohlenwasserstoffrest mehr als 8 Kohlenstoffatome enthält, welche die Wirksamkeit der Diaryloxaiamide herabsetzen.
Es hat sich nun gezeigt, daß man durch Verwendung bestimmter Ausgangsmaterialien für die Herstellung von asymmetrischen Diaryloxalamiden zu Verbindungen gelangt, die auch ohne die Anwesenheit höhermolekularer, mehr als 8 Kohlenstoffatome im Kohlenwasserstoffrest enthaltender organophiler, die Wirkung herabsetzender Reste in ihrem Molekül, eine gute Löslichkeit in Kunststoffen, insbesondere in Polyolefinen, aufweisen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind neue Diaryloxaiamide der allgemeinen Formel I
HN-CO — CO-NH
OV-R3
OCmH2m+1
worin R, Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen niedrigmolekularen AIkoxyrest bedeutet, einer der beiden Reste R2 und R3 Wasserstoff, der andere Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe ist, m eine der Zahlen 1 bis 8 und η eine der Zahlen 1 bis 4 bedeutet.
Die neuen Verbindungen werden erhalten, indem man auf 1 Mol Oxalsäure oder 1 Mol eines funktioneilen Derivates derselben gleichzeitig oder nacheinander 1 Mol einer Verbindung der allgemeinen Formel II
II
und 1 Mol einer Verbindungder allgemeinen Formel III
III
C„H2
worin die Reste R1, R2 und R3 sowie η wie oben definiert sind und χ 0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 8 bedeutet, so einwirken läßt, daß eine möglichst vollständige Amidierung der Oxalsäure bzw. der funktioneilen Derivate derselben erfolgt, und daß man das so erhaltene Produkt, falls darin phenolische Hydroxylgruppen enthalten sind, mit Alkylierungsmitteln, welche den Rest — CmH2m+I enthalten, alkyliert.
C„H
2ft +
Die so erhaltenen Verbindungen sind sehr stabil gegen Hitzeeinwirkung und vereinigen in sich die Eigenschaft, UV-Strahlen optimal zu absorbieren und in Polyolefinen leicht löslich zu sein.
Die nachfolgenden Beispiele 1 und 2 erläutern an zwei konkreten Fällen, wie die Diaryloxalamide der Formel I hergestellt werden können, worin die Temperaturen in Celsiusgraden und die Mengen in Gewichtsteilen angegeben sind.
In der den Beispielen 1 und 2 folgenden Tabelle sind eine ganze Reihe von Verbindungen aufgeführt, die nach der in den Beispielen 1 und 2 angegebenen Methode hergestellt werden können. Die nach dieser Methode hergestellten Produkte können in roher oder gereinigter Form in Kunststoffe eingearbeitet werden.
Die solche Hilfsmittel in Mengen von 0,1 bis 0,5% ihres Gewichtes enthaltenden Kunststoffe sind gegen Hitze und insbesondere gegen UV-Strahlen geschützt. Polyäthylenpreßplatten, welche solche Stabilisatoren in einer Menge von 0,1 bis 0,5% enthalten, sind klar und gegen die schädigende Wirkung der UV-Strahlen geschützt.
In den Beispielen A bis D ist angegeben, auf welche Weise die erwähnten Stabilisatoren eingesetzt werden können. In dieser Tabelle ist E = molarer Extinktionskoeffizient. Dieser wurde mit Licht von der Wellenlänge;. an einer alkoholischen Lösung des Oxalamids gemessen, λ ist gleichzeitig die am stärksten absorbierte Wellenlänge in ηΐμ.
Die Löslichkeit der Oxalamide im Alkohol (Äthylalkohol) und Benzin (Kp. 100 bis 120°, Df 0,727) wurde bei 20 bis 22° in Milligramm pro Liter bestimmt. Die neuen Verbindungen besitzen im Vergleich zu den bekannten Diaryloxalamiden eine höhere Löslichkeit in Alkohol und Benzin.
Beispiel 1 Herstellung von o-Äthoxy-o'-äthyl-oxalsäure-bis-anilid
/—\
II.
( OV-NH2 + 2C2H5OOC-COOC2H5 OC2H5
OV-NHCOCOOc2H5 +
OC2H5
NHCOCOOC2H5
OC2H5
Sy NHCOCONH \~O/
OC2H5 C2H5
1 90/ ..)
I. o-Phenetidin und Oxalsäurediäthylester werden im Molverhältnis 1: 2 vorgelegt. Als Katalysator gibt man pro Mol Amin etwa 3 bis 4 ml BF3-Atherat zu und erhitzt unter Rühren auf 130C (Badtemperatur). Nach kurzer Zeit tritt Lösung ein. Mit beginnendem Äthanolrückfluß wird das Gemisch zur Entfernung des Äthanols unter Vakuum (etwa 200 mm Hg) gesetzt und noch l'/2 Stunden bei gleicher Temperatur weiter gerührt. Die so erhaltene dunkelbraune Lösung wird noch etwa 10 Minuten mit Entfärbungskohle bei gleicher Temperatur weiter gerührt und darauf unter Zusatz eines Filterhilfsmittels abgenutscht.
Anschließend destilliert man den überschüssigen Oxalsäurediäthylester unter vermindertem Druck ab.
Beim Erkalten kristallisiert das so erhaltene Esteramid vollständig aus. F. 65 bis 71 C, Ausbeute: 85 bis 90%.
Durch Umkristallisation aus Alkohol erhält man das farblose, reine Produkt vom F. 76 bis 77° C.
Für den Umsatz mit weiteren Aminen kann jedoch das Rohprodukt verwendet werden.
II. Das oben hergestellte Esteramid und 2-Äthylanilin werden in molaren Mengen, unter Zusatz von wenig BF3-Ätherat 4 Stunden auf 17O0C (Badtemperatur) erhitzt. Der entstehende Alkohol wird während der Reaktion unter vermindertem Druck (200 mm Hg) entfernt. Nach beendeter Reaktion gießt man den erhaltenen dunklen Brei in eine Schale und läßt erkalten, wobei eine harte Masse entsteht, die zuerst zerkleinert und anschließend in einer Reibschale mit Alkohol feinverrieben, abgenutscht und mit Alkohol nachgewaschen wird.
Das so erhaltene Rohprodukt schmilzt bei 121 bis 1310C. Durch Umkristallisation aus Benzol gelangt man zum reinen, farblosen o-Äthyloxy-o'-äthyl-oxalsäure-bis-anilid. Fp. 119 bis 12PC, Ausbeute: etwa 65%.
Beispiel 2
Durch Verwendung von o-Aminophenol an Stelle von o-Phenetidin im Beispiel 1 erhält man die Verbindung
NHCOCONH
C2H,
1 Mol dieser Verbindung wird zusammen mit 25 Mol Aceton, 1,5 Mol Kaliumcarbonat und 1,2 Mol n-Hexylbromid 60 Stunden unter Rühren auf 550C erwärmt. Anschließend destilliert man das Aceton im Vakuum ab, wäscht den Rückstand mehrmals mit Wasser und kristallisiert aus Alkohol um. Man erhält die Verbindung
NHCOCONH
OC1H,
C2H5
in etwa 90%iger Ausbeute als weiße Kristalle vom Schmelzpunkt 71 bis 72° C. Das Absorptionsmaximum einer alkoholischen Lösung liegt bei 300 bis 310 ηΐμ, der Extinktionskoeffizient beträgt 13 700. Bei 20°C sind in Alkohol etwa 16,5 g/l und in Benzin etwa 23 g/l löslich.
Konstitution CH3 F C 153 300 E Löslicl
Alkohol
ikeit in
Benzin
Ψ
/oN NHCOCONH CH3 152 bis 145 300 13 400 1900 2 100
OCH3 \_/
\~O/ NHCOCONH Γ
C2H5
143 bis 135 300 14 200 1 700 I 250
OCH3 \°/
\J3/ NHCOCONH Γ
C2H5
132 bis 135 302 14 700 3900 5000
OC2H5 ("Oy-CH3
\Oy NHCOCONH Γ
CH3
133 bis 15 500 2400 2400
OC2H5 CH3 138 302
<(~Oy NHCOCONH - Γ
CH3
137 bis 15600 2 240 2 300
OC2H5
Fortsetzung
Konstitution CH3 <°> F 0C 118 305 E Löslich
Alkohol
keit in
Benzin
\~O/ NHCOCONH Γ
C2H5
OC2H5 117 bis 12 400 4 100 4 500
OC2H5 <°> 104 320
\O/ NHCOCONH Γ
C2H5
OC2H5 100 bis 9 600 6000 6400
OCH3 <£> 119 320
\~O/ NHCOCONH s Γ
C2H5
OCH3 118 bis 72 300 10 400 3 900 1350
\O/ NHCOCONH< Γ
C2H5
OC6H13 <£> 71 bis 72 300 1 370 16 500 23 000
\~O/ NHCOCONH < I
C2H5
O—n-C4H9 70 bis 13 000 16000 21000
C8H17 104 305
\Sy NHCOCONH < Γ
C2H5
if
OCH3
103 bis 12 100 7 100 16400
t-C4H9 ®> 128 305
\J3/ NHCOCONH < Γ
CH3
OC2H5 126 bis 11900 7 450 13000
t-C4H9
I*
<ο> 122 310
\O>/ NHCOCONH < I
C4H9
\^
OC2H5
CH3 120 bis 14 700 16000 30 500
\£/ 114 301
<^C?> NHCOCONH ι
CH3
O—n-C4H9 CH3 113 bis 13 000 3 300 5 200
84 300
\O/ NHCOCONH Γ
CH3
OC8Hi7 83 bis 13 700 1 800 10 000
Fortsetzung
Konstitution <2> F C 99 300 E Loslicl
Alkohol
keit in
Benzin
\O/> NHCOCONH QH5 98 bis 12 900 7 400 18000
O-i-C5Hu (°> 88 300
\~Oy NHCOCONH QH5 87 bis 12 700 10 300 14 300
O—1-C3H7 (°/ 79 302
<JdN NHCOCONH < Γ
QH5
78 bis 13400 13 700 23 000
O—n-QH7 ©> 75 300
\JO/ NHCOCONH < Γ
QH5
74 bis 13 500 3 700 12 700
OC8H17
Anwendungsbeispiele
A. Polyäthylen wird in einem geeigneten Mischer bei 150cC mit 0,2% seines Gewichtes der Verbindung
NHCOCONH
OCH3
35
gemischt und darauf zu Platten von 0,25 mm Dicke gepreßt.
B. Polypropylen wird auf übliche Weise bei 1800C mit 0,1 Gewichtsprozent der Verbindung werden bei 18O0C in Polyvinylchlorid einge- J arbeitet. Daraus durch Pressen hergestellte Platten zeigen nach 2000 Stunden Belichtung im Xenotest keine Veränderung. Durch Messung der UV-Absorption in unbelichteten und belichteten Proben kann festgestellt werden, daß die Konzentration des UV-Absorbers noch praktisch unverändert ist.
D. Einem handelsüblichen Nitrolack setzt man 3% der Verbindung
NHCOCONH
OQH13
C2H
211S
NHCOCONH -
OCH3
QH,
45
gemischt und zu Platten von 0,3 mm Dicke gepreßt. Nach 200 Stunden Belichtung im Fadeometer sind diese Platten noch unverändert, während eine entsprechende Platte ohne Zusatz Haarrisse aufweist und brüchig ist. Eine ausgezeichnete Stabilisierung des Polypropylens wird erhalten, wenn neben 0,2% des obigen Oxalamids 0,5% Dilaurylthiodipropionat
zu. Tannenholz, welches mit diesem Lack gestrichen wurde, dunkelt am Licht auch nach längerer Zeit nicht nach, im Gegensatz zu Mustern, welche obigen Zusatz nicht enthalten. E. Polyäthylen wird mit 0,3% der Verbindung
1-C4H9
NHCOCONH
C12H25OOC-C2H4-S-C2H4-COOC12H
55
25
zugesetzt werden. Besonders wirksam als Costabilisatoren sind Nickelsalze oder -komplexe, 2. B. Nickelstearat; ferner auch sterisch gehinderte Phenole, wie z. B. 2,6-Di-tert.-butyl-4-methyl-phenol.
C. 0,5% der Verbindung
<^ Cy- NHCOCONH —< O
OC2H5
0,4% der Verbindung
CH3
HO
1-C4H9
CH,
OH
t-QH,
1-C4H9
OC, H
2n5
QH,
und 0,2% Tri-nonylphenyl-phosphit bei 1800C vermischt und zu 0,2 mm dicken Platten verpreßt. Diese erweisen sich als gegen Licht, Wärme und Oxydation sehr gut geschützt.
109 517/394

Claims (2)

  1. ίο
    Patentansprüche:
    1. Diaryloxalamide der allgemeinen Formel
    HN-CO —CO —NH-< O
    OCmH2m+1 CnH
    2«+l
    worin Ri Wasserstoff, einen Alkylrest mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen oder einen niedrigmolekularen Alkoxyrest bedeutet, einer der beiden Reste R2 und R3 Wasserstoff, der andere Wasserstoff oder eine niedrigmolekulare Alkylgruppe ist, m eine der Zahlen 1 bis 8 und η eine der Zahlen 1 bis 4 bedeutet.
  2. 2. Verwendung der Diaryloxalamide gemäß Anspruch 1 als Stabilisierungsmittel in Kunststoffen, insbesondere in Polyolefinen.

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