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Die Erfindung betrifft einen zahnärztlichen Turbinen-Winkelstückkopf
mit kugelgelagerter Läuferwelle, wobei die auf der dem Turbinenrad abgewandten Seite
angeordneten ringförmigen Abschlußdeckel der Kugellager ein oder mehrere Schmierlöcher
aufweisen.
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Bei den bisher bekannten Turbinen-Winkelstückköpfen ist das Kopfgehäuse
an der dem werkzeugseitigen Ende des Läufers gegenüberliegenden Stirnseite mit mehr
oder weniger fest eingesetztem Deckelteil verschlossen, während die andere Stirnseite
einstückig mit dem zylindrischen Wandungsteil des Kopfgehäuses ausgebildet ist.
Bei mit reiner Druckluft betriebenen Turbinen, in welchem Falle also die Druckluft
keinen Öinebekusatz aufweist, ist eine Nachschmierung der Kugellager etwa einmal
pro Woche erforderlich. Um dieses Nachschmieren durchführen zu können, mußte bisher
der Deckelteil mit verhältnismäßig großem Aufwand entfernt und das oder die Kugellager
samt Läufer ausgebaut werden, damit man eine Fettspritze mit ihrer Kanüle in das
oder die Schmierlöcher der Abschlußdeckel der Kugellager einführen und so die Nachschmierung
bewerkstelligen konnte.
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Diese Art des Nachschmierens ist sehr zeitraubend und wird daher
zuweilen von den Zahnärzten unterlassen, was zu Zerstörungen der Kugellager führt.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, einen zahnärztlichen
Turbinen-Winkelstückkopf der eingangs erwähnten Art zu schaffen, bei welchem die
Nachschmierung der Kugellager ohne die Notwendigkeit eines umständlichen Aus- und
Einbaues des Läufers bzw. der Kugellager möglich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem zahnärztlichen
Turbinen-Winkelstückkopf vor, daß an dem oder den den mit Schmierlöchern versehenen
Abschlußdeckeln benachbarten Enden des Kopfgehäuses des Winkelstückkopfes ein runder
Deckeleinsatz um seine Achse drehbar angeordnet ist, der mindestens eine mit den
Schmierlöchern in Deckung bringbare Durchbrechung aufweist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ist es möglich, daß der Deckeleinsatz
in einfacher Weise durch Drehung um seine Achse, welche mit der Achse des Kopfgehäuses
zusammenfällt, mit seinen Durchbrechungen in Deckung mit den im Abschlußdeckel der
Kugellager vorhandenen Schmierlöchern gebracht werden kann. Sobald die Deckung hergestellt
ist, kann ohne weiteres die Fettspritze mit ihrer Kanüle zunächst durch die Durchbrechung
hindurch und dann in das Schmierloch eingeführt werden, worauf die Nachschmierung
bewerkstelligt werden kann. Nach Beendigung des Schmiervorganges ist ohne weiteres
wieder eine Verdrehung des Deckeleinsatzes um seine Achse möglich.
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Die Erfindung ist anwendbar sowohl für Turbinen-Winkelstückköpfe
mit beiderseits des Turbinenrades angeordneten Kugellagern als auch für Turbinen-Winkelstückköpfe,
bei denen das Turbinenrad am Ende der Läuferwelle angeordnet und demzufolge nur
auf einer Seite des Turbinenrades eine Kugellagerung vorgesehen ist.
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Eine Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch, daß
der Deckeleinsatz mit einer außen umlaufenden und das Kopfgehäuse mit einer inneren
Ringnut zur Aufnahme eines den Deckeleinsatz in axialer Richtung sichernden Sprengringes
versehen sind.
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Bei dieser Ausführungsform wird der Deckeleinsatz zwecks Herstellung
der Deckung der Durchbrechung mit dem Schmierloch entgegen der Federspannung des
Sprengringes verdreht. Nach Beendigung des Schmiervorganges erfolgt wiederum von
Hand ein Herausdrehen aus der Deckungsstellung, damit die Schmierlöcher gegen Einwirkung
von Staub u. dgl. geschützt sind.
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Gemäß einer abgeänderten Ausführungsform der Erfindung ist der Deckeleinsatz
in das Kopfgehäuse eingeschraubt. Dabei wird das Kugellager so eingebaut, daß das
oder die Schmierlöcher des Abschlußdeckels des Kugellagers sich bei fest eingeschraubtem
Deckeleinsatz nicht in Deckung mit den Durchbrechungen des Deckeleinsatzes befinden.
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Sind mehrere Durchbrechungen im Deckeleinsatz vorgesehen, so kann
die Verdrehung des Deckeleinsatzes bei den beiden letztgenannten Ausführungsformen
leicht in der Weise durchgeführt werden, daß ein Schlüssel in die nicht für die
Schmierung benötigten Durchbrechungen eingeführt und mit Hilfe des Schlüssels die
Verdrehung des Deckeleinsatzes bewerkstelligt wird.
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In diesem Zusammenhang schlägt die Erfindung weiterhin vor, daß der
Deckeleinsatz insbesondere bei Anordnung nur einer mit den Schmierlöchern in Deckung
bringbaren Durchbrechung mit einer oder mehreren zusätzlichen Ausnehmungen für den
Eingriff eines Schlüssels versehen ist. Diese zusätzlichen Ausnehmungen können in
Form von Löchern oder Schlitzen ausgebildet sein und brauchen nicht mit den Schmierlöchern
in Deckung gebracht zu werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß der Deckeleinsatz fest auf dem oder den Enden der Läuferwelle angeordnet ist.
Dabei kann der Deckeleinsatz auf die Läuferwelle aufgedrückt oder mit ihr verklebt
sein.
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Diese feste Anordnung des Deckeleinsatzes kann, wie angedeutet, entweder
an beiden Enden der Läuferwelle vorgesehen sein, oder es kann an einem Ende des
Kopfgehäuses ein Deckeleinsatz gemäß der obenerwähnten Ausführungsform mit Hilfe
eines Sprengringes und am anderen, zweckmäßig am werkzeugseitigen Ende der Läuferwelle
ein fest auf der Läuferwelle angeordneter Deckeleinsatz gemäß der letzterwähnten
Ausführungsform vorgesehen sein.
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Die Herstellung der Deckung zwischen Durchbrechung des Deckeleinsatzes
und Schmierloch des Abschlußdeckels des Kugellagers geschieht bei der letzterwähnten
Ausführungsform in einfacher Weise derart, daß man entweder bei eingesetztem Werkzeug
leicht das Werkzeug verdreht oder aber bei nicht eingesetztem Werkzeug den Deckel
von Hand verdreht. Für den Fall, daß eine Kombination mit einem Deckeleinsatz mit
Sprengring vorgesehen ist, wobei also die Federspannung des Sprengringes beim Verdrehen
zu überwinden ist, empfiehlt sich bei nicht eingesetztem Werkzeug die Zuhilfenahme
eines Schlüssels.
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Eine Weiterbildung der letzterwähnten Ausführungsform besteht erfindungsgemäß
darin, daß die mit den Schmierlöchern in Deckung bringbaren Durchbrechungen gleichmäßig
über den Umfang des Deckeleinsatzes verteilt sind. Hierdurch wird eine Auswuchtung
erreicht, die den einwandfreien Rundlauf des Läufers garantiert. Dies ist wichtig
bei hohen Drehzahlen, z. B. 300 000 bis 400 000 UpM.
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Die Erfindung schlägt weiterhin vor, daß bei den fest auf dem oder
den Enden der Läuferwelle angeordneten Deckeleinsätzen die mit den Schmierlöchern
in Deckung bringbaren Durchbrechungen tangential oder etwa tangential verlaufend
von oben nach unten gleichsinnig schräg gerichtet sind. Hierdurch ergibt sich etwa
die Wirkung eines Wirbelrades, wodurch ein Eindringen von Verunreinigungen, z. B.
von Spänen, Bohrstaub und Spritzwasser, durch die Durchbrechungen und damit eine
Verunreinigung der Kugellager verhindert wird. Dabei wird ein drallförmiger Luftstrom
erzeugt, der stets vom Kopfgehäuse weg gerichtet ist, so daß die erwähnte Verhinderung
des Eindringens von Verunreinigungen gewährleistet ist.
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Sind Deckeleinsätze an jedem Ende der Läuferwelle angeordnet, so
müssen erfindungsgemäß die Durchbrechungen in den beiden Deckeleinsätzen gegenläufig
schräg gerichtet sein.
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In der Zeichnung sind Ausführungsformen der Erfindung beispielsweise
dargestellt. Es zeigt F i g. 1 einen Turbinen-Winkelstückkopf im Axialschnitt, F
i g. 2 den Turbinen-Winkelstückkopf gemäß F i g. 1 in Ansicht von oben, F i g. 3
eine abgeänderte Ausführungsform des Turbinen-Winkelstückkopfes im Axialschnitt
und Fig. 4 eine Draufsicht auf den Deckeleinsatz des Turbinen-Winkelstückkopfes
gemäß Fig. 3.
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Mit 1 ist in der Zeichnung der Schaft des Turbinen-Winkelstückkopfes
bezeichnet. Die, abgesehen vom Bereich der Einmündung des Schaftes 1, zylindrisch
ausgebildete Umfangswandung des Turbinen-Winkelstückkopfes ist mit 2 bezeichnet.
Im Turbinen-Winkelstückkopf ist mit Hilfe von Kugellagern 3, 4 die Läuferwelle 5
eines Turbinenrades 6 gelagert.
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Die Außenringe der Kugellager 3, 4 sind mit 7 und die Innenringe mit
8 bezeichnet. Ober- und unterhalb der Kugeln der Kugellager 3, 4 sind Abschlußdeckel
9 vorgesehen. Die auf der dem Turbinenrad 6 abgewandten Seite angeordneten ringförmigen
Abschluß deckel 9 weisen je ein Schmierloch 10 auf.
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Gemäß Fig. 1 sind in den hohl ausgebildeten Wellenzapfen 11 der Läuferwelle
5 Buchsen 12 eingesetzt, welche die Lage von in der hohlen Läuferwelle 5 angeordneten
Spannzungen 13 zum Einspannen eines nicht dargestellten Werkzeuges festlegen und
ihre Mitnahme durch die Läuferwelle 5 gewährleisten.
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Die den Antrieb des Turbinenrades 6 bewirkende Druckluft wird z.
B. durch einen Kanal 14 zugeführt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 1 ist an den Stirnenden der zylindrischen
Umfangswand 2 des Kopfgehäuses eine offene Überwurikappe 15 fest angeordnet, welche
mit einer inneren Ringnut 16 versehen ist. In die Öffnung der Überwurikappe 15 ist
ein runder Deckeleinsatz 17 um seine Achse drehbar eingesetzt.
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Der Deckeleinsatz 17 ist mit einer außen umlaufenden Ringnut 18 versehen,
der in der eingesetzten Stellung mit der Ringnut 16 einen im Querschnitt rechteckigen,
umlaufenden Kanal bildet. In diesem umlaufenden Kanall6, 18 befindet sich ein Sprengring
19, welcher den Deckeleinsatz 17 in Richtung der Achse sichert. Unter Überwindung
der Federkraft des Sprengringes 19 kann der Deckeleinsatz 17 ohne weiteres um die
Achse A gedreht werden.
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Wie die Fig.2 zeigt, ist der Deckeleinsatz mit einer Durchbrechung
20 versehen, welche durch Verdrehung des Deckeleinsatzes 17 in Deckung mit dem Schmierloch
10 gebracht werden kann. Zur Erleichterung des Verdrehens des Deckeleinsatzes 17
besitzt dieser eine zusätzliche schlitzförmige Ausnehmung 21 für den Eingriff eines
Schlüssels.
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Der Deckeleinsatz 17 kann auch in die Uberwurfkappe 15 oder in die
offenen Enden der Umfangswand 2 des Kopfgehäuses unmittelbar eingeschraubt sein,
wobei im letzteren Falle die Wandung 2 etwas höher als in der dargestellten Ausführungsform
gezogen sein müßte.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und 4 ist auf den beiden Enden
der Läuferwelle 5 je ein Deckeleinsatz 17 fest angeordnet. Bei dieser Ausführungsform
sind die Durchbrechungen 20 gleichmäßig über den Umfang des Deckeleinsatzes 17 verteilt.
Wie insbesondere aus F i g. 4 ersichtlich ist, sind die Durchbrechungen 20 in Form
von vom Rand her ausgeführten Einschnitten ausgebildet. Die Durchbrechungen 20 sind
auch hier wieder so angeordnet, daß sie - durch Drehen der Läuferwelle5 in Deckung
mit dem Schmierloch 10 des Abschlußdeckels 9 gebracht werden können. Die Durchbrechungen
jedes Deckeleinsatzes 17 sind, wie insbesondere F i g. 4 zeigt, tangential verlaufend
von oben nach unten gleichsinnig schräg gerichtet. Aus F i g. 3 geht hervor, daß
die Deckeleinsätze 17 an den beiden Enden der Läuferwelle 5 gegenläufig schräg gerichtet
sind.
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Der am werkzeugseitigen Ende vorgesehene Deckeleinsatz 17 besitzt
gemäß F i g. 4 eine zentrare Öffnung 21 für den Durchtritt des nicht dargestellten
Werkzeuges, z. B. eines Bohrers.
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In F i g. 2 ist die Durchbrechung 20 in Deckung mit dem darunter
befindlichen Schmierloch 10 gebracht. Es ist ersichtlich, daß in dieser Stellung
leicht eine Fettspritze mit ihrer Kanüle auf das Schmierloch 10 zum Zwecke des Nachschmierens
der Kugellager 3, 4 aufgesetzt werden kann.
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Patentansprüche: 1. Zahnärztlicher Turbinen-Winkelstückkopf mit kugelgelagerter
Läuferwelle, wobei die auf der dem Turbinenrad abgewandten Seite angeordneten ringförmigen
Abschlußdeckel der Kugellager ein oder mehrere Schmierlöcher aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß an dem oder den den mit Schmierlöchern (10) versehenen Abschlußdeckeln
(9) benachbarten Enden des Kopfgehäuses des Winkelstückkopfes ein runder Deckeleinsatz
(17) um seine Achse (A) drehbar angeordnet ist, der mindestens eine mit den Schmierlöchern
(10) in Deckung bringbare Durchbrechung (20) aufweist.
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2. Turbinen-Winkelstückkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckeleinsatz (17) mit einer außen umlaufenden und das Kopfgehäuse mit einer
inneren Ringnut (18 bzw. 16) zur Aufnahme eines den Deckeleinsatz (17) in axialer
Richtung sichernden Sprengringes (19) versehen sind.
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3. Turbinen-Winkelstückkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckeleinsatz (17) in das Kopfgehäuse eingeschraubt ist.