DE1903035C3 - Spiro(1,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidln) und seine Säureadditionssalze - Google Patents

Spiro(1,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidln) und seine Säureadditionssalze

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DE1903035C3
DE1903035C3 DE1903035A DE1903035A DE1903035C3 DE 1903035 C3 DE1903035 C3 DE 1903035C3 DE 1903035 A DE1903035 A DE 1903035A DE 1903035 A DE1903035 A DE 1903035A DE 1903035 C3 DE1903035 C3 DE 1903035C3
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benzodioxole
spiro
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D317/00Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms
    • C07D317/08Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3
    • C07D317/44Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3 ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems
    • C07D317/46Heterocyclic compounds containing five-membered rings having two oxygen atoms as the only ring hetero atoms having the hetero atoms in positions 1 and 3 ortho- or peri-condensed with carbocyclic rings or ring systems condensed with one six-membered ring

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Description

a) von l'-Behzylspiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin] der Formel
20
CH,
(II)
die Benzylgruppe abspaltet oder
b) Verbindungen der Formel
OnXTH2-X
O7XTH2-CH2-
(III)
in der die beiden Symbole X je fur den Säurerest eines reaktionsfähigen Esters stehen, in Gegenwart von 2 Mol eines säurebindenden Mittels mit Ammoniak umsetzt
und gegebenenfalls die erhaltene Verbindung durch Umsetzung mit anorganischen oder organischen Säuren in die entsprechenden Salze überführt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die bisher unbekannte Verbindung Spiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin] der Formel
45
NH
(I)
und ihre Säureadditionssalze, Verfahren zu ihrer Herstellung und Arzneimittel, die aus einer dieser Verbindungen und mindestens einem phannakologisch indifferenten Hilfsstoff bestehen.
Die Verbindung der Formel I und ihre Säureadditionssalze können hergestellt werden, indem man in an sich bekannter Weise
a) von l'-Benzylspiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin] der Formel
(H)
die Benzylgruppe abspaltet oder
b) Verbindungen der allgemeinen Formel
Ov /CH2-X
CK Vh2 - CH2 - χ
in der die beiden Symbole X je für den Säurerest eines reaktionsfähigen Esters stehen, in Gegenwart von 2MoI eines säurebindender Mittels mit Ammoniak umsetzt
und gegebenenfalls die so erhaltene Verbindung durch Umsetzung mit anorganischen oder organischen Säuren in die entsprechenden Salze überführt.
Praktisch geht man z. B. wie folgt vor:
a) Zur Abspaltung der Benzylgruppe wird das als Ausgangsprodukt verwendete Γ - Benzylspiro-(l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin) der Formel II in Gegenwart eines geeigneten Katalysators, wie z.B. Palladium, mit gasförmigem Wasserstoff behandelt Die Hydrierung erfolgt in einem geeigneten organischen Lösungsmittel (z. B. in Äthanol oder in einem anderen niedermolekularen Alkanol), vorzugsweise bei leicht erhöhtem Druck und erhöhter Temperatur, z.B. bei einem Druck von etwa 2 bis IOatm und einer Temperatur von etwa 30 bis 100 C Nach beendeter Wasserstoffaufnahme filtriert man zur Aufarbeitung vom Katalysator ab und dampft das Filtrat ein, wobei die Verbindung der Formel 1 als Rückstand verbleibt.
b) In der allgemeinen Formel III stehen die beiden SymboleX je für den S'urerest eines reaktionsfähigen Esters, beispielsweise für die Methan-. Äthan-. Benzol- oder Toluolsulfonyloxygruppe, Chlor oder Brom: man verwendet als AusgangsproduKte der allgemeinen Formel III z. B. 2-(2-MethansulfonyIox>äthyl)-2-methansulfonyloxymethyl- !,3- benzodioxol oder 2 - (2 - Bromäthyl) - 2 - brommethyl - 1,3 - ben/odioxol. Die Umsetzung der Verbindungen der allgemeinen Formel III mit Ammoniak erfolgt in Gegenwart von mindestens 2 Mol eines säurebindenden Mittels (bezogen auf 1 Mol III), wobei es vorteilhaft ist, hierfür ebenfalls Ammoniak zu verwenden, vorzugsweise in erheblichem (z. B. 10- bis lOOfachemt Überschuß. Besonders vorteilhaft ist es, das Ammoniak in flüssiger Form einzusetzen, so daß es gleichzeitig auch als Lösungsmittel dient; man kann aber auch ein geeignetes organisches Lösungsmittel zugeben, beispielsweise ein niedermolekulares Alkanol wie Äthanol. Die Umsetzung erfolgt bei etwa 70 bis 150 C in einem Druckgefäß und dauert etwa 2 bis 10 Stunden. Nach beendeter Reaktion kann man zur Aufarbeitung überschüssiges Ammoniak und ein allfallig vorhandenes Losungsmittel entweichen bzw. verdampfen lassen, den Rückstand mit Wasser und einem damit nicht mischbaren organischen Lösungsmittel, wie Chloroform, schütteln und aus der abgetrennten organischen Phase die Verbindung der Formel I auf übliche Weise isolieren.
Die als Rohprodukt erhaltene Verbindung I kann nach bekannten Methoden gereinigt werden. Sie stellt eine basische Substanz dar und bildet mit anorganischen und organischen Säuren, wie Chlorwasserstoff, Bromwasserstoff, Methan-, Benzol- oder p-Toluolsulfonsäure, Cyclohexylsulfaminsäure, Maleinsäure oder Weinsäure stabile, wasserlösliche Salze.
Die als Ausgangsprodukte verwendeten Verbindungen der Formel II bzw. der allgemeinen Formel III
ausgehend von Brenzcatechin wie folgt Äthan-, Benzol- oder ToluolsulfOnylchlorid in Gegenwerden: wart eines säurebindenden Mittels, wie Triethylamin, Das Brenzcatechin wird in alkalischem Milieu mit in einem geeigneten, unter den Reaktionsbedingungen
* JrLiaduagen der allgemeinen Formel inerten organischen Lösungsmittel wie Chloroform, νβΓ9»~"·"*> s Methylenchlorid usw., bzw. durch Umsetzung mit
QOC-CHBr-CHBr-COO —R (IV) einem reaktionsfähigen Phosphor- oder Schwefel-
R halogenid, wie Thionylchlorid, Phosphortnbromid
• der die beiden Symbole R je einen niedermoleku- usw., in Äther oder in einem anderen geeigneten, i°Jmi Aikvlrest bedeutet, zur Reaktion gebracht, wobei untei den Reaktionsbedingungen inerten organischen
rtdioxolderivate der allgemeinen Formel io Lösungsmittel. Die Umsetzung erfolgt vorzugsweise
bei Raumtemperatur, wobei unter Umständen K.un-
K /COO — R lung erforderlich ist, und dauert etwa 3 bis 20 Stunden.
\; (V) Zu l'-Benzylspiro-[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrro-
Hr NTH, —COO —R lidin] der Formel II gelangt man, indem man eine
15 Verbindung der FormelIII, wie z.B. 2-(2-Metnan-
R die obige Bedeutung besitzt, entstehen. Als sulfoayloxyäthyl) - 2 - methansulfonyloxymethyl-
iung der allgemeinen Formel IV verwendet 1,3 - benzodioxol oder 2 - (2 - Bromätzyl) - 2 - brom-
3meso-Dibrombernsteinsäurediäthylester.Die methyl-i,3-benzodioxol, mit Benzylamin umsetzt.
™ma erfolgt beispielsweise in einer Lösung Die Reaktion erfordert die Anweseaheit von L Mol k™ Suspension eines Alkalisalzes eines niedermole- 20 eines säurebindenden Mittels (bezogen auf die ein-
» Siren Alkanols im entsprechenden Alkane! oder gesetzte Verbindung der allgemeinen Formel III»,
f„ Sm anderen geeigneten organischen Lo.ungs- wofür man vorzugsweise ebenfalls.Benzylamu1 ver-
f SiS teispielsweisl in äthanolischer Natriumathylat- wendet, am besten erhitzt ^ .^,J^"^1
ΐ 2Sg S Raum- oder erhöhter Temperatur U. B. mit einem erheblichen (etwa 4- bis Ofachen) über- « S Rückfluß) und dauert etwa 10 bis 20 Stunden. 25 schuß von Benzylamm während etwa 1 bis 10 Stunden
7„ Verbindungen der allgemeinen Formel V kann auf etwa 100 bis 1800C. ,,, i,„„ m.jn
Jnaberauchgelangen.indemmandasBrenzcatechin Zu de- Verbindung der Formel II kann man
rGeSnwar? katalytischer Mengen eines basischen indessen auch folgendermaßen gelangen: Man erh«zt
^ SoSenSnsmittels mit Verbindungen der allge- eine Verbindung der allgemeinen ForrneI V^ ·«
Konaen^i 2-Methoxycarbonyl-1,3-benzodioxol-2-essigsaure
Ϊ meinen Formel 3 methyleste? oder 2 - Athoxycarbonyl - 1,3 - benzo-
R-OOC — C = C — COO-R IVI) dioxo J, 2 . essigsäureäthylester, wahrend 1 bis
in der R obige Bedeutung besitzt, umsetzt, beisp.els- 10 Stunden mit Benzylamin vorzugsweise auf 200 bis
weise mit Acetylendicarbonsäuredimethylester. Als 250 C in einem Druckgefäß wöbe» man 1 -Benzyl ' KondeSationsmittel verwendet man beispielsweise 35 spiro-[1,3-benzodioxol-2,3 - pyrrolidin] - 2.5 dion
an Alkalimetallhydrid oder ein Alkalisalz eines nieder- der Formel
molekularen Alkanols. Die Umsetzung erfolgt m 11 „.. /^N
molekularen Alkanols. Die Umsetzug g
einem unter den Reaktionsbedingungen inerten orga- A7Ox /NCH2L /
«sehen Lösungsmittel, z.B. in einem niedermole- [ 1 X I ,VIII)
bilaren Alkenol wie Methanol. Die Reaktion gestaltet 40 V/^O7 —P
sich sehr lebhaft und exotherm, so daß in den meisten
Fällen Kühlung erforderlich ist; sie verläuft in einem
Temperaturbereich von etwa 0 bis 100 C und dauert letzteres wird bei erhöhter Temperatur (ζ. Β
_ je' nach der Temperatur - wenige Minuten bis erhaU JeUtjres wird^bei e^^ ^ ^
eZÄ;ktionderVe^^^^^ *£* S
— ÄÄTISÄ ^^=^Ä1stinderL,terar 1,3-benzodioxol der Formel ^^ ^x beschrieben worden. wird aber von der
i Dfiiti einer Gruppe yon Spiro-
^^ ^x beschrieben worden.
OH allgemeinen Definition einer Gruppe yon Spiro-
~~ (VIII keialen, welche als Zwischenprodukte zur Herstellung
ΓΗ-ΟΗ basisch substituierter Butyrophenone verwendet wer-
V 2-CH2 OH den können, umfaßt. Sie zeichnet sich durch inter-
AIs Ausgangsprodukte der allgemeinen Forme. V 55 S^^Ä^
10 bis 20 Stunden. . pnrmi.i π τ erhält 6. (3 4-Dihydroxyphenylalanin) hervorgerufene Erregung
Verbindungen der allgemeinen Formel Π1.erhalt 65 V^u™?° ^ in anderen Versuchsanordnungen,
Die erfindungsgemäße Verbindung ist daher in der Psychiatrie zur medikamentösen Therapie von endogenen, exogenen und reaktiven Depressionen, Angstzuständen und psychosomatischen Erscheinungen anwendbar.
Die erfindungsgemäße Verbindung ist in den genannten Eigenschaften den bekannten Verbindungen Irnipramin, Desipramin-rHydrochlorid und Dibenzepin-Hydrochlorid überlegen, wie die folgende tabel- !arische Zusammenfassung zeigt:
Vergleichsversuche Tabelle I
Test
Tetrabenazinantagonismus4) (Ratte)
ED50 mg/tg p.o. Ptosis
ED50 mg/kg p-o. Katalepsie
Reserpin-Hypothermie5) Antagonkmus ED2 5 mg/kg P-O
DOPA-Potenzierung") (Maus)
ED50 mg/kg S.C
Verbindung der Formel 1
Imipramin'l
30-
>30,-
13,5
23,0
Desipramm-HydrochloridJl
>30,-
>30,-
3,9
6.5
Dibetuepin-Hydrochlorid'l
> 30,
24,0
14.5
1) 5-( 3-Dimethylaminopropyi)-10,11 -dihydro-S H-dibenz[b, fjazepin
2) 10,U-Dihydro-5-{3-methy!aniinopropyl)-5H-diben4b.flazepin
3) 10-(2-DimeUiylaniinoäthyl)-S,10-dihydro-S-methyl-l! H-dibenzo[b, e]tl,4]diazepin-l 1-on. *) Taeschler. M, und Cerletti, A.: Mtach. Med. Wschr, S.äOOO bis 1004 (I960». 5) Garattini. S. et al: J. Pharmac. Pharmacol 14, S. 509 bis 514 (1962).
*) Bveritt. J. M : Antidepressant Drugs, S. 164 (Publ: Excerpte Medica Fcund. Amsterdam 1967).
Tabelle II
Akute Toxizität7) — LD50 in mg/kg
Species __ Route
Verbindung der Formel 1
Imipramin ·...
I V Mau>> ρ ο 44 68 i. ν Ratte p.o. 119 42 i. ν Kanir
± 460 ± ± 1200 ± ±
65 35 3,6 400 22 5,3 625 18 30
>1000
Ί Miller and Tainter. Proc. Soc. exper biol. a. Med. 57, S. 261 (!944).
Ein besonderer Vorteil der neuen Verbindung liegt darin, daß sie bei peroraler Verabreichung etwa gleich intensiv wirksam ist wie bei parenteraler Verabreichung. Die Verbindung entfaltet nur eine schwache anticholinergische Aktivität und zeigt lediglich eine so vorübergehende Wirkung auf das cardiovasculäre System; sie dürfte daher von unerwünschten peripheren Nebenwirkungen, wie sie bei Antidepressiva gewöhnlich auftreten, weitgehend frei sein.
Als Arzneimittel kann die neue Verbindung der Formel I bzw. ihre wasserlöslichen, physiologisch verträglichen Säureadditionssalze allein oder in geeigneten Arzneiformen, wie z. B. Tabletten, Dragees, Kapseln, Injektionslösungen usw., enteral bzw. parenteral verabreicht werden. Außer den üblichen anorganischen oder organischen, pharmakilogisch indifferenten HilfsStoffen wie Polyvinylpyrrolidon, Methylcellulose, Talk, M aisstärke, Magnesiumstearat, Stearinsäure, Sorbinsäure usw., können diese Zubereitungen auch geeignete Konservierungsmittel, Süß- und Färbstoffe, Aromantien usw. enthalten.
Die folgenden Beispiele erläutern die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindung:
Beispiel 1
Spiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin]
71g Γ - Benzylspiro[ 1,3 - benzodioxol - 2.3' - pyrrolidin, gelöst in 150 ml Äthanol, werden in Gegenwart von 7 g eines Palladiunikatalysators (10% auf Xohle) unter 5 atm bei 5O0C hydriert. Nach beendeter Wasserstoffaufhahme filtriert man vom Katalysator ab, dampft das Filtrat im Vakuum ein und destilliert den Rückstand im Vakuum, wobei die im Titel genannte Verbindung bei 89 bis 91°C/0,2SmmHg übergeht; ihr Hydrocbiorid schmilzt bei 245 bis 246° C (nach Kristallisation aus Äthanol/Äther).
Beispiel 2
Spiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrroHdin]
10 g 2 - (2 - Methansülfonyloxyäthyl) - 2 - methansulfonyloxymethyl-liS-benzodioxol werden zusammen mit 50 ml flüssigem Ammoniak in einem Druckgefäß während 5 Stunden auf HO0C erhitzt. Nach Abkühlen und Verdampfen des überschüssigen Ammoniaks wird der Rückstand mit Wasser und Chloroform geschüt-
telt; der Chlorofprmextrakt wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Der Rückstand wird im Vakuum destilliert, wobei die im Titel genannte Verbindung bei 89 bis 91 ° C/0,25 mm Hg übergeht; ihr Hydrochlorid schmilzt bei 245 bis 246° C (nach Kristallisation aus Äthanol/Äther).
An Stelle von 2 - (2 - Methansulfonyloxyäthyl)-2 - methansulfonyloxymethyl -1,3 - benzodioxol kann man als Ausgangsprodukt auch 2-(2-Bromäthyl)-2-brommethyl-l,3-benzodioxol verwenden.
Herstellung der Ausgangsprodukte
a) 2-Äthoxycarbonyl-l,3-benzodioxoI-
2-essigsäureäthylester
Man löst 124,3 g Natrium in 31 absolutem Äthanol und gibt innerhalb von 10 Minuten unter Rühren eine Lösung von 595 g Brenzcatechin in 800 ml absolutem Äthanol zu, wobei eine graue Suspension entsteht; diese wird tropfenweise mit einer Lösung von 896 g meso-Dibrombernsteinsäurediäthylester in 2,21 absolutem Äthanol versetzt.
Man rührt während 16 Stunden bei 100 C (Badtemperatur), läßt abkühlen, filtriert vom ausgefallenen Natriumbromid ab und dampft das Filtrat im Vakuum ein. Man nimmt den denkelbraunen Rückstand in 1,51 Äther auf und schüttelt 4mal mit je 11 Wasser und 4mal mit je 11 2 η-Natronlauge aus: die Ätherschicht wird über Natriumsulfat getrocknet. Nach Filtration und Abdampfen des Äthers bleibt die im Titel genannte Verbindung in Form eines gelben Öls zurück und wird durch Destillation bei 130 bis 137 C '0,15 mm Hg gereinigt.
35
b) 2-Methoxycarbonyl-1.3-benzodioxol-2-essigsäuremethylester
Eine Lösung von 14,2 g Acetylendicarbonsäuredimethylester und 11,0g Brenzcatechin in 30 ml Methanol wird mit einer Spatelspitze Natriumhydrid versetzt, wobei eine heftige Reaktion einsetzt. Durch Kühlung im Eisbad wird die Temperatur des Gemisches unterhalb 20 C gehalten. Nach Stehen über Nacht bei Raumtemperatur wird das Reaktionsgemisch destilliert, wobei die im Titel genannte Verbindung bei einem Druck von 0,5 mm Hg zwischen 160 und 170 C als leicht gelbliches öl übergeht.
c( 2-<2-HydroxyäthyD-2-hydroxymethyl- S»
1.3-benzodioxol
Man suspendiert 71 g Lithiumaluminiumhydrid in 21 Tetrahydrofuran und tropft unter Kühlung eine Lösung von 150 g 2-Älhoxycarbonyl-1,3-benzodioxol- $5 2-essigsäureathylester in 15OmI Tetrahydrofuran zu Das Gemisch wird 18 Stunden auf 80 C (Badtempera tür» erhitzt und hierauf tropfenweise mit Wasser versetzt; man filtriert vom Niederschlag ab und dampft das Filtrat im Vakuum em, wobei man als «β Rückstand ein rotes öl erhält. Durch Verteilung zwischen Chloroform und Wasser erhält nun einen Chloroformextrakt, welcher über Natriumsulfat getrocknet und im Vakuum eingedampft wird, wobei die im Titel genannte Verbindung in Form eines gelben Öls zurückbleibt: durch Hochvakuumdestillation erhält man die im Titel genannte Verbindung als farbloses öl vom Sdp. 163 bis 167 C/0.2 mm Hg. An Stelle von 2-Äthoxycarbonyl-l,3-benzodioxol-2-essigsäureäthylester kann man als Ausgangsprodukt auch 2 - Methoxycarbonyl -1,3 - benzodioxol - 2 - essigsäuremethylester verwenden.
d) 2-(2-Methansulfonyloxyäthyl)-2-methansulfonyloxymethyl-1,3-benzodioxol
M? η löst 126 g 2-(2-Hydroxyäthyl)-2-hydroxymethyl-1,3-benzodioxol in 350 ml Chloroform, versetzt mit einer Lösung von 130 g Triäthylamin in 100 ml Chloroform und gibt unter Kühlung tropfenweise eine Lösung von 142 g Methansulfonylchlorid in i 50 ml Chloroform zu. Die Lösung wird mit weiteren 400 ml Chloroform versetzt, über Nacht bei Raumtemperatur gerührt und hierauf 3mal mit je 500 ml Wasser gewaschen. Man trocknet die Chloroformphase über Natriumsulfat, filtriert und dampft das Filtrat zur Trockne ein. Die im Titel genannte Verbindung verbleibt als kristalliner Rückstand, welcher aus Äther-Petroläther umkristallisiert wird: Schmp. 101 bis 102 C.
e) 2-(2-Bromäthyl)-2-brommethyl-1,3-benzodioxol
9 g 2-(2-Hydroxyäthyl)-2-hydroxymethyl-l,3-ben7odicxol werden in 50 ml absolutem Äther gelöst. Man läßt langsam eine Lösung von 9,7 g Phosphortribromid in 50 ml absolutem Äther zutropfen. rührt hierauf das Gemisch während 41Z2 Stunden bei Raumtemperatur und gibt dann vorsichtig 50 ml Wasser zu. Die organische Phase wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft: die im Titel genannte Verbindung verbleibt in Form eines gelben Öls und wird ohne vorangehende Reinigung als Rohprodukt direkt weiterverarbeitet.
f) 1 '-Benzy1spiro[ 1.3-benzodioxol-2.3'-pyrrolidin]
159 g 2 - (2 - Methansulfonyloxyäthyl) - 2 - methansu'ifonyloxymethyl-1,3-benzodioxol werden zusammen mit 245 g Benzylamin 2V2 Stunden auf 150 C (Badtemperatur) erhitzt. Man gießt die noch heiße Lösung auf 500 ml Wasser und extrahiert erschöpfend mit Chloroform. Man trocknet den Chloroformextrakt über Natriumsulfat, filtriert, dampft das Filtrat am Vakuum ein und destilliert den öligen Rückstand am Vakuum, wobei die im Titel genannte Verbindung bei 159 bis 163' C/0.25 mm Hg übergeht.
g) 1 '-Benzylspirorj^-benzodioxol-ZJ -pyrrolidin]-2.5-dion
50 g 2 -Älhoxycarbonyl -1.3 - benzodioxol - 2 -essig säureäthylester werden zusammen mit 19,1 g Benzyl amin in einem Druckgefäß 4 Stunden auf 220 C erhitzt. Nach dem Abkühlen gibt man Methanol zi and versetzt die entstandene Lösung bis zur begin nenden Kristallisation mit Äther; man erhält 1 -Benzyl sr*ro[1.3-benzodioxol-2,.V-pyrrolidin]-2.5 -dkm it Torrn von Kristallen vom Schmp. 136 bis 138 C.
An Stelle von 2-Äthoxycarbonyl-1.3-benzodioxol 2-essigsäureäthylester kann man als Ausgangsproduk auch 2 - Methoxycarbonyl -1,3 - benzodioxol - 2 - essig säuremethytester verwenden.
h) I '-Benzytepirof 1.3-benzodioxol-2.3 -pyrrolidin]
Eine Suspension von 8 g Lithiumaluminiumhydii in 100 ml Benzol wird mit 100 ml Äther und hierai tropfenweise und unter Kühlung mit einer Lösun
509608/10
von 15 g l'-Benzylspiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidih]-2',5'-dion in 150 ml Benzol versetzt. Das Gemisch wird 24 Stunden bei 400C (Badtemperatur) gerührt, hierauf tropfenweise mit wenig Wasser versetzt und filtriert; das Filtrat wird über Natriumsulfat getrocknet und eingedampft. Man nimmt das als Rückstand verbleibende Ul in Methanol auf und gibt eine Lösung von 5,2 g Maleinsäure in wenig Methanol zu. Die erhaltene Lösung versetzt man bis zur begintienden Kristallisation mit Äther, worauf ro das Hydrogenmaleinat der im Titel genannten Verbindung ausfällt und abfiltriert wird; Schmp. 152 bis 153°€.
i) l'-Benzylspiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin]
8,6g 2-(2-Bromäthyl)-2-brornmelhyl-l,3-benzodioxol und 30 ml Benzylamin werden zusammen 6 Stunden auf 1200C erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das RiSaktionsgemisch mit Wasser und Chloroform geschüttelt. Die Chloroformschicht wird abgetrennt, über Natriumsulfat getrocknet, filtriert und im Vakuum eingedampft. Das zurückbleibende öl wird im Vakuum destilliert, wobei die im Titel genannte Verbindung bei 159 bis 163°C/0,25mmHg übergeht; ihr Hydrogenmaleinal schmilzt nach Kristallisation aus Äthanol bei 15?. bis 153° C.

Claims (3)

  1. Patentansprüche:
    i. Spiro[ U-beiizodioxol-23'-pyrrolidin] der
    Formel
    (D
    und seine Säureadditionssalze.
  2. 2. Arzneimittel, bestehend aus Spiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin] oder einem seiner physiologisch verträglichen Säureadditionssalze und mindestens einem pharmakologisch indifferenten Hilfsstoff
  3. 3. Verfahren zur Herstellung der bisher unbekannten Verbindung Spiro[l,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidin] der Formel I und ihrer Säureadditionssalze, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
DE1903035A 1968-01-24 1969-01-22 Spiro(1,3-benzodioxol-2,3'-pyrrolidln) und seine Säureadditionssalze Expired DE1903035C3 (de)

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