DE1902432B2 - Transparente glaskeramiken mit einem thermischen ausdehnungskoeffizienten von 0 + 1,5 mal 10 hoch -7 /grad c der im bereich von -30 bis + 70 grad c wenig temperaturabhaengig ist - Google Patents
Transparente glaskeramiken mit einem thermischen ausdehnungskoeffizienten von 0 + 1,5 mal 10 hoch -7 /grad c der im bereich von -30 bis + 70 grad c wenig temperaturabhaengig istInfo
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Description
SiO2 35 bis 70
ALO3 17 bis 32
P,O5 5,3 bis 17
Li2O 2 bis 6
MsO 0,9 bis 4
ZnO 1.7 bis 5
TiO, 1,5 bis 6
ZrOo 0,5 bis 3
TiOo -i- ZrO, >3
Na2O " O bis 0,6
As,O, 0,3 bis 0,5
PoÖ-/TiOo <3,8
und das zu mindestens 90Gew.-% einem meta-Itabilen
Mischkristall mit Quarzstruktur der allgemeinen Formel
Li
• Mg1.-Zn^O-Al2O3-A-AlPO.,-0--2.Y)SiO2
2-2(1'· 7!·)
entspricht, nach Patent ] 5 96 860, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Herstellung kompakter
Formteile mit einem thermischen Längsdchnungskoeffizicnten
von O ± 1,5- \O~7j''C, der
im Bereich von —30 bis -f 70;C wenig temperaturabhängig
ist und dessen Wert an jeder Stelle des kompakten Glaskeramik-Formteiles annähernd
gleich ist, ein solches Ausgangsglas verwendet ν orden ist, daß der theoretische maximal mögliche
(SiO2 -- AlPO4]-Gehalt der aus einem solchen
Glas kristallisierbaren Quarz-Mischkristalle zwischen 70 und 75,5 Gew.-",, liegt, wenn man diese
Werte nach der oben angegebenen Mischkristallformcl aus dem Glasgemenge berechnet.
2. Transparente Glaskeramik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgangsglas
verwendet worden ist, in welchem das Verhältnis SiO2: P2O-, den Wert 6,5 nicht unterschreitet.
3. Transparente Glaskeramik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ausgangsglas
verwendet worden ist, in welchem das Verhältnis P2O-,: TiO2 den Wert 4 nicht überschreitet.
Die Frfindung betrifft die Herstellung von kompakten,
ti. h. von relativ dicken Glaskeraniikarlikcln.
In der DT-PS 15 96 SoO ist beschrieben worden, auf
welche Weise man leicht verarbeitbare Gläser erschmelzen kann, die sich durch kontrollierte Kristallisation
in den glasig-kristallinen Zustand überführen lassen, und /war derart, daß transparente Glaskeramiken
mit niedrigen thermischen Längsdehnungskoeffmenten entstehen. Fs wurde gezeigt, daß besonders
dann Gläser leicht in den transparenten, glasigkristallinen Zustand umzuwandeln sind, wenn sie im
Zusammensetzungsbereich in Gew.-%
SiOo 35 — 70
Al2O3 17 —30
P2O5 2 - 17
LuO 2 - 6
MiO O — 4
ZnO 0—5
ίο TiO, 1,5 — 6
ZrO", 0.5 — 3
NaoÖ O — 0,6
As2O3 0,3 — 0,5
liegen, mit der Maßgabe, daß sie mindestens zu 90 Gew.-% der stöchiometrischen Zusammensetzung
eines Mischkristalls mit Quarzstruktur der allgemeiner. Form
Li2-, (,-„οMg1-Zn1,. · O · Al2O3 ■ .YAlPO4 ■ (y -2.Y)SiO2
entsprechen. Bei Verwendung von Gläsern des genannten Zusammensetzungsbereiches lassen sich transparente
Glaskeramiken mit thermischen Längsdehnungskoeffizienten zwischen —6 · ΙΟ"7/'C und α 35 ·
10~VrC im Γ-Bereich von 20 —300'C herstellen.
Besonders interessant sind Materialien, deren linearer Dehnungskoeffizient ;m Tcinperaturgebiet. in dem sie
benutzt werden sollen, wenig von Null abweicht. Die in der DT-PS 15 96 860 beschriebenen Glaszusammensetzungen
eignen sich ohne Einschränkung zur Herstellung von dünnwandigen Glaskeramikgegenständen
(Preß-, Blas-, Walzartikel). Die Kerainisierungsprozesse laufen bei deren Herstellung verhältnismäßig
schnell ab (Aufheizgeschwindigkeiten von 120—240" C
Std. und Haltezeiten von 2 — S Std.).
Bei der Herstellung von kompakten, d. h. relativ großen und dicken Glaskeramikartikeln müssen jedoch
Keramisierungsprogramme gewählt werden, deren Aufheizgeschwindigkeiten so bemessen sind, daß sic
der geringen Wärmeleitfähigkeit der Glaskeramikausgangsgläser Rechnung tragen. Soll z. B. ein kompaktes
Gußstück keramisiert werden, wofür Aufheizgeschwindigkeilen in der Größenordnung von 240'C
pro Stunde angewendet werden, so würde der zu schnelle Temperaturanstieg dazu führen, daß in dem
Gußstück in den Außenzonen, welche die Keramisierungstemperatur zuerst erreichen, die Kristallisation
zuerst einsetzt. Dabei würden sich in diesen Außenzonen der Gußstücke die linearen Wärmedehnungskoeffizienten
und die Volumina verringern, was zu einer Zerstörung der Gußstücke führen kann. Je größer
das Verhältnis des Volumens zur Oberfläche eines zu keramisierenden Gußstückes ist, um so schwerer wird
es, den gesamten Block so zu kristallisieren, daß alle Teile des Stückes die gleiche Temperaturbehandlung
erfahren. Nun werden z. B. Scheiben aus transparenter Glaskeramik mit linearen thermischen Ausdchmings-Kocffizicntcn,
die nahe dem Wert Null liegen, mit Durchmessern von mehreren Metern, wobei die Dicke
Ve des Durchmessers sein soll, als Träger für astronomische
Spiegel verwendet. Für solche Spiegelscheiben wird gcfoidcrt. daß der Dehnungswert des
Materials an jeder Stelle der Scheibe gleich ist und im Temperaturbereich zwischen —30 und J-70°C höchstens
um +1,5 · 10"V3C von Null abweicht.
Nach dem Stand der Technik (GB-PS 11 24 002) sind Spiegelscheiben erheblichen Volumens aus Glas-
keramiken anderer Zusammensetzungsbereiche mit Vorganges laufend ihre chemische Zusammensetzung
homogenen Ausdehnungswerten um Null nur durch verändern, und zwar um so schneller, je höher die
komplizierte thermische Behandlung herstellbar, da es Kristallisationstemperatur gewählt wird. Dabei steigt
auch mit den dort beschriebenen Zusammensetzungen der [SiOn f AlPOJ-Gehalt der Mischkristalle mit der
schwer ist, die Ausdehnungswerte der Glaskeramiken 5 Zeit und" der Temperatur an. Solange der
zumindestens in einem Temperaturbereich von etwa
zumindestens in einem Temperaturbereich von etwa
5OX unabhängig von den Keramisierungsbedingungen [SiO2 + A1PG4]-Gehalt
zu machen.
zu machen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen dieser Mischkristalle den Wert von etwa 78Gew.-%,
Weg zu finden, der es ermöglicht, kompakte Stücke io wie er röntgenographisch zu ermitteln ist, nicht er-
von Gläsern des erfindungsgemäßen Zusammen- reicht hat, wird durch die Zusammensetzungsänderung
Setzungsbereiches auf sichere Weise so zu kerami- der Kristallphase während des Temperns keine merk-
sieren, daß kompakte Glaskeramikstücke entstehen, liehe Veränderung des Dehnungswertes der Glas-
deren thermischer Längsdehnungskoeffizient im ge- keramik hervorgerufen. Wird der Wert von 78 Gew.-%
samten Gußstück gleich ist und der dabei höchstens 15 [SiO2 f-AlPO4I jedoch überschritten, beginnt sich
um -1,5 · IO-7 im Temperaturbereich von —30 bis eine Modifikationsänderung der Quarz-Mischkristalle
--70X vom Wert Null abweicht. in einem Ansteigen der Dehnungswerte im Bereich von
Zur Lösung der gestellten Aufgabe müssen inner- Zimmertemperatur bemerkbar zu machen. Enthalten
halb des erfindungsgemäßen Zusammensetzungsbe- die Quarz-Mischkristalle einer Glaskeramik nach dem
reiches Gläser gefunden werden, die sich in einem 20 Stammpatent mehr als 78Gew.-"„ SiO2 ;- AlPO1, so
möglichst weiten Temperaturbereich in den trans- wird der ^-Wert der Glaskeramik im Bereich von -30
parenten glasig-kristallinen Zustand derart überführen bis ] 7OX sehr stark von der Kristallisationstempelassen,
daß der Ausdehnungswert der Glaskeramik ratur und der Kristallisationszeit abhängig: er nimmt
innerhalb dieses Temperaturbereiches unabhängig von zu und wird außerdem noch deutlich temperaturder
Kristallisationstemperatur wird. Erst wenn die 25 abhängig. Soll ein Glas dieses Zusammensetzungs-Voraussetzung
erfüllt ist, daß ein solcher Temperatur- berciches zur Herstellung von kompakten Glasber?ich
etwa lOOX beträgt, kann man damit rechnen, keramik! iicken mit Dehnungswerten um Null gedaß
durch die Keramisierung eines großen Guß- eignet sein, wobei die Dehnungswerte zumindestens
Stückes etwa mit den Abmessungen, wie sie für TeIc- im Temperaturbereich um Zimmertemperatur nicht
skopspiegelscheiben üblich sind, ein Glaskeramik- 30 T-abhängig sein sollen, sind Zusammensetzungen zu
körper mit homogenem Ausdehnungswert im gesamten vermeiden, aus denen Quarz-Mischkristalle kristalii-Oußstück
sicher erhalten werden kann. sieren können, die mehr als 78 Gew.-",, [SiO2 >
AlPO1]
Es ist bekannt, daß die transparenten Glaskeramiken enthalten, da die Gefahr besteht, daß einmal die gemit
niedrigen thermischen Längsdehnungskoeffi/ienten forderte Ausdehnung von O ■ 1,5-10"7Z71C im Beals
Hauptkristallphase zu 50--80"o h-Quarzmisch- 35 reich von —30 bis -70X nicht eingestellt werden
kristalle (auch h-Eukryptit-Mischkristalle oder h-Eu- kann, da zu hohe Λ-Werte durch eine Tief-Quarzkryptit-ähnliche
Kristalle genannt) enthalten. Bei die- Natur der Struktur der Mischkristalle entstehen, und
scm Krislallisationsprodukt handelt es sich um söge- da zum anderen Zonen verschiedener Tcmperaturnanntc
metastabile Kristallphasen. Man muß deshalb Vorgeschichte innerhalb eines kompakten Gußstückes
damit rechnen, daß diese Kristallphasen bei den Kri- 40 unterschiedliche Dehnungswerte aufweisen können,
ftallisationstempcraturen ihre Zusammensetzungen Letzteres kommt dadurch zustande, daß bei untertind
oder ihre Struktur verändern oder sich sogar in schiedlichen Temperaturbedingungen Quarz-Mischvöllig
andere Krislallphasen verwandeln. Diese Vor- kristalle mit unterschiedlichen [SiO2 -L AlPO,]-Gehalgänge
laufen um so schneller ab. je höhere KriMalli- ten entstehen, deren Temperaturabhängigkeit ihrer
sationstemperaturen gewählt werden. Da die Kristall- 45 Dehnungswerte von ihrer chemischen Zusammenphase
einer Glaskeramik im wesentlichen den Aus- setzung abhängen.
dehnungswert bestimmt, ist der Dehnungswert des Es wurde weiter gefunden, daß aus einem Glase
Materials empfindlich vom Strukturzustand und der dieses Zusammensetzungsbereiches bei der Herstellung
Menge der kristallinen Phase abhängig. Die Menge an einer transparenten Glaskeramik mit Dehnungswerten
Quarz-Mischkristallen in den erfindungsgemäßen trans- 50 um Null dann Quarz-Mischkristalle entstehen, durch
parenten Glaskeramiken erreicht, wie röntgenographi- deren Zusammensetzungsänderungen während des
sehe Untersuchungen gezeigt haben, bereits bei Kri- Kristallisationsvorganges in einem Temperaturbereich
stallisationstempcraturen von (Tg. -(- 100) X nach von etwa lOOX keine merklichen Ausdehnungsver-
Zeiten ab 4 Std einen Maximalwert, der sich bei änderungen bewirkt werden, wenn das Ausgangsglas
längeren Haltezeiten bei dioen Temperaturen (mehrere 55 so zusammengesetzt ist, daß der theoretische
100 Stunden) kaum noch verändert. Es zeigte sich, daß
100 Stunden) kaum noch verändert. Es zeigte sich, daß
der Strukturzustand der Quarz-Mischkristalle einen [SiO2 + AlPO4]-Gehalt,
viel stärkeren Einfluß auf die Dehnungswerte der er-
viel stärkeren Einfluß auf die Dehnungswerte der er-
findimgsgemäßen Glaskeramiken hatte als geringe den die aus dem Glase kristallisierenden Quarzmisch-
Schwankungen in bezug auf den Gehalt an Quarz- 6° kristalle nach Synthese maximal aufweisen können,
mischkristallen der Glaskeramiken. nicht höher als 75,5GeW.-",; ist. Dieser theoretische
Es wurde nun gefunden, daß Quarzmischkristalle [SiO2 -j- AlPOJ-Gehalt wird aus der Mischkristall-
der allgemeinen Form formel
Li,-2(,.4lt.,Mg,-ZnH.- O · Al2O3- A-AlPO4- (v-2.Y)SiO2, 65 Li,-2(r!lr)MgrZn,r· O · Al2O3' -VAlPO4- (v-2.v)SiO2
wie sie die transparenten Glaskeramiken nach dem und den Gehalten an ZnO, MgO, Li2O, Al2O3, P2O5
Stammpatent enthalten, während des Kristallisations- und SiO2 des Ausgangsglases nach Synthese stöchio-
metrisch berechnet. Die Erfahrung hat gezeigt, daß Dehnungswerten, die temperaturunabhängig sein sollen
«die Verdampfungsverluste bei m Schmelzen solcher und nahe dem Werte Null liegen, aus Gläsern des erGläser
in Tiegeln oder Wannen den maximal mög- findungsgemäßen Zusammensetzungsbereiches nur
liehen [SiO2 + AlPOJ-Gehalt der Quarz-Mischkri- dann sicher durch kontrollierte Temperaturbehandlung
Stalle noch "nicht bis auf 73 Gew.-% erhöhen, wenn 5 hergestellt werden können, wenn man von Gläsern
von einem Synthese-Wert von 75,5 Gew.-% ausgeht, aus denen Quarz-Mischkristalle kristallisieren,
deren maximal mögliche. (SiO2 + AlPOJ-Gehak
[SiO2 + AlPO4] zwischen 70 und 75,5 Gew.-",, liegt, wenn man zur
Berechnung dieser Werte die Synthesezusammen-
pusgegangen wird, so daß die Herstellung von trans- ίο setzung der Gläser und die allgemeine Mischkristallparenten
Glaskeramiken mit konstanten, im Bereich formel
von —30 bis +70=C kaum temperaturabhängigen
von —30 bis +70=C kaum temperaturabhängigen
Dehnungiwerten bei variierbaren Keramisierungs- Li2-, (l,fU,) Mg1Zn^ · O'Al2O^ · λΛ1ΡΟ4 · (v— 2.v) SiO2
temperaturen möglich ist.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird erreicht 15 verwendet. Der SiO2 + AIPO4-GchaIt der Mischmit
Glaskeramiken, wie sie im Hauptanspruch be- kristalle in den Glaskeramiken läßt sich röntgenogra-
»chrieben sind. phisch kontrollieren.
Die obere Grenze des genannten Zusammen- Die Angabe von 70 bis 75,5 Gew.-°o [SiO2 +AlPO4]
Setzungsbereiches (75,5 Gew.-°o SiO2+ AlPO4) ist, gilt dabei für solche (ilaser, bei denen das Konzenwie
vorher beschrieben, dadurch gegeben, daß aus 20 trationsverhältnis SiO2ZP2O0 = 6,5 nicht unterschritten
Gläsern, aus denen Quarz-Mischkristalle mit höheren wird.
[SiO2+ AlPO4]-Gehalten auskristallisieren können. Die Konzentration von Keimbildnern (TiO2-; ZrO2)
Glaskeramiken entstehen, deren lineare Dehnungs- sollte in Gläsern, aus denen kompakte Stücke gegossen
werte durch Modifikationsänderungen der Quarz- werden, zur Vermeidung unerwünschter KristalIi-Mischkristalle
im Bereich von —30 bis I 70 C stark 25 sationen während des Abkühlens der Gußstücke nach
temperaturabhängig werden, und daß darüber hinaus dem Guß (GB-PS 11 24 002) möglichst gering gehalten
die Dehnungswerte der Glaskeramiken deutlich von werden. Doch darf in den erfindungsgemäßen Gläsern
ihrer Kristallisationstemperatur, die den das Verhältnis P2O5: TiO2 nicht größer sein als 4, da
bei höheren Werten die Herstellung transparenter
[SiO2 + AlPO4]-Gehalt 30 Glaskeramikmaterialien durch kontrollierte Kristalli
sation auch bei Anwendung langzeitiger Temperpro-
der Quarz-Mischkristalle bestimmt, abhängig werden, gramme sehr erschwert wird.
eine Tatsache, die eine Herstellung kompakter Glas- Das folgende Beispiel beschreibt die Herstellung
keramik-Formteüe mit homogenen Dehnungswerten einer transparenten Glaskeramik, die in Form kommit
O ± 1,5 · 10"7/°C unmöglich macht. 35 pakter Gußstücke gefertigt werden kann, deren linearer
Eine Frniedrigung der [SiO2 + AlPO4]-Gehalte der thermischer Ausdehnungskoeffizient im Bereich von
Quarz-Mischkristalle einer erfindungsgemäßen Glas- —30 bis +700C wenig temperaturabhängig ist, im
keramik kann gemäß der mehrmals genannten allge- Bereich von O + 1,5 · 10~7/°C liegt, dessen Absolutmeinen
Mischkristall-Formel erreicht werden, wenn wert innerhalb eines Bereiches von 100°C vcrnachdie
LiAlO2-und/oder MgAl2O4-und/oder die ZnAl2O4- 40 lässigbar wenig von der Kristallisationstemperatur
Gehalte erhöht werden. Soll dabei die Null-Ausdeh- abhängig ist und der an allen Orten des Gußstückes
nung der Glaskeramik gewahrt bleiben, so müssen die denselben Wert aufweist,
drei Komponenten stets in bestimmten Verhältnissen
drei Komponenten stets in bestimmten Verhältnissen
im Mischkristall nebeneinander vorliegen. Eine Er- Beispiel
höhung des MgAl2O4-Gehalts fordert eine gleichzeitige 45
Erhöhung des ZnAl,O4-Gehalts um den gleichen Be- Ein Glas der Zusammensetzung nach Synthese in
trag oder eine Erhöhung des LiAlO2-Gehalts um etwa Gew.-%:
20% dieses Betrages. Je höher nun der Li2O-Gehalt der
20% dieses Betrages. Je höher nun der Li2O-Gehalt der
Glaskeramik wird, um so schneller laufen während der 55,5 SiO2 als Quarzmehl,
Umwandlung die Kristallisationsvorgänge ab, was be- 50 25,3 Al2O3 als Tonerdehydrat,
Sonders im Hinblick auf zu schnell frei werdende 7,9 P2O5 als Aluminiumorthophosphat,
Sonders im Hinblick auf zu schnell frei werdende 7,9 P2O5 als Aluminiumorthophosphat,
!Kristallisationswärmen zu beachten ist. Die Kerami- 3,7 Li2O als Lithiumcarbonat,
eierung kompakter Gußstücke aus Gläsern, die mehr 1,4 ZnO als Zinkoxid.,
fils 4,5Gew.-% Li2O enthalten, wird aus diesem 1,0 MgO als Magnesiumcarbonat,
Grunde erschwert. Je höher die ZnO-Gehalte eines er- 55 2,3 TiO2 als Titanoxid,
findungsgemäßen Glases sind, um so leichter zersetzen 1,9 ZrO2 als Zirkonoxid,
Sich Quarz-Mischkristalle, die aus einem solchen Glase 0,5 Na2O als Natriumnitrat,
kristallisieren, unter Abgabe von ZnAl2O4 bei gleich- 0,5 As2O3 als Arsenik
zeitiger Erhöhung ihrer [SiO2 + AlPO4]-Gehalte.
Diese Erscheinung führt dazu, daß die Dehnung* 60 wurde in einem keramischen Hafen oder in einer
werte entsprechend zusammengesetzter Glaskeramiken Wanne bei 1600°C erschmolzen, geläutert, homogeniwieder
deutlich von ihren Kristallisationstemperaturen siert und bei 1400°C zu kompakten Stücken gegossen.
abhängen und darüber hinaus merkliche Temperatur- Entsprechend seiner für im Vergleich zu bekannten
abhängigkeit der Dehnungswerte zeigen; Erscheinun- Gläsern, die durch kontrollierte Kristallisation in
gen die bei der Lösung der erfindungsgemäßen Auf- 65 Glaskeramiken mit tiefer thermischer Ausdehnung
gäbe zu vermeiden sind. umgewandelt werden können, niedrigen Zähigkeit
Aus den beschriebenen Befunden ergibt sich, daß (Temperatur bei einer Zähigkeit von 104 poise
kompakte Glaskeramik-Fonnteile mit homogenen = 12600C) läßt sich das Glas der beschriebenen Zu-
sammcnsetziing im schmelzflüssigen Zustand bei Temperaluren
zwischen 1550 — 1600°C durch Rühren gut
homogenisieren, eine Tatsache, die eine wesentliche Voraussetzung für die Möglichkeit darstellt, kompakte
Glaskeramikgruß.stückc in schlicrenfrcier bzw. schliercnarmer
Qualität herzustellen. Durch die vergleichsweise niedrige Zähigkeit wird außerdem der Läulervorgana
erleichtert.
Der [SiO2 + AlPOJ-Gehalt, den Quarzmischkristalle
theoretisch maximal aufweisen können, die aus einem Glase der angegebenen Zusammensetzung kristallisierbar
sind, ergibt sich durch folgende Rechnung:
3,7GeW.-0; Li2O benötigen 12,6 Gew.-% AI2O3,
um als LiAlO2 in den Quarz-MK eingebaut zu werden.
1,0 Gew.-\ MgO benötigen 2,5 Gew.-0,; Al2O11,
um als MgALO4 in den Quarz-MK eingebaut zu werden.
l,4Gew.-°o ZnO benötigen 1,8 Gew.-0; AI2O3.
um als ZnAI2O4 in den Quarz-MK eingebaut zu werden.
7,9 Gew.-% P2O5 benötigen 5,5 Gew.-% Al2O3,
um als AlPO4 in den Quarz-MK eingebaut zu werden.
Das sind zusammen 36,4 Gew.-% LiAlO2, MgAl2O4,
ZnAl2O4 und AlPO4. dazu kommen 55,3 Gew.-0;,
SiO2. Das heißt 91,7 Gew.-% der angegebenen Glaszusammensetzung
können theoretisch als Quarzmischkristalle mit der angegebenen Mischkristallform
kristallisieren. Der [SiO2 + AlPO4]-Gehalt dieser
Mischkristalle errechnet sich zu 68,7 Gew.-%. Bezieht man nun alle Komponenten auf 100",,, da ja die Kristallisation
an [SiO2 -| AIIO4] im Mischkristall berechnet
werden soll, ergibt sich ein SiO2 -j AlPO.,-Anteil
von 74,9 Gew.-"„, den höchstens ein Quarzmischkristall enthalten kann, der aus einem Glase der genannten
Zusammensetzung auskristallisiert.
Die gegossenen Glasstücke wurden gekühlt (Kühltemperatur 6800C) und anschließend den in der nachfolgenden
Tabelle beschriebenen Temperaturbehandlungcn unterworfen, wobei sich transparente Glaskeramiken
bildeten, die zu 65 —75",, aus h-Quarzmischkristallen
bestanden, die in durchschnittlichen elektronenmikroskopisch und röntgenographisch ermittelten
Kristallitgrößen von etwa 500 Ä vorlagen.
Es wurde festgestellt, daß die größten, in den Glaskeramiken vorliegenden Kristallite eine Erstreckung
von 0,2 μ nicht überschritten.
Aus den Temperproben wurden 10 cm lange Rundstäbe mit 3 mm φ hergestellt, an denen die Dehnungskurven
im Temperaturbereich von —30 bis + 700C mit Hilfe eines Quarzglasdilatometers gemessen
wurden. Aus solchen Kurven wurden die ir der Tabelle angegebenen linearen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
mit einer Genauigkeit vor +0,2 · 10~7/°C bestimmt. Die röntgenographisch er·
mittelten [SiO2 + AlPOJ-Gehalte dieser Quarz-Mischkristalle,
die gleichmäßig verteilt in den untersuchter Glaskeramiken vorlagen, unterschieden sich maxima
um 2 Gew.-0;', voneinander.
Aufheizgeschwindigkeit
Keramisierungstcmpcratur Keramisierungszeit λ ■ 107
20 bis -30-X
λ · 10T
20 —50;(
20 —50;(
8CC/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8CC/Std.
8°C/Std. 8°C/Std. 8°C/Std. 8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8°C/Std.
8CC/Std.
8°C/Std. 8°C/Std. 8°C/Std. 8°C/Std.
75O0C
75O0C
75O0C
780° C
800° C
800° C
800° C
83O°C
83O0C 850° C 850° C 870° C
75O0C
75O0C
780° C
800° C
800° C
800° C
83O°C
83O0C 850° C 850° C 870° C
8 Std.
48 Std.
100 Std.
72 Std.
8 Std.
24 Std.
100 Std.
3 Std. 24 Std.
4 Std. 8 Std. 4 Std.
-1,0 | -0,6 |
-1,4 | -0,7 |
-1,2 | -0,7 |
-0,4 | -0,8 |
-0,3 | -0,6 |
-0,1 | -0,4 |
-0,2 | -0,8 |
-0,2 | -0,8 |
+0,1 | -0,2 |
-1,0 | -0,7 |
-0,7 | -0,6 |
-0,3 | -0,1 |
Die Tabelle zeigt, daß ein Glas der beschriebenen Zusammensetzung in den transparenten glasig-kristallinen Zustand bei Temperaturen überführt werden
kann, die in einem Bereich von 750 —8700C verändert werden können, ohne daß im Rahmen der in der
Tabelle angegebenen Keramisierungszeiten und Aufheizgeschwindigkeiten Ausdehnungswerte der ent
standenen Glaskeramiken um mehr als 1,5 a-Einheiten im Bereich von 20 bis —30° C und von mehr als
0.7 α-Einheiten im Bereich von 20 —500C vonein ander abweichen. Entsprechend ergab die spannung
optische Kontrolle eines schlierenfreien transparente Glaskeramikblockes der beschriebenen Zusammei
setzung von 800 mm φ und 200 mm Dicke, der m
l,5cC/Std. auf 800°C gebracht und dort 16 Stunde
gehalten worden war, keine Anhaltspunkte dafür, άί
innerhalb des keramisierten Gußstückes Zonen ir unterschiedlichen Ausdehnungswerten entstand«
waren.
Claims (1)
1. Transparente Glaskeramiken niedriger Wärmedehnung,
die von Ausgangsgläsern hergestellt worden sind, deren Schmelz- und Verarbeitungszähigkeiten
innerhalb eines relativen weiten Bereichs gezielt einstellbar sind und die aus einem Gemenge
erschmolzen sind, das in Gewichtsprozent besteht aus
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19691902432 DE1902432B2 (de) | 1967-07-01 | 1969-01-18 | Transparente glaskeramiken mit einem thermischen ausdehnungskoeffizienten von 0 + 1,5 mal 10 hoch -7 /grad c der im bereich von -30 bis + 70 grad c wenig temperaturabhaengig ist |
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