DE1902252A1 - Verfahren,Gegenstaende aus Holz und holzartigen Stoffen mit ungesaettigten Polyesterharzen zu ueberziehen - Google Patents

Description

• Verfahren, Gegenstände aus Holz und holzartigen Stoffen mit ungesättigten Polyesterharzen zu überziehen Die Erfindung betrifft ein Verfahren, Gegenstände aus Holz und holzartigen Stoffen mit ungesättigten Polyesterharzen zu überziehen.
• Mit monomeren Stoffen wie z.B. mit Styrol reagierende ungesättigte Polyesterharze werden in der Technik zunehmend angewendet.
• Als Lackrohstoff haben sie eine besondere Bedeutung erlangt, weil sie möglich machen, in einem Arbeitsgang dickere Schichten als mit anderen Lackarten üblioh herzustellen. Ansätze für Lackierungsarbeiten dieser Art bestehen im wesentlichen aus einem ungesättigten Polyesterharz, einem damit reagierenden Monomeren, einem KatalyBator z.B. Peroxyd sowie einem Be schleuniger, z.ß. Naphthenat.
• Die Mischungen aus diesen vier Stoffen reagieren sehr energisch. Sie haben jedoch nur eine beschränkte Topfzeit und müssen daher kurze Zeit nach der Herstellung verarbeitet werden.
• Dieser Nachteil wird vermieden von Verfahren, bei denen der Katalysator lnd Beschleuniger auf 2 Schichten verteilt werden, wobei z.B. der Katalysator einem Lack zugesetzt wird, der auf einem anderen Bindemittel als das der ungesättigte Polyesterharz darstellt, aufgebaut ist. Für diese Mischung ist die Bezeichnung Polyester-Kontakt-Verfahren' geprägt worden.
• Es sind ferner Verfahren bekannt, Änstrichschichten dieser Art durch Bestrahlung mit Licht sichtbarer Wellenlänge, infraroter und ultravioletter Wellenlänge kurzfristig zu härten. Schließlich sind Beizverfahren bekarnit, mittels derer Anstrichträger, z.B. naturfarbene Holzflächen, beliebig färbbar sind.
• Hier setzt die Erfindung ein. Sie löst die Aufgabe, ein Verfahren zu schaffen, Gegenstände aus Holz und holzartigen Stoffen mit offenporigen Polyesterlackierungen zu überziehen und daher die Lichtreflexion solcher Lacküberzüge innerhalb eines größeren Bereiches zu steuern, als dies bei Lackierungen aus ungesättigten Polyesterharzen bisher möglich war.
• In Verbindung damit wird die Aufhabe gelöst, die Bestrahlungshärtung solcher Überzüge wesentlich zu beschletmigen, eine besondere Beizstufe zu vermeiden und dureh Zusatz beliebiger Farbstoffe durchscheinend oder lichtundurchlässig färbbar zu sein. Bei dem neuen Verfahren bleiben ferner im Vergleich zu überzügen aus Nitrolacken die Vorteile der größeren Härte sowie der Festigkeit gegen Alkohol und Säuren erhalten; ferner verringert sich die Auftragsmenge erheblich, während die Stapelfähigkeit sich erhöht.
• Zur Lösung dieser Aufgabe hat das neue Verfahren Gegenstände aus Holz und holzartigen Stoffen mit ungesättigten Polyesterharzen zu überziehen, die ein mit ihm reagierendes Monomeres, einen Katalysator sowie einen Beschleuniger enthalten, dessen Besonderheit ist, daß als Monomere Vinyltoluol oder Methylacrylat dient, in dem das ungesättigte Polyesterharz gelöst ist, sowie bis o,5 Gewichtsteile Oobaltnaphthenat und bis zu 0,5 Gewichtsteile Paraffinemulsion.
• Eine Verbesserung ist die Verwendung einer Mischung von bis zu 20 Gewichtsteilen Vinyltoluol, Methylacrylat und/oder Monostyrol und bis zu 80 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesterharzes unter weiterer Zumischung bis zu 0,5 Cobaltnaphthenat und bis zu 0,5 Gewichtsteilen Paraffinemulsion.
• Ein weiterer Vorteil ist ein Gehalt von bis zu 0,5 Gewichtsteilen Sterylstearat, ferner einen Gehalt von o,2 - 20 Gewichtsteilen organische Farbstoffe.
• Ams Grundierschicht geeignete tberzugaittel zur Durchfthrung des neuen Verfahrens sind beispielsweise wie folgt aufgebaut: Beispiel 1 bis zu 80 Gew.Teile eines ungesättigten Polyesterharzes 20 " Vinyltoluol o,5 " Paraffinemulsion 0,5 " Sterylstearat 0,5 " Cobaltnaphthenat " 0,2-20 ir Farbstoff organischer Art Beispiel 2 bis zu 80 Gew.Teile eines ungesättigten Polyesterharzes " 20 " Monostyrol " 0,5 " Paraffinemulsion " 0,5 " Sterylstearat o,5 " Cobaltnaphthenat " 0,2-20 Farbstoff organischer Art Beispiel 3 bis zu 80 Gew.Teile eines ungesättigten Polyesterharzes " 20 " Methylacrylat " 0,5 " Paraffinemulsion " o,5 " Sterylstearat " 0,5 " Cobaltnaphthenat o,2-20 " Farbstoff organischer Art Das ungesättigte Polyesterharz ist in dem monomeren Vinyltoluol oder Methylacrylat zu lössen, dgl. das Cobalnaphthenat.
• Der Farbstoff und die Paraffinemulsion sind hineinzuführen.
• Der Farbstoff wird wie üblich entsprechend dem Verwendungzweck und dem gewünschten Farbton gewählt. Anstrichmittel für das neue Verfahren sind beliebig lange haltbar, ao daß keinerlei Bindung hinsichtlich der Verarbeitungsfrist besteht.
• Für den Auftrag erweisen sich die üblichen Verfahren, z.B.
• Gießen, Walzen, Spritzen u.a. als geeignet. Dem gewählten Auftragsverfahren ist die Viskosität anzupassen, ein weiterer Viskositätsbereich von 20 - 60 Durchlaufsekunden gestattet die oben genannten Auftragsverfahren.
• Die Anstrichmittel dieser Art agieren sehr rege und aktiv auf Bestrahlung und lassen sich sowohl durch Quecksilber / Hochdruck als auch Niederdrucklampen, also durch einen weiten Strahlungsbereich, in sehr kurzer Zeit von beispielsweise 1 - 2 Minuten h ä r t e rl .
• Die Oberfläche eines derartigen Filmes gleicht äußerlich einem Grundierfilm aus einem Nitrozelluloselack. Der Film an sich übertrifft den letzteren bezüglich seiner mechanischen Eigenschaften, der Härte ganz erheblich, denn die Filme erreichen die Härte, die sich bei säurehärtenden wie auch DD-Lacken ergeben.
• Die nach dem Verfahren der Erfindung gewonnenen Grundierfilme haften einerseits vorzüglich auf dem Untergrunde, andererseits bieten sie die Voraussetzung für eine gute Haftung des Decklackes. Dieser Vorteil ergibt sich aus dem Umsand, daß die Filme gemäß der Erfindung offenporig sind, und dadurch eine vergrößerte Haftungsfläche besitzen.
• Ein besonderer Vorteil derartiger Grundiermittel beruht darin, daß sie durch Zusatz von Farbstoffen beliebig färbbar sind, so daß auf die sonst übliche Beizung verzichtet werden kann.
• Die Anstrichmittel entsprechend der Erfindung lassen sich auf B a n d s t r a ß e n i m s i n s c h i c h t v e r f a h -r e n auftragen und ermöglichen dadurch eine einfache Arbeitsweise.
• Es bleibe unerörtert, ob die offene Porenstruktur des neuen Verfahrens eine Folge der makromolekularen Vernetzung infolge der vorgeschlagenen Mischungskomponenten ist oder durch Zusammenwirken mit den Oberflächen des Holzes oder der holzartigen Stoffe zustandekommt. Überraschend ist, daß diese Offenporigkeit trotz des Zusatzes von Farbstoffen sogar von Pigmentfarbstoffen erhalten bleibt, von denen bekannt ist, daß sie den inneren molekularen Schluß im Film verstärken. Praktisch hat diese Porigkeit die Folge, daß die Strahlen der Trocknungslampen, sei es auf direktem Wege oder durch innere Reflexion an den Porenwänden, die Uberzugschichb unmittelbar in ihrer ganzen jeweiligen Dicke angreifen.

Claims (5)

1. Patentansprüche

   lo) Verfahren zum Überzug von Gegenständen aus Holz und holzartigen Stoffen mit ungesättigten Polyesterharzen, denen ein damit reagierendes Monomeres, ein Katalysator sowie ein lesehleuniger zugesetzt sind, dadurch gekennzeichnet, daß als Monomeres ein ungesättigtes Monomeres des Vinyltoluols oder der Acrylsäure dient, in dem das ungesättigte Polyesterharz gelöst ist, sowie bis o,5 Gewichtsteile Cobaltnaphthenat und bis zu 0,5 Gewichtsteile Paraffinemulsion.
2. 2. ) Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Verwendung einer Mischung von bis zu 20 Gewichtsteilen Vinyltoluol, Methylacrylat und/oder Monostyrol und bis zu 80 Gewichtsteilen eines ungesättigten Polyesterharzes unter weiterer Zumischung bis zu o,5 Cobaltnaphthenat und bis zu o,5 Gewichtsteilen Paraffinemulsion.
3. 3.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennseichnet durch einen Gehalt von bis zu o,5 Gewichtsteilen Sterylstearat.
4. 4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1 - 3, gekennzeichnet durch einen Gehalt von o,2 bis 20 Gewichtsteilen organische Farbstoffe.
5. 5.) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 - 4, gekennzeichnet durch eine Trocknung mittels Bestrahlung im Bereich von Ultraviolett bis Infrarot.