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Hagenorstraße 10 "Blockstein für tragende Wände und Decken" Für tragende
Mauerwäride werden neben Ziegelsteinen häufig auch sogenannte Hohlblocksteine betlwtzt.
Hierun-ter versteht man verhältnismäßig große und mit Luftkammern bzw. durchgehenden
Hohlräumen versehene Steine, die zoBo als Leichtbe-ton-, Schaumbeton- und Gasbetansteine
sowie Bims-Hohlblocksteine für tragende Wände Verwendung finden. Obwohl Leicht-Betensteine
uodglo gegenüber Ziegelsteinen eine bessere Wärmedämeung besitzen und ihre vergleichsweise
großen Abmessungen auch ein schnelles Bauen ermöglichen, hafte-t auch den Leicht-Betonsteinen
uodglo noch eine Reihe von Nachteilen anO So erfordert schon die Herstellung solcher
Leicht-Betonsteine insofern einen bedeutenden Aufwand, als nicht nur die mannigfaltigen
Zuschläge für das Herstellen des Betons, wie Kiels, Sand, Natursteine, Bims, Schlacke,
Asche, Ziegelsplitt, Blähton uoaO von verschiedenen Gegenden herangeschafft und
getrennt voneinander gelagert, sondern auch in geeigneten Apparaturen in genau dosierten
Mengen miteinander vermischt werden müssen.
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Hinzu kommt, daß die Masse eine lange Zeit zum Abbinden braucht, bis
sie so hart ist, daß die Steine zum
Bauen benutzt werden können0
Auch besitzen solche Steine die unangenehme Eigenschaft zu schwitzen, Ferner schwinden
Leicht-Betonsteine u,dgl, wie auch andere Hohlblocksteine, so daß die Maßgenauigkeit
der Steine oft zu wünschen übrig läßt, Schließlich messen aus Hohlblock-, bzwO Leicht-Betonsteinen
uOdglo hergestellte Wände immer verputzt werden, da es sonst an der Außenseite dieser
Wände zu einer Mauerdurchfeuchtung kommt und an der Innenseite keine Anstrich- und
Tapeeierarbeiten durchgeführt werden können.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht nun darin, für
tragende Mauerwände Blocksteine zu schaffen, die die oben genannten Nachteile der
bekannten Hohlblocktelne nicht aufweisen und sich sowohl hinsicetlich ihrer Herstellung
als auch ihrer Verwendung für tragende Wände durch eine Reihe von Vorzügen auszeichneun,
Die Erfindung besteht darin, für tragende Mauerwände und Decken Blocksteine aus
Gips oder Anhydrit zu verwenden, Blocksteine aus Gips oder Anhydrit bringen alle
Voraussetzungen mit sich, um als großformatiger Baustein für tragende Mauern verwendet
zu werden. So ist schon ihre Herstellung im Gegensatz zu Hohlblocksteinen erheblich
einfacher und billiger, zumal die Gipsbausteine in Formen bzw. Pressen mit absoluter
Maßgenauigkeit hergestellt werden können. Die hohe Maßgenauigkeit ist dadurch bedingt,
daß sich der Gips beim Abbinden ausdehnt, während die üblichen Materialien beim
Härten schrumpfen und daher zum Teil erhebliche Maßabweichungen aufweisen. Dazu
kommt, daß Gips rasch an der Luft- trocknet und für sein vollständiges Aushärten
wesentlich weniger Zeit braucht als Beton zum
Abbinden. Steine aus
Anhydrit bedürfen einer etwas längeren Aushärtezeit, da sie einen Anreger wie beispielsweise
Eisensulfat enthalten müssen.
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Einfache Gipsbausteine erreichen zOBo eine Druckfestigkeit von 28
kp/cm2 und liegen damit über den für tragende Wände geforderten Mindestwertene Zur
Errichtung einer tragenden Mauerwand lassen sich die Steine bei entsprechender Ausbildung
gegebenenfalls über Nut und Peder zusammenfügen und mit einem Gipakleber miteinander
verbinden. Infolge der kurzen Abbindezeit des Bindemlttels erreicht die so erstellte
Wand rasch die erforderliche Standsicherheit. Da nicht "gemörtelt" wird, braucht
die Wand praktisch keine Trockenzeit, Die erfindungsgemäßen Blocksteine eignen sich
auch zum Ausfachen im Stahlskelettbau. Um eine Zwischendecke oder das Dachgeschoß
aufnehmern zu können, werden zweckmäßigerweise Steine mit einer U-förmigen Aussparung
verwendet. In die U-förmige Aussparung kann dann eine Stahlarmierung eingelegt werden,
wonach die Aussparung mit Beton ausgegossen wird.
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Ein besonderer Vorzug der Gipsbausteine ist ihre luftfeuchtigkeitsregelnde
Eigenschaft, weil sie überschüssige Luftfeuchtigkeit schnell aufnehmen, gut weit
er leiten und unter stark wechselnden Bedingungen bei .nir.-kender Luftfeuchtigkeit
rasch wieder abgeben, ohne daß die Wände durch den ständigen wechsel von Feuchtigkeitsaufnahme
und -abgabe an Festigkeit verlieren Die Gipsbausteinwände bewirken somit einen Feuchtigkeits
ausgleich und damit eine Regelung des Halsklimas. Wei tere vorteilhafte Eigenschafe
der Gipsbausteine sind ihre gute Wärme-, Kälte- und Schalldämmung sowie ihre außerordentliche
Feuerbeständitgkeit. Schließlich zeichnen
sich die aus Gipsbausteinen
errichteten Wände auch durch ihre weitgehend planebene Oberfläche aus, sofern der
beim Verbinden der einzelnen Gipsbausteine aus den Fugen herausgequollene Kleber
im Bereich der Fugen egalisierend glatt verstrichen wird. Um absolut schattenfreie
Wandflächen zu schaffen, können die Wände zusätzlich noch mit einer dünnen Glättschicht
aus Kleber und Stuckgips überzogen werden. Die Wände benötigen in keinem Falle einen
Putz in üblichen Sinne.
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Für Außenwände ist bei entsprechend dick ausgebildeten Gipsbausteinen
keine besondere Außenverkleidung erforderlich, vielmehr genügt hier in der Regel
ein wasserabweisender Anstrich. Durch den Fortfall des Außenputzes ergibt sich eine
beträchtliche Verkürzung der Bauzeit und Ersparnis an Baukosten. Da auch die Innenseiten
der Wände nicht verputzt zu werden brauchen und die Verspachtelungen an den Fugen
sowie gegebenenfalls auch die Glättechichten sehr rasch trocknen, können an Wänden
aus Gipsbausteinen gebräuchliche Oberflächenbehandlungen, wie Anstrich- und Tapezierarbeiten
schon sehr bald nach dem Hochziehen der Mauern ausgeführt werden, was insbesondere
bei Aus- oder Umbauten von großem Vorteil ist.
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Die Verwendung großflächiger Gipswandbauplatten für nicht tragende
Zwischenwände ist zwar bekannt, doch handelt es sich dabei um leichte Trennwände
zur Raumaufteilung in einem Bauwerke Die hierfür -verwendeten Gipsplatten besitzen
eine Stärke bis zu etwa 12 cm und eine 4 bis 5-fache Höhe und Länge bis Stockwerkshöhe.
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Derartige Gipsplatten sind für tregende Mauerwände und insbesondere
für Außenwände nicht geeignet
Die demgegenüber gemäß der Erfindung
verwendeten großformatigen Blocksteine aus Gips oder Anhydrit besitzen Abmessungen,
die ihre Verwendung für tragende Wände gestarten, Sie entsprechen etwa den bislang
verwendeten IIohlblocksteinen aus Bims, Leichtbeton usw., bedürfen aber wegen ihres
geringen spezifischen Gewichtes keiner Hohlräume0 An einer tragenden Wand aus den
erfindungsgemäßen Gipsbausteinen läßt sich sehr einfach eine Zwischenwand aus Gipsplatten
anschließen0 Dies bringt wegen der gleichen Ausdehnungskoeffizienten beider Wände
den Vorteil mit sich, daß die oft von der tragenden Wand an einzelnen Stellen auf
die nichttragende Zwischenwand eingeleiteten Kräfte besser unter Kontrolle gebracht
werden können0