DE18971C - Neuerungen an Maschinen zum Reinigen, Färben und Waschen von sammetartigen und anderen Geweben - Google Patents
Neuerungen an Maschinen zum Reinigen, Färben und Waschen von sammetartigen und anderen GewebenInfo
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- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B3/00—Passing of textile materials through liquids, gases or vapours to effect treatment, e.g. washing, dyeing, bleaching, sizing, impregnating
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an Maschinen zum Reinigen, Färben und
Waschen von sammetartigen und anderen Geweben, bei deren Benutzung diese Operationen
wirksamer und schneller erfolgen wie bisher, ohne dafs eine Bildung von Falten oder Kniffen
in dem behandelten Gewebe zu befürchten wäre.
Bei den bisher zu gleichem Zweck benutzten Maschinen wird das Gewebe durch einen Trog
oder Behälter gezogen, welcher die reinigende Flüssigkeit etc. enthält; jedoch hat der Erfinder
festgestellt, dafs sich ein viel höherer Effect er^ zielen läfst, wenn man die Flüssigkeit in Form
eines herabstürzenden Strahles auf das Gewebe wirken läfst und gleichzeitig rotirende Schläger
oder Haspel benutzt, welche die Flüssigkeit gegen das Gewebe werfen, während letzteres,
der Einwirkung der "Haspel ausgesetzt, an derselben vorbeigeführt wird.
Die Maschine kann verschiedene Modificationen erleiden, indem Anordnung und Anzahl der
rotirenden Schläger oder Haspel und die mit denselben verbundenen Theile verändert werden
können, jedoch bleibt in allen Fällen die Wirkungsweise der einzelnen Theile oder des Ganzen
dieselbe.
Auf Blatt I der beiliegenden Zeichnung ist eine Anordnung der Maschine dargestellt, welche
speciell für leichte, sammetartige Gewebe sich eignest—ELg4, 1 ist eine Seitenansicht, Fig. 2
h der Maschine.
,-•^.ufi^ßtn TiogVider Behälter A zur Aufnahme
mit welcher das Gewebe be-
handelt werden soll, ist das Gestell B der Maschine aufgebaut, das die Lager für die Wellen
der vier Schläger, oder Haspel aufnimmt.
Diese Schläger oder Haspel sind über einander angeordnet, und unter jedem Schläger
ist ein flacher, segmentartiger Trog D aus Messing- oder Metallblech angebracht, in welchen
der Schläger hineintaucht. Zu beiden' Seiten jedes Troges, gleichsam die Fortsetzung
desselben bildend, sind die beiden geneigten Platten E angeordnet, deren obere Kanten mit
dem oberen Punkte des zugehörigen Schlägers ungefähr in einer Höhe liegen. Diese Platten E
sind an horizontalen Stangen E' befestigt, welche mit ihren Enden in passenden Einschnitten oder
Aussparungen des Gestells B gelagert und mit belasteten Hebeln versehen sind, Fig. 1, welche
die Platten E nach innen und gegen den Trog D pressen, jedoch demselben ein Nachgeben beim
Auftreten irgend eines Gegendruckes gestatten. Die unteren Kanten der Platten sind abgerundet
bezw. nach aufsen etwas umgebördelt, so dafs das zu behandelnde Gewebe, welches an diesen
Kanten sich vorbeibewegt, nicht beschädigt wird.
Diese Anordnung der Platten E ergiebt einen freien Durchgang für das Gewebe in verticaler
Richtung durch die von den Platten und Trögen gebildeten Spalten.
Das Gewebe wird auf diesem Wege durch die Walzen F geführt, welche in dem Gestell B
gelagert sind und das Gewebe während der Einwirkung der Schläger C auf dasselbe stützen.
Oberhalb des höchstgelegenen Haspels ist eine
mit Rippen versehene Führungswalze G angeordnet, welche gleich wie die Haspel durch
einen Treibriemen zu dem Zweck bewegt wird, das Gewebe durch die Maschine zu leiten.
Der Trog A ist mit Führungsstangen H für
das Gewebe versehen, das vom Tisch / in den Trog und dann durch die Führungswalze K den
Haspeln C zugeführt wird, an denen es einerseits hochsteigt, über die Walze G und wieder
nach abwärts in den Trog, unter die Walzen K' hinweg wieder aus dem Trog A heraus und
nach der Zugwalze G' geleitet wird, welche ihre Bewegung durch einen Riemen von der Welle
der Walze G erhält und das Gewebe an den Legapparat L abgiebt.
Die Haspel C werden mittelst Zahnräder C' in- derselben Richtung, wie das Gewebe sich
bewegt, in Umdrehung versetzt, erhalten jedoch eine Peripheriegeschwindigkeit, welche ungefähr
dreimal so grofs ist, wie die Geschwindigkeit des Gewebes.
In dem Trog A ist eine Trommel M gelagert, welche bezweckt, die von dem Gewebe durch
die Einwirkung der Schläger oder Haspel abgelösten Flortheilchen und Härchen zu sammeln.
Diese Trommel besitzt einen Mantel aus gelochtem Metallblech oder Drahtgewebe und ist
genau so lang, wie der Trog breit ist, so dafs sie bis unmittelbar an die Seitenwände des
letzteren reicht, welche gewissermafsen das Innere der Trommel abschliefsen. Von der
auf diese Weise den Boden der Trommel "bildenden Seitenwand des Troges führt ein Saugrohr
nach der Pumpe JV, welche die Flüssigkeit aus dem Behälter mittelst Rohres JV' nach dem
oberhalb der Führungswalze G angeordneten Trog P leitet.
Der Boden dieses Troges O ist mit einem langen Schlitz versehen, durch welchen sich die
Flüssigkeit auf die gerippte Rolle G ergiefst, von wo sie weiter in die von den Platten E
gebildeten Tröge fliefst. Von dem Rohr JV1 zweigen sich zwei Rohre JV2 ab, welche die
Flüssigkeit nach dem höchstgelegenen Haspel C leiten.
P sind durchlöcherte Rohre, welche es ermöglichen, Dampf in die im Trog A befindliche
Flüssigkeit leiten zu können, um die Temperatur derselben passend hoch zu erhalten.
Aus dem Vorhergehenden ist verständlich, dafs das unter den Stangen H und Walzen K
hinweggeleitete Gewebe zunächst mit Flüssigkeit gesättigt wird, bevor es der Einwirkung der
Schläger oder Haspel C ausgesetzt wird. Das Gewebe wird nun durch die von den Trögen D
und den links gelegenen Platten E gebildeten Schlitze nach oben zur Walze G, und dann auf
der anderen Seite der Schläger C durch gleiche, von den Trögen D und den rechts gelegenen
Platten E gebildete Schlitze nach abwärts geleitet, bis es in den Trog gelangt, worauf es
unter den Walzen K^ hinweg, wie bereits dargestellt,
nach der Walze G1 und dem Legapparat L geführt wird.
Das Gewebe wird auf seinem Wege in stets gespanntem Zustande erhalten, so dafs keine
Falten oder Kniffe in demselben entstehen können. Ferner bildet es mit den geneigten
Platten E trogartig gestaltete Behälter für die Reinigungsflüssigkeit, welche Behälter nach einander
von dem Behälter O ihren Zuflufs erhalten.
Die in dem höchsten Trog sich ansammelnd^
Flüssigkeit gelangt in den unmittelbar darunter befindlichen Behälter, und so fort, so dafs constant
alle von den Geweben und den Platten E gebildeten Tröge gefüllt erhalten werden und
der Trog A einen Sammelkasten für die ablaufende Flüssigkeit bildet. Da die Flüssigkeit
demgemäfs auf beiden Seiten des Gewebes herabläuft, werden die Schläger durch ihre schnelle
Rotation, die von den Rohren JV2 kommende Flüssigkeit aus den Trögen D gegen das Gewebe
schleudern und gleichzeitig die Flüssigkeit, welche zwischen den. Platten E und dem Gewebe sich befindet, zwingen, durch das letztere
zu dringen, so dafs auf diese Weise durch eine höchst wirksame mechanische Einwirkung die
Klebstoffe und andere bei der Fabrikation des Gewebes benutzte Ingredienzien aus dem Gewebe
entfernt werden.
Die Pumpe JV befördert die Flüssigkeit aus dem Trog A nach dem Trog O, so dafs dieselbe
stets wieder mit dem Gewebe in Berührung kommt, bis sie erschöpft ist. Da sie hierbei
aus dem Innern der Trommel JV gesaugt wird, welche eine langsame Drehung erhält, so
werden die in der Flüssigkeit suspendirten Härchen und Flortheilchen auf dem Mantel der
Trommel sich ablagern, von welchem sie durch eine rotirende Bürste Q entfernt werden.
Als Modification dieser Anordnung können drei Reihen von Haspeln oder rotirenden Schlägern
nebst Zubehör hinter einander aufgestellt werden, welche alsdann auf das auf- und abwärts,
aus und in den Behälter A geleitete Gewebe einwirken. Durch diese Anordnung wird
eine schärfere Behandlung des Gewebes erzielt, wie solche für die Reinigung dicker und schwerer
Waaren nöthig ist.
Fig. 3 veranschaulicht eine Seitenansicht, Fig. 4 eine hintere Ansicht und Fig. 5 einen
Verticalschnitt einer derartigen Maschine. In diesen Figuren sind die in Fig. 1 und 2 bereits
dargestellten Theile mit denselben Buchstaben bezeichnet, so dafs die bereits gegebene Beschreibung
für einen grofsen Theil der vorliegenden Maschine pafst.
Die mittlere Verticalreihe der Tröge D besitzt
keine Seitenplatten E, wie dies bei der vorhin beschriebenen Maschine der Fall ist,
und die Seitentröge D sind nur auf einer Seite
mit Platten E versehen. In entsprechender Weise sind die Führungswalzen F angeordnet,
indem die mittleren Haspel dazu dienen, eine richtige Berührung des Gewebes mit den anderen
Haspelreihen herbeizuführen.
Die Haspelreihen sind so nahe an einander angeordnet, dafs die Haspel der äufseren Reihen
mit denjenigen der mittleren Reihen in einander fassen; um jedoch eine Berührung der Haspelstäbe
mit einander zu vermeiden und infolge dessen eine Beschädigung des Gewebes zu verhüten,
werden je drei Haspel einer Horizontalreihe durch Zahnräder von einander getrieben,
derartig, dafs die Haspelstäbe niemals mit einander in Berührung kommen können, wie dies
deutlich aus der Zeichnung zu ersehen ist. Die Welle eines Haspels Cx der mittleren Reihe ist
mit loser und fester Antriebsscheibe versehen und überträgt die Bewegung auf die übrigen
Haspel mittelst Zahnräder C1.
Die mit Rippen versehenen Walzen G erhalten ihre Drehung durch Zahnräder von einer
gemeinschaftlichen Riemscheibe, wie dies aus der Zeichnung ersichtlich ist.
Eine weitere Modification der Maschine besteht in der Anordnung einer horizontalen Reihe
von Haspeln, welche in flache Tröge tauchen, die in einem länglichen Behälter angeordnet
sind, der mit Scheidewänden behufs Graduirung der Flüssigkeit versehen ist. Diese Anordnung
ist in Fig. 6 bis 9 veranschaulicht; es ist Fig. 6 eine Seitenansicht, Fig. 7 ein Grundrifs und
Fig. 8 eine Endansicht der Maschine. Fig. 9 zeigt einen Theil der Maschine im verticalen
Längsschnitt an dem Eintritt des Gewebes in dieselbe.
In diesen Figuren bezeichnet A den Behälter für die Flüssigkeit, welcher durch die Scheidewände
A1 in mehrere Abtheilungen zerlegt ist,
so dafs es ermöglicht wird, die Flüssigkeit vom Eintritt nach dem Austritt der Bewegung des
Gewebes entgegen zu leiten. Die neben einander angeordneten Schläger oder Haspel C
greifen mit ihren Stäben in einander, doch so, dafs sich letztere nicht berühren, wie dies vorhin"
aus einander gesetzt wurde. Die Wellen dieser Schläger sind an,, einem Ende mit in
einander greifenden Zahnrädern versehen und erhalten ihre Drehung von der Welle Cx des
mittleren Schlägers, welche Welle zu diesem Zweck mit loser und fester Antriebsriemscheibe
versehen ist. Die an den Enden befindlichen Schläger besitzen geneigte Platten E, welche
mit dem Gewebe Taschen zum Zurückhalten der Flüssigkeit bilden, während das Gewebe
dem Einfiufs der Schläger ausgesetzt ist.
Oberhalb jedes Schlägers ist eine mit Rippen versehene Walze G angeordnet, welche den
Transport des Gewebes bewirkt. ,Diese Walzen erhalten ihre Rotation durch .eine endlose
Kette G2, welche um sämmtiiche an den Walzen der Achsen G angebrachte Kettenräder geschlungen
ist. Eine dieser Achsen ist mit einem Zahnrad Gd versehen, in dessen Zähne ein Getriebe
eingreift, das mit loser und fester Antriebsriemscheibe Gi versehen ist und seine Bewegung
von dem Mctor erhält.
Auf diese Weise wird dem Gewebe eine verhältnifsmäfsig langsame Bewegung mitgetheilt,
während die Schläger oder Haspel eine schnelle Rotationsbewegung erhalten. Die Tröge D werden
aus dem Behälter A mit Flüssigkeit gespeist, zu welchem Zwecke sie perforirt sind und in
die Flüssigkeit des Behälters A eintauchen. Das Gewebe wird sowohl durch die Einwirkung der
Haspel, als auch direct durch Passiren der Tröge D mit der Flüssigkeit imprägnirt.
• Das Gewebe wird in dieser Maschine zunächst in den Behälter getaucht, an dem ersten Schläger
vorbei über die erste Walze G hinweg zwischen ersten und zweiten Schläger hindurch
nach abwärts in den Behälter geleitet, steigt alsdann zwischen dem zweiten und dritten
Schläger herauf, zwischen dritten und vierten hinunter, zwischen vierten und fünften herauf,
und so fort, wie dies aus Fig. 6 und 9 deutlich ersichtlich ist, wobei es der Einwirkung sämmtlicher
Schläger oder Haspel ausgesetzt wird und schliefslich nach der mit Rippen versehenen
Zugwalze G1 und dem Legapparat L geleitet
wird, der es auf den Abnehmetisch in Falten zusammenlegt.
Es ist klar, dafs die dargestellte Maschine nicht nur zum Reinigen, sondern auch zum
Bleichen, Färben und Waschen geschnittener sammetartiger Gewebe, als Velvet, Velvetine
oder Cords, und auch zur Behandlung wollener Stückwaaren und anderer Gewebe benutzt werden
kann.
Claims (3)
1. Die Benutzung rotirerider Haspel oder Schläger,
welche in einem flachen Trog arbeiten, der von oben oder durch Eintauchen in einen unterhalb liegenden Behälter zu dem
Zwecke mit Flüssigkeit gefüllt wird, einen begrenzten Theil der letzteren gegen Gewebe
oder Stückwaaren zu schleudern, die oberhalb oder an den rotirenden Schlägern oder Haspeln vorbeigeleitet werden.
2. In Verbindung mit einer oder mehreren Reihen rotirender Haspel oder Schläger,
welche in flachen Trögen arbeiten und ent-
weder vertical oder horizontal angeordnet sein können, die Anordnung der nachgebenden
Platten E1 zum Zwecke, die Flüssigkeit in Berührung mit den Geweben oder Stückwaaren
zu erhalten.
3. An Maschinen zum Reinigen, Färben oder Waschen von Geweben oder Stückwaaren
mit rotirenden Schlägern oder Haspeln die Anwendung einer rotirenden oder bewegten,
durchlöcherten Oberfläche, durch welche die Flüssigkeit zu dem Zweck getrieben wird,
auf dieser Oberfläche die Härchen und Flortheilchen zu sammeln, welche von dem behandelten
Gewebe losgelöst sind.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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