DE189312C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C241/02—Preparation of hydrazines
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- Electrolytic Production Of Non-Metals, Compounds, Apparatuses Therefor (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
189312 KLASSE \2q. GRUPPE
FRIEDRICH DARMSTÄDTER in DARMSTADT.
Die Herstellung von Hydrazobenzol bezw. Benzidin durch elektrolytische Reduktion von
Nitrobenzol ist seit Jahren auf den verschiedensten Wegen versucht worden. Durch
Häussermann wurde zuerst festgestellt, daß man durch Elektrolyse einer alkoholischalkalischen Lösung von Nitrobenzol. zum
Hydrazobenzol kommen kann, und das gab den Anstoß zu zahlreichen weiteren Versuchen
ίο in dieser Richtung.
Die in der Literatur, namentlich der einschlägigen Patentliteratur beschriebenen Verfahren
sind in der Hauptsache von dreierlei Art:
i. Reduktion in alkoholisch - wäßriger Lösung unter Verwendung von Alkalien
oder Alkalisalzen als Elektrolyten bis zum Hydrazobenzol;
2. Reduktion in alkoholisch - wäßriger Lösung unter Verwendung von Alkalien oder
Alkalisalzen als Elektrolyten bis zum Azobenzol; dann weitere Reduktion in saurer
Lösung zum Hydrazobenzol und gleichzeitige Umlagerung des letzteren durch die Säure
zu Benzidin;
3. Reduktion in alkalisch - wäßriger Suspension bis zum Azoxybenzol und weitere
Reduktion des letzteren in saurer Suspension oder Lösung zum Hydrazobenzol bezw.
Benzidin.. Ferner ist auch die Reduktion von Azoxybenzol in alkoholisch-alkalischer Lösung
zum Hydrazobenzol bekannt.
Zu 3. ist zu bemerken, daß nach den Angaben der Literatur die Reduktion des Nitrobenzols
bis zum Azoxybenzol in alkalischer Suspension ohne Schwierigkeiten vor sich geht, während eine weitere Reduktion unter
den gleichen Verhältnissen sehr minimal und daher praktisch unausführbar sein soll. Demgegenüber
hat nun ein näheres Studium dieser Verhältnisse gezeigt, daß unter geeigneten
Bedingungen die Reduktion des Azoxybenzols zu Hydrazobenzol sehr wohl in alkalischer Suspension möglich äst, so daß
also die ganze Reduktion vom Nitro- bis zum Hydrazokörper in einer Operation vorgenommen
werden kann. Die Bedingungen sind: sehr gute Rührung, reichlicher Stromüberschuß
— je nach dem Körper, um den es sich handelt, etwa 150 bis 300 Prozent der
theoretischen Strommenge —■ um richtige Konzentration des Alkali oder Alkalisalzes.
In letzterer Beziehung ist zu bemerken, daß bei geringer Konzentration an freiem Alkali
im allgemeinen bessere Ausbeuten erzielt werden als bei hoher.
Die Ausführung der Benzidinherstellung gestaltet sich danach etwa folgendermaßen:
Man reduziert so weit, bis alles Nitrobenzol verschwunden und zum größeren Teil in
Hydrazobenzol umgewandelt ist, neben dem sich noch eine gewisse Menge Azoxybenzol
vorfindet. Wird der Niederschlag von der Lauge getrennt und mit Salzsäure behandelt,
so geht das Hydrazobenzol in lösliches, salzsaures Benzidin über, während das Azoxybenzol
ungelöst bleibt und bei einer neuen Reduktionsoperation mit verarbeitet werden kann.
Man gibt zum Beispiel in den Kathodenraum eines elektrolytischen Apparates 1000 ecm
3prozentige Natronlauge und 100 g Nitro-
benzol, während als Anodenlauge eine 5- bis ioprozentige Natronlauge dient. Anoden
und Kathoden sind zweckmäßig aus Eisen oder Nickel hergestellt. Unter möglichst starker Bewegung der Flüssigkeit und Anwendung
e'iner Stromdichte von 2 bis 3 Amp. pro qdcm Kathodenfläche werden 150 bis
200 Prozent der theoretischen Strommenge durch den Apparat geschickt; dann ist nahezu
alles Nitrobenzol in Hydrazobenzol übergeführt, welches in der oben angegebenen
Weise weiter verarbeitet werden kann.
Die Vorteile dieses Verfahrens gegenüber den bisherigen, oben unter 1., 2. und 3. kurz
skizzierten sind die folgenden:
Zu i. Mit dem Wegfallen des Alkohols fallen auch die Verluste an diesem weg, die
sonst unvermeidlich sind. Was aber viel wichtiger ist, das ist der vollständige Fortfall
der Bildung von Azobenzol, das nur schwer weiter reduzierbar ist und den Haupthinderungsgrund
für die praktische Ausführung der Verfahren unter 1. bildet.
Zu 2. und 3. Die Reduktion zuerst in alkalischer Lösung oder Suspension und dann weiterhin in saurer Lösung oder Suspension ist einmal umständlich durch die notwendige doppelte Operation und führt außerdem wegen der Bildung verschiedener Nebenprodukte zu schlechten Ausbeuten.
Zu 2. und 3. Die Reduktion zuerst in alkalischer Lösung oder Suspension und dann weiterhin in saurer Lösung oder Suspension ist einmal umständlich durch die notwendige doppelte Operation und führt außerdem wegen der Bildung verschiedener Nebenprodukte zu schlechten Ausbeuten.
Demgegenüber ist die direkte Reduktion in alkalischer Suspension bis zum Hydrazokörper
einfach auszuführen, sie vermeidet die Bildung des schädlichen Azokörpers und
gibt sehr gute Ausbeuten. Der gleiche Elektrolyt kann immer wieder verwendet werden,
und wenn, wie das bei der Verwendung freier Alkalien leicht geschieht, der Anoden raum
allmählich an Alkali verarmt, während der Kathodenraum sich zu sehr damit anreichert,
so kann man diesem Übelstand dadurch abhelfen, daß man die Anoden- und
Kathodenlauge in an sich bekannter Weise nach Bedarf hier und da miteinander vertauscht
oder vermischt.
Das gleiche Verfahren, wie zur Reduktion von Nitrobenzol läßt sich auch zur Reduktion
von Nitrotöluol und anderen Nitrokohlenwasserstoffen,
sowie von Nitrophenoläthern und anderen Nitroverbindungen anwenden, die in Hydrazokörpern überführbar sind.
Gibt man z. B. bei dem oben beschriebenen Versuch unter ganz denselben Bedingungen
wie dort anstatt 100 g Nitrobenzol die gleiche Menge o-Nitrotoluol oder o-Nitroanisol
in den Kathodenraum, so erhält man die entsprechenden Mengen Tolidin bezw. Dianisidin.
Claims (1)
- Patent-Anspruch :Verfahren zur Darstellung von Hydrazobenzol oder dessen Homologen, sowie anderen Hydrazoverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die entsprechenden Azoxyverbindungen in wäßriger Suspension bei Gegenwart von Alkalien oder Alkalisalzen und unter Anwendung eines Diaphragmas, sowie unter starker Bewegung der Kathodenlauge und An-Wendung einer erheblich größeren Strommenge, als die Theorie erfordert, der elektrolytischen Reduktion unterworfen werden.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE189312C true DE189312C (de) |
Family
ID=452875
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE189312C (de) |
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