DE1871081U

DE1871081U - Druckluftbremse fuer lastkraftwagenanhaenger.

Info

Publication number: DE1871081U
Application number: DEK38562U
Authority: DE
Original assignee: Knorr Bremse AG
Current assignee: Knorr Bremse AG
Priority date: 1961-06-09
Filing date: 1961-06-09
Publication date: 1963-04-25

Description

P.A. 179 22G* I S 3-E3 München, 7. Juni 1961

P-Le/TSTi. -528-

KNORR-BREMSE GmbH., München 13, Moosacherstr.80 Druckluftbremse für Lastkraftwagenanhänger.

Die Neuerung betrifft eine Druckluftbremse für Lastkraftwagenanhänger, insbesondere Sattelschlepperauflieger, die mit einer lastabhängigen Bremsstärkeeinstellung versehen ist.

Es ist bekannt, dem mit Druckluft beaufschlagbaren Bremszylinder eines Lastkraftwagens oder Anhängers eine von Hand gemäß der Belastung des Fahrzeuges einzustellende Umstellvorrichtung vorzuschalten. Diese Umstellvorrichtung wirkt als Höchstdruckbegrenzer für die Druckbeaufschlagung des Bremszylinders; unterhalb des jeweils in Übereinstimmung mit der Belastung eingestellten Höchstdruckes übt die Umstellvorrichtung keinen Einfluß auf den Bremszylinderdruck aus.

Ss sind auch automatisch lastabhängig v/irkende Einstelleinrichtungen für Druckluftbremsen bekannt. Diese ebenfalls dem Bremszylinder vorgeschalteten Einstelleinrichtungen beeinflussen den Bremszylinderdruck ständig derart, daß er bei jeder Bremsung in einer von der Fahrzeugbelastung abhängigen Relation zur eingesteuerten Bremsstufe steht.

In der Praxis kann es nun vorkommen, daß eine Zugmaschine, die

mit einer von Hand gemäß der Belastung einstellbaren Druckluftbremse ausgerüstet ist, mit einem Anhänger gekuppelt wird, der mit einer automatisch lastabhängig wirkenden Einstel lung seiner Druckluftbremse versehen ist. In diesem Fall kann bei unbeladenem Lastzug nur unzureichend und unter starker Beanspruchung der die Zugmaschine mit dem Anhänger verbindenden Kupplungsteile gebremst werden. In den Bremszylindern der Zugmaschine baut sich nämlich bereits bei geringen Bremsbetätigungen sehr rasch ein Bremsdruck auf, der eine Yollbremsung der unbeladenen Zugmaschine bewirkt. Die Bremszylinder des Anhängers werden jedoch nur sehr schwach belüftet, da die automatische lasteinstellung den von der Bremsbetätigungseinrichtung zuströmenden Bremsdruck gemäß dem unbeladenenen Fahrzeugzustand stark reduziert. Der Anhänger läuft also auf die Zugmaschine auf und schiebt diese vor sich her. Insbesondere bei einem Sattelschlepperzug als Lastzug besteht hierbei die Gefahr, daß die Zugmaschine aus ihrer Spur gedruckt und quer zur Fahrtrichtung gestellt wird.

Die Aufgabe der Neuerung besteht in der Schaffung einer Druckluftbremse für Lastkraftwagenanhänger, insbesondere Sattelschlepperauflieger, der eingangs angeführten Art, mit welcher unabhängig von der lastabhängigen Bremsausrüstung der Zugmaschine stets eine optimale Bremswirkung des gesamten Lastzuges erreichbar ist.

Diese Aufgabe wird neuerungs gemäß dadurch gelöst, daß sowohl

eine an sich bekannte, automatisch lastabhängig wirkende Einstelleinrichtung, die den Bremszylinderdruck stets in eine von der Belastung abhängige Beziehung zur eingesteuerten Bremsstufe setzt, als auch eine ebenfalls an sich bekannte, gemäß der Belastung von Hand einzustellende und nur als Höchstdruckbegrenzer für den Bremszylinderdruck wirkende Umstellvorrichtung vorgesehen ist, wobei Hittel vorhanden sind, mit welchen die zur Auswirkung auf den Bremszylinderdruck gelangende Einstell- oder TJmstellvorrichtung auswählbar ist.

In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele der Heuerung schenatisch dargestellt, und zwar zeigt

Pig. 1 eine Anhängerdruckluft bremse, bei v/elcher das Anhängersteuerventil von der automatischen lasteinstelleinrichtung bau.lich getrennt ist und

Fig, 2 eine Anhängerdruckluftbremse, welche ein mit der automatischen iasteinstelleinrichtung zu einer Baueinheit zusammengefaßtes Anhängersteuerventil aufweist.

Gleiche Bauteile sind in beiden Zeichnungen mit gleichen Bezugszeichen versehen.

Gemäß Fig.i führt eine die Druckluftbremse des Anhängers mit derjenigen des Triebwagens verbindende Leitung 1 zu einem Anhängersteuerventil 3> welches mittels einer Rohrleitung mit einem Bremsluftbehälter 5 verbunden ist. Vom Ausgangsanschluß des

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Anhängersteuerventils 3 führt eine sich verzweigende Rohrleitung 7 zu den Eingangs Seiten einer automatisch lastabhängig wirkenden, durch ein an ungefederten Γ/agenteilen eingreifendes G-estänge 11 gesteuerten Einstelleinrichtung 9 und zu einer von Hand über einen Griff 13 gemäß der Fahrzeugbelastung einzustellenden Umstellvorrichtung 15. Die Ausgangsanschlüsse der Einstelleinrichtung 9 und der Umstellvorrichtung 15 stehen über rohrleitungen 17 bzw« 19 mit je einem Eingangsanschluß eines Doppelrückschlagventils 21 in Verbindung, von dessen Mittelanschluß eine Rohrleitung zu einem Bremszylinder 23 führt.

Bei einer Fahrt des Anhängers hinter einer Zugmaschine, die über eine automatisch lastabhängig wirkende Druckluftbremse verfügt, wird der Handgriff 13 der Umstellvorrichtung 15 auf "Lösen" gestellt und damit die Rohrleitung 19 entlüftet. Sämtliche Be- und Entlüftungsvorgänge des Bremszylinders 23 des Anhängers erfolgen in diesem Falle durch die automatische, lastabhängige Einstelleinrichtung 9, so daß die Zugmaschine und der Anhänger stets eine annähernd gleiche Bremswirkung auf v/eis en.

Falls die Bremse der Zugmaschine mit einer von Hand lastabhängig einstellbaren Umstellvorrichtung versehen ist, so muß der Griff 13 in die jeweils entsprechend der Belastung des Anhängers erforderliche Stellung "leer", "Halblast" oder "Vollast" gestellt werden. Bei Bremsungen strömt dann die vom Bremssteuerventil 3 kommende Druckluft ungehindert durch die Umstellvorrichtung 15

und das Doppelrückschlagventil 21 zum Bremszylinder 23, während die Einstelleinrichtung 9 "bei allen Teilbremsungen einen gegen die Druckbeaufschlagung der Leitung 19 geringeren Druck in die Leitung 17 einspeist und daher wirkungslos "bleibt. Auch in diesem Falle zeigen also die Zugmaschine und der Anhänger stets ein annähernd gleiches Bremsverhalten,

Gemäß Pig.2 führt die Rohrleitung 1 in ein Gerät 25» in welchem eine Kombination eines Anhängersteuerventils mit einer automatisch lastabhängig wirkenden Einstelleinrichtung untergebracht ist. Das Gestänge 11 ist über ein elastisches Glied 27 mit einer Einstellstange 29 des Gerätes 25 gekoppelt. An der Einstellstsnge 29 greift ein handbetätigbarer Hebel 31 an, mit welchem sie unabhängig von der Stellung des Gestänges 11 willkürlich in die einer vollen Belastung des Anhängers entsprechende Stellung einstellbar ist. Yon Gerät 25 führt eine "Rohrleitung über die Umstellvorrichtung 15 zum Bremszylinder 23«.

Falls die Zugmaschine mit einer handbetätigbaren Umstellvorrichtung versehen ist, so muß das Gerät 25 mittels des Hebels 31 auf volle Fahrzeugbelestung eingestellt v/erden. Während Bremsungen wird der Ereinszylinderdruck dann nur durch die entsprechend der wahren Anhängerbelastung eingestellte Umstellvorrichtung 15 und nicht durch die im Gerät 25-enthaltene, automatische Lasteinstelleinrichtung beeinflußt.

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V.'enn die Zugmaschine eine ε-utomatische Lastabbremsung aufweist, so ist die Einstellstange 29 vom Hebel 31 zu entkoppeln, damit sie sich entsprechend der Stellung der Gestänges 11 einzustellen vermag, und der Griff 13 der Umstellvorrichtung 15 muß auf "Volllast" gestellt werden. Das Gerät 25 steuert in diesem Falle ungehindert von der Umstellvorrichtung 15 einen stets der Bremsstufe und der Fahrzeugbelastunr entsprechenden Druck in den Bremszylinder 23 ein.

Die neuerungsgemäße Druckluftbremse erlaubt auch ein vorteilhaftes Bremsen des Anhängers, wenn dieser an eine Zugmaschine mit Bremsen ohne jegliche belastungsabhängige Einstellmöglichkeit angekuppelt ist. Fells die Zugmaschine und der Anhänger gleichmäßig beladen sind, so ergibt sich bei beiden stets eine annähernd gleiche Bremswirkung, wenn die Anhängerbremsen derart eingestellt werden, daß nur die Umstellvorrichtung 15 Einfluß auf den Bremszylinderdruck nimmt.

Claims

η _ RA. 179 226-15.3.Ε3 Schutzansprüche »

1. Druckluftbremse für Lastkraftwagenanhänger, insbesondere Sattelschlepperauflieger, mit einer lastabhängigen Bremsstärkeneinstellung, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl eine an sich bekannte, automatisch lastabhängig wirkende Einstelleinrichtung (23,9)? die den Bremszylinderdruck stets in eine von der Belastung abhängige Beziehung zur eingesteuerten Bremsstufe setzt, als auch eine ebenfalls an sich bekannte, gemäß der Belastung von Hand einzustellende und nur als Eöchstdruckbegrenzer für den Bremszylinderdruck y/irkende Umstellvorrichtung (1?) vorgesehen sind, wobei Mittel vorhanden sind, mit welchen die zur Auswirkung auf den Bremszylinderdruck gelangende Einstell- oder Um— Stellvorrichtung (23,9 bzw. 15) willkürlich auswählbar ist,

2. Druckluftbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (9) und die Umstellvorrichtung (15) zueinander parallel geschaltet sind, wobei ihre Ausgangsseiten mit den Eingangsseiten eines dem Bremszylinder (23) vorgeschalteten Doppelrückschlagventils (21) verbunden sind.

3. Druckluftbremse nach Anspruch 1, wobei die Einstellvorrichtung mit einem Anhängersteuerventil kombiniert ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellvorrichtung (23)

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und die Umstellvorrichtung (15) in Serie vor den liremszylinder (23) geschaltet sind und daß die Einstellvorrichtung (23) eine handbetrtig"bare Verstelleinrichtung (31) aufweist, mittels welcher sie unabhängig von der tatsrchlichen belastung in ihre der maximalen Belastung entsprechende Stellung einstellbar ist.