DE186862C

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Publication number: DE186862C
Application number: DENDAT186862D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

Vi 186862 KLASSE 30 Ji. GRUPPE

Zusatz zum Patente 175382 vom I.Juni 1904.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. November 1904 ab. Längste Dauer: 31. Mai 1919.

In dem Patent 175382 ist gezeigt, daß man durch Verrühren von getrockneten oder geglühten Aluminiumsalzen, insbesondere Phosphaten und Boraten, denen auch noch Tonerdehydrat beigemengt sein kann, mit Phosphorsäurelösungen zu durchscheinenden Zahnzementen \^ron hoher Widerstandsfähigkeit gegen chemische und mechanische Einflüsse gelangt.

Weitere Versuche haben nun gelehrt, daß man zu noch härteren und zugleich wohlfeileren Zahnzementen gelangt, wenn man die dort beschriebenen Aluminiumsalze vor dem Verrühren mit Phosphorsäurelösungen mit feingepulverter Kieselsäure oder kieselsäurehaltigen Substanzen, wie Feldspat, kalkfreiem Glas, Glimmer, Porzellanscherben glüht. Ob hierbei teilweise eine Umsetzung der Phosphate und Borate zu Silikaten stattfindet, mag dahingestellt bleiben. Es ist jedenfalls experimentell festgestellt, daß ohne Gegenwart von Phosphaten und Boraten ein ähnlicher Erfolg mit Tonerdehydrat allein, das bei etwas zu hoher Hitze leicht totgebrannt wird, nicht erzielt werden kann. Die größere Härte der nach. dem verbesserten Verfahren herzustellenden Zahnzemente ist vermutlich bedingt durch die größere Dichte, die. die erwähnten Aluminiumsalze, von welchen besonders die basischen Salze geeignet sind, beim Glühen in Gegenwart von Siliciumverbindungen annehmen. Zugleich erniedrigt der Zusatz der billigen Silikate den Preis in erheblichem Maße.

In der französischen Patentschrift 343861 Seite 2, Zeile 34 ist zwar schon vorgeschlagen, Silikate zu erhitzen und mit Phosphorsäure zu Zahnzementen zu verwenden. Die nach diesem Verfahren hergestellten Präparate verdanken aber ihre durchscheinende Beschaffenheit dem Gehalte an Berylliumverbindungen. Demgegenüber bedeutet das vorliegende Verfahren, durch das eine ähnliche Wirkung ohne Anwendung der viel teueren Berylliumverbindungen erreicht wird, einen wesentliehen Fortschritt. Es weicht außerdem insofern noch beträchtlich von dem Verfahren der französischen Patentschrift ab, als es die Verwendung von Aluminiumphosphaten und -boraten voraussetzt, Stoffe, die dort nicht erwähnt werden. Diese werden allerdings bei dem in der französischen Patentschrift 343860 erläuterten Verfahren neben Berylliumverbindungen mit verwendet. Es war aber nicht vorauszusehen, daß auch der Ersatz des dort als wesentlich hervorgehobenen Berylliums durch Aluminium einen durch-• scheinenden Zement liefern würde.

Auch in der deutschen Patentschrift 8202 der Kl. 30 hat man vorgeschlagen, Tonerde oder basische Aluminiumsilikate als Pulver zu Zahnzementen zu benutzen, aber nur in Mischung mit Kalk oder Zinkoxyd oder Zinnoxyd. Außerdem ist als wesentliche Bedingung die Verwendung von phosphorsaurer Zinnlösung vorgeschrieben. Nach Versuchen von Prof. Jung (zahnärztl. Rundschau 1904,

ίο S. 1107 und 1165) ist aber ein Gehalt von Kalk wegen der leichten Löslichkeit der Kalksalze in Mundsäuren schädlich, und die Verwendung von Zink- und Zinnoxyd setzt wiederum die Transparenz der Zahnzemente herab.

Claims

Patent-Anspruch :

Abänderung des durch Patent 175382 geschützten Verfahrens zur Herstellung eines Zahnzementes, dadurch gekennzeichnet, daß man Aluminiumphosphate oder -borate als solche oder in Mischung mit Tonerdehydrat zusammen mit gepulverter Kieselsäure oder kieselsäurehaltigen Stoffen, wie Feldspat, kalkfreiem Glas, Glimmer glüht und nach dem Pulvern mit Lösungen ^ von Ortho-, Meta- oder Pyrophosphorsäure, die noch Aluminium- oder Magnesiumoxyd gelöst enthalten können, zu einer plastischen Masse verrührt. 3"