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Die Neuerung betrifft einen Fahrzeugsitz mit Rückenlehne und Sitz, die beide profiliert
gepolstert, insbesondere jeweils abnehmbar, an einem Sitzgestell vorgesehen sind.
Solche Fahrzeugsitze kommen in Personen-und Lastkraftwagen zur Verwendung und müssen
zur Vermeidung von Ermüdung des Fahrers anatomisch einwandfrei profiliert sein.
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Bei den bekannten Fahrzeugsitzen wird dies durch entsprechende Profilierung
der Polsterkerne, z. B. profilierte Schaumgummi-Stücke, erreicht, die durch entsprechend
geschnittene und eingenähte Bespannungen gestützt sind. Erfahrungsgemäss verlieren
solche Sitze jedoch mit der Zeit ihre Form. Ausserdem geben auch noch so gut profilierte
Sitze unter der Druckbelastung beim scharfen Bremsen oder den Seitenkräften beim
schnellen Durchfahren von Kurven leicht nach. Der Sitzbenutzer läuft dann Gefahr,
nach vorn vom Sitz zu rutschen oder in Kurven in der Taille keinen Seitenhalt zu
haben.
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Schliesslich machen auch der profilgerechte Zuschnitt und das Vernähen
und Verkleben der Bespannung zusätzliche Arbeit und Kosten.
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Die Neuerung schafft einen anatomisch profilgerechten Fahrzeugsitz
unter Vermeidung von besonders zugeschnittenen und vernähten Bespannungen dadurch,
dass beim Sitz mindestens die Seiten-und die Vorderkanten der Grundplatte stumpfwinklig
zu dieser erhöht sind und dass bei der Grundplatte der Rückenlehne, an deren Unterkante
etwa rechtwinklig dazu ein Formstück angesetzt ist, durch das zusammen mit dem elastischen
Rückenlehnen-Polsterkern die Sitzbespannung nahtlos profiliert ist. Durch diese
Lösung wird beim Sitz das Polster gegen nach vorn und seitlich wirkende Druckkräfte
abgestützt. Dies wirkt sich beim Fahrer in einer ruckfreien Abstützung der Oberschenkel
am Sitzumfang aus, die auch beim scharfen
Bremsen oder schnellen
Durchfahren von engen Kurven erhalten bleibt. Die Rückenlehne umfasst unter den
gleichen Fahrzuständen die Taille des Fahrers anatomisch einwandfrei. Durch das
Formstück an der Unterkante der Grundplatte der Rückenlehne wird die Bespannung
ohne irgendwelchen Zuschnitt oder Abnäher genau dem Profil des Polsterkerns angepasst.
Beim Bau der Rückenlehne kann man deshalb die Bespannung an der Oberkante anschlagen,
die Bespannung dann über das Formstück nach unten ziehen und sie an der Sitzunterkante
befestigen und damit ein dauerhaftes Profil gewinnen.
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Die Grundplatten von Sitz und Rückenlehne können aus beliebigen geeigneten
Werkstoffen hergestellt sein, z. B. der Sitz aus einer geprägten leichten Metallplatte.
Besonders bewährt hat sich Sperrholz als Werkstoff für beide Grundplatten, weil
Sperrholz im Gewicht leicht ist und die Befestigung der Bespannung mit den üblichen
Heftklammern ohne komplizierte Verschraubung erlaubt.
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Bei einer Sitzgrundplatte aus Sperrholz erzielt man die stumpfwinklig
erhöhten Kanten durch aufgesetzte konische Holzleisten.
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Sowohl der Sitz als auch die Rückenlehne haben bei der Neuerung einen
ringsum abgesetzten Rand. Längs dieses Randes wird die Bespannung befestigt und
durch aus der gleichen Bespannung gewonne-' nen Klebestreifen abgedeckt. Es hat
sich gezeigt, dass die Befestigung der Bespannung durch Heftklammern allen Anforderungen
auch rauhen Fahrbetriebs genügt.
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Beim Sitz kann man die Luftdämpfung noch zusätzlich durch in der Zahl
und im Durchmesser entsprechende Löcher in der Grundplatte steuern. Bei der Rückenlehne
kann man an Stelle einer geschlossenen Grundplatte auch einen Grundrahmen verwenden
und den Rahmen dann auf der Innenseite gegenüber dem Polsterkern durch Pappe abdecken
und nach aussen durch eine in gleicher Farbe wie die Rückenlehne bespannte dünne
Sperrholz-oder Hartfaserplatte schliessen.
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Beim Sitz kann man schliesslich auch längs der Hinterkante der Grundplatte
einen erhöhten Rand vorsehen, um das Polster auch beim raschen Anfahren widerstandsfähig
gegen die vom Körper ausgehenden Beharrungskräfte zu machen.
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Die Zeichnung bringt ein Ausführungsbeispiel für die Neuerung.
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Dabei zeigen : Fig. 1 den Sitz in Seitenansicht mit jeweils getrennt
auf ein Sitzgestell aufgeschobenem Sitz und Rückenlehne ; Fig. 2 eine Draufsicht
auf die Grundplatte des Sitzes bei abgenommenem Polsterkern und Bespannung ; Fig.
3 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 2 durch den Sitz, jedoch mit Polsterkern
und Bespannung ; Fig. 4 eine Draufsicht auf die Rückenlehne mit Polsterkern und
Bespannung ; Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie 0-D der Fig. 4 und Fig. 6 Fig.
6 eine Ansicht der Rückenlehne entsprechend der Fig. 4 von unten her gesehen, zum
Teil im Schnitt..
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Der Fahrzeugsitz lt. Fig. 1 besteht in bekannter Art aus zwei Rohrrahmen
1 und 2, die im Anker3gelenkig und winkelig zueinander verstellbar verbunden sind.
Auf die Rohrrahmen 1 und 2 sind der gepolsterte Sitz 4 und die gepolsterte Rückenlehne
4a abnehmbar aufgeschoben. Sitz 4 und Rückenlehne 4a sind anatomisch profiliert.
Soweit entspricht der Fahrzeugsitz bekannten Modellen.
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Laut Fig. 2 und 3 besteht der Sitz 4 aus einer Sperrholz-Grundplatte
5, auf die ringsum konische Leisten 6 aufgesetzt sind, die sich nach innen gegen
die Grundplatte neigen. Auf der Grundplatte 5 liegt innerhalb des durch die konischen
Holzleisten 6 erhöhten Randes ein bekannter Polsterkern 7, z. B. aus Latex-Schaumgummi.
Über dem Polsterkern 7 und die konischen Holzleisten 6 ist eine Bespannung 8 gezogen,
die durch Umschlagen am Rand % der Holzleisten 6 mit Heftklammern befestigt ist.
Der Rand 6a der Holzleisten 6 bildet im Beispiel den abgesetzten Rand der Grundplatte
5.
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Die Befestigungsfläche kann durch ein Klebband aus dem gleichen Stoff
wie die Bespannung 8 abgedeckt sein, so dass man die Heftstellen nicht sieht. Das
Klebband wirkt zugleich als zusätzliche Sicherung gegen das Ausreissen der Bespannung
8. In der Grundplatte 5 sind beim Sitz im Beispiel drei Löcher 9 vorgesehen, die
die Luftdämpfung des Sitzes 4 steuern. Dadurch kann man die Sitzelastizität zusätzlich
neben der Elastizität des Polsterkerns 7
weitgehend beeinflussen.
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Bei der Rückenlehne 4a nach den Fig. 4, 5, 6 ist die Grundplatte in-einen
Holzrahmen 10 abgewandelt. Auf der Unterkante des Holzrahmens 10 ist rechtwinklig
eine Profilleiste 11 aufgesetzt.
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Zwischen Rahmen 10 und Profilleiste 11 sitzt der Polsterkern 12, der
z. B. aus Latex-Schaumgummi profiliert geschnitten sein kann.
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Polsterkern 12 und Profilleisten 11 sind so profiliert, dass sie zusammen
mit der über die Profilleisten 11 nach unten gezogenen Bespannung 13 den Oberkörper
um die Taille fassend stützen. denn man die Bespannung 13 zunächst am abgesetzten
Rand 14 des Holzrahmens 10 durch Klammern festheftet und dann nach unten über den
Polsterkern 12 und die Profilleisten 11 zieht und am unteren Rand 14ades Rahmens
10 festheftet, dann passt sich die Bespannung 13 nahtlos dem Profil des Polsterkerns
12 an. Der Rahmen 10 ist gegen den Polsterkern 12 zu durch eine Pappeneinlage 15
und nach hinten durch einen bespannten Einsatz 16 aus Sperrholz oder einer Hartfaserplatte
geschlossen.