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Verpackungseinrichtung zum Verpacken bzw. Einschachteln von gestapeltem
Gut, insbesondere Papierbogen od. dgl.
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Die Neuerung betrifft eine Verpackungseinrichtung zum Verpacken bzw.
Einschachteln von z. B. aus Papierbögen, Metallfolien od. dgl. bestehenden gestapeltem
Gut, wobei über das gestapelte Gut gegebenenfalls ein Behälter gestülpt und dann
beides zusammen gewendet wird, indem das Gut bzw. der Behälter gehaltert und um
einen seitlichen Drehzapfen um 1800 geschwenkt wird.
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Besonders beim Verpacken und Einschachteln gestapelter Bogen, z. B.
von Papier, ist es sehr schwierig, die Stapel durch Öffnungen, die gegenüber den
Abmessungen der gestapelten Bogen nur begrenzten Spielraum aufweisen, in Kästen
oder Schachteln einzubringen. Diese Schwierigkeit wird noch größer, wenn der betreffende
Stapel eine gewisse Höhe erreicht hat, z. B. 200 mm oder mehr und die Abmessungen
der Bogen sehr groß sind, z. B. 1000 x 1500 mm.
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Das Verpacken solcher Stapel ist fernerhin dann schwer durchzuführen,
wenn der Verpackungsvorgang in einen automatischen Fabrikationsprozess eingeschaltet
und es notwendig ist, den Stapel von seiner Auflagefläche in eine Verpackungshülle
zu bringen, deren oberer Rand auf einer höheren Ebene liegt als die Fläche, worauf
die gestapelten Bögen liegen.
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Die Neuerung hat zum Ziel, sowohl das Verpacken von Gut in Schachteln
oder dergl., wie auch das Zusammenpacken von Papier-oder Kartonbogenstapeln einfach
und schnell durchführen zu können. Dies geschieht nach der Neuerung in der Weise,
daß ein das stapelfähige Gut aufnehmender und die Schwenk-bzw. Drehbewegung ausführender
Tisch vorgesehen ist, der gabelartig ausgebildet eine Stapelfläche und eine gegenüberliegende
von einer z. B. Hydraulik antreibbare Gegendruckfläche aufweist.
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Die Einrichtung nach der Neuerung kann in vorteilhafter Weise bei
einer Fliessbandfertigung verwendet werden oder einem anderen Herstellungsverfahren
zum Verpacken von gestapelten Bögen oder dergl. Gut angegliedert werden.
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Ein weiteres Merkmal der Neuerung besteht darin, den Zapfen des Tisches
mit einer Festsetzeinrichtung zu versehen, die es ermöglicht, den Tisch in die vorgesehene
Stellung
zu bringen. Entsprechend den verschiedenen Verwendungzwecken
kann der Tisch mit einer Schwenkantriebsvorrichtung ausgerüstet werden, die z. B.
von den Antriebselementen für einen bestimmten Arbeitszyklus zweckentsprechend gesteuert
wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Neuerung dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht, wobei verschiedene
Teile im Schnitt dargestellt sind, Fig. 3 und 4 eine Vorderansicht in zwei Ausfhrungsformen.
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Die Einrichtung nach Fig. 1 und 2 unfaßt ein kastenförmiges Gehäuse
10, das auf seinem Oberteil mit 12 bezeichnete Lager für eine Welle bzw. Drehzapfen
14 trägt, auf derem einem Ende eine Traverse 16 befestigt ist, die das Mittelstück
eines Bügels bildet, dessen Arme 18 und 20 gegenüberliegende Platten darstellen.
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Der Arm 20 trägt über Führungen 24 und einer Antriebsvorrichtung 26
eine Gegenplatte 22. Die Antriebsvorrichtung besteht z. B. aus einem hydraulischen
Aggregat und dient dazu, die Gegenplatte 22 gegen den als Tisch dienenden Arm 18
zu drücken.
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Auf der Welle 14 sitzt ein Zahnrad 30, das in ein Ritzel 32 eingreift,
das auf einer parallel zur Welle 14 verlaufenden Gegenwelle 34 befestigt ist, die
mittels Lagern 36 an dem Gehäuse 10 angeordnet ist.
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Auf der Gegenwelle 34 sitzt an einem Ende eine beispielsweise elektromagnetische
Bremse 38. Diese kann so einreguliert werden, daß sie einen gewissen Schlupf behält.
Am anderen Ende dieser Welle befindet sich ein z. B. als Differential ausgebildetes
Untersetzungsgetriebe 40, das über eine hydrodynamische Kupplung 42 durch einen
Elektromotor 44 angetrieben wird.
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Auf der Welle 14 sitzt außerdem noch eine Scheibe 48, die mit Löchern
oder Sitzen für die Feststellung der Schwenkplatten 18 und 20 versehen ist. In dem
dargestellten Ausführungsbeispiel hat diese Scheibe ein konisches Loch, in das ein
Festsetzstift 50 eingreift, dessen : Ende kegelstuwpf förmigist, und der von dem
beweglichen Teil einer Arretiervorrichtung 52 getragen wird, die aus einem Elektromagneten,
einer Hydraulik oder sonstigen Einrichtung bestehen möge.
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Die Arbeitsweise der gem. Fig. 1-3 dargestellten Verpackungseinrichtung
ist folgendem Auf dem Tisch 18 wird ein Stapel K von Bogen oder auch anderem Gut
gelegt, das gestapelt und dessen Seiten so ausgerichtet sind, dass es einen quaderförmigen
Block bildet.
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Dieser Stapel kann z. B. durch Förderer M, die seitlich an den Tisch
18 vorgesehen sein mögen, auf den Tisch gebracht werden. Der Stapel K kann auch
durch hydraulische oder mechanische Schieber, die das ordnungsgemäße Vorrücken des
Stapels bewirken, in die zwischen dem Tisch 18 und der Gegenplatte 22 gebildeten
Öffnung eingeführt werden.
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Der vorbereitet Stapel K wird zunächst von einer Hülle H bedeckt,
deren Öffnung natürlich nach unten gekehrt ist.
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Das zwischen den Teilen 18 und 22 eingebrachte Gut wird durch Niederdrücken
der Gegenplatte 22 festgehalten.
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Danach wird die Arretierung 52 betätigt, um den Stift 50 von der Rastscheibe
48 zu trennen, alsdann der Motor 44 eingeschaltet, so dass die Untersetzung 40,
sowohl der Rädertrieb 30-, 32 wie auch die Teile 18-20 betätigt werden. Letztere
werden zusammen mit dem Stapel K und der Hülle H um 180° geschwenkt, um die Gegenplatte
22 auf den Förderer M auszurichten.
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Kurz vor Erreichen dieser Stellung wird wieder die Arretieevorrichtung
52 betätigt, um den Stift 50 in das entsprechende Loch der Scheibe 48 einrasten
zu lassen und die Gegenplatte 22 in horizontaler Stellung festzusetzen. Zu diesem
Zweck
wird kurz vorher der Motor 44 angehalten und gleichzeitig die elektromagnetische
Bremse 38 betätigt. Der Stift 50 rastet dann vollständig in das Loch der Scheibe
48 ein und sichert somit einerseits die vollkommen waagerechte Stellung der Gegenplatte
22 und andererseits die Blockierung der Teile 18-20.
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Der Motor 26 wird nunmehr erneut in Tätigkeit gesetzt, um die dem
Stapel K enthaltene Hülle H freizulegen, die nun umgekehrt mit ihrer Öffnung nach
oben zeigt. Dadurch ist es möglich, die Packung leicht auf die Förderer M abzulegen.
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Nunmehr wird die Vorrichtung derart betätigt, daß sie in ihre Ausgangsstellung
zurückkehrt, so daß der Tisch 18 den nachfolgenden Stapel Bogen K aufnehmen kann,
der nach Aufbringen der entsprechenden Verpackungshülle in der schon beschriebenen
Weise gewendet wird.
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Um den Arbeitszyklus der Vorrichtung weiterhin zu erleichtern, werden
die Teile 18,20, 22 abwechselnd in beiden Richtungen um 180° geschwenkt. Wie aus
Abb. 3 hervorgeht, ist es möglich, eine der Ladeflächen M sehr nabe an den Tisch
18 anzubringen, ohne daß die Antriebsvorrichtung 26 störend über diese Ladefläche
reicht.
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Abb. 4 zeigt ein anderes Ausführungsbeispiel, bestehend aus einem
Antrieb mit geradliniger Bewegung 60 (z. B. einem hydraulischen Hebebock, der an
dem Gehäuse lOa befestigt ist. Die Spindel 62 dieses Antriebs ist gelenkig mit einem
Zahnsegment 64 verbunden, das mittels eines Bolzens 65 an dem Gehäuse 10a befestigt
ist und in ein Zahnrad 30a eingreift, das mit der Welle 14a fest verbunden ist.
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Die beschriebenen und dargestellten Vorrichtungen können auch entsprechend
ihrer Eigenart und vor allem gemäß ihrem Verwendungszweck verändert und variiert
werden. Sie können, obwohl sie zum Verpacken von Papierbogen bestimmt sind, auch
zum Verpacken anderer Artikel, wie Dosen, Seifenstücken, Schachteln usw. benutzt
werden.
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Die Anlage kann durch Relais, Servemotoren und andere Einrichtungen
zur automatischen Steuerung vervollständigt werden und zwar in Abhängigkeit von
der Betätigung anderer Maschinen, die mit dieser Vorrichtung kombiniert werden.
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Um zu vermeiden, daß bei Beendigung jedes Arbeitszyklus die Teile
18,20 gewendet werden müssen, kann auch der Tisch 18 eine mit einem entsprechenden
Antrieb versehene Gegenplatte 22 erhalten. Die Gegenplatten können entsprechend
der Stellung, die sie von Fall zu Fall einnehmen, abwechselnd
betätigt
werden.
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Außerdem kann zur Erleichterung des Abladens der Artikel K mit seiner
Hülle H die Festsetzung der beweglichen Teile oder der Gegenplatte 22 so geregelt
werden, daß sie statt in horizontaler in einer leicht geneigten Stellung gegenüber
der Oberfläche des Förderers M gehalten werden, wodurch das Abladen der Hülle H
mit ihrem Inhalt erleichtert wird.