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Motorfahrzeug mit zwei rückwärtigen Zapfwellen Die Neuerung bezieht
sich auf Motorfahrzeuge mit zwei rückwärtigen Zapfwellen, die mit unterschiedlichen
Drehzahlen motorabhängig antreibbar sind. Die mit dem Gegenstand der Neuerung zu
lösende Aufgabe wird vor allem darin gesehen, den Zapfwellenantrieb einfacher und
billiger zu gestalten als bisher.
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Bei bekannten Motorfahrzeugen der obigen Gattung erfolgt der Antrieb
der zweiten Zapfwelle ohne Zwischenrad von der ersten Zapfwelle aus. Infolgedessen
laufen die Zapfwellen in entgegengesetzten Drehrichtungen um, während die üblicherweise
anschließbaren landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte eine Rechtsdrehung der Zapfwellen
voraussetzen. Außerdem haben die Zapfwellen im Querschnitt gleiches Profil, so daß
es vorkommen kann, daß ein ArT beitsgerät, das für eine bestimmte Drehzahl ausgelegt
ist, versehentlich an die schneller umlaufende Zapfwelle angeschlossen wird und
Schaden erleidet.
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Bekannt ist eine Außenantriebseinrichtung an einem Geschwindigkeitswechselgetriebe
für Kraftfahrzeuge zum Zwecke des Antriebes zweier Zapfwellen. Hierbei wird die
erste Zapfwelle von einer Nebenwelle des Wechselgetriebes aus über eine auf einer
Ansatzwelle angeordnete Schaltkupplung, die zweite Zapfwelle unter Vermittlung mehrerer
Stirnräder von der Ansatzwelle aus, jedoch in entgegengesetztem Drehsinn angetrieben.
Diese bekannte Anordnung ist im Antrieb aufwendig, ohne den erforderlichen gleichen
Drehsinn der beiden Zapfwellen zu erbringen.
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Ferner ist eine Vorrichtung zum Antrieb von Nebenantriebswellen an
Kraftfahrzeugen bekannt, wobei auf einer zwischen der Motorwelle und der Hinterachse
befindlichen Zwischenwelle ein Zahnrad verschiebbar angeordnet ist, das abwechselnd
mit dem einen oder dem anderen verschieden großer Zahnräder in Eingriff gebracht
werden
kann, die auf parallel zur Zwischenwelle gelagerten Bebenantriebswellen befestigt
sind. Auf der einen Nebenwelle ist eine Riemenscheibe, auf der anderen eine Winde
angeordnet, so daß es sich also nicht um zwei Zapfwellen im Sinne des Gattungsbegriffes
handelt. Abgesehen davon sind die beiden Nebenwellen nicht im Querschnitt mit unterschiedlichem
Profil ausgebildet.
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Bei einer gleichfalls bekannten Getriebeanordnung mit Zapfwellenantrieb
für Ackerschlepper sind zwei vordere Zapfwellen vorgesehen, die im Querschnitt unterschiedliche
Anschlußprofile haben.
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Der Antrieb der einen Zapfwelle erfolgt von der Motorwelle aus, während
die zweite Zapfwelle ihren Antrieb direkt von der ersten erhält und infolgedessen
entgegengesetzten Drehsinn hat.
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In einem weiteren bekannten Fall hat man den vorhandenen Zapfwellenanschluß
räumlich dadurch verlegt, daß auf die vorhandene Zapfwelle ein Kettenritzel aufgesteckt
wird, das über eine Kette ein auf der zweiten Zapfwelle sitzendes Ritzel gleichspinn
antreibt, wobei durch die geeignete Wahl der Ritzel auch eine Über-bzw. Untersetzung
möglich ist. Bei dieser Anordnung steht jedoch jeweils nur eine Zapfwelle zum Geräteanschluß
zur Verfügung ; außerdem ist der Kettenantrieb aufwendig und teuer.
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Man hat das Problem zweier rückwärtiger, mit unterschiedlichem Profil
ausgestatteter, in gleichem Drehsinn mit verschiedenen Drehzahlen antreibbarer Zapfwellen
aber auch schon dadurch gelöst, daß man zwei mit unterschiedlichem Profil versehene
Zapfwellenstummel auswechselbar einbaubar gemacht und ein Getriebe mit zwei verschiedenen
Übersetzungsstufen vorgesehen hat, die beim Auswechseln des Zapfwellenstummels entsprechend
geschaltet werden.
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Die Neuerung besteht demgegenüber im wesentlichen in der Kombination
der Merkmale, daß beide Zapfwellen im Querschnitt unterschiedliches Profil haben,
und daß die langsam umlaufende Zapfwelle
von der schneller umlaufenden
Zapfwelle aus über ein einziges Zahnrad im gleichen Drehsinn antreibbar ist. Auf
diese Weise ist ein Zapfwellenantrieb geschaffen worden, der mit einfachsten baulichen
Mitteln allen Anforderungen gerecht wird. So laufen beide Zapfwellen in der gleichen
Drehrichtung um, und zwar in Rechtsdrehsinn, so daß eine Umkehrung der Drehrichtung
zwischen der Zapfwelle und dem durch diese angetriebenen landwirtschaftlichen Arbeitsgeräte
nicht erforderlich ist. Dadurch, daß die beiden Zapfwellen ein unterschiedliches
Profil haben, ist erreicht, daß Arbeitsgeräte, die für die höhere Drehzahl, z. B.
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1 000 U/min, eingerichtet sind, nur an die schnellere Zapfwelle, Arbeitsgeräte
dagegen, die für eine langsamere Drehzahl, z. B.
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540 U/min ausgelegt sind, nur an die langsam umlaufende Zapfwelle
angeschlossen werden können. Es wird also mit Sicherheit vermieden, daß Arbeitsgeräte,
die z. B. für die langsam umlaufende Zapfwelle ausgelegt sind, aus Unachtsamkeit
an die schneller umlaufende Zapfwelle angeschlossen werden oder umgekehrt. Ein weiterer
Vorteil liegt darin begründet, daß die Übersetzung von der Motorwelle auf die schneller
umlaufende Zapfwelle wesentlich geringer ist als eine Übersetzung von der Motorwelle
auf eine langsam, beispielsweise mit 540 U/min umlaufende Zapfwelle. Infolgedessen
genügen im Durchmesser relativ kleine Untersetzungsräder, was den Aufbau und die
äußeren Abmessungen des Getriebes günstig beeinflußt.
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Nach einem weiteren Vorschlag der Neuerung kann das zum Antrieb der
langsam umlaufenden Zapfwelle dienende Zwischenrad als Schaltrad ausgebildet sein.
Das hat den Vorteil, daß die langsam umlaufende Zapfwelle abschaltbar ist. Das schließt
jedoch nicht aus, daß man gemäß der Neuerung beide Zapfwellen durch eine Kupplung
an der schneller umlaufenden Zapfwelle ein-und ausschaltbar machen kann.
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Einzelheiten der Neuerung sind aus der nachstehenden Beschreibung
und aus der Zeichnung ersichtlich, die zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Neuerung in schematischer Darstellung in Ansicht von oben veranschaulichen.
Es zeigen Fig. 1 das eine Ausführungsbeispiel, wobei die schneller umlaufende Zapfwelle
über einen Untersetzungstrieb von der Motorwelle aus angetrieben wird.
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Fig. 2 das zweite Ausführungsbeispiel, wobei beide Zapfwellen von
einer Zwischenwelle wahlweise antreibbar sind.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bedeutet 1 die Motorwelle, von
der aus über einen Untersetzungstrieb 2 und 3 und eine schaltbare Kupplung 4 eine
vordere Zapfwelle 20 und die schnell laufende rückwärtige Zapfwelle 5 im Uhrzeigerdrehsinn
angetrieben werden. Diese beiden apfwellen haben beispielsweise 1 000 U/min. Dadurch
können die beiden Untersetzungsräder 2 und 3 einen relativ kleinen Durchmesser erhalten,
was für den Aufbau des Getriebes vorteilhaft ist. Auf der rückwärtigen Zapfwelle
5 ist ein Antriebszahnrad 6 drehfest angeordnet, welches mit einem Zwischenrad 7
kämmt, das auf einem Bolzen 8 angeordnet ist. Das Rad 7 wiederum überträgt die Drehbewegungen
auf ein Zahnrad 9, welches auf der langsam umlaufenden rückwärtigen Zapfwelle 10
drehfest sitzt. Die beiden rückwärtigen Zapfwellen 5 und 10 sind auf gleicher Höhe
angeordnet und liegen etwa 100 mm auseinander, wobei beispielsweise die schnell
umlaufende Zapfwelle 5 etwa 25 mm aus der Schleppermitte, die langsam laufende Zapfwelle
10 etwa 75 mm nach der anderen Seite aus der Schleppermitte gerückt sein kann. Dadurch
ist noch eine normgerechte Lage beider Zapfwellen erreicht.
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Durch die Verwendung des Zwischenrades 7 hat auch die langsam umlaufende
Zapfwelle 10, die beispielsweise mit 540 U/min umlaufen kann, Rechtsdrehsinn. Bird
das Zwischnrad 7 als Schaltrad ausgebildet, so ist die langsam umlaufende Zapfwelle
10 aus-A bar. ußerdee sind beide Zapfwellen 5 und 10 gemeinsam, und zwar mit Hilfe
der Kupplung 4 ausrückbar. Wichtig ist, daß die beiden Zapfwellen 5 und 10 ein unterschiedliches
Profil haben.
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Beide Zapfwellenprofile können gleichen Durchmesser haben, d. h. sich
lediglich in der äußeren Form unterscheiden. Dadurch wird, wie bereits geschildert,
vermieden, daß man landwirtschaftliche Arbeitsgeräte, die beispielsweise für eine
mit 540 U/min umlaufende Zapfwelle 10 ausgelegt sind, an die schneller umlaufende
Z&pfwelle 5 anschließen kann und so auch umgekehrt.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2 erfolgt der Antrieb von der Welle
11 aus, die beispielsweise eine Nebenwelle des Schaltgetriebes sein kann. Auf der
Welle 11 sitzt drehfest ein Zahnrad 12, welches mit einem weiteren Zahnrad 15 kämmt,
das auf einer Sorgelegewelle 14 drehfest sitzt, die bis zum rückwärtigen Schlepperende
durchgeführt ist. Auf dem rückwärtigen Ende der elle 14, die entgegen dem Uhrzeigerdrehsinn
umläuft, sitzt das schaltbare Zwischenrad 7, das zum wahlweisen Antrieb der schneller
umlaufenden Zapfwelle 15 oder der langsam umlaufenden Zapfwelle 16 dient. Hierzu
ist das schaltbare Rad 7 wahlweise mit dem Rad 17 der Zapfwelle 15 oder mit dem
im Durchmesser entsprechend größeren Rad 18 der Zapfwelle 16 kuppelbar. In der in
Fig. 2 gezeigten Stellung des schaltbaren Rades 7 sind beide Zapfwellen 15 und 16
ausgerückt.
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Es ist aber auch möglich, das Zwischenrad 7 als starres Rad auszubilden
und mit den beiden Antriebsrädern 17 und 18 in ständigem Eingriff zu lassen. Dafür
ist aber zwischen den Wellen 11 und 14 eine schaltbare Kupplung notwendig, oder
die Welle 14 ist ähnlich wie die Zap fwelle 5 in Fig. 1 durch eine Kupplung zu unterteilen.
In diesem Falle wären allerdings die beiden Zapfwellen 15 und 16 nicht mehr wahlweise
zu-und abschaltbar.
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Schutzansprüche