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Raucherzeuger zum Räuchern von Lebensmitteln.
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Die Neuerung bezieht sich auf einen Raucherzeuger zur Erzeugung von frischentwickeltem
Rauch aus naturbelassenen Hölzern und Zweigen, Heidekraut und Nadelholzsamenständen
und dergleichen e auch unter Mitverwendung von Gewürzen-zum Räuchern von Lebensmitteln.
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Seit altersher wird Rauch in der Weise hergestellt, daß man Sägemehl
oder Sägespäne zum Brennen bringt, die Glut aber teilweise soweit ab deckt, daß
möglichst keine offene Flamme entsteht, sondern ein kräftiger Rauch. Dazu ist es
erforderlich, daß in der Rauchkammer immer genügend Frischluft ist, damit das Sägemehl
brennen kann. Daraus ergibt sich, daß an der Rauchkammer ein Abzug vorhanden sein
muß, da andernfalls keine Frischluft Zutritt hätte. Das wiederum hat zur Folge,
daß der erzeugte Rauch einmal an dem Räuohergut vorbeistreicht und dann nach oben
aus dem Schornstein abzieht. Des weiteren besteht jederzeit die große Gefahr, daß
das Sägemehl zum Brennen kommt und durch die gleichzeitig entwickelte Hitze fettiges
Räuchergut verflüssigt wird, das geschmolzene Fett in die offene Flamme gerät und
die ganze Rauchkammer abbrennt. Um das zu verhindern wurden schon die vere schiedensten
Raucherzeuger konstruiert mit dem Ziel 1. die eigentliche Raucherzeugung aus der
Rauchkammer in einen Neben « raum zu verlegen und damit die direkte Brandgefahr
zu vermeiden, 2. die übermässige Ventilation in der Rauchkammer zu verringern, indem
der erzeugte Rauch z. B. durch ein Gebläse in die Rauchkammer gedrückt wurde.
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Die meisten bisher bekannten Einrichtungen oder Geräte zur Raucherzeugung
basieren letzten indes darauf, daß ein lieil des Holzes verbrannt wird, um durch
die entstehende Temperatursteigerung aus dem restlichen Holz den Rauch zu erzeugen.
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Bei einem grundsätzlich anderen Verfahren wird in einer abgeschlossenen
Patrone Sägemehl mit einem geeigneten chemischen Sauerstoffträger
gemischt,
der nach Zündung die notwendige Sauerstoffmenge freigibt, sodaß das Holz verbrennen
kann. Der dabei entstehende Qualm ist aber zum Räuchern von Lebensmitteln nicht
geeignet, denn bei dem zum Räuehern benötigten Rauch handelt es sich, wie Untersuchungen
ergeben haben, um einen Nebel, bestehend aus in der Luft fein verteilten winzigen
Flüssigkeitströpfchen aus den Destillationsprodukten von Holz.
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Der Neuerung liegt die Aufgabe zugrunde, Holz so zu erwärmen, daß
es zur Bildung dieses Destillates kommt, das dann in fein verteilter Form in der
Luft den bekannten Rauch bildet ohne die vorhererwähnten Nach teile der bekannten
Einrichtungen in Kauf nehmen zu müssen.
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Neuerungsgemäß wird Holz in beliebiger Form und Art und Grösse in
einem geschlossenen Behältnis durch eine fremde Wärmequelle ohne Saure erstoffzufuhr
soweit erhitzt, bis es zur Rauchentwicklung, d. h. zur Entstehung von Holzdestillat
kommt. Da kein Sauerstoff von außen herangeführt werden muß, ist weder eine Frischluftzufuhr
zur Rauch kammer erforderlich, noch ein Rauchabzug notwendig. Dadurch kann der entstandene
Rauch, der ja in der Rauchkammer verbleibt, wesentlich wirtschaftlicher ausgenutzt
werden. Da nur eine geringe Rauchmenge erforderlich ist, werden die klimatischen
Bedingungen in der jauche kammer praktisch nicht verändert. Das ist z. B. in all
den Fällen wiehw tig, in denen eine Temperaturerhöhung vermieden werden muß, z.
B. beim Räuchern von Dauerware (Dauerwurst, Dauerschinken usw.). Es ist ferner in
den Fällen sehr günstig, in denen eine hohe Rauchdichte erwünscht ist, die nach
der herkömmlichen Methode kaum erzielbar ist. Weiter wird nicht ein zeit des nolzes
zur Wärmeerzeugung verbrannt und damit unnütz vertan. Da die neuerungsgemäße Art
der Raucherzeugung einen praktisch vollständig kalten Rauch ergibt, tritt nicht
nur keine term" peraturerhöhung in der Rauchkammer ein, sondern es wird vor allem
jege liche Brandgefahr vermieden. Wenn dann noch der Raucherzeuger aussere halb
der Rauchkammer angeordnet ist und der Rauch durch die Wand der Rauchkammer in die
Rauchkammer geleitet wird, ist die Bedienung die*" ses Raucherzeugers vollständig
mühelos und gesundheitsunschädlich.
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Bisher war es keine angenehme Arbeit, in einer Rauchkammer Rauch zu
erzeugen, den Rauch zu kontrollieren und dauernd in Gang zu halten.
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Die Restprodukte im Raucherzeuger bestenen aus Holzkohle, Asche Dil
« det sich keine. Daher kann eine Rauchkammer mit dem neuen Raucherzeuger vollkommen
sauber sein, es entfällt die bisherige, lästige und schädliche Bildung von Flugasche.
Gleichzeitig wird das Räuchergut nicht durch Asche verschmutzt.
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Beim erhitzen von Holz im geschlossenen Behälter steigert sich bei
gleichbleibender Heizleistung die Temperatur zunächst proportional.
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Bei Erreichen einer bestimmten Temperatur tritt jedoch eine sehr steile
Erwärmung ein. An diesem Punkt beginnt die Raucherzeugung. Die Teme peratur liegt
bei etwa 350°C. Die Zersetzung des holzes ist exotherm, d. h. es wird Wärme frei,
und dadurch ergibt sich der steilere Temperaturanstieg. im günstigsten Punkt der
daucherzeugung, d. h. im Knicke punkt der remperaturkurve bei etwa 35000 bilden
sich die günstigsten Stoffe für die Räucherung. Es ist daher zweckmäßig, die fremde
Wärmequelle bei Erreichen der optimalen Temperatur abzuschalten. Praktisch ist dann
auch keine weitere Aufheizung mehr erforderlich, wenn der Rauch « erzeuger einigermaßen
gut isoliert ist, denn die entstehende Reaktionwärme hält die Temperatur auf der
erforderlichen Höhe. Erst gegen Schluß des Raucherzeugungsvorganges sinkt die Temperatur
etwas ab, sodaß dann ein geringes Nachheizen erforderlich wird. Die Art der Beheizung
ist für die Raucherzeugung unwesentlich.
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Der Innenraum des Behälters soll der Form des zu verschwelenden Holzes
weitgehend angepaßt sein, um das Luftvolumen und die wärmeisolierende Wirkung der
Luftschicht zwischen dem Holz und den beheizten Behälterwänden möglichst klein zu
halten. Ausserdem soll der Querschnitt des Innenraumes in der einen Dimension wesentlich
größer sein als in der anderen Dimension. Es hat sich nämlich gezeigt, daß das vollständige
Ausräuchern eines nolzstückes mit rundem oder quadratischem Querschnitt nur dann
möglich ist, wenn die Querschnittsfläche klein ist. Größere Holzstücke lassen sich
vorteilhaft nur in Brettform zur Raucherzeugung verwenden. Wird das Gerät entsprechend
isoliert, so kann - wie schon oben beschrieben-die Heizleistung sehr klein sein
; zweckmäßig wird ein Thermostat eingebaut, der die Heizenergie steuert.
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Der Benälter kann ein Teil der Rauchkammer bilden. Es kann aber auch
ein
Rauchabzugsrohr vorgesehen werden, das es gestattet, den Raucherzeuger außerhalb
der Rauchkammer anzubringen, wobei dann der Rauch durch das rauchrohr durch die
Wand der Rauchkammer in die Rauchkammer geleitet wird. Die Einführöffnung für das
Holz muß natürlich gut verschließbar sein. Sie kann aber auch, besonders bei in
der Rauchkammei aufgestelltem Raucherzeuger, von der Rauch ab zugs öffnung gebildet
werden. In vielen Fällen kann es auch praktisch sein, den Raucherzeuger an zwei
gegenüberliegenden Wänden mit verschließbaren Öffnungen zu versehen, um auf der
einen Seite frisches Holz nachfüllen und damit gleichzeitig durch die zweite Öffnung
die Rückstände hinausstoßen zu können.
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Mit einem Raucherzeuger der beschriebenen Art ist es möglich, inganz
kurzer Zeit eine sehr große Rauchmenge zu erzeugen. Praktische Versuc bewiesen,
daß man schon nach 15 Min. Anheizzeit innerhalb lu Min. aus 500 g Holz einen so
dichten Rauch erzeugen kann, wie er für eine Rauc kammer von 200 bis 1000 cbm erforderlich
ist. Die Rauchqualität selbe ist dabei optimal. Die Temperatur und die Feuchtigkeit,
also die klimatischen Bedingungen in der Rauchkammer werden in keiner Weise verändert.
Dadurcn, daß weder Frischluftzufuhr noch Rauchabzug erfore derlich sind, bleibt
der Rauch in der rammer solange, bis er sich auf dem Räuchergut und den Wänden und
Gestellen der Rauchkammer abgee schieden hat, d. h., es ist in der Praxis bei konstanter
Räucherung nu : einmal bis höchstens zweimal pro 24 Stunden erforderlich, neuen
Rauch zu erzeugen. dementsprechend ist der Holzverbrauch äusserst gering. E beträgt
gewichtsmässig nur 1/20 bis 1/80 der bisherigen Raucherzeugun
Darüber hinaus bestent aber noch der entscneidende Vorteil,
daß nicht |
zerkleinertes holz (Sägespäne, Sägemehl) benutzt werden muß,
sondern |
massives Holz verwendet werden kana, wobei sicn folgende Vorteile er geben : a)
der Lagerraumbedarf für das Räucherholz wird wesentlich geringer, b) das Räucherholz
kann luftig und trotzdem hoch gestapelt werden, so' daß es sehr trocken werden kann
und auf keinen Fall stickig wird, was für die Qualität des Rauches entscheidend
ist, c) man kann am massiven Holzstück ohne weiteres die Holzqualität und Holzart
beurteilen, während das bei Holzmehl sehr schwierig, wenn nicht praktisch unmöglich
ist,
d) aufgrund des viel geringeren Holzbedarfes ist es nunmehr
möglich, die für die günstigste Kaucherzeugung geeigneten Holzarten auszu wählen,
e) die gleichzeitige Verschwelung von Gewürzen, Nadelholzsamenständen usw. ist ohne
weiteres möglich. um eine möglichst bequeme Handhabung eines derartigen Raucherzeugers
zu erzielen, wird es in der Praxis zweckmässig sein, eine elektrische Beheizung
vorzusehen. Gleichzeitig ist damit eine bequeme Steuerung der heizenergie über Thermostat
möglich.
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Ein neuerungsgemäßer Raucherzeuger ist in der Zeichnung im Prinzip
dargestellt, und zwar in Fig. 1 in Draufsicnt, in Fig. 2 im Schnitt gemäß Linie
AB in Fig. 1 und in Fig. 3 im Schnitt gemäß Linie CD in Fig. 1.
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Ein eiserner Behälter 1 umschließt einen Innenraum 2 in der Form eines
Brettstückes, der auf der einen Stirnseite eine Öffnung 3 zum Einfuhr ren des Holzes
und auf der gegenüberliegenden Stirnseite ein Loch 4 aufweist, an das ein Abzugsrohr
5 zum Entweichen des gebildeten Raute ches angeschlossen ist. Den Behälter 1 umgibt
eine elektrische Heizt wicklung 6, die über einen Thermostat 7 geschaltet wird und
die Tempe" ratur im Innenraum auf 3500 begrenzt. Mit Ausnahme der stirnseitigen
Öffnung 3 ist um den Behälter 1 herum eine Isolierung 9 aus Schamott oder 4-erg.
angebracht, die wiederum durch einen Mantel 8 abgedeckt ist. Die stirnseitige Öffnung
3 ist durch einen Block 10 aus Isoliert stoff verschließbar, der an einem Deckel
11 befestigt ist. Der Rauch « erzeuger wird von außen an der Rauchkammer so angebracht,
daß das Ab" zugsrohr 5 durch eine geeignete Öffnung in der Rauchkammerwand in die
Rauchkammer hineinragt.
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Im einfachsten Fall können das Loch 4, das Abzugsrohr 5 und der Ver.
schluß lu, 11 der stirnseitigen Öffnung 3 wegfallen. In dem Falle würde der Raucherzeuger
in der Rauchkammer selber arbeiten müssen, stehend auf dem Moden mit der Öffnung
3 nach oben, die zum Einführen des Holzes und gleichzeitig zum Abzug des entstehenden
Rauches dient.
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- Schutzansprüche e