DE18398C - Rheostat-Elektrode - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE §0: Gesundheitspflege/

Patentirt im Deutschen Reiche vom 29. November 1881 ab.

Auf beiliegenden Zeichnungen zeigen Fig. 1, 2 und 3 eine Rheostat-Elektrode, d. h. eine Elektrode für ärztlichen Gebrauch, welche in ihrem Handgriff eine Widerstandsrolle A enthält, Fig. 2 und 3, deren einzelne Widerstände durch eine drehbare, an der Elektrode selbst angebrachte Vorrichtung der Reihe nach, auf- oder absteigend, in den Stromkreis zwischen Batterie und Körper eingeschaltet werden können.

Der Zweck dieser Rheostat-Elektrode ist, dem Arzt bei Anwendung des galvanischen Stromes auf den Körper des Patienten die Gelegenheit an die Hand zu geben, ohne Assistenten oder sonstige fremde Hülfe nur durch eine leichte Bewegung der Hand, und zwar während des Elektrisirens und ohne dafs eine Stromunterbrechung stattfindet, den auf den Körper des Patienten einwirkenden Strom abzuschwächen oder zu verstärken.

Die Art der Einschaltung der Widerstände geschieht in folgender Weise: Der eine Pol einer galvanischen Batterie wird mittelst der hierzu gebräuchlichen Leitungsschnur (feine Kupferdrähte in Gummischlauch oder in Seidenoder Baumwollgespinnst) am hinteren Ende der Elektrode in dieselbe eingeführt, Fig. 1, 2 und 3 bei B, und ist hier mit dem Anfang des zu Widerständen verwendeten Neusilber- oder Platindrahtes verbunden. Dieser Draht ist nun isolirt auf die Rolle A, Fig. 2 und 3, aufgewickelt, und von demselben führen nach je einer bestimmten Anzahl Umwickelungen, welche einem bestimmten, zuvor gemessenen Widerstand, entsprechen, Abzweigungen zu circa 1 Millimeter starken Kupferdrähten und sind mit diesen verlöthet. Diese Kupferdrähte b b¹ b² etc. sind in einen im Elektrodenheft selbst angebrachten cylindrischen Hartgummitheil so eingelassen, dafs sie noch etwas vorstehen, und der vordere Theil des Hartgummicylinders ragt wiederum etwas aus dem Elektrodenheft heraus. Der vordere stiftförmige Elektrodentheil E, der zur Aufnahme der Elektrodenansätze dient, ist isolirt in den vorerwähnten Hartgummicylinder eingeschraubt. Ueber diesen Stift ist eine Messinghülse C mit Theiltrommel T drehbar, deren enger Theil C auf dem Stift E Führung hat, während die Trommel frei über den aus dem Elektrodenheft hervorragenden Hartgummitheil mit den Kupferdrähten (Abzweigungen der Widerstandsrolle) zu stehen kommt.

Rings um die Theiltrommel sind die Zahlen der einzuschaltenden Widerstände eingravirt, und ein an dem Elektrodenheft angebrachter Zeiger zeigt auf diejenige Zahl hin, welche die im Augenblick eingeschalteten Widerstände angiebt Auf die Theiltrommel selbst ist ein Hohlcylinder aufgeschraubt, welcher in seinem Innern einen federnden Stift birgt, der auf den Kupferdrähten schleift und so die Verbindung zwischen diesen und dem Vordertheil der Elektrode herstellt. Durch Drehen der Theiltrommel kann man den federnden Stift der Reihe nach auf jeden der Kupferdrähte schleifen lassen und so die verschiedenen Widerstände einschalten.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Anbringung einer beliebigen Anzahl Widerstände im Handgriff einer zu ärztlichen Zwecken verwendbaren Elektrode nebst einer an dieser Elektrode selbst, wie beschrieben, angebrachten Vorrichtung, um von diesen Widerständen eine bestimmte Anzahl in den durch die Elektrode führenden Stromkreis einzuschalten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

   BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREr.