DE183981A - - Google Patents

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DE183981A
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KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
— JVIl 83981 -KLASSE 4d. GRUPPE
HEINRICH POTH in NEW-YORK, V. St. A.
Hauptbrenner freigebender Lage gehalten werden kann.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Januar 1904 ab.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende elektrische Gasfernzünder hat in bekannter Weise eine Spindel, welche an beiden Enden mit einem Ventilkegel versehen ist und in den Bohrungen zweier achsial übereinander gelagerter Spulen verschiebbar gelagert ist. Die Spindel wird durch eine Sperrvorrichtung in einer den Gaszufluß zu dem Hauptbrenner freigebenden Lage gehalten. Wenn
ίο auch der durch die Erfindung erzielte Erfolg, nämlich b*Ä geschlossener Hauptbrennerleitung den Zündbrenner zu entzünden und in dem Augenblick, in dem die Leitung zum Hauptbrenner geöffnet wird, die Zündleitung zu schließen, an sich bereits bekannt ist, so wird doch dadurch, daß die Ventilspindel ein verschiebbares Zündflammenventil trägt, den seither bekannt gewordenen Zündvorrichtungen gegenüber der wesentliche Vorteil erzielt, daß Federn und besondere Hebel zur Bewegung des Ventils vermieden werden. Durch die Vermeidung von Federn und Hebeln wird einerseits eine sehr sichere und gleichmäßige Wirkungsweise des Ventils erreicht, und andererseits wird die ganze Vorrichtung der senkrechten, schlanken Form der modernen Gasbrenner angepaßt, so daß diese neue Vorrichtung leicht eingebaut werden kann, ohne daß dadurch der Brenner wesentlich beeinflußt und vergrößert wird.
Außerdem gestattet die symmetrische Lage der Ventile und Magnetspulen auch eine symmetrische Verlegung der für den Durchgang der Gase nach dem Hauptbrenner notwendigen Sperrvorrichtung, so daß kein einseitiger Druck auf die Ventilspindel ausgeübt wird.
Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung näher veranschaulicht, und zwar zeigen
Fig. ι einen senkrechten Schnitt durch die ganze Vorrichtung in der Ruhelage, d. h. in der Lage, in der die Haupt- und Zündflamme gelöscht sind,
Fig. 2 die Stellung der Ventile nach dem Einschalten des ÖfFnungselektromagnetefi, also in der Zündstellung der Nebenflamme und Abschluß der Brennerflamme,
Fig. 3 die. Stellung der Ventile nach dem Entzünden der Hauptflamme und Abschließen der Zündflamme.
Fig. 4 zeigt einen senkrechten Schnitt und einen Grundriß der Auslösevorrichtung.
Fig. 5 zeigt die Sperrklinken für sich.
Die ganze Einrichtung ist in einem allseitig geschlossenen, zweckmäßig aus mehreren Teilen bestehenden Metallgehäuse 1 untergebracht, in dessen unterem Teil sich die Magnetspule 2 befindet, welche die Steuerung der Gasabschlußorgane bewirken soll. Die Magnetspule 2 ruht auf einem Ansatz des unteren, mit im Kreise angeordneten ,Gasdurchlaßöffnungen 3 versehenen Gehäusedeckels 4,. auf den das Anschlußstück 5 auf-
geschraubt ist. Die Magnetspule 2 ist mit einem zylindrischen Eisenkern 6 versehen, der sich in dem zweckmäßig aus magnetischem Stoff bestehenden Rohr 7 leicht verschieben läßt und durch einen in den Schlitz 8 des Rohres 7 eingreifenden Stift 9 gegen Verdrehung gesichert ist. Der Eisenkern 6 ist am unteren Ende zu einem konischen Sitzventil 10 ausgebildet, das sich infolge seines Eigengewichtes in der Ruhelage auf den in dem Anschlußstück 5 befindlichen Ventilsitz 11 auflegt und dadurch die Hauptgasleitung von dem Gehäuse abschließt.
Am oberen Ende läuft der Eisenkern 6 in eine dünne Stange 12 aus, die durch die Bohrung eines Metallkörpers 13 geht, der gleichfalls als Sitzventil ausgebildet ist und den Gaszufluß nach dem Zündbrenner regelt. Dieses Zündflammenventil 13, in welchem die Stange 12 leicht verschiebbar geführt wird, legt sich in der Ruhelage auf eine über der Spule 2 angeordnete Zwischenwand 14, durch deren Bohrung 15 das Gas beim Anheben des Kernes 6 des Ventils 13 aus dem Raum 16 durch ein am Gehäuse angebrachtes Röhrchen 17 nach dem Zündflammenrohr 18 und dem Zündbrenner 19 gelangen kann. An die Zwischenwand 14, die ebenfalls mit kreisförmig angeordneten Gasdurchlaßöffnungen 20 versehen ist, schließt sich nach unten zentrisch ein in die Spule 2 hineinragendes Rohr 21 an, dessen innerer konischen Fläche 23 sich die entsprechend konische Fläche 23 des Kernes 6 beim Anheben des letzteren ' nähert. Die Stange 12 trägt über dem Zündflammenventil fest mit ihr verbunden die Sperrvorrichtung 24, die aus einem kleinen Zylinder mit zwei seitlichen Nasen 25 und 26 besteht. Hinter die Nasen 25 und 26 greifen beim Anheben des Kernes 6 die Sperrklinken 29 und 30 mit ihren Nasen 27 und 28. Die Sperrklinken 29 und 30 liegen im Innern der zweiten Spule 31 und sind um die Zapfen 32 und 33 drehbar, welch letztere einerseits in dem die Spule 31 durchsetzenden Eisenrohr 34, andererseits in dem in letzterem befestigten, gleichzeitig als Führung für die Stange 12 dienenden Metallsteg 35 gelagert sindi so daß die den Steg 35 gabelförmig umfassenden Klinken beim Erregen der Spule 31 sich nach der inneren Wand des Eisenrohres bewegen. Das Rohr 34 ist mit einem als Auflage für die Spule 31 dienenden Flansch 36 versehen und wird . in den Deckel 37 eingeschraubt. Die auf die Sperrklinken ausgeübte magnetische Anziehungskraft wird dadurch noch bedeutend erhöht, daß man die Klinken 29 und 30 mit Ansätzen 38 und 39 aus Eisen versieht, die.in der Ruhelage in entsprechende Ausschnitte 40 und 41 des Flansches 36 teilweise eingreifen und beim Erregen der Spule 31 vollständig in diese hineingezogen werden. Der Flansch 36 ist außerdem mit Aussparungen 42 und 43 versehen, so daß die magnetische Anzugskraft der Spule 31 sich ausschließlich auf die Sperrklinken bezw. deren Ansätze 38 und 39 konzentriert. Nach erfolgter Ausschaltung der Spule 31 gehen die Klinken teils infolge ihres Eigengewichtes, teils durch die Wirkung von in geeigneter Weise im Innern ' des Rohres 34 angebrachten Federn 44 und 45 in ihre Ruhelage zurück. Ebenso kann das Zurückfallen des Eisenkernes 6 noch durch eine auf die Stange 12 zwischen dem Steg 35 und der Sperrvorrichtung 24 aufgeschobene Schraubenfeder 46 unterstützt werden. Auch für das Zündflammenventil könnte eine entsprechende Feder angebracht werden.
An dem Deckel 37, der den Brennerkopf 51,80 trägt, ist die Nebenflammenzündvorrichtung angebracht. Das Gas strömt bei geöffnetem Hauptventil 10 durch die Öffnungen 3 des unteren Gehäusedeckels 4 in den zwischen der Spule 2 und'dem Gehäuse 1 freibleibenden Raum 47, gelangt von hier durch die Öffnungen 20 der Zwischenwand 14 nach dem Raum 16 im oberen Teil des Gehäuses, von wo es je nach der Stellung der Ventile entweder durch die Bohrung 15 nach der Zündvorrichtung, oder aber durch den inneren Hohlraum der Spule 31 nach dem Hauptbrenner gelangen kann.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:
Befinden sich sämtliche Teile der Einrichtung in der in Fig. 1 gezeichneten Ruhelage und wird nun die Magnetspule 2, die in üblicher Weise mit dem Zündedraht 49 in Reihe geschaltet ist, erregt, dann zieht sie den Kern 6 in seine höchste Stellring empor, wie Fig. 2 zeigt. Hierbei wird das Zündflammenventil 13 mittels des Kernstückes 6 gehoben, während der am oberen Ende der Stange 12 sitzende Ventilkörper 48 den Gaskanal 50 für den Hauptbrenner abschließt, so daß das Gas nur zum Zündbrenner gelangen kann. Das aus letzterem ausströmende Gas entzündet sich in bekannter Weise an dem Zünddraht 49, und die entstehende kleine Zündflamme überträgt dann später nach entsprechender Öffnung des Hauptbrennerkanals die Zündung auf die Hauptflamme. Das öffnen des Hauptbrennerkanals wird durch Unterbrechung des Stromes durch die Magnetspule 2 bewirkt, wobei der Kern 6 mit der Stange 12 und dem Ventilkörper 48 sowie dem Zündflammenventil 13 herabsinkt und das bedeutend weniger angehobene Ventil 13 infolge des Spielraumes zwischen ihm und dem Kern 6 ganz auf seinen Sitz bezw. in seine Anfangslage zurückgeht und die Zünd- (
flammenleitung absperrt, während der Eisenkern 6 durch die Nasen der Sperrklinken in einer Zwischenstellung, in welcher der Hauptgaskanal und der Gaskanal für die Hauptbrennerflamme geöffnet sind, festgehalten wird. Die Zündflamme erlischt somit im gleichen Augenblicke, während welcher sich die Brennerflamme an letzterer entzündet hat, wobei das Gas in dieser Stellung der einzelnen Organe dauernd zur Hauptflamme gelangen kann.
Soll nunmehr die Hauptflamme gelöscht werden, dann wird die zweite Magnetspule 31 eingeschaltet, wodurch die Sperrvorrichtung frei wird und der Kern 6 jetzt unbehindert in seine anfängliche Ruhelage zurückkehrt und die Hauptleitung damit abschließt.
Der Zünder ist jederzeit, selbst nach unmittelbar vorhergegangener Löschung der Flamme, zur neuen Zündung bereit. Die Bedienung ist ebenfalls sehr einfach. Die Vorrichtung besitzt zu diesem Zweck eine entsprechende Anzahl Klemmen, die auf einfache Weise mit einem kleinen, nach Art der elektrischen Lichtschalter ausgeführten Umschalter verbunden werden, wobei für beide Spulen zweckmäßig das Gehäuse bezw. die Erde als gemeinsame Rückleitung dienen kann. Auch können mehrere derartige Zünder durch geeignete Schaltung gleichzeitig bedient werden.

Claims (1)

  1. Patent-An Spruch:
    Elektrischer Gasfernzünder mit in den Bohrungen zweier achsial übereinander befindlichen Spulen beweglicher und an beiden Enden mit einem Ventilkegel versehener Spindel, die durch eine Sperrvorrichtung in den Gaszufluß zum Haupt- brenner freigebender Lage gehalten werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilspindel ein verschiebbares Zündflammenventil trägt.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.

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