-
Anmelderin : Voigtländer Aktiengesellschaft, |
Braunschweig, Berliner straße 53 |
Gegenstand : Photographischer Sucher mit Einspiegelung |
der Zeigerstellung des Belichtungsmessers.
-
Für photographische Kameras werden bekanntlich Sucher gebaut, in die
außer der Bildfeldumrahmung auch noch die Ausschlagstellung eines Belichtungsmesserzeigers
vor einer Skala u. dgl. eingespiegelt werden. Diese Einspiegelung geschieht in häufigen
Fällen über zusätzliche Planspiegel, die in der Nähe des Randes des Sucherstrahlenganges
liegen, wobei sie beispielsweise außerhalb des letzteren angeordnet sind, um ihn
nicht zu stören, oder die geringfügig in ihn eingreifen. Die Art der Anbringung
dieser Umlenkspiegel kann dabei unterschiedlich gewählt werden. In der letzten Zeit
wurde eine Konstruktion bekannt, bei der der zusätzliche Spiegel in einen Sägeschlitz
eingekittet ist, der in
einem Glasteil des Sucherkörpers, beispielsweise eines in be- |
kannter Weise oines blockförmig aufgebauten ALBADA-Suchers,
an- |
gebracht ist. Man verwendet zum Halten des Spiegels in diesem |
Schlitz dabei vorteilhaft einen Kitt, der den gleichen Brechungs- |
index hat wie das umgebende Glas, so daß die Sägeschlitzkanten rauhe Flächen behalten
können und trotzdem eine klare Durchsicht bis zum Spiegel und von ihm aus weiter
bis zum in den Sucher einblickenden Auge gewährleistet ist. Dem im besagten Schlitz
des Glaskörpers untergebrachten Schrägspiegel hat man bei dieser erwähnten Bauform
im Einspiegelungsstrahlengang eine Kollimatorlinse vorgeschaltet, welche so ausgebildet
und bemessen ist, daß das in den Sucher einblickende Auge das ihm durch den Schrägspiegel
zugeleitete Bild des Zeigers, der Skala usw. im Unendlichen abgebildet, also im
Sucherbildfeld erscheinend, erblickt.
-
Bei dieser Anordnung des genannten Umlenkspiegels in einem Schlitz
treten gewisse fertigungstechnische Schwierigkeiten auf ; schon das genaue Festlegen
des Sägeschlitzes in seiner Winkelstellung ist recht schwierig, weiter entsteht
selbst bei sorgfältiger Montage des einzukittenden Spiegels, der naturgemäß etwas
dünner sein muß als die Sägeschlitzbreite, beim Einkitten leicht eine unerwünschte
Verlagerung des Spiegels von seiner erforderlichen genauen Soll-Lage.
-
Um derartige Verlagerungen des besagten Umlenkspiegels kompensieren
zu können und die ordnungsgemäße Montage zu erleichtern, wird erfindungsgemäß zwischen
dem Glaskörper, welcher den in den genannten Sägeschlitz eingekitteten Spiegel trägt,
und der genannten, dem Spiegel vorgeschalteten Kollimatorlinse eine vorzugsweise
zylindrische Kittfläche vorgesehen. Diese zusätzliche Kittfläche ist derart ausgebildet
und angeordnet, daß beim Verkitten der Kollimatorlinse mit dem den Schrägspiegel
tragenden Glasteil des Suchers ein Verkippen der Kollimatorlinse vorgenommen werden
kann. Diese bei der Montage erfolgende Verkippung ermöglicht es, eine Kompensation
der Ablenkung des einzuspiegelnden Strahles durch eine möglicherweise beim Einkitten
des Schrägspiegels entstandene Abweichung des Spiegels von seiner genauen Soll-Lage
vorzunehmen. Im erwähnten Falle einer zylindrischen Justier-Kittfläche erfolgt die
Verschwenkung der Kollimatorlinse um die Zylinderachse. Statt einer zylindrischen
Fläche kann in besonderen Fällen auch eine sphärische Kittfläche gewählt werden.
Die neue Erfindung wird nachfolgend anhand einiger Ausführungbeispiele, auf die
sie jedoch nicht beschränkt ist, weiter erläutert. Die beifolgenden Zeichnungen
stellen als bevorzugte Anwendungsform in schematischer Darstellung sogenannte ALBADA-Sucher
im Schnitt dar. Bei ihnen wird in bekannter Weise ein das Bildfeld des Suchers begrenzender
spiegelnder Rahmen durch einen teildurchlässigen Hohlspiegel im Unendlichen abgebildet.
-
Die für die nachfolgende Beschreibung beispielsweise gewählte Darstellung
solcher ALBADA-Sucher mit zusätzlicher, ebenfalls bekannter Einspiegelungsvorrichtung
für den Belichtungsmesserzeiger
o. dgl. bezieht sich dabei auf
den bekannten Typ der blockförmigen Ausführungsform, bei der die den teildurchlässigen
Hohlspiegel tragende Frontlinse mit der den einzuspiegelnden Bildbegrenzungsrahmen
tragenden augenseitigen Linse durch einen lichtdurchlässigen Glasklotz durch entsprechende
beidflächige Verkittung verbunden ist. |
-
Es ist für das Wesen der Erfindung ohne Belang, welchen konstruktiven
Aufbau der Sucher als solcher besitzt. Auch ist darauf hinzuweisen, daß überall
dort, wo nachfolgend von Glasteilen die Rede ist, ebenso auch solche aus durchsichtigem
Kunststoff verwendet sein können.
-
In Fig. 1 ist ein blockförmige ALBADA-Sucher mit einer Einspiegelungsvorrichtung
für einen Belichtungsmesserzeiger schematisch im Schnitt dargestellt, wobei der
den Einspiegelungsstrahlengang zum Auge hinlenkende Schrägspiegel im Frontglied
des Suchers untergebracht ist, und bei dem die abbildende, dem Sohrägspiegel vorgeschaltete
Kollimatorlinse neuerunga gemäß in eine in die besagte Frontlinse eingebrachte Nut
eingekittet ist.
-
Fig. 2 zeigt einen ähnlichen Fall wie Fig. 1, bei dem hier jedoch
der Sucher als sogenannter"MeJBsuoher" mit einem Entfernungsmesser verbunden ist
; die neuerungsgemäße Kittfläche für die Okularlinse der Einspiegelungsvorrichtung
liegt hier in einer zusätzlichen, ihrerseits an die Frontlinse angekitteten Zwischenlinse.
-
Fig. 3 erläutert einen ALBADA-Sucher, bei dem der Schrägspiegel der
Einspiegelungsvorrichtung im mittleren Glasklotz untergebracht ist ; die zylindrische
Kittfläche für die Okularlinse der Einspiegelungsvorrichtung ist hier als Längsnut
am Mittelklotz angebracht. Fig. 4 ist eine geschnittene Ansicht zu Fig. 3.
-
Der in an sich bekannter Weise aufgebaute blockförmige ALBADA-Sucher
nach Fig. 1 besteht aus der Frontlinse 1, dem Mittelklotz 2 und dem Hinterglied
3. Die drei Teile sind miteinander verkittet. 4 ist die optische Achse des Suchers.
Das Hinterglied 3 trägt in der Kittfläche zwischen 2 und 3 den einzuspiegelnden
Rahmen 5. In der Kittfläche zwischen 1 und 2 ist der teildurchlässige Spiegel 6
angebracht, der den Rahmen 5 und das Bild des Belichtungsmesserzeigers 7 sowie der
Skala 8 im Unendlichen abbildet. Die Verspiegelung 6 ist an der Stelle 9 ausgespart,
um dem Einspiegelungs-Strahlenbündel 10 dort freien bzw. ungeschwächten Durchtritt
ins Auge 11 zu gewähren. Im Frontglied 1 ist ein schräger Schlitz 12 angebracht,
in den der Spiegel 13 eingekittet ist, wobei der Kitt 14 den gleichen Brechungsindex
hat wie das Glas der Linse 1. Ferner hat das Glied 1 erfindungsgemäß die hier beispielsweise
zylindrisch gestaltete Nut 15, in welche mit dem Kittpolster 16 die Kollimatorlinse
17 eingefügt ist.
-
Ihre dem Zeiger 7 zugekehrte sphärische Fläche 18 bildet diesen und
die Skala 8 etwa im Unendlichen ab, während ihre zylindrische Fläche 19 mit dem
erwähnten Kittpolster 16 in der erwähnten Nut 15 befestigt wird. Dieser Kitt 16
besitzt, ebenso wie der Kitt 14, den gleichen Brechungsindex wie das Glas der Linse
1.
-
Bei der Herstellung des Suchers wird so vorgegangen, daß zuerst der
Spiegel 13 in das Teil 1 eingekittet wird. Dann werden die Teile 1, 2, 3 miteinander
verkittet. An diesen so vorbereiteten Sucherkörper wird dann die Linse 17 in einer
Vorrichtung angekittet, die es gestattet, einen Test anstelle des Zeigers 7 einzuspiegeln,
wobei die Linse 17 um die Achse der Zylinderfläche 15 so lange verschoben bzw. verkippt
wird, bis das eingespiegelte Bild in die vorgegebene Richtung fällt. Der Sucher
ist alsdann in sich justiert, er kann nun in die Kamerakappe eingesetzt und dort
im ganzen ausgerichtet werden ; der Einspiegelungsstrahlengang gelangt ohne die
Notwendigkeit einer Nachjustierung der Linse 17 oder des Spiegels 13 korrekt ins
Auge 11. Auf diese Weise lassen sich die
Fertigungstoleranzen für
Einzelteile des Suchers relativ groß halten, also billig herstellen, ohne daß auf
die äußerste Präzision des Gesamtgerätes verzichtet werden muß.
-
In der Fig. 2 ist die Anwendung der Erfindung bei einem Meßsucher
dargestellt. Wieder handelt es sich um einen blockförmigen ALBADA-Sucher. Der Mittelklotz
zwischen der den teildurchlässigen Hohlspiegel 26 tragenden Frontlinse 21 und der
den einzuspiegelnden Bildbegrenzungsrahmen 25 tragenden Hinterlinse 23 ist hier
durch einen Schrägschnitt 220 in die Teile 221 und 222 unterteilt. 24 stellt die
optische Achse des Suchers dar.
-
In der Kittfläche 220 liegt an passender Stelle der Strahlenteiler
223 des Entfernungsmessers. Wiederum ist bei 29 der teildurchlässige Spiegelbelag
26 fortgelassen, damit der Strahlengang 30, der vom Belichtungsmesserzeiger 27 und
der Skala 28 her durch die Kollimatorlinse 37 hindurch zu dem in den Schlitz 32
mittels Kitt'34 eingesetzten Schrägspiegel 33 gelangt und von dort ins Auge 31 fällt,
keine Lichtschwächung erfährt.
-
Statt der in Fig. 1 dargestellten Nut 15 im Frontglied 1 ist hier
bei der Ausführung nach Fig. 2 die seitliche Oberfläche der Linse 1 glatt belassen
; es ist dort eine Zwischenlinse 35 angekittet, die an ihrer dem Zeiger 27 zugekehrten
Seite eine zylindrische oder eine sphärische Hohlfläche 36 besitzt. Die Okularlinse
37 wird in der oben zu Fig. 1 beschriebenen Weise mit ihrer Wölbfläche 39 gegen
diese Hohlfläche 36 gekittet und dabei unter Verschwenkung justiert.
-
Auch hier besitzt die Linse 37 eine nach dem Zeiger 27 hin durchgewölbte
Fläche 38.
-
Der Vorteil dieser Anordnung besteht darin, daß die Linse 35 und die
Kollimatorlinse 37 je für sich in einem beliebigen bekannten Preßverfahren hergestellt
werden können. Die Zusammenfügung mit einem geeigneten Kitt von entsprechendem Brechungsindex
ermöglicht die Anwendung und Verbindung der nur roh bearbeiteten Teile miteinander.
Auch die bei Fig. 1 für das Einarbeiten
der Nut 15 erforderliche
Operation an der Seitenfläche der Linse 1 entfällt hier.
-
Zur Erläuterung der Fig. 2 sei noch kurz erwähnt, daß an den mittleren
Klotzteil 222 seitlich ein Glasklotz 40 angekittet ist, der der Bildung der Basis
für den Entfernungsmesser dient. An seiner Schrägfläche 41 ist der feststehende
Umlenkspiegel 42 für den Entfernungsmeßstrahl 43 angebracht, welch letzterer zum
erwähnten Strahlenteiler 223 geführt wird.
-
An das Teil 40 ist objektseitig eine Linse 44 angekittet, der in üblicher
Weise die Schwenklinse 45 für die Entfernungeinstellung vorgeschaltet ist. Die Anwendung
der in Fig. 2 angegebenen Trägerlinse 35 für die Kittfläche 36 zur Okularlinse 37
ist nicht etwa an die in diesem Beispiel gezeigte Konstruktion eines Meßsuchers
gebunden, sie ist vielmehr auch bei einfachen Suchern anwendbar.
-
Die Figuren 3 und 4 zeigen einen blockförmigen ALBADA-Sucher, bei
dem der Spiegel 63 für die Einspiegelung des Meßstrahles 60 im Mittelklotz 52 des
Suchers untergebracht und die Kollimatorlinse 67 mit dem zylindrischen Kittradius
65 seitlich dazu angeordnet ist. Die Linsen 51, 52 und 53 sind wiederum miteinander
verkittet. Das Auge 61 blickt in Richtung der optischen Achse 54 des Suchers. 55
ist der mittels des teildurchlässigen Hohlspiegel 56 ins Unendliche abzubildende
Bildbegrenzungsrahmen. 57 deutet den einzuspiegelnden Belichtungsmesserzeiger, 58
die zugehörige Skala an. In den Körper 52 ist der schräge Schlitz 62 eingebracht,
in welchen der Spiegel 63 eingekittet ist, wobei wiederum für den Kitt die gleichen
Bedingungen wie in den vorherigen Figuren 1 und 2 erfüllt sein müssen. Die Kollimatorlinse
67 ist seitlich am unteren Teil des Suoherkörpers 52 angebracht. sie hat eine sphärische
Fläche 68, die so gekrümmt ist, daß sie die Marken 57, 58 etwa im Unendlichen abbildet.
Die zylindrisch gekrümmte Fläche 66 der Linse 67 ist in der Nut 65 des Körpers 52
nach entsprechender Feinausrichtung durch Verkippen mittels Kitt gehalten. Aus fertigungstechnischen
Gründen ist hier die Nut 65
längs der ganzen Ausdehnung des Klotzteiles
52 eingefräst. Aus dem gleichen Grunde wurde der Sägeschlitz 62 durchgehend durch
den Körper 52 gezogen.