DE18337C - Neuerung für direkt wirkende Dampfpumpen und Motoren - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 14: Dampfmaschinen.

Patentirt im Deutschen Reiche vom i. December 1881 ab.

Die vorliegende, auf Wasser- bezw. Dampfmotoren, Pumpen, Wassermesser etc. anwendbare Steuerung beruht im wesentlichen auf der Anordnung dreier Kolben ABC, welche sich gegenseitig steuern, unter Umgehung aller Kolbenstangen, Ventile, Stopfbüchsen etc.

Fig. ι zeigt einen Vertical-Längsschnitt durch die Steuerungsvorrichtung, welche derart an einer direct wirkenden Dampfpumpe angeordnet ist, däTs diese einen sehr kleinen Raum beansprucht.

Fig. 2 zeigt einen gleichen Schnitt durch eine etwas andere Steuerungsvorrichtung in Verbindung mit einem Wassermesser.

In den Figuren bedeuten gleiche Buchstaben gleiche Theile.

A ist der Arbeits- oder Mefskolben, B der Vertheilungsschieber, C der Vorsteuerschieber.

Die bei D eintretende, bewegende, tropfbare oder gasförmige Flüssigkeit strömt durch die Kanäle α b und α¹ b ¹. Entsprechend der Stellung der Kolben ABC ist die Communication zwischen den Kanälen α b und c d entweder hergestellt oder aufgehoben. In Fig. 2 hat der Kolben A das Ende seines Laufes nach links erreicht und die Oeffnung e freigegeben. Die bewegende Flüssigkeit ist durch den Kanal G¹ hinter den Kolben C getreten und hat diesen nach rechts getrieben, wodurch einerseits die Kanäle α b mit den Kanälen c d in Verbindung traten, andererseits die Verbindung zwischen den Kanälen α ¹ b¹ und c
aufgehoben wurde. Die Folge hiervon
dafs erstens die Flüssigkeit durch den Kanal c auf den Kolben B wirkt und diesen gleichfalls

¹ d¹ ist, nach rechts stöfst, so dafs sie durch die Kanäle α b und d hinter die linke Stirnfläche von A treten kann, und zweitens, dafs die Kanäle a¹ b¹ nicht mehr mit der rechten Seite des Cylinders in Communication stehen, sondern die Verbindung dieses Raumes mit dem Dampfabflufs C¹ durch d¹ hindurch hergestellt ist, so dafs sich der Kolben A nach rechts be^- wegen kann, bis er in die in punktirten Linien gezeigte äufserste Rechtsstellung gelangt ist. Ist diese Stellung erreicht, so ist die Oeffnung frei geworden, die Kolben C und B werden umgesteuert und der Kolben A bewegt sich wieder nach links, worauf sich das Kolbenspiel in gleicher Weise continuirlich fortsetzt.

Dasselbe Spiel vollzieht sich bei der Dampfpumpe, Fig. i. Die Kolben B und C sind hier in der Stellung gezeigt, aus welcher sie von links nach rechts vorgehen müssen, sobald die Oeffnung e unter Dampfdruck kommt.

Um bei der in Fig. 1 gezeigten Dampfpumpe die Condensation des arbeitenden Dampfes durch benachbartes Wasser zu verringern, tritt der abziehende Dampf nicht nur in den hohlen Kolben A durch die Oeffnungen f ein, sondern umspült auch den Cylinder und seine Deckplatten durch die Oeffnung g, den Raum H und die Wege h, ehe er durch die Oeffnung C¹ entweicht.

Mit Rücksicht auf das Fehlen der Kolbenstange können die Ventile IJ und PJ¹ der Pumpe an den Stirnenden angebracht sein, und zwar in dem Doppelkasten, welcher durch die Deckel gebildet wird. Sie können in der Achse des Cylinders und eng bei einander,

sowie auf einem gemeinschaftlichen Stück liegen, welches behufs Nachsehens bei Betriebsstörungen leicht zu erreichen ist.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   An Dampf- oder Wassermotoren, direct wirkenden Dampfpumpen und Wassermessern:,
   a) die dargestellte Steuerung, bestehend in der Anordnung der drei Steuerkolben ABC mit den Kanälen D α b c d G¹ einerseits und Gd¹C¹Pa¹C¹ andererseits, sowie die Verbindung des inneren Cylinderraumes mit C¹ durch die Kanäle d bezw. d¹, im wesentlichen wie mit Bezug auf die Fig. ι und 2 beschrieben;

   b) die Anordnung des hohlen Kolbens A als doppelt wirkenden Pumpenkolben in Combination mit den Kolben und Kanälen, welche unter a) aufgeführt sind, einerseits, und den Ventilen IJ und /' J¹ andererseits, im wesentlichen wie mit Bezug auf Fig. ι beschrieben.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.