-
Lederwerke Wieman Aktiengesellschaft, Hamburg.
-
Damenschuh.
-
Das Gebrauchsmuster bezieht sich auf Verbesserungen an Damenschuhen,
insbesondere Damenschuhen mit hohem Absatz, die wenigstens teilweise aus Kunststoff
bestehen.
-
Der Fuß von Frauen, die Schuhe mit hohem Absatz tragen, stützt sich
auf dem Boden hauptsächlich mit den Zehen und ihren Gelenken am Mittelfuß ab, deren
Bewegungen bei jedem Schritt dem Bein gestatten, die sich dauernd ändernden Neigungen
entsprechend der Lage des Körpers anzunehmen, der sich mit einer im wesentlichen
gleichförmigen Bewegung in bezug auf den Fuß vorbewegt, welcher ruckartige Bewegungen
ausführt. In den Augenblicken, in denen es der Gang gestattet, ruhen das Fußgewölbe
und die Ferse auf dem Schuh, um die Ermüdung des Fußes so weit als möglich herabzusetzen.
-
Es ist daher erwünscht, daß die Sohle unter den Zehen und insbesondere
unter ihren Gelenken am Mittelfuß biegsam ist und daß dagegen der Schuh unter dem
Fußgewölbe und der Ferse steif ist ; das Fußgewölbe ruht auf dem Gelenkstück des
Schuhs und die Ferse auf dem Absatz.
-
Der Absatz und das Gelenkstück sollen daher steif sein, um den Fuß
abzustützen, und der Verbindungsteil zwischen dem Absatz und dem Gelenkstück soll
unverformbar, d. h. der von ihnen gebildete Winkel soll unveränderbar sein, weil
Änderungen dieses Winkels das Laufen erschweren würden und die Gefahr des Weggleitens
des Absatzes entstehen ließen, was zu einer raschen Abnutzung führen und Kräfte
erzeugen würde, die eine gefährliche Ermüdung des Materials des Absatzes, insbesondere
eines dünnen Absatzes, hervorrufen können.
-
Meistens besteht das Gelenkstück des Schuhs aus einer vorzugsweise
gerippten Stahlplatte, die mit einer Faserstoffauflage versehen ist, welche die
erforderliche Wölbung und Form liefert, wobei sich die Stahlplatte über die ganze
Fläche des Schuhs unter der Brandsohle erstreckt.
-
Die Unterseite des Gelenkstückes wird mit einer dieses abdeckenden
Verkleidung versehen, die häufig über die Innenfläche des Absatzes verlängert ist.
Ein solcher Schuhaufbau erfordert eine mühsame und teuere Handarbeit.
-
Um diesen Nachteil zu beheben, sind Schuhe hergestellt worden, bei
welchen der Absatz, das Gelenkstück
und die Laufsohle aus Kunststoff
in einem Stück geformt sind, dessen Biegsamtkeit in zweckentsprechender Weise so
gewählt ist, daß das Gelenk des Gelenkstückes diesem eine ausreichende Steifheit
verleiht und einen unveränderlichen Winkel zwischen Gelenkstück und Absatz gewährleistet,
und zwar durch einen in der Mitte besonders dikken Verbindungsteil zwischen dem
Absatz und dem Gelenkstück, wobei der Absatz mit einem Hohlraum ausgebildet ist,
der durch Abdeckteil überdeckt ist. Unter dem mit dem Boden in Berührung kommenden
Teil der Sohle ist eine Laufplatte und darüber die Brandsohle mit dem Oberteil und
der Abdecksohle befestigt, und zwar mit Hilfe bekannter Mittel, wie Annähen (es
sind dann kleine Löcher vorgesehen), Anformen, Angießen oder Ankleben.
-
Bei solchen Schuhen wird der Dicke des Gelenkes des Gelenkstückes
durch die modische Eleganz eine Grenze gesetzt und die erforderliche Festigkeit
setzt der Dünne der Sohle eine Grenze, so daß man gezwungen ist, für das Gelenkstück
eine gewisse Biegsamkeit und für die Sohle eine gewisse Starrheit zuzulassen, wobei
diese Starrheit überdies auf Grund der A bringung einerseits der Laufplatte und
andererseits der Brandsohle (die ziemlich dick ist, um die unter sie gefalteten
Enden des Oberteiles zu verankern, zu verbergen und zu egalisieren) und der Abdecksohle
(die allerdings sehr dünn ist) erhöht wird.
-
Das Gebrauchsmuster bezweckt, diese Nachteile zu beheben,
und
es ist hauptsächlich dadurch gekennzeichnet, daß nur der Absatz und das Gelenkstück
aus einem einstückigen Teil besteht, wobei das verwendete Material viel steifer
als die bisher benutzten Materialien ist.
-
Ferner besitzt der Hohlraum des Absatzes eine andere Form und weist
eine dicke mittlere Zwischenwand auf, die nahe dem Gelenkstück verstärkt ist, wodurch
die Steifheit des Winkelteiles erhöht und die Notwendigkeit der Verwendung einer
Abdeckung für den Hohlraum ausgeschaltet wird.
-
Die Brandsohle ist genügend steif, so daß die Öffnung des Hohlraumes
von der Ferse nicht trend empfunden wird. Die Fabrikation wird vereinfacht, ohne
das Gewicht zu erhöhen.
-
Bei dem Schuh gemäß dem Gebrauchsmuster endigt das Gelenkstück in
einem sich verjüngenden Rand in Form einer in eine scharfe Kante auslaufenden Abschrägung,
die am Ende in die Waagerechte übergeht. Eine Laufsohle, deren Biegsamkeit in zweckentsprechender
Weise gewählt ist, ist mit ihrem hinteren Teil unter diesen abgeschrägten Rand des
Gelenkstückes geklebt oder auf andere Weise befestigt, und die Verformungen dieses
abgeschrägten Randes folgen denjenigen der Laufsohle, wodurch die Kräfte, die durch
die Verklebung erzeugt werden, begrenzt werden. Der abgeschrägte Rand des Gelenkstückes,
der an der Stelle liegt, wo das Biegemoment der Sohle am größten ist, bewirkt, daß
die Biegung zwangsläufig über einen ziemlich großen Bereich verteilt wird, was die
Gefahr eines Bruches der Sohle ausschaltet,
umsomehr, als die Brandsohle,
die unter Einschluß der Enden des Oberteiles auf das Gelenkstück und die Laufsohle
geklebt ist, bewirkt, daß die Steifheit des abgeschrägten Randes des Gelenkstückes
allmählich abnimmt ; derjenige Teil der Laufsohle, der mit dem abgeschrägten Rand
verklebt ist, kann sich nicht frei verformen.
-
Um die Haltbarkeit des Absatzes zu erhöhen und eine bequeme Befestigung
des Lauffleckes zu ermöglichen, ist in den Absatz ein Metallrohr oder Metallstab
eingebettet, der mit dem unteren Ende des Absatzes bündig liegt und sich genügend
weit nach oben erstreckt, um eine gute Verankerung zu schaffen, jedoch über sich
eine ausreichende Schicht von Kunststoff beläßt, damit er durch die entstehenden
Druckkräfte (auf Grund der größeren Starrheit des Metallstabes gegenüber dem Material,
in das er eingebettet ist) sich nicht nur nicht in die obere Kunststoffschicht eindrückt,
sondern auch nicht mit der Zeit eine störende Erhöhung unter der Ferse bildet.
-
Das untere Ende dieses Metallstabes ist auf einer gewissen Länge
mit einer Bohrung versehen, die leicht aufgerauht sein kann, um den Querschnitt
etwas zu reduzieren.
-
Der Lauffleck besitzt einen Zapfen, der in diese Bohrung des Metallstabes
eintritt und in ihr durch einen ihn durchsetzten Befestigungsteil in Form eines
Dübels, eines Nagels oder einer Schraube gehalten wird ; er kann jedoch auch durch
irgendwelche anderen Mittel befestigt werden.
-
Das Gebrauchsmuster wird nachstehend an Hand der Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel näher erläutert.
-
Fig. 1 ist eine schaubildliche Darstellung eines vollständigen Damenschuhs.
-
Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung des aus Absatz und Gelenkstück
bestehenden einstückigen Teiles gemäß dem Gebrauchsmuster, wobei der Lauffleck und
sein Befestigungsstift der besseren Übersicht halber getrennt wiedergegeben sind.
-
Fig. 3 ist ein Längsschnitt durch den Schuh in dessen Mittelebene,
wobei der vordere Schuhteil weggeschnitten ist.
-
Der in Fig. 1 der Zeichnung als Beispiel dargestellte Schuh besteht
aus dem Absatz 1, dem Gelenkstück 2, der Laufsohle 3, der Brandsohle 4 (die zwischen
sich und der Laufsohle und dem Gelenkstück den Schuhoberteil 5 einklemmt, dessen
Enden mit Hilfe bekannter Mittel unter der Brandsohle 4 befestigt sind) und einer
Abdecksohle 6, welche die Befestigungsmittel verbirgt und eine gut aussehende Oberfläche
schafft, wobei der den Absatz 1 und das Gelenkstück 2 miteinander verbindende Winkelteil
mit 7 bezeichnet ist.
-
Fig. 2 zeigt den aus dem Absatz 1 und dem Gelenkstück 2 bestehenden
Teil, der gemäß dem Gebrauchsmuster in einem Stück geformt ist. Seine Oberseite
8 besitzt eine dem
Fuß angepaßte Gestalt und ist in der Mitte, insbesondere
am Absatz, etwas vertieft ; die Ränder sind dünn, um den Schuh zierlich erscheinen
zu lassen. Dagegen ist die Unterseite 9 des Gelenkstückes 2 stark gewölbt, um ihm
eine ausreichende Steifheit zu geben. Diese Unterseite bleibt beim Laufen praktisch
unsichtbar, und die nicht übertriebene gerundete Form verleiht dem Schuh ein gefälliges
Aussehen.
-
Das untere Ende des Gelenkstückes 2 weist eine ebene Fläche 10 auf,
die ungefähr in einer Höhe mit dem Ende 11 des Absatzes 1 liegt und an der die Laufsohle
3 mit ihrem hinteren Teil durch Kleben o. dgl. befestigt ist. Diese Fläche 10 ist
nicht besonders klein, weil, während die Unterseite 9 des Gelenkstückes steil abfällt,
um in die vorzugsweise schräge hintere Kante der Laufwohle 3 überzugehen (Fig. 3),
die obere Seite 8 des Gelenkstückes 2 sich durch eine Rundung von ziemlich großem
Radius, die dazu bestimmt ist, die Zehengelenke am Mittelfuß abzustützen, mit der
ebenen Fläche 10 vereinigt, die das Gelenkstück begrenzt.
-
Die Fläche 10 und der untere Teil der oberen Fläche 8 des Gelenkstückes
2 begrenzen einen sich zu einer scharfen Kante verjüngenden Rand 12, dessen allmähliches
Dünnerwerdendem Ende des Gelenkstückes eine allmählich zunehmende Biegsamkeit verleiht,
so daß dieses Ende unter den Kräften, die beim Laufen zum Anheben des Fußes erzeugt
werden,
sich leicht biegen kann, während die genügend elastische
Laufsohle 3 leicht die gleiche Gestalt annimmt, ohne auf die Verklebung schädliche
Kräfte auszuüben. Dadurch wird jenseits des sich verjüngenden Randes 12 des Gelenkstückes
die Laufsohlenbiegung, die überdies verteilt wird, herabgesetzt, und zwar auf Grund
der ziemlich großen Steifheit des aus der Laufsohle 3 und der mit ihr vereinigten
Brandsohle 4 bestehenden Aufbaus und auf Grund einer gewissen Unverformbarkeit des
Abschnittes am Ende des sich verjüngenden Randes 12 infolge der Befestigung der
Sohle an diesem Rand, der eine gewisse Starrheit besitzt. Das Biegemoment der Laufsohle
3 in der Nähe des sich verjüngenden Randes 12 des Gelenkstückes 2 wird auf diese
Weise gut verteilt, und die Kante des Randes 12 übt keine gefährliche Einschneidwirkung
aus.
-
Der Absatz kann jede von der Mode vorgeschriebene Form « haben, insbesondere
diejenige eines"Bleistiftabsatzes" wie er zurzeit modern ist. Um dem Absatz eine
Festigkeit und eine ausreichende Starrheit zu verleihen, ist in ihm ein Metallstab
13 eingebettet, dessen unteres Ende mit einer Bohrung 14 zum Zwecke der Befestigung
eines Lauffleckes versehen ist. Durch wenigstens eine Kerbe 15 in dem Metallstab
13 kann die Verankerung des um den Stab geformten Kunststoffes verbessert werden.
Der Metallstab 13 erstreckt sich genügend weit nach oben, um den Absatz gut zu sichern,
jedoch endigt er in einer ausreichenden Entfernung von der
oberen
Fläche 8, damit er nicht auf Grund seiner Steifheit, die wesentlich größer als die
des ihn umgebenden Kunststoffes ist, unter dem Druck des Fußes auf der oberen Fläche
8 eine Erhöhung erzeugt, die von der Ferse störend empfunden würde.
-
Um den Schuh leicht zu machen und die Herstellungskosten zu vermindern,
ist in dem Absatz ein Hohlraum 16 ausgebildet, der vorzugsweise durch eine längsverlaufende
Zwischenwand 17 unterteilt ist, welche gewährleistet, daß der Absatz seine Steifheit
behält, und welche die Tragfläche vagrößert. Ansätze 18, welche die Halterung der
Zwischenwand 17 verbessern, gewährleisten eine gute Verbindung mit dem Kunststoff
und tragen zu einer guten Verankerung des Metallstabs 13 bei.
-
Die Brandsohle 4 hat eine genügende Steifigkeit, so daß die in der
oberen Fläche 8 des das Gelenkstück und den Absatz bildenden Formstückes liegende
Öffnung des Hohlraumes 16 für die Ferse praktisch nicht spürbar ist.
-
Es ist daher nicht notwendig, für diesen Hohlraum eine besondere Abdeckung
vorzusehen, und dadurch wird die Herstellung wesentlich vereinfacht, während außerdem
das Gewicht herabgesetzt wird. Wenn man berücksichtigt, daß die Mitte der Ferse
sehr empfindlich ist und daß es nicht gut ist, einen zu großen Teil des Körpergewichts
in diesem Bereich zu konzentrieren, erscheint somit die vorgesehene Ausbildung,
die auf Grund des Hohlraumes 16 einen beträchtlichten
Teil des
Druckes auf den Umfang der Ferse verlagert, besonders vorteilhaft.
-
Der Lauffleck könnte zwar mit dem Absatz einstückig ausgebildet amin,
jedoch würde dadurch die Reparatur sehr erschwert. Es ist daher vorzugsweise ein
gesondeter Lauffleck 19 aus Kunststoff vorgesehen, der einen Zapfen 20 aufweist,
der in die Bohrung 14 des Metallstabes 13 eintritt, wobei die Durchmesser der Bohrung
14 und des Zapfens 20 im wesentlichen gleich sind. DasEnde des Metallstabs 13 kann
jedoch leicht gestaucht werden, um die Bohrung 14 geringfügig zu verengen, so daß
eine bessere Verankerung des Zapfens erzielt wird. Durch den Lauffleck 19 und seinen
Zapfen 20 geht eine feine Bohrung 21 hindurch, und der Zapfen 20 wird in der Bohrung
14 des Metallstabes 13 dadurch verkeilt, daß in die Bohrung 21 des Laufflecks ein
Dübel, eine Schraube oder ein Nagel 22 eingetrieben wird.
-
Der zu verwendende Kunststoff kann je nach dem gewünschten Aussehen,
der verlangten Festigkeit und den zu berücksichtigenden Herstellungskosten gewählt
werden und besteht vorteilhaft insbesondere aus einem Polyamid, Zelluloseacetat,
einem Acetobutyrat, einem Polypropylen, einem Polyester uder einem anderen Stoff
mit vergleichbaren Eigenschaften.