DE183154C

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Publication number: DE183154C
Application number: DENDAT183154D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

■- M 183154 KLASSE 30/. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 24. Dezember 1905 ab.

Es sind Massiervorrichtungen bekannt, die aus einem in einem Handgriff drehbar gelagerten Hohlkörper bestehen, in den eine erwärmte Flüssigkeit zum Heizen der Vorrichtung eingefüllt werden kann. Die Erfindung bezieht sich auf eine derartige Vorrichtung und besteht darin, daß in die drehbar gelagerte hohle Walze eine Kammer zur Aufnahme einer Heizvorrichtung eingebaut

ίο ist, um die in der Walze enthaltene Flüssigkeit längere Zeit warm zu halten. Diese Heizkammer wird zweckmäßig in der Mitte der Walze angebracht und erstreckt sich durch die ganze Länge der. Walze. Die Massierwalze kann ferner gemäß der Erfindung auf elektrischem Wege geheizt werden, und zwar in sehr einfacher Weise und so lange, als die Vorrichtung benutzt wird.
Auf der Zeichnung ist

Fig. ι eine perspektivische Ansicht einer nach der Erfindung hergestellten Massiervorrichtung.

Fig. 2 ist ein Längsschnitt durch die Vorrichtung,

Fig. 3 ein Querschnitt,

Fig. 4 ein Längsschnitt durch die Massiervorrichtung mit einer anderen Heizvorrichtung.

Fig. 5 ist eine perspektivische Ansicht des Heizkörpers allein.

Die Massiervorrichtung besteht aus einem hohlen, zylindrischen Teil oder einer Walze 1, durch deren Endflächen 2 und 3 eine konzentrisch zur Walze angebrachte Hülse 4 hindurchgeht, die eine innere Kammer zur Aufnahme der Heizvorrichtung 5 bildet.

Diese hat dieselbe Länge wie die Walze ι und ist am Ende mit Zapfen 6 versehen, die in Bohrungen der Arme 7 und 8 gelagert sind. Die Arme 7, 8 sind zu einem einzigen Arm 9 vereinigt, an dessen Ende ein Handgriff 10 sitzt. Für den praktischen Gebrauch kann dieser Handgriff nahe an der Walze sitzen oder es kann auch in bekannter Weise ein Gelenk 11 eingefügt werden, so daß die Walze in einem beliebigen Winkel zum Handgriff eingestellt und durch eine Stellschraube. 12 festgestellt werden kann, damit man beim Gebrauch der Vorrichtung auch schwer zugängliche Teile des eigenen Körpers erreichen kann. Die Walze 1 ist mit einer Decke 13 versehen, deren Oberfläche eben oder gerieft sein kann. Diese Decke wird am besten abnehmbar eingerichtet, so daß verschiedene Decken abwechselnd gebraucht und je nach Wunsch auch ein Überzug von aufsaugefähigem Stoff, z. B- Tuch, benutzt werden kann, wenn man Einreibungen mit irgend einem Heilmittel vornehmen will. Der Raum zwischen dem Mantel der Walze und der Hülse 4 wird mit Wasser angefüllt. Zu diesem Zweck ist die Endfläche 2 mit einer Öffnung 14 versehen, die gewöhnlich durch einen Schraubenbolzen 15 verschlossen gehalten wird. Die Arme 7 und 8 der Handhabe federn und können so weit auseinander gebogen werden, daß die Walze samt der Heizvorrichtung herausgenommen und durch eine andere ersetzt werden kann. Hierdurch wird außerdem die durch die Hülse 4 gebildete Heizkammer zugänglich, und ein Heizkörper, wie z. B. der Bolzen 5

(s. Fig. 5), kann eingesetzt werden, nachdem er auf passende Weise erhitzt ist. Dieser Bolzen hat an den Enden Löcher 16, um ihn mit einer geeigneten Handhabe anfassen zu können, wenn er heiß ist. Der Heizbolzen 5 erhält zweckmäßig einen solchen Durchmesser, daß er lose in der Hülse 4 sitzt, und am Ende eine Verdickung oder einen Flansch 17, der seine Bewegung innerhalb der Walze in der einen Richtung begrenzt, um das Einsetzen in die federnden Arme des Handgriffes und auch das Herausnehmen zu erleichtern. Der Walzenmantel 1 und die Hülse 4 sind aus dünnem Blech, zweckmäßig Kupfer, hergestellt, das die von dem Heizkörper gelieferte Wärme leicht ausstrahlt, wobei die Größe des Bolzens und die Menge des Wassers in der die Hülse umgebenden Kammer so bemessen werden, daß die Außenfläche der Walze keine gefährliche Temperatur annehmen, jedoch längere Zeit warm gehalten werden kann.

In Fig. 4 ist eine Heizvorrichtung gezeichnet, die man anwenden kann, wenn elektrischer Strom zum Heizen zur Verfügung steht. Bei dieser Vorrichtung bilden die Arme 7¹ und 8¹ die getrennten Zuleitungen für den Strom, die durch den Handgriff 10 hindurchgehen und mit Isoliermaterial 18 überzogen sind. Die Heizvorrichtung besteht aus einem herausnehmbar in die Hülse 4 eingesetzten Mantel 20, der an einem Ende einen Flansch 21 trägt. Innerhalb dieses Mantels ist die Heizspule 22 angeordnet, deren Enden an isolierten Kappen 23 befestigt sind. An diesen sitzen Zapfen 24, die in Bohrungen der Arme7' und 8¹ gelagert und mit letzteren elektrisch leitend verbunden sind. In dem äußeren Ende des Handgriffes 10 befindet sich eine mit Gewinde versehene Hülse 25, die mit dem einen der beiden Arme durch die Leitung 26 verbunden ist, während auf dem Boden der Hülse eine Kontaktplatte 27 sitzt, die mit dem anderen Arm durch die Leitung 28 verbunden ist. In diese Hülse paßt ein Stöpsel, an welchem die Stromzuführungsdrähte 20^a und 28" befestigt sind, und zwar so, daß der eine Draht mit dem Mantel 25" des Stöpsels und der andere mit einer Platte 27" in Verbindung steht und Stromschluß erfolgt, wenn der Stöpsel eingeschraubt wird. Mit Hilfe des Stöpsels kann man einen elektrischen Strom durch die Arme 7¹ und 8¹, die Kappen 23 und die Heizspule 22 leiten, die Spule erhitzen und daher auch das in der Walze enthaltene Wasser auf die gewünschte Temperatur erwärmen.

Die Vorrichtung ist leicht herzustellen, da sie nur aus wenigen Teilen besteht, die leicht zusammengesetzt werden können. Da der Handgriff mit den Armen 7¹, 8¹ abnehmbar eingerichtet ist, können Walzen mit verschieden gestalteter Oberfläche oder Decke abwechselnd gebraucht werden, und indem die elektrische Heizspule zum Herausnehmen aus der Kammer eingerichtet ist, kann die Vorrichtung auch durch einen heißen Bolzen oder auf andere Weise geheizt werden, wenn eine elektrische Stromquelle nicht zur Verfügung steht. Die beschriebene Vorrichtung kann auch zur elektrotherapeutischen Behandlung benutzt werden, wenn man sie in Verbindung mit einem geeigneten Apparat zur Erzeugung des gewünschten elektrischen Stromes anwendet.

Claims

Patent-Ansprüche:

1. Massiervorrichtung mit in einem Handgriff drehbar gelagerter hohler Walze, dadurch gekennzeichnet, daß in die Walze eine besondere, zur Aufnahme einer Heizvorrichtung geeignete Kammer eingebaut ist.

2. Massiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizkammer in der Mitte der Walze angeordnet ist und sich durch die ganze Länge der Walze erstreckt. g₀

3. Massiervorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch die Anordnung einer elektrischen Heizvorrichtung innerhalb der Heizkammer.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.